Zur Rezeptionsoffenheit des Unionsrechts gegenüber der Europäischen Sozialcharta
Elisa Stotz
Das Werk widmet sich der Frage, welche Bedeutung den völkerrechtlichen Standards der Europäischen Sozialcharta im Primärrecht zugemessen wird und ob die Unionsorgane dieser Bedeutung hinreichend Rechnung tragen. Dabei werden punktuelle Bruchstellen aufgezeigt, an denen aus dem Handeln der Unionsorgane Anreize für die Mitgliedstaaten hervorgehen, Standards der Europäischen Sozialcharta zu unterschreiten. Im Zentrum steht das Spannungsverhältnis zwischen dem wirtschaftlichen Fokus der europäischen Integration und dem Bekenntnis der EU zu sozialen Mindeststandards. Zur Auflösung dieses Spannungsverhältnisses wird die Möglichkeit einer Auslegung und Fortbildung der Unionsgrundrechte im Lichte der Europäischen Sozialcharta diskutiert.