Zwischen Neuaufbruch und Beharrung
Vergangenheitspolitik an der TU Berlin nach 1945
Marianne Horstkemper
Welche vergangenheitspolitischen Strategien lassen sich in den Aufbau- und Gründungsjahren der Technischen Universität sowie in den ab 1951 dort durchgeführten Wiedergutmachungsverfahren identifizieren? Kann man dabei auch Ansätze zur Selbstaufklärung und daraus resultierend den Willen zu angemessener Wiedergutmachung erkennen?
Resümierend lässt sich sagen, dass sich keine Anzeichen dafür finden, dass die mit hohem Reformanspruch einhergehende Neugründung der Technischen Universität Berlin zu anderen vergangenheitspolitischen Strategien geführt hätte als bei anderen Hochschulen. Eine stärkere Reflexion im Sinne von Selbstaufklärung über eigene Verantwortlichkeiten als an anderen Orten fand dort offensichtlich nicht statt. Stattdessen werden eine klare Widerspiegelung der inhärenten Probleme und Widersprüchlichkeiten des Versuches erkennbar, eine individuelle Regelung von Ansprüchen bei gleichzeitiger Konkurrenz zwischen verschiedenen Gruppen von Betroffenen auszubalancieren.