Zu ebener Erde
Christine Teichmann
So ungehemmt der Schauspieler Idomeneo Parsenus auch in jeder Rolle aufgeht, so grandios versagt er im wirklichen Leben als Vater und als Partner. Es bleibt seinen Kindern, Ida und Gabriel, überlassen, Sein und Schein auseinanderzuhalten und herauszufinden, wer sie für sich und für einander sind, was mit der Mutter geschah und nicht zuletzt, wie sie Sexualität leben können und wollen.
Die Zeit, in der Gabriel ein Praktikum macht, wird zu einer Wendezeit für das geschwisterliche Paar. Die pointierte und messerscharfe Beschreibung dieses Sommers im Küchenbetrieb eines Kärntner Hotels gerät zu einer psychologischen Darstellung der Ich-Findung Gabriels. Eingespannt in einen trostlosen Alltag und fragwürdige sexuelle Erfahrungen wird die Sehnsucht nach der Schwester übergroß. Bis er schlussendlich, zu ebener Erde angekommen, entdeckt, wer er sein darf.