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sonette
Konrad Prissnitz
Keine andere Gedichtform lässt so unmittelbar an eine Reihe großer Dichter denken wie das Sonett: Petrarca, Shakespeare, Baudelaire – um nur drei der berühmtesten zu nennen –, die sich mit dieser 14-zeiligen Gedichtform auseinandergesetzt und ihr einzigartige Lösungen abgewonnen haben. Das Sonett – man könnte es mit ‚kleines Tonstück‘ übersetzen – ist aufgrund seiner hohen Musikalität eine besondere Herausforderung, der sich selbst eine der Avantgarde verpflichtete zeitgenössische Dichtergeneration nicht entziehen konnte.
Konrad Prissnitz, Student am Institut für Sprachkunst, hat sich mit dem Sonett nahezu auf eine amour fou eingelassen, so lange und intensiv hat er an und mit der Form dieses lyrischen Gebildes gearbeitet. ‚der großteil des bandes ist‘, wie der Autor erklärt, ‚in zyklen organisiert, wobei ich neben sonettkränzen das sonettpanorama als eine neue form des sonettzyklus anbiete. das gedicht ein gewinde passt sich der idee des sonettpanoramas an, soll aber kein pendant zum meistersonett eines sonettkranzes liefern.‘
In Prissnitz’ Gedichten geht es sowohl um das Wohl ihrer Leserschaft wie auch um das Wohl der Sonette selbst: ein missbrauchtes Christkind, Vampire, Ameisen, Tugenden und sonstige Eingeweide der Stadt. Andere Verse richten sich an Nahestehende und Naheliegende, Tote, den ‚lurch in der ecke beim kratzbaum‘, oder Menschen, die der Autor noch nicht kennt.