Zeitschrift für Genozidforschung. 18. Jg. 2020, Heft 2
Fokus: Ikonographien der Vernichtung
Mihran Dabag, Kristin Platt
Die 1999 etablierte, halbjährlich erscheinende »Zeitschrift für Genozidforschung« greift konzentriert Forschungsarbeiten im Bereich der Genozidforschung auf. Neben Darstellungen historischer Ereignisse werden Detailstudien zu Entstehungsprozessen und Phasen von Vertreibung und Völkermord, zu Ursachen von Verfolgung und Ausgrenzung oder zu völkerrechtlichen Fragestellungen vorgestellt. Ein ausführlicher Rezensionsteil informiert über Neuerscheinungen.
Das neue Heft der Zeitschrift rückt die Frage nach dem Zusammenhang von (literarischer) Bildproduktion und kollektiver, vernichtender Gewalt in den Fokus und fragt nach den Ikonographien der Vernichtung. Dies geschieht einerseits mit Blick auf die literarisch-mediale Produktion und Distribution von Exklusionsmustern,der Bildstruktur eines Wissens über eine Legitimität und Durchführbarkeit von Politiken des Völkermords. Andererseits nähern sich die Beiträge analytisch den Möglichkeiten und Strategien der Codierung von Gewalterfahrung.
Inhalt:
• Irene Zanol: »Ich kann hier nicht herumsitzen, wenn sie dort geschlachtet werden!« Der Schriftsteller Ernst Toller und sein Engagement für Spanien
• Athanasios Anastasiadis: Repräsentationen von Gewalterfahrung in Zeitzeugenberichten und in der Fiktion am Beispiel des Massakers von Kalavrytan
• Monika Barwińska-Moll: »Versuchskaninchen« aus Ravensbrück. Über Zeugnisse weiblicher Opfer von Humanexperimenten
• Janis Nalbadidacis: Erzählen von der Folter. Zu Foltererfahrungen während der griechischen Militärdiktatur
• Anette H. Storeide: Das Thema Holocaust in Norwegen: Geschichtsdiskussion oder Identitätsdebatte?
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