Wer andern eine Bombe baut
Thriller
Christopher Brookmyre, Hannes Meyer
Cool, britisch und ziemlich raffiniert: Brookmyres Roman über einen gewissenlosen Auftragsterroristen sprüht vor Esprit und schwarzem Humor und schlägt auf dem Weg zum Showdown in den schottischen Bergen einen Haken nach dem anderen.
War’s das für Raymond Ash? An der Uni träumten er und sein Kumpel Simon von einer goldenen Rockstarzukunft voller Stadiontouren und Groupies. Stattdessen hat er jetzt, mit Mitte 30, ein schreiendes Baby und einen neuen Job als Lehrer an der Backe, der ihn so nervös macht, dass er am liebsten die Escape-Taste drücken würde.
Eine Band-Reunion als Ausweg aus dem tristen Alltag steht aber auch nicht zur Debatte, denn nicht nur war die Trennung damals äußerst hässlich, Simon ist außerdem seit drei Jahren tot. Kein Wunder also, dass Ray seinen Augen nicht traut, als er ihn am Glasgower Flughafen sieht. Doch dann geschehen auf einmal Dinge, die seltsamer und brutaler sind als jedes von Rays geliebten Computerspielen.
Gemeinsam mit der Polizistin Angelique de Xavia (bekannt aus »Die hohe Kunst des Bankraubs«) gerät er in sich immer schneller überschlagende Ereignisse, und die beiden müssen über sich hinauswachsen, um einen Terroranschlag zu verhindern, den der »neue«, sehr sehr böse Simon verüben will. Nur: Was ist überhaupt das Ziel der Attacke? Die Spur führt in die schottischen Highlands …
Brookmyre strickt einen Plot, der alles hat, was ein echter Pageturner braucht – vor allem umwerfende Protagonisten: den liebenswert-nerdigen Ray, dessen Leben plötzlich auf den Kopf gestellt wird; Angelique, der es mit einem müden Lächeln gelingt, gleichzeitig tough, sympathisch und verdammt cool zu sein; und der eitle Bösewicht Simon, dessen terroristisches »Talent« nur von seinem gigantischen Ego in den Schatten gestellt wird.