Wider die Frau
Zu Geschichte und Funktion misogyner Rede
Jörg Fichtner, Svenja Flaßpöhler, Elke Frietsch, Andrea Geier, Rebecca Grotjahn, Corinna Heipcke, Urte Helduser, Ursula Kocher, Eva Kormann, Simon Möller, Jan Rüdiger, Achim Stricker, Annett Volmer, Ulrike Wels
Misogynie ist kein zeitgebundenes Phänomen. Die angeblichen Vorzüge und Fehler von Frauen sind seit der Antike fortwährend Gegenstand und Motiv von Erörterungen gewesen. Frauenfeindlichkeit manifestiert sich auf vielfältige Weise in allen Lebensbereichen und stellt in Geschichte und Gegenwart ein repressives Machtmittel dar. Allerdings manifestiert sich Misogynie niemals als absolute Kategorie, sondern nur in diversen Ausprägungen misogynen Sprechens. Es hat bestimmte diskursive Funktionen zu erfüllen sowie zur Ordnung und Hierarchisierung von Diskursen beizutragen. Die vielfältigen Aspekte misogynen Sprechens in den unterschiedlichen Epochen, Regionen und Kontexten werden in diesem Band aus literaturwissenschaftlicher, sozial- und kulturgeschichtlicher Perspektive beleuchtet.