Voodoo in Haiti
Michel Leiris, Alfred Métraux, Isotta Meyer
An der Wiege der Menschheit standen nicht Jesus Christus oder der Papst sondern die Götter Afrikas. Sie waren es, die den vom Schwarzen Kontinent nach Haiti verkauften Sklaven ihr qualvolles Schicksal zu ertragen und endlich abzuschütteln halfen. Die im Entsetzen der Revolution auf Haiti entstandenen Schreckensbilder einer aus Zauberei, Mord und grausamer Giftmischerei bestehenden Rachereligion werden zurechtgerückt und machen dem Bild einer zwar fremden, aber ebenso vitalen wie an ethischen Zielen orientierten Institution Platz. Der französisch-schweizerische Autor Alfred Métraux (1902 – 1963) gilt als der bedeutendste Ethnologe des Jahrhunderts. Der unqualifizierten Greuel- und Sensationsliteratur, die ein irreführendes Bild des Voodoo-Kultes entwarf, setzte er gewissenhafte Recherchen entgegen. Michel Leiris, Kultfigur der Hippie-Generation, läßt in seinem Vorwort keinen Zweifel: dieses Buch ist das bis heute unübertroffene Standardwerk zur Religion des Voodoo.