Weibliche Genitalverstümmelung/Beschneidung
Interdisziplinäre Betrachtungen und rechtliche Einordnungen im Lichte von Grund- und Menschenrechten
Anna Lena Göttsche
Zweifellos sind weibliche Genitalverstümmelungen bzw. Beschneidungen (FGM/Cs) auch ein deutsches Thema. Über die genaueren Umstände der Praktik, gerade in Deutschland, ist allerdings wenig bekannt. Wie begegnet also nationales Recht dieser Form von geschlechtsbezogener Gewalt und den Personen, die von ihr betroffen oder bedroht sind, sowie denen, die sie ausüben? Und stimmt dieser Umgang mit den verfassungsrechtlichen und internationalen Verpflichtungen aus Grund- und Menschenrechten überein? Mit Blick auf das einfache nationale Recht und die jeweilige Rechtsprechung überprüft Anna Lena Göttsche die hier einschlägigen Vorgaben systematisch und zeigt schließlich konstruktive wie auch defizitäre Herangehensweisen an einen Untersuchungsgegenstand mit vielfältigen Ambivalenzen auf. Maßgebliche Grundlage der Untersuchung sind dabei die theoretischen Konzeptionen von Menschenrechten und von Selbstbestimmung sowie ein konstanter Blick auf gesellschaftliche Ungleichheitsstrukturen und Machtverhältnisse.