Zechen und Bechern
Eine Kulturgeschichte des Trinkens und Betrinkens
Daniel Furrer
»So lasset uns guter Dinge sein, fressen und saufen, denn morgen sind wir tot«, kann man schon in der Bibel lesen. Der Mensch hat es verstanden, Bedürfnisse wie Essen und Trinken aus dem Rahmen des Existenziellen herauszulösen und zu kultivieren. Das zeigt sich u. a. bei der Milch: Die erste Nahrung, das erste Getränk, mit dem der Mensch in Kontakt kommt, ist die Muttermilch. Dabei zeichnet sich der Mensch durch eine einzigartige Verhaltensweise vor den anderen Säugetieren aus: Er nimmt Milch selbst noch im Erwachsenenalter zu sich. Ebenso ungewöhnlich ist der Umgang mit einem anderen ›Lebenssaft‹: dem Wasser. Kein höheres Lebewesen kommt ohne Wasser aus, doch allein der Mensch veredelt oder ersetzt Wasser. Schon früh in der Menschheitsgeschichte wurde die berauschende Wirkung des Alkohols entdeckt und fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Sein Konsum wurde sowohl in religiöse Zeremonien eingebunden als auch strengen sozialen Kontrollmechanismen unterworfen, denn schon der griechische Philosoph Platon wusste, »dass die Trunkenheit ein schädliches Ding für die Menschheit ist«.
Dass eine Kulturgeschichte der Getränke zentrale Bereiche der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik berührt, illustrieren viele Beispiele von der Antike bis heute. Ebenso unterhaltsam wie facettenreich liest sich Daniel Furrers kleine Kulturgeschichte des Trinkens und Betrinkens.