Zeitzeichen
Zur Entwicklung und Verwendung antiker Zeitmesser
Eva Winter
Der Umgang mit Zeit zählt zu den gesellschaftlichen Konstanten, die eine Kultur definieren. Der vorliegende Band analysiert für die Kulturen Griechenlands und Italiens den antiken Umgang mit Zeitmessung im Rahmen einer kulturgeschichtlichen Untersuchung. Dafür werden über 500 Zeugnisse, vor allem Sonnenuhren, in Form eines Kataloges zusammengetragen. Neben einer forschungsgeschichtlichen Einleitung bietet der Band eine Typisierung des Materials. Weiterführende Studien interpretieren Dekorformen und Inschriften, auch in Epigrammform, auf den Zeitmessern. Der kontextuelle Ansatz, durch den die Einzelinformationen genutzt werden, um funktionale Fragen zu beantworten, erlaubt es erstmals Aussagen über die mit Zeitmessung verbundenen Personengruppen zu formulieren, wie z.B.: In welche Aktionen und Handlungsabläufe sind die Geräte am jeweiligen Ort eingebunden? Wann bleibt die Wahrnehmung des technischen Mediums auf einen engen Expertenkreis beschränkt und wann tritt es ins Bewusstsein einer erweiterten Öffentlichkeit?