Was bleibt vom Sammeln
Österreichische Kunst am Beispiel der Sammlung Ortner
Herbert Giese
Das Schatzhaus Österreich besteht nicht nur aus dem, was in Museen und öffentlichen Sammlungen zu sehen ist. Viele Kostbarkeiten befinden sich in privater Hand. Meisterwerke der Kunst, die noch nie publiziert wurden, ja zum Teil unbekannt sind. Eine dieser Sammlungen, die Sammlung Klaus und Friederike Ortner, wird hier erstmals und von profunder Hand einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Entstanden ist sie aus der Lust, sich mit Kunst zu beschäftigen, und dem Vergnügen, gestaltete Wirklichkeit mit nach Hause zu nehmen. Ihr Profil ist sehr individuell, und doch wird hier fas alles abgedeckt, was wichtig war in den vergangenen zweihundert Jahren österreichischer Malerei. Was es heißt, in den letzten vierzig Jahren in Österreich Kunst zu sammeln, ist ebenso Thema dieses ausführlichen Streifzugs wie die Anleitung, Bilder mit größerer Sorgfalt zu betrachten – sich Gedanken zu machen, was hinter den sichtbaren Botschaften der Bilder streckt, gleichsam einen zweiten Blick auf das zu werden, was uns mit Befriedigung erfüllt und glücklich macht in der Kunst. Nicht zuletzt wird hier ein sammlerisches Lebenswerk vorgestellt, das zeigt, dass es in mehrfacher Hinsicht sinnvoll ist, sich der Freude, aber auch den Mühen des Sammelns zu unterziehen. Weil sich schließlich erweist, dass das Sammeln selbst zu einer Art Kunstausübung werden kann.