Werner Otto von Boehlen-Schneider: Lyrische Schriften / Nénuphars pour Sabine
101. bis 200. Sonett
Werner Otto von Boehlen-Schneider
Eigentliches Glück verdammt zur Sprachlosigkeit, bleibt indifferent, unfassbar gleich Blicken in gleißendes Sonnenlicht, lässt uns betäubt stammelnd in Topoi befangen zurück; erst im Nachgang, notwendendem Verlust, Verzicht, Entsagung formen sich Worte, umreißen Verblassendes, zirkeln erinnernden Raum, führen Ungesagtes, unnennbar Gebliebenes, modalen Realitäten zu. Anliegen der poésie pure, Wortmagie, Klang als Erkenntnis über dem Ding selbst, besinnt dieses Werk ernst hinterfragend wie spielerisch; wenn es den Sinnen gebricht, zerbricht Sinn im Wort − verstummt erneut zum Rätselbild.