Zum Verhältnis von Theorie und Praxis im Marketing aus historischer Perspektive
Eine theoretisch-empirische Untersuchung am Beispiel der Dortmunder Brauindustrie im Zeitraum von 1950 bis 1990
Herbert Fechtner
Die Marketingdisziplin hat seit jeher den Anspruch, eine „anwendungsorientierte“ Wissenschaft zu sein. Diese Studie stellt den ersten Beitrag dar, der die deutschsprachige Marketingtheorie danach untersucht, inwieweit sie praxisrelevantes Wissen enthält. Sie hat außerdem erstmalig die praktische Anwendung dieses Wissens am Beispiel der Dortmunder Brauindustrie zwischen 1950 und 1990 überprüft. Fazit der Studie: Die Marketingtheorie hat sich von einer „verstehenden“ zu einer „operationalen“ Theorie und einer praktisch-normativen Managementlehre entwickelt. Ihre handlungsorientierten Aussagen können das Management in den Unternehmen bei seinen marketingpolitischen Entscheidungen ganz wesentlich unterstützen. In der empirischen Untersuchung konnte belegt werden, dass viele handlungsrelevante Erkenntnisse der Marketingdisziplin in der Dortmunder Brauindustrie angewendet worden sind bis hin zu strategischen Konzepten. Unternehmensberater, Werbeagenturen und Marktforschungsinstitute waren dabei wichtige „Transformatoren“.