Wandlungsfähige Produktionskonzepte in der Prozessindustrie: Ein Evaluierungsframework zur Investitionsentscheidungsunterstützung

Steigende Produktdifferenzierungen, verkürzte Produktlebenszyklen und zunehmende räumliche und zeitliche Nachfrageunsicherheiten werden als globale Trends in Märkten der Prozessindustrie, insbesondere im Bereich der Fein- und Spezialchemikalien, identifiziert. Ein für derart charakterisierte Märkte geeignetes Produktionskonzept sollte die Eigenschaften Wandlungsfähigkeit, kurze Time-to-Market und Produktionseffizienz offerieren. Derzeit verfügbare konventionelle Produktionskonzepte der Prozessindustrie weisen diese Eigenschaften in Kombination jedoch nicht auf. Aufgrund dieser Dissonanz zwischen prognostizierten Marktentwicklungen und Eigenschaften konventioneller Produktionskonzepte stehen innovative, wandlungsfähige Produktionskonzepte im Fokus der Forschungs- und Entwicklungsarbeit in der Prozessindustrie.
Mit der fortschreitenden Entwicklung und dem Aufkommen wandlungsfähiger Produktionskonzepte verändern sich die Rahmenbedingungen des Investitionsentscheidungsprozesses grundlegend. Für den Entscheidungsträger in der Prozessindustrie stellt dies eine unbekannte Situation dar. Es resultiert ein Bedarf an unterstützenden Modellen im Rahmen des Entscheidungsprozesses. Bisher sind lediglich partielle und in Summe unzureichende Modellentwicklungen aufgezeigt. Die vorliegende Arbeit beseitigt diesen Missstand, indem ein ganzheitliches Vorgehensmodell in Form eines Evaluierungsframeworks entwickelt und bereitgestellt wird. Hierzu wird der Investitionsentscheidungsprozess in die drei Phasen Analyse, Bewertung und Entscheidung strukturiert.