Zeichnungen Bolognas und der Emilia 16. bis 18. Jahrhundert
In der Graphischen Sammlung des Hessischen Landesmuseum Darmstadt
Peter Märker, Simone Twiehaus
talienische Zeichnungen gehören von jeher zu den besonders geschätzten Objekten der Sammler. Die Graphische Sammlung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt besitzt als eine der wenigen Sammlungen in Deutschland einen umfangreichen Bestand an Zeichnungen Bolognas und der Emilia, der vom 16. bis zum 18. Jahrhundert reicht.
Der von Simone Twiehaus verfasste wissenschaftliche Katalog stellt den Bestand vor, der sich nach ihrer Prüfung auf 195 Blätter beläuft. Als herausragende Werke beinhaltet der Katalog Zeichnungen von Correggio, Parmigianino, Agostino, Annibale und Ludovico Carracci, Francesco Albani, Domenichino, Guido Reni und Guercino. Aber auch weniger bekannte Künstler sind vertreten, die ebenso Teil der reichen künstlerischen Hinterlassenschaft der Bologneser Schule sind.
Zu allen Zeichnungen finden sich technologische Bestimmungen und eine vollständige Bibliographie. Katalogtexte zu den einzelnen Blättern, die zum Teil von herausragender Qualität und besonderer Relevanz für die aktuelle kunsthistorische Forschung sind, diskutieren den aktuellen Forschungsstand, gehen Zuschreibungsfragen nach und berücksichtigen stilgeschichtliche Kriterien. Als Ergebnis der kritischen Sichtung werden ebenso die sogenannten abgeschriebenen Zeichnungen aufgeführt, die nun nicht mehr als Arbeiten dieser Schulen gelten können. Die Darmstädter Zeichnungen erlauben es, die Entwicklung der Zeichnung in Bologna und der Emilia in ihren wichtigen Grundzügen aufzuzeigen.