„Wir haben keinerlei Kompromisse geschlossen“
Käthe Heisterbergk und die private Anna-Schmidt-Schule in Frankfurt während der Zeit des Nationalsozialismus
Ingrid Fuchs
War es möglich, in der Zeit des Nationalsozialismus eine Schule zu leiten und sich trotzdem dem herrschenden Zeitgeist nicht anzupassen? Dazu bedurfte es wohl einer besonderen Persönlichkeit wie Käthe Heisterbergk, der Weltbürgerin aus Hamburg. Ihr gelang es, die Anna-Schmidt-Schule zu erhalten und in dem ihr möglichen Rahmen Widerstand zu leisten. Die Schule blieb ein sicherer Ort auch für sogenannte „nichtarische“ Schülerinnen, an dem sie sich geborgen fühlten und noch bis zum Ende der NS-Zeit das Abitur machen konnten.
Das Buch zeigt die Schwierigkeiten, die Schule angesichts immer neuer Hindernisse durch den Staat zu erhalten, aber auch die Hilfe durch Repräsentanten der Frankfurter Stadtgesellschaft. Damit ist es nicht nur die Geschichte einer starken Frau mit einem ungewöhnlichen Lebenswandel, sondern auch ein Stück Frankfurter Zeitgeschichte, am konkreten Beispiel lebendig präsentiert.