Gefunden I. Meine Thüringer Autoren

Gefunden I. Meine Thüringer Autoren von Herbst,  Verena, Unger,  Torsten
»Gefunden // Ich ging im Walde / So für mich hin, / Und nichts zu suchen, / Das war mein Sinn.« Wie Altmeister Goethe hat Torsten Unger die Wälder der Thüringer Literaturgeschichte durchwandert und jede Menge alter und neuer Spuren gefunden. Wussten Sie, wer den Begriff der »guten, alten Zeit« prägte, wer den Claim von »Thüringen – das grüne Herz Deutschlands« kreierte, wer in Weimar am Theater erfolg reicher mit seinen Stücken war als Direktor Goethe? Das Buch macht sich auf die Suche nach den zu Recht im Licht stehenden, genauso wie den zu Unrecht vergessenen, deren Nachlässe in Archiven verstauben. »Im Schatten sah ich / Ein Blümchen stehn, / Wie Sterne leuchtend, / Wie Äuglein schön.« Bei der Zusammenstellung fast jedes einzelnen »Steckbriefs « hat Torsten Unger noch kleine oder größere Geheimnisse gefunden, auf die sich der Leser freuen kann. Alle Portraitierten verbindet, dass sie einen unverwechselbaren und dauernden Beitrag zum geistigen Reichtum Thüringens geleistet haben. Und bei jedem gibt es Tipps für die folgende Lektüre, getreu: »Und pfl anzt‘ es wieder / Am stillen Ort; / Nun zweigt es immer / Und blüht so fort.«
Aktualisiert: 2022-10-11
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Der Thüringer Wald in alter Zeit bis 1898

Der Thüringer Wald in alter Zeit bis 1898 von Hess,  Heinrich, Rockstuhl,  Harald, Roob,  Helmut
Broschur mit 82 Seiten und 3 Abbildungen, darunter eine Karte in welcher, der Rennsteig, andere Wege, Furtgsperren und Waldverhaue eingezeichnet sind. Einführung Dieser Neudruck mit den drei Aufsätzen zur älteren Geschichte des Thüringer Waldes bietet eine der besten Publikationen des Gothaer Heimatforschers Heinrich Heß (1844-1927) und ist immer noch von hohem Quellenwert. Denn der Autor hat dafür über 400 Aktenstücke bzw. -bände durchgesehen. Danach war dieser Wald im 16. und 17. Jahrhundert durchaus nicht nur das Dickicht der alten Märchen und Sagen. Im ersten Aufsatz werden die alten Wälder mit ihren Brandschäden, oft von Köhlern verursacht, sowie Wind- und Schneebrüchen dargestellt. Damals war der Wald eine wichtige und vielseitige Rohstoffquelle. Sowohl als Bauholz als auch als Holzkohle für die Eisen- und Glashütten und die vielen Schmieden wurde Holz in großem Umfang benötigt. Auch die Pech- und Harzgewinnung gehörte dazu, und Holz war auch begehrtes Arbeitsmaterial für die Herstellung von Holzwaren aller Art in Haus und Hof, nicht zu vergessen das Brennholz. Die "Waldbereiter" (berittene Aufseher) der Landesherren wurden deshalb in größeren Zeitabständen beauftragt, über den jeweiligen Zustand der Wälder schriftlich zu berichten. Denn die Waldwirtschaft war früher wenig geordnet und eine geregelte Forstwirtschaft entwickelte sich erst seit dem späten 18. Jahrhundert. Im zweiten Beitrag überliefert uns Heinrich Heß interessante Fakten über "Wild, Jagd und Jäger". Der artenreiche Wildbestand erbrachte bei den Jagden der Fürsten, die ihr alleiniges Jagdrecht mit viel Eifer und großen Treiberscharen ausübten, meist reiche Beute für die Schlossküchen. Im letzten Beitrag wird der Verlauf und Zweck einer "Sperre des Waldes in Kriegszeiten” untersucht und mit zwei kommentierten Aktenstücken (Anlage A. und B.) ergänzt. So erhalten wir ein anschauliches Bild von Wald und Waldwirtschaft in vergangener Zeit, das für den Heimatforscher in vieler Hinsicht recht aufschlussreich ist. Diese Aufsätze waren nicht die ersten Veröffentlichungen von Heinrich Heß zur Geschichte des Thüringer Waldes. Denn schon 1896 war die Untersuchung über den "Freiwald bei Georgenthal" erschienen. Darin hatte er Klarheit über den Waldbesitz einiger gothaischer Dörfer gebracht, der aus altgermanischer Markgenossenschaft stammte und immer wieder zu Streitigkeiten mit dem Georgenthaler Zisterzienserkloster geführt hat, das Anspruch auf den Wald erhob. Auch den historischen Ursprüngen des Rennsteiges ist er nachgegangen und hat über Oberhof und andere Lokalitäten im Thüringer Wald geschrieben. Noch kurz vor seinem Tod am 1. Februar 1927 war seine Einführung in die Urkundensammlung der "Reinhardsbrunner Fälschungen" des einstigen Benediktinerklosters in den "Mitteilungen des Vereins für Gothaische Geschichte und Altertumskunde" (Jg. 1926-/1927) erschienen, in denen er auch die meisten seiner 25 Aufsätze veröffentlicht hat. Die dazu in einer Beilage als Faksimile-Ausgabe veröffentlichten Urkunden gehören heute noch zum Bestand des Thüringer Staatsarchivs Gotha. Damit wurden diese Urkunden - schon 1883 von dem Historiker Albert Naudé als Fälschungen erkannt - für die landesgeschichtliche Forschung erschlossen und seitdem Motive und Datierung (um 1165) oft diskutiert. Auch andere Klöster wie Fulda und Hersfeld oder Pforte (b. Naumburg) haben im Mittelalter solche Urkunden zur Sicherung ihres Besitzes oder ihrer Rechte gegen Ansprüche mächtiger Herrscher angefertigt; sie sind nicht im Sinne einer modernen Rechtsauffassung, einfach als "frommer Betrug” zwecks Bereicherung, zu werten. Heinrich Heß hatte 1895 den Gothaer Geschichtsverein mitgegründet und mit seinen kenntnisreichen Vorträgen das Vereinsleben auf interessante Weise mitgestaltet, so dass ihn 1924 der Vereinsvorstand an seinem 80. Geburtstag zum Ehrenmitglied ernannte. Zwei Jahre zuvor hatte die Erfurter Gemeinnützige Akademie der Wissenschaften Heß zu ihrem Mitglied berufen. Der Sohn eines Rentamtmannes wurde am 2. September 1844 in Liebenstein bei Arnstadt geboren und besuchte nach seiner Volksschulzeit das Gymnasium Ernestinum in Gotha. Im Oktober 1862 begann er beim Rent- und Steueramt Tenneberg (Waltershausen) seine Laufbahn als Finanzbeamter. Von 1866 bis 1880 war er im Revisionsbüro des herzoglichen Staatsministeriums in Gotha tätig, seit 1885 als Rentamtmann und später als Finanzrat, bis er 1911 als Geheimer Finanzrat (seit 1907) in den Ruhestand trat. Von 1915 bis 1919 war er Senator im Gothaer Stadtrat und einige Jahre später Mitglied des Beirats des Landeskreditanstalt. Er war nicht nur ein fleißiger Archivbesucher und eifriger Heimatforscher, sondern als Kind des Thüringer Waldes bis ins hohe Alter auch ein rüstiger Wanderer. Studienrat Dr. Kurt Schmidt (1891-1972), ein ausgezeichneter Kenner der Gothaer Geschichte, hat ihm im Jahrgang 1928 der Mitteilungen des Gothaer Geschichtsvereins einen längeren Nachruf gewidmet, in dem er auch die meisten Arbeiten von Heß gewürdigt hat. Dass nun dieser Nachdruck zum 75. Todestag seines Verfassers erscheint, darf als eine besondere Würdigung seines heimatgeschichtlichen Schaffens gelten. Gotha, im Februar 2002 Dr. Helmut Roob Vorwort So bekannt der Thüringer Wald jetzt ist, so wenig bekannt ist im allgemeinen seine Vergangenheit und so irrig sind vielfach die darüber herrschenden Vorstellungen, besonders die, er sei noch vor wenig Jahrhunderten mit undurchdringlichem Urwalde bedeckt, unwegsam und verlassen von Menschen gewesen. Im Nachstenden ist daher unter Zugrundelegung von authentischem Material der Versuch gemacht worden, möglichst anschaulich zu schildern, wie in Wirklichkeit der Thüringer Wald vordem aussah, was auf ihm getrieben wurde und welchem Wilde der Jäger nachstellte. Der Hauptsache nach beschäftigt sich die Schilderung mit dem 16. Jahrhundert weiter zurück geben die Akten zu spärliche Auskunft – nur in „Wild, Jagd und Jäger“ sind auch die beiden folgenden Jahrhunderte berücksichtigt worden. Allerdings ist der Schauplatz der Handlung nur ein enger, denn er beschränkt sich meist auf den jetzt gothaischen Anteil des Gebirges, es darf aber wohl angenommen werden, daß damals auf dem Thüringer Wald im großen und ganzen gleiche Verhältnisse obwalteten, und daß daher das, was für einen Teil gilt, auch für das Ganze annähernd zutreffen wird. Was die Skizzen geben, ist weit überwiegend den Akten und Urkunden des Herzogl. Haus- und Staatsarchivs in Gotha entnommen; für die in liberalster Weise erteilte Erlaubnis zur Benutzung des Archivs verfehle ich nicht, aufrichtigen Dank auszusprechen; gleicher Dank gebührt Herrn Oberförster Brückner in Dörrberg für die gefällige Mitteilung von Jagdakten, die reiche Ausbeute ergaben. An gedruckter Litteratur sind zu Rat gezogen worden Landaus`s „Beiträge zur Geschichte der Jagd“ und Kius „Das Forstwesen in Thüringen im 16. Jahrhundert“. Andere Quellen sind am betreffenden Ort genannt. Möge die anspruchsvolle Arbeit das Interesse am Thüringer Wald noch mehr beleben und ihm neue Freunde erwerben. Gotha, im September 1898. Der Verfasser.
Aktualisiert: 2019-12-21
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