Wesen und Funktion der Verjährung im Rahmen des deutschen und englischen Schuldrechts.
Eine rechtsdogmatische und rechtsvergleichende Untersuchung zum deutschen und englischen Schuldrecht unter besonderer Berücksichtigung des Diskussionsentwurfs eines Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes.
Angelos Kornilakis
Ziel der vorliegenden Arbeit ist nicht allein die Darstellung des Rechtsinstituts in beiden Rechtsordnungen, sondern darüber hinaus die Feststellung gemeinsamer Topoi, die als Grundlage für ein einheitliches, europäisches Verjährungskonzept dienen können.
Im Zuge seiner Untersuchung der kollidierenden Interessen bzw. Grundrechte des Gläubigers und des Schuldners stellt der Autor die eigentlichen Zwecke des Rechtsinstituts der Verjährung fest. Die Überprüfung der verfassungsrechtlichen Grundlagen der Verjährung und die Übertragung der Ergebnisse auf das europäische Gemeinschaftsrecht liefern die gemeinsame Grundlage der Verjährung für beide Rechtsordnungen. Daneben setzt sich der Verfasser mit dem englischen Verjährungsrecht, insbesondere im Hinblick auf die Verjährung schuldrechtlicher Ansprüche, auseinander. Im dritten Teil untersucht Angelos Kornilakis das Wesen der Verjährung als zeitliche Grenze zur Geltendmachung eines subjektiven Rechts und das Verhältnis zwischen Verjährung und Anspruch. Dabei vertritt er die These, daß Verjährung und Anspruch keinen dogmatischen, sondern lediglich einen funktionellen Zusammenhang aufweisen. Dies gilt insbesondere in Bezug auf das Verhältnis zwischen Beginn der Verjährung und Entstehung des Anspruchs. Im vierten Teil werden die Probleme des geltenden deutschen Verjährungsrechts dargestellt und Lösungsversuche sowohl de lege lata als auch de lege ferenda bzw. in Bezug auf den Diskussionsentwurf eines Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes unternommen. Aus den Ergebnissen seiner Untersuchung leitet Kornilakis abschließend Gesichtspunkte für ein einheitliches europäisches Verjährungskonzept ab.