Walter Brand (1907-1980)
Ein sudetendeutscher Politiker im Spannungsfeld zwischen Autonomie und Anschluss
Ludwig Weichselbaumer
Die vorliegende Arbeit behandelt mit Walter Brand einen sudetendeutschen Politiker, der neben Konrad Henlein und Karl Hermann Frank zu den bekanntesten Akteuren des Sudetenlandes in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts zählen dürfte. Eine Monographie über Walter Brand fehlte bis jetzt, sodass mit dem vorliegenden Werk nunmehr nicht nur eine aufschlussreiche Lektüre zur Verfügung steht, sondern auch eine wissenschaftliche Lücke geschlossen werden konnte.
Das Buch möchte auch dazu beitragen, das Phänomen des Aufstieges Konrad Henleins vom unbekannten Turnlehrer zum Führer des Sudetendeutschtums bzw. den Erfolg von dessen Partei bei den tschechoslowakischen Parlamentswahlen im Jahre 1935, wo sie die stimmenstärkste Gruppierung stellte, zu ergründen. Als wichtigster Mitarbeiter Konrad Henleins hatte Walter Brand einen immensen Anteil am Siegeszug der Sudetendeutschen Partei, die sich jedoch bald nach ihrem Wahlerfolg in innere Konflikte verstrickte, welche schlussendlich auch die politische Karriere Walter Brands beenden sollten.
Das vorliegende Werk sieht sich im Kontext mit der Autobiographie Walter Brands, welche postum im Jahre 1985 unter dem Titel „Auf verlorenem Posten. Ein sudetendeutscher Politiker zwischen Autonomie und Anschluss“ in der Reihe Veröffentlichungen des Sudetendeutschen Archivs in München publiziert wurde.