Wie institutionell kann Okkultismus sein?
Eine Denkschrift zum 60. Todestag von Aleister Crowley am 1. XII. 2007
Uwe Thater
Aleister Crowley (1875-1947) war der einflußreichste Okkultist des 20. Jahrhunderts. Seitdem gab und gibt es unzählige Menschen die seinem Weg, seinen Anweisungen auf einem okkulten Pfad gefolgt sind, Orden gründeten und sich zu seinen Lehren bekennen.
Doch jedes Bekenntnis setzt ein elitäres Signal und dieses Signal zieht Menschen an, die herausragend sind und solche, die gewöhnlich oder vulgär oder mittelmäßig sind. Jede institutionelle Umsetzung eines weltanschaulichen Gedankens wiederum verläuft in der Form der Arbeitsteilung. Und an dieser Stelle spaltet sich dann zugleich jede Art Adeptentum, jede Art Anhängerschaft auf – erstens in diejenigen, die überhaupt nicht verstehen, worum es geht, denen aber ein nützlicher Status zugewiesen wird (und die sich wohlfühlen, dieser Statuszuweisung zu entsprechen); und zweitens in diejenigen, die ein Verständnis für Hintergründe haben.
Alle jedoch beziehen sich auf das Außergewöhnliche, aber nur wenige sind tatsächlich selbst außergewöhnlich. Dieser Sachverhalt vergiftet ungefähr jede Institution – seit es Institutionen gibt – schon nach kurzer Zeit. Sie wird notwendig auswuchern zu einem Lügengebilde, in dem äußere Form, Schlagwort, Floskel und Gehabe einen weit überwertigen Status erlangen!
Es ist deshalb Zeit, dieses Problem der institutionalisierten Person – aus spiritueller Sicht – einmal grundsätzlich zu lösen. Davon handelt diese Denkschrift.