Wirklichkeit und Wahn in Robert Musils Roman
«Der Mann ohne Eigenschaften»
Ruth Hassler-Ruetti
Das «Wirkliche» und das «Wahnsinnige», das «Gesunde» und das «Geisteskranke» erwachsen anthropologisch aus derselben Grundlage – der Eigenschaftslosigkeit – und existieren letztlich immer nur als vorläufiges oder künstlich fixiertes Resultat symbolisch-agierender, inter- und intrasubjektiver Kommunikationsprozesse, also realiter erst per definitionem. Dass und wie Musil, der «poeta doctus», dieser Wahrheit in seinem Roman zum Durchbruch verhilft, dies zeigt die vorliegende Analyse.