Wirtschaftsordnung und Bankensystem von Raum,  Stephan

Wirtschaftsordnung und Bankensystem

Die Geschäftspolitik der bayerischen Sparkassen und ihre Entwicklung zu Universalkreditinstituten (1900-1933)

Die Marktordnung unseres Wirtschaftssystems besteht aus zwei Sektoren: einem privatwirtschaftlichen und einem öffentlichen Sektor. Zwar besteht in der Ausgestaltung der Kombination zwischen diesen beiden Sektoren eine Vielzahl von Möglichkeiten, dennoch verengt sich die derzeitig Privatisierungsdiskussion auf die Ansicht, dass öffentliche Unternehmen nicht mit einer marktwirtschaftlichen Ordnung zu vereinbaren seien. Nun sind Sparkassen und Landesbanken mit Sicherheit weder staatliche Monopolunternehmen noch operieren sie in staatlich geschützten Wirtschaftsbereichen. Sie unterliegen vielmehr zweifellos in vollem Umfang dem Wettbewerb an den Finanzmärkten und müssen sich am Bedarf ihrer Kunden orientieren. Die Struktur der Sparkassenorganisation ist dabei von Anfang an durch das „magische Fünfeck“ – kommunale Bindung, Gemeinwohlorientierung, dezentrale Unternehmensverantwortung, Regionalprinzip und Zusammenarbeit im Verbund – gekennzeichnet. Während aber die Sparkasse in den ersten Jahrzehnten nach ihrer Gründung eine sehr eingeschränkte Geschäftstätigkeit ausübten, ist es mittlerweile unbestritten, dass die heutigen Kreditinstitute aufgrund ihres umfassenden Marktauftritts zu Recht als Universalkreditinstitute gelten. Vor diesem Hintergrund analysiert der Autor am Beispiel der bayerischen Sparkassen, warum und wie es zu dieser Entwicklung der Sparkassen zu universalen Dienstleistern kam und welche Folgen dies für die wirtschaftliche Entwicklung der untersuchten Region hatte. Aus der Analyse der Sparkassengeschichte ergeben sich zwar noch keine Musterlösungen oder Handlungsanweisungen für künftige Entscheidungsprozesse, wohl aber ein großer Vorrat an Befunden, Erfahrungen und Verhaltensmustern für ein mögliches zukünftiges Handeln. So zeigt gerade die Vergangenheit, dass eine Bankenlandschaft ohne die kreditwirtschaftliche Versorgung in der Fläche zu einer entscheidenden Unterversorgung von vielen privaten Haushalten und weiten Teilen des gewerblichen Mittelstands und des Handwerks führt. Gerade in einem Europa der Regionen wird aber ein Instrument benötigt werden, um strukturschwache Regionen entsprechende fördern zu können. Die Vorschläge zur Privatisierung sind somit zwar sicherlich legitim und vor allem aus der Perspektive der privaten Banken nachvollziehbar, aus wirtschaftshistorischer Sicht erscheinen sie allerdings nicht plausibel.

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Die Publikation Wirtschaftsordnung und Bankensystem - Die Geschäftspolitik der bayerischen Sparkassen und ihre Entwicklung zu Universalkreditinstituten (1900-1933) von ist bei Kovac, Dr. Verlag erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Bayern, Betriebswirtschaftslehre, Kreditwesen, öffentlicher Auftrag, Privatisierung, Regionalprinzip, Sparkasse. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buch-findr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 99.95 EUR und in Österreich 102.8 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!