Westwärts, Wellenreiter
Schwarzwälder Flößer Schwarzwälder Flößer von der Kinzig zum Ohio
Thomas Lindemann, Gottfried Zurbrügg
Der große, junge Kontinent braucht Menschen. Millionen zieht es hin. Zuerst bringen kleine Segelschiffe die Auswanderer von Le Havre nach New York. Bald schon entwickeln sich Rotterdam und Bremerhaven zu den wichtigen Emigrationshäfen mit ihren Seglern und riesigen Ozeandampfern. Ellis Island wird zur großen Auffangstation, um der Menschenmenge Herr zu werden – mit der Freiheitsstatue bis heute Symbol der neuen Welt.
Am Beginn dieser Auwanderungswelle, dem hölzernen Zeitalter, in dem die Flößerei noch eine wichtige Rolle spielte, macht sich der Schiffer Hans, der Wellenreiter, von seiner badischen Heimat auf einen langen Weg. Napoleon hat gerade die Armensiedlungen im Schwarzwald aufgelöst und den Bewohnern die Möglichkeit gegeben nach Amerika überzusiedeln.
„Nichts hinterlässt tiefere Wunden als der Abschied von der Heimat! Es ist, als ob ein Baum gefällt würde und dann den Fluss hinuntertreibt an seinen neuen Bestimmungsort. Was auch immer aus ihm wird, er wird nie wieder Wurzeln schlagen.“ So beginnt der Bericht einer Auswanderung von Nordrach im Schwarzwald nach Amerika. Gottfried Zurbrügg hat die Geschichte dieser Kolonie in zwei Bänden beschrieben. Der erste Band, „Wellenreiter“, erzählt von der Flößerei. „Westwärts, Wellenreiter“ erzählt von der Auswanderung. Es ist ein historischer Roman, der nah an der Wirklichkeit von all jenen berichtet, die im 19. Jahrhundert die Reise westwärts antraten, von ihren Träumen, ihrem Bangen, dem zähen Durchhalten und unbändigen Drang nach Freiheit. Obschon das Buch zu einem großen Teil in Amerika spielt, ist es gleichwohl eine Liebeserklärung an den Schwarzwald.