Wissen und Wirtschaft
Expertenkulturen und Märkte vom 13. bis 18. Jahrhundert
Colin Arnaud, Rainald Becker, Eva Brugger, Harold J. Cook, Nina Elsemann, Marian Füssel, Mark Häberlein , Philip Knäble, Heinrich Lang, Kolja Lichy, Ian MacLean, Miriam Müller, Tim Neu, Benjamin Scheller, Tanja Skambraks, Gion Wallmeyer
Die im Band versammelten Aufsätze stellen Fallstudien zur Historisierung von Expertenwissen dar. Anhand der Interaktion von Experten auf Wissensmärkten sowie der Etablierung und Inszenierung von ökonomischen Experten untersuchen die Autorinnen und Autoren die Verbindung von Semantiken, Institutionen und Praktiken, um die spezifischen spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Formen von Ökonomie in Figurationen von Caritas und Wucher, Moral und Markt, Wissen und Wirtschaft herauszuarbeiten. Ihr Anliegen ist es, Heuristiken einer vielfach eingeforderten kulturwissenschaftlichen Wirtschaftsgeschichte auszuloten, um Begriffe wie Wirtschaft und Markt zu historisieren und eine bessere Modellierung vormoderner Ökonomien zu erreichen. Durch die Perspektive der longue durée ermöglicht der Band Einblicke in die Genese wirtschaftswissenschaftlicher Semantiken und ökonomischer Praktiken einer Umbruchszeit, in der wesentliche Weichen gestellt wurden für die Ausdifferenzierung von Wirtschaft als eigenständigem System, die für die moderne kapitalistische Wirtschaft als charakteristisch betrachtet wird.