Eine interdisziplinäre Forschergruppe untersucht die Grundlagen des kulturellen Gedächtnisses.
Archive sind keine neutralen Speicher. Nehmen sie Daten oder Schriftstücke auf, dann um eines Wissens willen, das als politisch, rechtlich oder historiographisch relevant gelten kann. Mit der Archivierung bestimmter Material- und Datenbestände, mit deren Sammlung und Ordnung, wird etliches allererst zugänglich gemacht und alsdann verfügbar gehalten. Im selben Zuge wird jedoch aussortiert. Und auch das, was aufgenommen wurde, bleibt weitgehend unter Verschluss. Archive haben deshalb auf der Ebene der Selektion, der Klassifikation und Disposition eine ebenso konservatorische wie generative Funktion, denen je eine spezifische Gewaltsamkeit eigen ist.
Die Beiträge des Bandes analysieren diese Gewalt in vier Perspektiven: Sie befassen sich mit dem räumlichen Regime von Archiven in Gestalt von Barrieren, Zugangsbeschränkungen und der Prägung kultureller Räume. Sie zeigen, wie Archive politisches Handeln auszurichten und nachträglich zu deuten vermögen. Sie beobachten, inwiefern sich die Konstitution und Revision eines Wissens vom Menschen archivarischen Praktiken verdankt. Und sie untersuchen die spezifischen Doppeloperationen des Archivs – Bewahrung und Zerstörung, Manipulation und Transformation, Distribution und Rekonfiguration – im Spannungsverhältnis von Macht und Gewalt.
Mit Beiträgen u. a. von Ulrike Bergermann, Sergio Corrado, Knut Ebeling, Beate Fricke, Christian Jaser, Sabine Kalff, Gernot Kamecke, Sigrid G. Köhler, Csongor Lorincz, Armin Schäfer, Martin Jörg Schäfer, Henning Teschke, Daniel Tyradellis und Niels Werber.
Aktualisiert: 2019-10-16
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Wie wurden Archive zu Orten der mittelbaren Begegnung mit der Vergangenheit? Und wie wird aus Vergangenheit Geschichte? Die kulturhistorische Studie von Mario Wimmer untersucht das Aufeinandertreffen von bürokratischer Rationalität und historischer Einbildungskraft um die Wende zum 20. Jahrhundert.
Alles beginnt mit einem außergewöhnlichen Vorfall, der gleichwohl ins Herz der historischen Einbildungskraft im Archiv führt: Ein theorieinteressierter Archivar trifft auf einen gewöhnlichen Historiker, der tausende von Dokumenten aus den Staatsarchiven in Wien, Berlin und München entwendet hat. Nach seiner Verhaftung gesteht er, seine Sammelwut wäre von nekrophiler Leidenschaft und Handschriftenfetischismus angetrieben. Aus einer merkwürdigen Episode der Archivgeschichte wird so ein handfester Skandal, der großes öffentliches Aufsehen im Berlin und Wien der Zwischenkriegszeit erregte. Mario Wimmer beschreibt ausgehend von diesem Fall die unbewussten Voraussetzungen der Obsession für Gewesenes und die Schattenseiten historischen Wissens.
Archive sind nicht nur faszinierende Orte, in ihnen verkörpert sich buchstäblich die Geschichte. Das Buch gibt Einblicke in die Verwaltung von Vergangenheit und zeichnet die Entstehung der wissenschaftlichen Vorstellung von Archivkörpern nach. Diese Papierorganismen verdanken ihre materielle Gestalt den Aktenmassen moderner Verwaltungspraktiken, in ihnen treffen bürokratische Rationalität und historische Einbildungskraft aufeinander. Archivkörper eröffnet eine neue Perspektive auf das historische Denken der Moderne und ist zugleich eine Analyse der Objektverhältnisse der Geschichtswissenschaft. Was der Leser schließlich in Händen hält, ist ein Lehrstück über den Charakter und die Grenzen historischen Wissens und die verborgene Welt der Archive.
Aktualisiert: 2023-01-03
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Tagungsband zur Frühjahrstagung der Fachgruppe 8 im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V., 19. – 21. März 2014 in Berlin.
Die Archive aller Sparten entwickeln sich bereits seit vielen Jahren zu modernen Dienstleistungseinrichtungen, deren Verwaltung und Betrieb den Archivarinnen und Archivaren auch Management-Methoden der Leitung und Führung ihrer Einrichtungen abverlangen. Inzwischen sind wohl alle öffentlichen Archive unter den Schlagworten Verwaltungsmobilisierung und New Public Management von einem Wandel ergriffen worden, der es erforderlich macht, sich systematisch mit den lebenswichtigen, mitunter auch überlebenswichtigen Fragen der Personal- und Ressourcenplanung, der Strategieentwicklung, des Projekt- oder auch des Dienstleistungsmanagements und -marketings zu befassen.
Archivträger, von ihnen beauftragte Beratungsfirmen, der gesamte Verwaltungskontext der Archive und ebenso die Organisation der Wissenschaft und Forschung an den Hochschulen – sie alle sind inzwischen stark vom betriebswirtschaftlichen und strategischen Managementdenken geprägt. Die Archive tun also gut daran, dieses Umfeld, seine Sprache und Begrifflichkeit zu verstehen, um sich mit archivfachlichen Zielorientierungen und unabweisbaren Standards verständlich machen zu können.
Aktualisiert: 2020-01-14
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