Warum ist Kamilla schön?
Von Kunst, Künstlern und Kunsthandel
Hugo Perls
Hugo Perls, 1886 in Rybnik/Oberschlesien (heute Polen) geboren, war zunächst in Berlin als Jurist im Auswärtigen Amt tätig.
Früh interessierte er sich für Kunst, erwarb Werke von Zeitgenossen und betätigte sich mäzenatisch. Dem jungen Ludwig Mies van der Rohe erteilte er den Auftrag zu dessen zweiten Hausbau überhaupt. 1911 beauftragte er Max Pechstein, Wandgemälde für das Speisezimmer zu schaffen. 1914 tauschte Perls dies Haus mit dem Autor und Sexualwissenschaftler Eduard Fuchs gegen fünf Gemälde von Max Liebermann.
Im März 1913 besuchte Perls mit seiner Frau Käte Edvard Munch in Moss/Norwegen, wo zwei Fassungen des Doppelpor-
träts Hugo und Käte Perls sowie drei Einzelporträts von Käte Perls entstanden. Eine Fassung der beiden Doppelporträts
mit dem Titel „Sie fährt nach Norwegen, er nach Italien“ befindet sich heute in den Kunstsammlungen Chemnitz
Nach dem Ersten Weltkrieg betrieb das Ehepaar Perls eine Kunstgalerie in Berlin und unternahm viele Reisen. 1931 wanderte Hugo Perls nach Pari aus, wo er sich mehr und mehr seinem dritten Interessengebiet, nämlich der Philosophie Platos widmete. Über ihn veröffentlichte er mehrere grundlegende Bücher. 1941 emigrierte Hugo Perls nach New York, wo er 1977 gestorben ist.
Im 1962 erschienenen Buch „Warum ist Kamilla schön?“, seit Langem eine antiquarische Rarität, erzählt Perls ebenso
amüsant wie fundiert aus seinem bewegten Leben. Er berichtet von Kunsthändlern, Kunstsammlern und Künstlern, so etwa
von Picasso, Munch, Liebermann, Matisse, Kandinsky, Dufy, van Dongen, Vollard, Cassirer, Flechtheim, die er alle persön-
lich kannte. Darüberhinaus enthält das Buch grundsätzliche Überlegungen, z.B. zu Kunstfälschungen (van Gogh Wacker-
Skandal). Der Band ist ein lebendiges, heiteres und kundiges Dokument zu Kunst, Kunsthandel und Künstlern der Klassi
schen Moderne des 20.Jahrhunderts.