Wirtschaftsmediation – Praxisfelder und Methodenwerkstatt
Cornelia Maria Enger
Wirtschaftsmediation ist seit etlichen Jahren in den Unternehmen und Organisationen angekommen. Mehr und mehr setzen diese auf die ausgleichende Konfliktklärung als Ergänzung zu den bisherigen eher konfrontativen Methoden. Mediativ tätig zu sein bedeutet, sich grundlegend mit sozialen Konflikten, Konfliktursachen, Konfliktaustragung, gewaltfreier Kommunikation, den einzelnen Phasen des Mediationsverfahrens, den verschiedenen Anwendungsbereichen und dem mediativen „Handwerkszeug“ sowie den speziellen Anforderungen an den vermittelnden „Dritten“, den Mediator, auseinanderzusetzen. „Wirtschaftsmediation – Praxisfelder und Methodenwerkstatt“ umfasst als Sammelband Beiträge zu verschiedenen Aspekten der Wirtschaftsmediation, dem Verhandlungs- und Konfliktmanagement. Einführend werden die Grundlagen der Wirtschaftsmediation mit einem besonderen Fokus auf die innerbetriebliche Mediation gelegt, bevor sich – unterschieden nach Praxisfeldern und Methodenwerkstatt – sowohl ausgewählten Beispielen aus Gesundheitswesen, Sozialem, Politik und Wirtschaft als auch verschiedensten praxisnahen Handlungskonzepten und Methoden zugewandt wird. Die Themen reichen von anschaulichen und praxisnahen Anwendungsfeldern wie der Einführung eines Konfliktmanagementsystems am Beispiel der wertschätzenden Kommunikation, dem Management by Mediation, der Begleitung von Change Prozessen sowie Mediations- und Konfliktlösungstechniken im Scrum-Umfeld, der erbrechtlichen Nachfolgeberatung bis hin zu Konfliktlösungsversuchen wie „Stuttgart 21“. Deutlich werden soll, dass die Prinzipien und Verfahrensweisen der Wirtschaftsmediation nicht nur ein Handlungsfeld für zertifizierte Mediatoren darstellt, sondern ebenso ein Konzept für die Personal-und Organisationsentwicklung sowie für Fachverantwortliche in (lateral) leitender Funktion, deren Ansatz im engeren oder auch weiteren Sinne einem „Management by Mediation“ entspricht.