„Weichenstellungen und Abstellgleise“.
Eine Reise durch das Körper-Geist-Problem auf dem Weg von der Antike bis heute.
Ulrike Santozki
Die Hirnforschung führt Mentales auf gesetzlich beschreibbare neuronale Prozesse zurück und erzeugt dadurch das Körper-Geist-Problem mit Folgen für unsere Vorstellung von Bewusstsein, freiem Willen und Verantwortlichkeit. In diesem Buch wird dieser Komplex historisch und wissenschaftstheoretisch innovativ untersucht. Historisch wird der Ursprung anhand einer Betrachtung des Materiebegriffs in der Antike nicht – wie es oft geschieht – bei Platon, sondern bei Demokrit und im Hellenismus verortet. Wissenschaftstheoretisch werden außer dieser ersten „Weichenstellung“ auch die Verabsolutierung des naturwissenschaftlichen Weltbildes und die Ausbildung des Gesetzesbegriffes in der frühen Neuzeit einerseits sowie die Grundlagenforschung in der Moderne andererseits als „Weichen“ bezeichnet. Damit lassen sich Kontinuität, Linearität und Exklusivität wissenschaftlich und philosophisch grundlegender Veränderungen gut erklären. Eine Beurteilung gegenwärtiger Positionen und ein Vorschlag zum Umgang mit der Problematik bilden den Abschluss des Buches.