Weltreich und Provinz
Die Spanier am Niederrhein1560 bis 1660
Rund 100 Jahre lang prägten die Auseinandersetzungen zwischen Spaniern und Niederländern („Achtzigjähriger Krieg“) die hiesige Region ganz erheblich. Denn wer die Burgen am Rhein und die mächtigen Festungswerke der modernen Renaissance-Baukunst, allen voran die Zitadelle Jülich, kontrollierte, bestimmte den Verlauf des Krieges und damit auch die Geschicke am Niederrhein.
Bereits die zweite Schlacht fand 1568 auf dem Boden des heutigen Rheindahlens statt und endete für die lokale Bevölkerung mit viel Leid durch die siegreichen Spanier.
Auch abseits von Schlachten ging es hoch her: Über Jahrzehnte versuchten die spanischen Könige an ein Stück des Schädelknochens des heiligen Laurentius im Besitz der Gladbacher Abtei zu gelangen. Aus vielfältigen Gründen gelang dies nicht, wodurch letztlich nicht nur der Papst, sondern auch Kaiser Rudolf II., der Herzog von Jülich, der Kölner Kurfürst, aber auch die spanischen Feldherren in den Konflikt eintraten. Über rund 50 Jahre sollte dieser Streit die Gladbacher Mönche in Atem halten.
Highlights dieser Ausstellung sind u.a. ein beeindruckendes Gemälde der Belagerung von Jülich 1621/22, ein prunkvoller Mailänder Harnisch und prächtige Kartenwerke. Diese Ausstellung wurde gemeinsam mit dem Museum Zitadelle Jülich geplant und wird dort ab Mitte 2022 in veränderter Form zu sehen sein und 2023 im LVR-Niederrheinmuseum Wesel. Mehr unter schlossrheydt.de.