Zehn Thesen für gutes Design: Dieter Rams
Cees W. de Jong
Dieter Rams, geboren 1932, schuf Design-Ikonen des 20. Jahrhunderts: Die Radio-Plattenspieler-Kombination SK 4 („Schneewittchensarg“), den Weltempfänger T1000, die Hi-Fi-Komponenten Regie oder das Regalsystem 606. Er prägte maßgeblich das Erscheinungsbild des Braun-Konzerns, sein Name steht außerdem hinter dem Portfolio des Möbelproduzenten Vitsoe. Basierend auf dem Leitspruch „So wenig Design wie möglich“, sind Rams‘ Entwürfe schlicht, aufs Wesentliche reduziert und klar in der Form.Rams‘ Einfluss ist bis heute spürbar. So nennt unter anderem Jonathan Ives, Chief Design Officer des Apple-Konzerns und verantwortlich für die Gestaltung der wichtigsten Apple-Produkte von iBook bis iPhone, Rams als tragende Inspirationsquelle.Seine Gestaltungsprinzipien legte Rams in seinen „10 Thesen für gutes Design“ nieder:Gutes Design ist innovativ.Gutes Design macht ein Produkt brauchbar.Gutes Design ist ästhetisch.Gutes Design macht ein Produkt verständlich.Gutes Design ist unaufdringlich.Gutes Design ist ehrlich.Gutes Design ist langlebig.Gutes Design ist konsequent bis ins letzte Detail.Gutes Design ist umweltfreundlich.Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.Die vorliegende Publikation nimmt Leitsätze als Ausgangspunkt eines Gesamtüberblicks über Rams‘ Schaffen. Design-Experten wie Klaus Klemp (Design- und Kunsthistoriker, Professor an der Hochschule für Gestaltung Offenbach sowie Kurator am mak Frankfurt), Britte Siepenkothen (Dieter Rams‘ Beraterin) oder Erik Mattie (Kunsthistoriker) erörtern in aufschlussreichen Texten Rams‘ Ansätze und Konzepte, seine Denk- und Designprozesse und die Philosophie hinter seinen Entwürfen. Zusätzlich werden alle 424 Designobjekte, die Rams seit 1955 für Braun und Vitsoe gestaltete, in einem Tafelteil chronologisch dargestellt. Die Objekte entstammen einer Sammlung, die speziell für diese Publikation neu durchfotografiert wurde.