Sven Kramer untersucht jene Rhetoriken, die die Rede über Auschwitz hervorgebracht hat. Er fragt, was ein Sprechen, das aus dem Täterkollektiv stammt, von einem aus dem Trauma herrührenden unterscheidet.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Sven Kramer untersucht jene Rhetoriken, die die Rede über Auschwitz hervorgebracht hat. Er fragt, was ein Sprechen, das aus dem Täterkollektiv stammt, von einem aus dem Trauma herrührenden unterscheidet.
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Sven Kramer untersucht jene Rhetoriken, die die Rede über Auschwitz hervorgebracht hat. Er fragt, was ein Sprechen, das aus dem Täterkollektiv stammt, von einem aus dem Trauma herrührenden unterscheidet.
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Die zentralen Ergebnisse der vorliegenden Studien habe ich am 5. Juli 1995 im Rahmen der Otto-von-Freising-Gastprofessur der Katholischen Universität Eichstätt in einem öffentlichen Vortrag ersttnals dargelegt. Das in der Folge erweiterte Redemanuskript konnte ich in den beiden nächsten Jahren an den Universitäten Würzburg, Graz und Wien sowohl einem breiteren Kollegenkreis wie speziellen Fachgenossen vorstellen und aus den anschließenden Dis kussionen wichtige Anregungen für weitere Nachforschungen gewinnen. Inzwischen bedrängen mich unter anderem die Leiter von KZ-Gedenkstätten in Deutschland, den Text endlich zur Publikation freizugeben. Der geschichts- und gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät habe ich zum einen für das anregende Sommersemester 1995 auf dem Stiftungslehrstuhl zu danken und andererseits für die Geduld, die pflichtmäßige Publikation der beiden zusätzlichen öffentlichen Vorträge bis heute hinausschieben zu können mit der Möglichkeit, dieses eine Thema alleine, dafür aber in stark erweiterter Form drucken lassen zu dürfen. Ich hoffe, daß die wissenschaftliche und publizistische Resonanz darauf diese Entscheidung rechtfertigen wird.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Die zentralen Ergebnisse der vorliegenden Studien habe ich am 5. Juli 1995 im Rahmen der Otto-von-Freising-Gastprofessur der Katholischen Universität Eichstätt in einem öffentlichen Vortrag ersttnals dargelegt. Das in der Folge erweiterte Redemanuskript konnte ich in den beiden nächsten Jahren an den Universitäten Würzburg, Graz und Wien sowohl einem breiteren Kollegenkreis wie speziellen Fachgenossen vorstellen und aus den anschließenden Dis kussionen wichtige Anregungen für weitere Nachforschungen gewinnen. Inzwischen bedrängen mich unter anderem die Leiter von KZ-Gedenkstätten in Deutschland, den Text endlich zur Publikation freizugeben. Der geschichts- und gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät habe ich zum einen für das anregende Sommersemester 1995 auf dem Stiftungslehrstuhl zu danken und andererseits für die Geduld, die pflichtmäßige Publikation der beiden zusätzlichen öffentlichen Vorträge bis heute hinausschieben zu können mit der Möglichkeit, dieses eine Thema alleine, dafür aber in stark erweiterter Form drucken lassen zu dürfen. Ich hoffe, daß die wissenschaftliche und publizistische Resonanz darauf diese Entscheidung rechtfertigen wird.
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Die zentralen Ergebnisse der vorliegenden Studien habe ich am 5. Juli 1995 im Rahmen der Otto-von-Freising-Gastprofessur der Katholischen Universität Eichstätt in einem öffentlichen Vortrag ersttnals dargelegt. Das in der Folge erweiterte Redemanuskript konnte ich in den beiden nächsten Jahren an den Universitäten Würzburg, Graz und Wien sowohl einem breiteren Kollegenkreis wie speziellen Fachgenossen vorstellen und aus den anschließenden Dis kussionen wichtige Anregungen für weitere Nachforschungen gewinnen. Inzwischen bedrängen mich unter anderem die Leiter von KZ-Gedenkstätten in Deutschland, den Text endlich zur Publikation freizugeben. Der geschichts- und gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät habe ich zum einen für das anregende Sommersemester 1995 auf dem Stiftungslehrstuhl zu danken und andererseits für die Geduld, die pflichtmäßige Publikation der beiden zusätzlichen öffentlichen Vorträge bis heute hinausschieben zu können mit der Möglichkeit, dieses eine Thema alleine, dafür aber in stark erweiterter Form drucken lassen zu dürfen. Ich hoffe, daß die wissenschaftliche und publizistische Resonanz darauf diese Entscheidung rechtfertigen wird.
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"Walser-Debatten" und "Grass-Geständnis" belegen es: die Öffentlichkeit ist hellhörig, wenn es um Antisemitismus-Verdacht in der Literatur geht. Jetzt ist auch die Literaturwissenschaft aufgefordert, gezielt Judenbilder und deren Verwendung in der deutschsprachigen Literatur seit 1945 zu untersuchen. Dabei geht es nicht um eine kriminalistische "Überführung" von Schriftstellern, sondern um die Funktion und Verwendung ihrer Texte in einem Diskurs, der das Literarische überschreitet. Erstmals rollt der Band das gesamte Thema systematisch auf.
Aktualisiert: 2023-07-02
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"Walser-Debatten" und "Grass-Geständnis" belegen es: die Öffentlichkeit ist hellhörig, wenn es um Antisemitismus-Verdacht in der Literatur geht. Jetzt ist auch die Literaturwissenschaft aufgefordert, gezielt Judenbilder und deren Verwendung in der deutschsprachigen Literatur seit 1945 zu untersuchen. Dabei geht es nicht um eine kriminalistische "Überführung" von Schriftstellern, sondern um die Funktion und Verwendung ihrer Texte in einem Diskurs, der das Literarische überschreitet. Erstmals rollt der Band das gesamte Thema systematisch auf.
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"Walser-Debatten" und "Grass-Geständnis" belegen es: die Öffentlichkeit ist hellhörig, wenn es um Antisemitismus-Verdacht in der Literatur geht. Jetzt ist auch die Literaturwissenschaft aufgefordert, gezielt Judenbilder und deren Verwendung in der deutschsprachigen Literatur seit 1945 zu untersuchen. Dabei geht es nicht um eine kriminalistische "Überführung" von Schriftstellern, sondern um die Funktion und Verwendung ihrer Texte in einem Diskurs, der das Literarische überschreitet. Erstmals rollt der Band das gesamte Thema systematisch auf.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Mügeln, August 2007. Eine Gruppe indischer Einwohner des kleinen sächsischen Ortes wird während eines Dorffestes Opfer einer fremdenfeindlich motivierten Hetzjagd zahlreicher junger Männer.
Rechtsextremistische Übergriffe wie diese haben in Deutschland auch mehr als 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Konjunktur. Erschreckenderweise gleichen sich die Bilder: „Schaulustige sahen tatenlos zu“, schreibt der Tagesspiegel vom 21.08.2007. Was haben (Un)Beteiligte von heute aus den Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gelernt, wenn ihr Handeln bestimmt wird durch hinsehendes Wegschauen? Ein Problem der historisch-politischen Bildung der Schule, der Lehrerbildung?
In ihren „Essays nach Auschwitz“ reflektieren junge Pädagogik-Studierende ihre Eindrücke während und nach einer Exkursion in die Gedenkstätte Auschwitz 60 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers, vorbereitet in einem Seminar an der Technischen Universität Berlin. Als Angehörige der Dritten Generation nehmen sie für sich in Anspruch, nach der verdrängenden Ersten Generation und der aufbegehrenden, protestierenden und bohrend nachfragenden Zweiten Generation eine eher rational ergründende Rolle bei der Frage nach der Schuld einzunehmen. Dabei entwickeln sie einen ethischen Rigorismus, der in akademisch geschliffenen Auseinandersetzungen nicht eben häufig ist, aber letztlich für das studentische Engagement im Sinne der Thesen Adornos in seinem Rundfunkvortrag „Erziehung nach Auschwitz“ (1966) spricht. Und sie schließen sich von Weizsäckers Credo 40 Jahre nach Kriegsende an, wenn er feststellt:
„Bei uns ist eine neue Generation in die politische Verantwortung hereingewachsen. Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.“
Aktualisiert: 2023-07-02
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Mügeln, August 2007. Eine Gruppe indischer Einwohner des kleinen sächsischen Ortes wird während eines Dorffestes Opfer einer fremdenfeindlich motivierten Hetzjagd zahlreicher junger Männer.
Rechtsextremistische Übergriffe wie diese haben in Deutschland auch mehr als 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Konjunktur. Erschreckenderweise gleichen sich die Bilder: „Schaulustige sahen tatenlos zu“, schreibt der Tagesspiegel vom 21.08.2007. Was haben (Un)Beteiligte von heute aus den Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gelernt, wenn ihr Handeln bestimmt wird durch hinsehendes Wegschauen? Ein Problem der historisch-politischen Bildung der Schule, der Lehrerbildung?
In ihren „Essays nach Auschwitz“ reflektieren junge Pädagogik-Studierende ihre Eindrücke während und nach einer Exkursion in die Gedenkstätte Auschwitz 60 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers, vorbereitet in einem Seminar an der Technischen Universität Berlin. Als Angehörige der Dritten Generation nehmen sie für sich in Anspruch, nach der verdrängenden Ersten Generation und der aufbegehrenden, protestierenden und bohrend nachfragenden Zweiten Generation eine eher rational ergründende Rolle bei der Frage nach der Schuld einzunehmen. Dabei entwickeln sie einen ethischen Rigorismus, der in akademisch geschliffenen Auseinandersetzungen nicht eben häufig ist, aber letztlich für das studentische Engagement im Sinne der Thesen Adornos in seinem Rundfunkvortrag „Erziehung nach Auschwitz“ (1966) spricht. Und sie schließen sich von Weizsäckers Credo 40 Jahre nach Kriegsende an, wenn er feststellt:
„Bei uns ist eine neue Generation in die politische Verantwortung hereingewachsen. Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.“
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Mügeln, August 2007. Eine Gruppe indischer Einwohner des kleinen sächsischen Ortes wird während eines Dorffestes Opfer einer fremdenfeindlich motivierten Hetzjagd zahlreicher junger Männer.
Rechtsextremistische Übergriffe wie diese haben in Deutschland auch mehr als 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Konjunktur. Erschreckenderweise gleichen sich die Bilder: „Schaulustige sahen tatenlos zu“, schreibt der Tagesspiegel vom 21.08.2007. Was haben (Un)Beteiligte von heute aus den Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gelernt, wenn ihr Handeln bestimmt wird durch hinsehendes Wegschauen? Ein Problem der historisch-politischen Bildung der Schule, der Lehrerbildung?
In ihren „Essays nach Auschwitz“ reflektieren junge Pädagogik-Studierende ihre Eindrücke während und nach einer Exkursion in die Gedenkstätte Auschwitz 60 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers, vorbereitet in einem Seminar an der Technischen Universität Berlin. Als Angehörige der Dritten Generation nehmen sie für sich in Anspruch, nach der verdrängenden Ersten Generation und der aufbegehrenden, protestierenden und bohrend nachfragenden Zweiten Generation eine eher rational ergründende Rolle bei der Frage nach der Schuld einzunehmen. Dabei entwickeln sie einen ethischen Rigorismus, der in akademisch geschliffenen Auseinandersetzungen nicht eben häufig ist, aber letztlich für das studentische Engagement im Sinne der Thesen Adornos in seinem Rundfunkvortrag „Erziehung nach Auschwitz“ (1966) spricht. Und sie schließen sich von Weizsäckers Credo 40 Jahre nach Kriegsende an, wenn er feststellt:
„Bei uns ist eine neue Generation in die politische Verantwortung hereingewachsen. Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.“
Aktualisiert: 2023-07-02
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An vielen Orten in Deutschland gibt es inzwischen Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, Geschichte und Verbrechen werden nicht (mehr) totgeschwiegen - und dennoch besteht Anlaß zur Sorge um unsere politische Kultur: Ein großer Teil der Bundesbürger ist offenbar nicht an einer weiteren Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergan genheit interessiert. Allzu oft wird versucht, die Geschehnisse dieser Zeit zu nivellieren, geschichtlich "einzuordnen" und endlich einen Schlußstrich zu ziehen. Vergessen, Verdrängen, Nicht-wahrhaben-wollen, Relativieren, aber auch Vertuschen sind Elemente eines Syndroms der gesellschaftlichen Ein stellung im Umgang mit der Vergangenheit. Die Herausgeber dieses Sammelbandes gehören einer "nachgeborenen" Generation an, für die gilt, was der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner Rede zum 40. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus ausführte: "Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was da mals geschah, aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird." In diesem Sinne halten wir es für notwendig, uns selbst, un seren Kindern und Kindeskindern die Konfrontation mit dem, was die Groß eltern getan haben und wofür diese verantwortlich sind, zuzumuten. Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus gibt es nach wie vor. Es gibt sie nicht nur in Deutschland, sie haben aber in diesem Land ein besonderes Gewicht; stehen sie doch in einer ideologisch-politischen Traditi on, aus der das industriell-effektive System des Mordens im "Dritten Reich", das in der Geschichte der Menschheit kein Beispiel hat, hervorgegangen ist.
Aktualisiert: 2023-07-03
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An vielen Orten in Deutschland gibt es inzwischen Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, Geschichte und Verbrechen werden nicht (mehr) totgeschwiegen - und dennoch besteht Anlaß zur Sorge um unsere politische Kultur: Ein großer Teil der Bundesbürger ist offenbar nicht an einer weiteren Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergan genheit interessiert. Allzu oft wird versucht, die Geschehnisse dieser Zeit zu nivellieren, geschichtlich "einzuordnen" und endlich einen Schlußstrich zu ziehen. Vergessen, Verdrängen, Nicht-wahrhaben-wollen, Relativieren, aber auch Vertuschen sind Elemente eines Syndroms der gesellschaftlichen Ein stellung im Umgang mit der Vergangenheit. Die Herausgeber dieses Sammelbandes gehören einer "nachgeborenen" Generation an, für die gilt, was der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner Rede zum 40. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus ausführte: "Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was da mals geschah, aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird." In diesem Sinne halten wir es für notwendig, uns selbst, un seren Kindern und Kindeskindern die Konfrontation mit dem, was die Groß eltern getan haben und wofür diese verantwortlich sind, zuzumuten. Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus gibt es nach wie vor. Es gibt sie nicht nur in Deutschland, sie haben aber in diesem Land ein besonderes Gewicht; stehen sie doch in einer ideologisch-politischen Traditi on, aus der das industriell-effektive System des Mordens im "Dritten Reich", das in der Geschichte der Menschheit kein Beispiel hat, hervorgegangen ist.
Aktualisiert: 2023-07-03
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Welche Erfahrungen machten die Kinder jener Menschen, die den Holocaust überlebten? Wie prägend waren die Erinnerungen der Eltern an Flucht, Konzentrationslager und die ermordete Familie? Und was bedeutete deren Neuanfang im Land der Täter für das eigene Leben?Andrea von Treuenfeld hat prominente Söhne und Töchter befragt. Marcel Reif, Nina Ruge, Ilja Richter, Andreas Nachama, Sharon Brauner, Robert Schindel und andere berichten von der Herausforderung, mit dem Ungeheuerlichen leben zu müssen. Ein wichtiges und berührendes Buch!
Aktualisiert: 2023-07-01
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