Wechselkurswirkungen auf den japanischen Arbeitsmarkt.
Harald Nitsch
Wie reagierte die japanische Volkswirtschaft auf die massiven Veränderungen des Yen-Dollar-Wechselkurses in den 80er Jahren? Lassen sich die Spuren der Wechselkursänderung am Arbeitsmarkt verfolgen? Die japanischen Erfahrungen berühren auch die Probleme deutscher Unternehmen im Umfeld einer starken heimischen Währung.
Der japanische Arbeitsmarkt ist bekannt für eine im internationalen Vergleich außergewöhnlich niedrige Arbeitslosenquote, dennoch läßt sich ein signifikanter Einfluß des Wechselkurses feststellen. Japanische Konzernstrukturen tragen zur Abmilderung der Wechselkursschocks bei, bevor diese sich in Arbeitslosigkeit manifestieren. Die Strukturen japanischer Unternehmensverflechtungen und die Besonderheiten japanischer Arbeitsverhältnisse werden daher eingehend dargestellt. Die ökonometrische Analyse offenbart typische Anpassungsmuster männlicher und weiblicher Beschäftigung auf sektoraler Ebene. Den Abschluß bildet die Untersuchung langfristiger Strukturänderungen der Arbeits- und Gütermärkte.
Durch die Auswertung disaggregierter Arbeitsmarktdaten und die vielfache Unterlegung der Darstellung mit japanischen Originalstatistiken entsteht ein lebendiges und anschauliches Bild der Zusammenhänge. Der Leser erhält auf diese Weise einen fundierten Einblick in die institutionellen Besonderheiten des japanischen Arbeitsmarktes.
Die Untersuchung zeigt, daß die Last der Wechselkursanpassung in besonderem Maße von Frauen im japanischen Arbeitsmarkt getragen wird.