Wilfrid Moser als Zeichner
Taumel der Grossstadt und Crazy Horse Spring
Tina Grütter, Gabriele Lutz, Dircé Moser
Der bekannte Schweizer Künstler Wilfrid Moser (1914–1997) hat sich parallel zu seinem umfangreichen malerischen Werk intensiv mit der Zeichnung beschäftigt. Zu seinem 100. Geburtstag ist nun das zeichnerische OEuvre inventarisiert worden, das neue Einblicke in den Schaffensprozess des Künstlers vermittelt. So zeigt sich in den 1960er- und 1970er-Jahren die Rolle der Zeichnung als Ausdrucksmittel für Zuspitzungen und Übersteigerungen.
Moser, der ‚Urbanomane‘ (Paul Nizon), unterwegs in den Strassen von Paris, im Untergrund der Métro, in ‚Les Halles‘, verarbeitet seine Lebensrealität in dynamischen Kompositionen und findet zu einer abstrakten Bildformel, die am Ende der Sechzigerjahre in die Entwürfe für das plastische Schaffen überleitet. In den Zeichnungen der Siebzigerjahre verwandeln sich die Skulpturensammlungen in Luftschlösser, Bunker und postmoderne Architekturgebilde.