Was bringt die Wissenschaft für die Wirtschaft in einer Region?
Regionale Innovations-, Wachstums- und Einkommenseffekte von öffentlichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen am Beispiel der Region Halle
Peter Franz, Martin T.W. Rosenfeld, Diana Roth
In neueren ökonomischen Theorien wird dem technischen Fortschritt und dem Humankapital ein entscheidender Einfluss auf das regionale Wachstum zugeschrieben. Diese Faktoren können unmittelbar durch die Leistungen öffentlicher Wissenschaftseinrichtungen (Hochschulen, außeruniversitäre Forschungsinstitute) beeinflusst werden (sog. Angebotseffekte von Wissenschaftseinrichtungen). Zusätzlich bewirken Wissenschaftseinrichtungen durch den Kauf von Inputfaktoren auch sog. Nachfrageeffekte. Die vorliegende Studie untersucht die Angebots- und die Nachfrageeffekte am Beispiel der Wissenschaftseinrichtungen in der Region Halle (im südlichen Sachsen-Anhalt). Dabei stehen die Fragen im Mittelpunkt, welche Regionen von diesen Effekten profitieren, und in welchem Ausmaß die Unternehmen in Sachsen-Anhalt Wissenstransfers mit den Wissenschaftseinrichtungen der Region Halle praktizieren. Wichtige Ergebnisse sind, dass die Unternehmen des Landes u.a. aufgrund ihrer geringen Größe Schwierigkeiten haben, von dem vorhandenen regionalen Forschungspotential zu profitieren, und dass sich die Wissenschaftseinrichtungen stärker auf die vorhandenen Branchenschwerpunkte in ihrer Region ausrichten könnten.