Vorwort
Rainer Hering
Der zweite Runde hat begonnen: Der Norddeutsche Archivtag ist mit der nunmehr sechsten Tagung nach fünfzehn Jahren in seinen Ausgangsort Hamburg zurückgekehrt, nachdem er an allen beteiligten Bundesländern stattgefunden und sich im norddeutschen Raum fest etabliert hat. Auch unter den regionalen Archivtagen in Deutschland gehört er mittlerweile dazu, zumal die gedruckten Beiträge überregional rezipiert werden. Der dreijährige Rhythmus trägt dazu bei, dass den archivischen Zusammenkünften in den einzelnen Bundesländern keine Konkurrenz erwächst, Ressourcen gespart und dennoch laufend aktuelle Fragen erörtert werden können.
Vom 16. bis 17. Juni 2015 tagten in der Handelskammer Hamburg die Archivarinnen und Archivare Norddeutschlands. Etwa 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Sparten der archivischen Landschaft aus den Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein diskutierten zwei Tage lang intensiv aktuelle Fragen der Archivwissenschaft und der archivischen Praxis. Ein ansprechendes Angebot an Archivführungen in Hamburg und Stade rundete die Veranstaltung ab. Erneut wurde deutlich, dass in Norddeutschland ein regionen- und bereichsübergreifender engagierter fachlicher Diskurs stattfindet. Zudem wurde wieder einmal der Blick über fachlichen Grenzen gerichtet: Die Göttinger Bibliothekarin Kerstin Helmkamp berichtete über Bibliotheken als Arbeits- und Lernorte in Zeiten des digitalen Wandels und gab somit anregende Impulse für die Archive.
Darüber hinaus bot der Norddeutsche Archivtag erneut die Möglichkeit, sich nach außen gegenüber Politik und Gesellschaft gemeinsam aufzustellen und öffentlich zu präsentieren. Dieses für den norddeutschen Bereich einmalige Forum war fünfzehn Jahre zuvor in Hamburg begründet worden und wurde 2003 in Schwerin, 2006 in Lüneburg, 2009 in Bremen sowie 2012 in Lübeck fortgesetzt. Im Jahr 2018 wird der siebente Norddeutsche Archivtag in Niedersachsen stattfinden. ...
Aktualisiert: 2020-01-01
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Die Sprachwissenschaftlerin Agathe Lasch, 1879 in Berlin geboren, war die erste Frau, die sich im Fach Deutsche Philologie habilitierte und einen Ruf an eine germanistische Professur an einer deutschen Universität erhielt.
Mit ihrer Berufung auf ein neu gegründetes Extraordinariat wurde die niederdeutsche Philologie in den 1920er Jahren an der Hamburgischen Universität als eigenständige akademische Disziplin etabliert.
Die Jüdin Agathe Lasch war ab 1933 den kontinuierlich zunehmenden Repressalien der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ausgesetzt: 1934 zwangsweise in den Ruhestand versetzt, wurde sie im August 1942 nach Riga deportiert und ermordet.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes nähern sich dieser außergewöhnlichen Frau und Wissenschaftlerin aus unterschiedlichen Perspektiven. Thematisiert wird neben (wissenschafts-)biografischen und ausgewählten Aspekten ihrer akademischen Arbeit und deren Rezeption ebenso der Umgang mit ihrem Andenken nach 1945 bis heute.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Zum Inhalt:
Rainer Hering
Vorwort
Konrad Elmshäuser
Begrüßung
Jens Böhrnsen
Grußwort
Robert Kretzschmar
Grußwort
Einführungsvortrag
Norbert Fischer; Franklin Kopitzsch
Norddeutsche Landschaftsgeschichte
Überlegungen und Fallstudien zu Region, Natur und Kultur
Sektion 1: Wirtschaft und Internationales
Brage Bei der Wieden
Die Stiftung Niedersächsisches Wirtschaftsarchiv Braunschweig
Christian Ostersehlte
Archiv- und Schriftgutpflege in Schiffbauunternehmen:
Fr. Lürssen Werft (Bremen-Vegesack)
Waldemar von Gruchalla
Archiv- und Schriftgutpflege im Archiv der Meyer Werft GmbH
Martin Schoebel
Deutsch-Polnische Archivkooperation aus der Sicht eines norddeutschen Bundeslandes
Ein Erfahrungsbericht
Sektion 2: Berufspraxis und Rechtsfragen
Meinhard Motzko
Aufgabenprofile, Standards und deren Überwachung: auch für Archive?
Sabine Graf
Die niedersächsische Archivsoftware AIDA auf dem Weg zum Planungs- und Steuerungsinstrument
Brigitta Nimz
Softwareprogramme als Gesamtlösung für den archivischen Workflow
Das Beispiel Augias-Archiv 8.2
Julia Brüdegam
Das Hamburgische Informationsfreiheitsgesetz und das Hamburgische Archivgesetz - Widerspruch oder Zusammenwirken?
Eva Drechsler
Sachstandsbericht zur Übernahme der Personenstandsbücher ins Staatsarchiv Hamburg
Bernd Kappelhoff
Zur Übernahme der Grundbuchüberlieferung in Niedersachsen und Hamburg
Ein Perspektivbericht
3. Sektion: Benutzung und Öffentlichkeit
Rainer Hering
Open-Access-Publizieren - Chancen und Perspektiven für die Archive
Karljosef Kreter
Erinnerungsarbeit und Archivarbeit
Erfahrungen mit dem Projekt Stolpersteine
Manuela Nordmeyer-Fiege
Ein Netz für Bilder - Die Fotodatenbank des Landeskirchenamts Hannover
Aktuelle Stunde
Andreas Röpcke
Mecklenburg im Zweiten Weltkrieg
Die Tagungen des Gauleiters Friedrich Hildebrandt mit den NS-Führungsgremien des Gaues Mecklenburg 1939-1945
Ulrike Vogel
Retrokonversion
DFG-Förderprogramm für Archive in Deutschland
19. Landesarchivtag Mecklenburg-Vorpommern
Dirk Alvermann
Informationsfreiheitsgesetz für Mecklenburg-Vorpommern
Zwischenbilanz und Perspektiven aus archivischer Sicht
Matthias Manke
Die Umsetzung der Reform des Personenstandsrechts in Mecklenburg-Vorpommern aus archivischer Sicht
Thekla Kleindienst
Die Kommunale Archivberatungsstelle im Landeshauptarchiv Schwerin Bilanz eines Jahres
Anschriften der Autorinnen und Autoren
Aktualisiert: 2020-01-01
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Johannes Trojan (1837-1915) war ein fleißiger und fruchtbarer Autor. Er hinterließ 64 Bücher und viele in Zeitungen und Zeitschriften verstreute Texte, die mehr als zwei Drittel seines gesamten Œuvres ausmachen. Diese verschollenen Texte werden durch die vorliegende Bibliographie erstmals erschlossen. In ihnen erscheint Trojan anders, vielseitiger, facettenreicher, als in den bisher erschienenen Würdigungen seiner Person und seines Werkes. Verlage und Editoren sollten sich angeregt fühlen, diese verborgenen Schätze zu heben und in Auswahleditionen neu zu erschließen.
Der Bearbeiter:
Ulrich Goerdten, geboren 1935, hat Literaturwissenschaft und Klassische Philologie studiert und bis 1998 als wissenschaftlicher Bibliothekar gearbeitet. Er veröffentlichte Lyrik, Prosatexte, Essays und Bibliographien. Letzte Veröffentlichungen „Lürische Ybungen“ (2016) und „Bücher, die die Welt noch braucht“ (2018).
Aktualisiert: 2020-01-17
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Johannes Trojan (1837-1915) war ein fleißiger und fruchtbarer Autor. Er hinterließ 64 Bücher und viele in Zeitungen und Zeitschriften verstreute Texte, die mehr als zwei Drittel seines gesamten Œuvres ausmachen. Diese verschollenen Texte werden durch die vorliegende Bibliographie erstmals erschlossen. In ihnen erscheint Trojan anders, vielseitiger, facettenreicher, als in den bisher erschienenen Würdigungen seiner Person und seines Werkes. Verlage und Editoren sollten sich angeregt fühlen, diese verborgenen Schätze zu heben und in Auswahleditionen neu zu erschließen.
Der Bearbeiter:
Ulrich Goerdten, geboren 1935, hat Literaturwissenschaft und Klassische Philologie studiert und bis 1998 als wissenschaftlicher Bibliothekar gearbeitet. Er veröffentlichte Lyrik, Prosatexte, Essays und Bibliographien. Letzte Veröffentlichungen „Lürische Ybungen“ (2016) und „Bücher, die die Welt noch braucht“ (2018).
Aktualisiert: 2020-02-12
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Die erste Richard Dehmel gewidmete Ausstellung der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek fand schon 1930, zehn Jahre nach seinem Tode, statt. Sie gab einen allgemeinen Einblick in den umfangreichen und in mehrfacher Hinsicht bedeutsamen Nachlass des Dichters, der bald nach dessen Tod von Hamburg erworben werden konnte. Hermann Tiemann, der sich intensiv mit Dehmels Nachlass beschäftigt hatte und der nach dem Zweiten Weltkrieg den Wiederaufbau der Hamburger Bibliothek leitete, hatte diese kleine, liebevoll arrangierte Ausstellung gestaltet. Er konnte noch die Hilfe Ida Dehmels in Anspruch nehmen, deren eindrucksvolle Persönlichkeit die Bibliothek dann im Jahre 1970 mit einer eigenen Ausstellung würdigte.
Ob das jetzige Vorhaben eine Wiederbelebung von Dehmels einstigem Dichterruhm ermöglichen kann, muss dahingestellt bleiben. Sein Nachlass und dessen Präsentation kann jedoch ganz gewiss deutlich machen, dass der Dichter zu seiner Zeit eine hevorragende Stellung im deutschen Geistesleben einnahm und dass der Einfluss, den er ausgeübt hat, nicht hoch genug eingeschätzt werden kann und noch keineswegs ausreichend untersucht ist.
Das bewährte Ausstellungsteam - Mathias Mainholz, Rüdiger Schütt, Sabine Walter, Sabine Henning, Annette Laugwitz - hat auch diesmal wieder Hervorragendes geleistet und mit unverstelltem Blick Einsichten gewinnen können, die traditionelleren Betrachtungsweisen verborgen geblieben sind.
Zu danken ist auch Herrn Dr. Harald Weigel, der die Arbeit mit Rat und Tat begleitet hat, den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Restaurierungs- und der Photostelle unserer Bibliothek sowie den Leihgebern, die die Ausstellung durch ihr Entgegenkommen bereichert haben: Familie Rittmayer, Deutsches Literaturachiv Marbach a.N., Bibliothek des Literaturwissenschaftlichen Seminars der Universität Hamburg, Hamburger Kunsthalle, Landesbildstelle Hamburg, Museum für Hamburgische Geschichte, Staatsarchiv Hamburg.
Aktualisiert: 2021-11-24
Autor:
Brigitte Hanswaldt,
Sabine Henning,
Dieter Jonas,
Hermann Kühn,
Annette Langwitz,
Michael Mahn,
Mathias Mainholz,
Johannes Marbach,
Gunter Martens,
Jan OpdeHipt,
Rüdiger Schütt,
Sabine Walter,
Harald Weigel,
Else M Wischermann
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Richard Schulz' Zeitzeugenberichte und Hans Leips eigene Erinnerungen sind ein wesentliches Dokument der literarischen Situation und der 'Inneren Emigration' in der NS-Zeit in Hamburg, zudem sind sie erlebte Kulturgeschichte der zwanziger bis siebziger Jahre, in der Namen wie Alfred Andersch, Lale Andersen, Horst Antes, Hans Henny Jahnn, Ernst Jünger, Felicitas Kukuck, Martin Luserke, Dirks Paulun und Hanna Schygulla eine Rolle spielen.
Die Korrespondenz der beiden Hamburger beginnt mit dem subversiven Einverständnis über ein öffentlich gelesenes Leip-Gedicht 'Unter den Sternen. Anno 1939', sie endet mit der späten Wahrnehmung des Fassbinder-Films 'Lili Marleen ' (1981) durch den Schöpfer des Mythos, Hans Leip.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Aus dem Vorwort
Erst in den letzten Jahren ist die Erforschung von Emotionen in der Geschichtswissenschaft stärker in den Blick genommen worden. Emotion und Kognition werden als untrennbar angesehen, wobei Gefühle als soziokulturelle Praktiken und Produkte dem historischen Wandel unterworfen sind. Gefühle haben eine Geschichte und machen Geschichte, wie die Historikerin Ute Frevert es im Jahr 2009 formulierte. Daher ist es sehr verdienstvoll, dass sich Gabriele Thießen in ihrer Studie dieser Forschungsrichtung zuwendet und am Beispiel der Liebeskonzepte der Münchner Boheme um 1900 die Reichweite dieses Ansatzes untersucht. Sie fragt gezielt nach dem Spannungsverhältnis zwischen sozialem Umfeld und individueller Situation sowie nach Alternativen zu bestehenden Gefühlskonventionen. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass trotz der psychoanalytisch orientierten Studie Peter Gays über Liebe im bürgerlichen Zeitalter von 1987 eine systematische Untersuchung von Liebeskonzepten in Europa um die Jahrhundertwende noch aussteht, sie also weitgehend Neuland betritt. Inhaltlich untersucht die Verfasserin aufgrund der Tagebücher die Liebeskonzepte von Franziska Gräfin zu Reventlow (1871- 1918), Oscar A. H. Schmitz (1873-1931) und Frank Wedekind (1864-1918), die um 1900 zur Münchner Boheme zählten. Unter Bohemiens versteht sie mit Helmut Kreuzer Intellektuelle "mit vorwiegend schriftstellerischer, bildkünstlerischer oder musikalischer Aktivität oder Ambition und mit betont unoder gegenbürgerlichen Einstellungen und Verhaltensweisen" (S. 23). Bislang wurde in diesem Kontext vor allem die Sexualität betrachtet, nicht jedoch die Liebeskonzepte der Boheme. Die Verfasserin arbeitet anhand der Selbstzeugnisse heraus, welche partnerschaftlichen Liebeskonzepte dargestellt werden, auf welche Faktoren sie sich zurückführen lassen, und ob die Münchner Boheme sich als "emotional community" charakterisieren lässt. Sie fragt, ob "die erotische Rebellion auch eine emotionale" war (S. 25).
Aktualisiert: 2020-01-01
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Vorwort
Rainer Hering
Der zweite Runde hat begonnen: Der Norddeutsche Archivtag ist mit der nunmehr sechsten Tagung nach fünfzehn Jahren in seinen Ausgangsort Hamburg zurückgekehrt, nachdem er an allen beteiligten Bundesländern stattgefunden und sich im norddeutschen Raum fest etabliert hat. Auch unter den regionalen Archivtagen in Deutschland gehört er mittlerweile dazu, zumal die gedruckten Beiträge überregional rezipiert werden. Der dreijährige Rhythmus trägt dazu bei, dass den archivischen Zusammenkünften in den einzelnen Bundesländern keine Konkurrenz erwächst, Ressourcen gespart und dennoch laufend aktuelle Fragen erörtert werden können.
Vom 16. bis 17. Juni 2015 tagten in der Handelskammer Hamburg die Archivarinnen und Archivare Norddeutschlands. Etwa 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Sparten der archivischen Landschaft aus den Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein diskutierten zwei Tage lang intensiv aktuelle Fragen der Archivwissenschaft und der archivischen Praxis. Ein ansprechendes Angebot an Archivführungen in Hamburg und Stade rundete die Veranstaltung ab. Erneut wurde deutlich, dass in Norddeutschland ein regionen- und bereichsübergreifender engagierter fachlicher Diskurs stattfindet. Zudem wurde wieder einmal der Blick über fachlichen Grenzen gerichtet: Die Göttinger Bibliothekarin Kerstin Helmkamp berichtete über Bibliotheken als Arbeits- und Lernorte in Zeiten des digitalen Wandels und gab somit anregende Impulse für die Archive.
Darüber hinaus bot der Norddeutsche Archivtag erneut die Möglichkeit, sich nach außen gegenüber Politik und Gesellschaft gemeinsam aufzustellen und öffentlich zu präsentieren. Dieses für den norddeutschen Bereich einmalige Forum war fünfzehn Jahre zuvor in Hamburg begründet worden und wurde 2003 in Schwerin, 2006 in Lüneburg, 2009 in Bremen sowie 2012 in Lübeck fortgesetzt. Im Jahr 2018 wird der siebente Norddeutsche Archivtag in Niedersachsen stattfinden. ...
Aktualisiert: 2020-02-12
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Bereits seit längerem ist bekannt, dass das "Supplementum Chronicarum" des aus der Lombardei stammenden Augustinermönches Jacobus Philippus Foresti (1434-1520) die maßgebliche Vorlage der sogenannten "Schedelschen Weltchronik" (Druck Nürnberg 1492) war. Bisher hat jedoch weder die Person Forestis noch dessen Werk eine eingehende Würdigung in Form einer monographischen Darstellung erfahren. Erstmals widmet sich die vorliegende Studie dieser Aufgabenstellung: Forestis Leben, seine literarische Hinterlassenschaft und im besonderen sein Geschichtswerk werden vor dem geistesgeschichtlichen Hintergrund von Spätmittelalter und Renaissance untersucht. Ebenso wird auf die weitreichende Rezeption des "Supplementum Chronicarum" vom 15. bis 17. Jahrhundert als enzyklopädische Universalchronik sowie auf die wichtige Schlüsselstellung dieses Werkes im Bereich der Bilderchroniken eingegangen.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Der Autor gliedert seine Arbeit in einen einführenden und drei Hauptteile. Auf eine kurze Darlegung zu Verlagsgeschäft und Buchhandel im 19. Jahrhundert folgen Janßens private Biographie und die geschäftliche Entwicklung seiner Verlagsbuchhandlung von ihrer Verlegung von Leipzig nach Hamburg 1899 bis zum Verkauf an den Verlag Georg Westermann 1917. Dem wird der berufliche Werdegang Janßens in Leipzig seit der dortigen Gründung seiner Firma 1891 bis zum Umzug nach Hamburg nachgeliefert. Dieser vierte Abschnitt des ersten Teils befasst sich stärker mit den verlegten Werken und mag daher als Vorlauf gemeint sein zu den folgenden drei Teilen, die das Hamburger Verlagssortiment und seine Autoren getrennt nach Zeitschriften, schöngeistiger und Sachbuchliteratur sowie Reform- und Jugendliteratur vorstellen.
Die drei Hauptteile beginnen jeweils mit einer allgemeinen Vorbemerkung. Das Aufblühen des (Kunst-)Zeitschriftenwesens gegen Ende des 19. Jahrhunderts wird allerdings nur erwähnt, nicht beschrieben oder begründet. Die Einführung zum Hauptteil über die schöngeistige und Sachbuchliteratur ist knapp, umfasst aber das Wesentliche. Dem Teil über die Reformautoren in Janßens Verlag ist mit dem Abschnitt "Der Drang nach pädagogischem Fortschritt in Hamburg und Bremen" eine besonders lange Einführung vorangestellt.
Die Autoren werden, ihrer Bedeutung für den Verlag entsprechend, jeweils mit Lebensdaten und biographischem Hintergrund ausgestattet. Auffällig ist eine ungleiche Gewichtung: Zu den meisten Autoren, wie etwa zu Carl Adolf Mönckeberg, findet sich auch Persönliches und Privates; der für Janßens Verlag mindestens ebenso bedeutende Heinrich Scharrelmann erscheint ausschließlich als Autor und Reformpädagoge - vielleicht weil sich Pieler bei Scharrelmanns Charakterisierung nur auf die grundlegende Arbeit von Dirk Hagener zur Bremer Reformbewegung in der Kaiserzeit und auf die Darstellung der Bremer Lehrerschaft bis 1933 von Hinrich Wulff stützt. Jedoch angesichts der Bedeutung, die Pieler Scharrelmann als meistverkauftem Autor des Janßen-Verlages zuerkennt, hätte Wilhelm Müllers Dissertation über Scharrelmann von 1979 hinzugezogen werden sollen. Ebenso fehlt im Literaturverzeichnis die 1986 erschienene Monographie von Renate Bienzeisler über den zweiten wichtigen Bremer Reformpädagogen, mit dem Janßen zusammenarbeitete: Fritz Gansberg. Außerdem hätte sich Pieler zu dem mehrfach erwähnten "Bremer Schulstreit" nicht nur auf die Sekundärliteratur beziehen, sondern den Verhandlungsbericht gleichen Titels von 1907 einsehen können.
Neben Primär- und Sekundärliteratur nutzte der Autor für seine Arbeit zahlreiche wichtige Quellen, vor allem den in der Hamburger StUB verwahrten Nachlass Janßens und dessen Notizen aus einem persönlichen Nachlass, den seine Erben zur Auswertung zur Verfügung stellten. Trotzdem bleibt Alfred Janßen als Person etwas unscharf, z.B. in seiner politischen Einstellung (lehnte er "die Sozialdemokratie" tatsächlich strikt ab?). Anschaulich wird eine Verlegerpersönlichkeit mit sozialem Engagement, die sich der Jugend- und Volksbildung verschrieb und damit finanziell nur mäßigen Erfolg hatte. Janßens Bedeutung ist bis heute noch nicht ganz zu ermessen. Er gab jungen Reformern die Chance zu veröffentlichen und so ihr Gedankengut in die pädagogische Diskussion einzubringen. Es war daher hohe Zeit, Janßens Wirken darzustellen, und dafür ist Peter-Hubertus Pieler sehr zu danken.
Sylvelin Wissmonn
Aktualisiert: 2019-01-08
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Der Französischen Revolution verpflichtet - das war der Hamburger Historiker Hans-Werner Engels. Der Lehrer hat sich zeitlebens intensiv mit der Französischen Revolution in Deutschland, vor allem der Jakobinerforschung, beschäftigt. Damit hat er herausragende Beiträge zu einem heute nur noch wenig in der Fachöffentlichkeit präsenten Feld geleistet. Darüber hinaus hat er sich seinem Wohnort Hamburg- Altona historisch gewidmet.
Wer war Hans-Werner Engels? Am 8. Juli 1941 wurde er in Essen geboren und besuchte dort von 1948 bis 1952 die katholischen Volksschulen Christinenstraße in Essen-Rüttenscheid und Essen- Altstadt. Zwei Jahre ging er auf das Altsprachliche Burggymnasium (1952-1954), vier auf die Alfred-Krupp-Schule in Essen (1952-1958), bevor er auf das Nordsee-Gymnasiums auf der Insel Langeoog wechselte (1958-1962) und 1962 als Externer in Hannover die Reifeprüfung ablegte. In Münster (1962-1964) und Hamburg (1964-1968) studierte er Germanistik und Geschichte, wo er das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ablegte. 1968/69 begann er ein Studium der Politologie und arbeitete von 1971 bis 1973 an der nicht abgeschlossenen Promotion über Friedrich Christian Laukhard (1757-1822). In der Zwischenzeit hatte er das Referendariat mit dem Zweiten Staatsexamen in Hamburg absolviert (1969-1971). 1974 wechselte Hans-Werner Engels ganz in den Schuldienst und unterrichtete Deutsch und Geschichte am Gymnasium Krieterstraße in Hamburg- Wilhelmsburg (1974-1989) und am Friedrich-Ebert-Gymnasium in Hamburg-Harburg (1989-1995). Von 1995 bis zu seiner Pensionierung 1999 wirkte er am Hamburger Schulmuseum. Nunmehr konnte er sich ganz als Privatgelehrter seinem Arbeitsschwerpunkt, dem 18. Jahrhundert, sowie der Altonaer und Hamburger Geschichte widmen. Für sein Engagement erhielt Hans-Werner Engels 1994 den Portugaleser in Bronze vom Zentralausschuss der Hamburgischen Bürgervereine, die höchste Auszeichnung der Hamburger Bürgervereine für ihre Mitglieder.
Aktualisiert: 2019-01-08
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"Nichts gegen die Künstlerfeste jener Jahre! Sie waren unvergleichbar unpolizeilich; es wird sie niemals wiedergeben. So viel Freiheit, wie damals verbraucht wurde, gibt es auf dem ganzen Erdenrund nicht mehr."
Hans Henny Jahnn
".das alles platzte wie ein Schock ins hansische Schwarzbrotbehagen. Es schloss unwiderstehlich auf, was unter Steifheit und Börsenenge verkrustet lag an Freimut und Tolldreistigkeit."
Hans Leip
Aktualisiert: 2019-01-08
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Verlage, Buchhandlungen und die dazugehörigen Druckereien haben Hamburg im vergangenen Jahrhundert zur Bücherstadt gemacht. Sie haben dem kommerziell gesinnten hanseatischen Gemeinwesen zu einer bedeutenden Literatur verholfen und auch ein beachtliches Zeitungswesen entstehen lassen. Dafür stehen bekannte Namen wie Friedrich Perthes, J. F. Richter oder Otto Speckter, noch heute blühende Verlage wie Hoffmann & Campe oder H. Christians, Buchhandlungen wie W. Mauke Söhne oder C. Boysen, Zeitungstitel wie der Patriot oder die Hamburger Neuesten Nachrichten, Druckereifirmen wie Conrad Kayser oder H. O. Persiehl. Ihre Wurzeln und ihr Wachstum, ihre ganze Entstehungsgeschichte liegen im Hamburg des 19. Jahrhunderts.
Herwarth v. Schade hat die Belege dafür zum ersten Mal vollständig zusammengebracht und zahllose Nachweise von Druckerzeugnissen der Zeit beigegeben: Bücher, Noten, Kataloge, Zeitungen, Zeitschriften, Plakate und dergleichen mehr. An den Beginn seiner Jahrhundert-Übersicht hat der Autor den Satz des Buchhändlers Friedrich Perthes gesetzt, mit dem er - ,was noch niemand wagte' - Deutschlands erste neuzeitliche Buchhandlung in der Hansestadt eröffnet hat: Er hege mit seinem modernen Engagement für das Buch "in Hamburg die größte Hoffnung auf Erfolg."
Aktualisiert: 2019-01-08
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Vierzig Jahre, nachdem Hanns Wilhelm Eppelsheimer mit einem Kreis deutscher Emigranten in der Schweiz verabredete, eine Sammlung der zwischen 1933 und 1945 im Ausland erschienenen Literatur deutscher Exilanten für die junge Deutsche Bibliothek in Frankfurt durchzuführen, werden die Kühnheit dieses Entschlusses, seine bibliothekarischen Konsequenzen und Perspektiven nicht allein in der Darstellung der Geschichte der Sondersammlung deutlich. Vielmehr sind es auch die alltäglichen bibliothekarischen Herausforderungen dieses besonderen Sammelgebiets, die zur Auseinandersetzung einerseits mit den Lebens- und Publikationsbedingungen des Exils, andererseits mit den historischen und politischen Hintergründen zwingen - auch, da eine Fülle von biographischen und bibliographischen Hilfsmitteln, erprobte Arbeitshilfen und kooperierende Partner sowie eine interessierte Öffentlichkeit und wissenschaftliche Diskussion zur Zeit der Herausgabe diesen Buches vorhanden sind. Vorangegangen sind die schwierigen Wege der Erwerbung, die Probleme mit ungewöhnlichen Publikationsformen, getarnten Schriften, camouflierter Verfasserschaft, mit außergewöhnlichen Erscheinungsweisen und Verlagen. Der Sammelauftrag umfasste damals eine unbekannte Literatur von größtenteils unbekannten, weil vergessenen, verbotenen, verdrängten Autoren in teilweise unbekannten Formen und mit fremden Inhalten.
Die Geschichte des ,Deutschen Exilarchivs 1933-1945" ist die eines interessanten und ungewöhnlichen Projekts innerhalb der Deutschen Bibliothek, die als ,Gegenwartsarchiv" (Bernhard Fabian) hier ausnahmsweise retrospektiv sammelt. Nicht nur das Sammelobjekt selbst, die Publikationen Tausender aus dem Land getriebener literarischer, journalistischer, politischer und wissenschaftlicher Autoren, Verleger, Buchkünstler und Übersetzer, sondern auch die Bedingungen des Sammelns und bibliographischen Verzeichnens haben dem Deutschen Exilarchiv und damit der Deutschen Bibliothek ein neues Aufgabenfeld eröffnet. Darüber hinaus umfasst die Arbeit des Deutschen Exilarchivs Erschließung in bibliographischer und inhaltlicher Hinsicht sowie intensive Öffentlichkeitsarbeit (Ausstellungen); durch eigene Publikationen erhielt die Exilforschung wichtige Impulse.Demzufolge versucht diese vorliegende Darstellung, diesen Aufgabenkomplex des Deutschen Exilarchivs in seiner Entstehung zu beschreiben, ohne die bibliothekarischen Besonderheiten zu vernachlässigen. Vorangestellt wird das gegensätzliche Schicksal zweier Bibliotheksprojekte im Exil, bei denen etwas aktuell von den Zeitgenossen versucht wurde, das dem Selbstverständnis des Deutschen Exilarchivs heute sehr verwandt ist. Ein geschichtlicher Abriss soll den Aufbau der Sammlung seit 1948 strukturiert nachzeichnen, während im Hauptteil die einzelnen Bereiche bibliothekarischer Arbeit unter Auswertung statistischer Untersuchungen sowohl in ihrer Entwicklung als auch in ihren gegenwärtigen Situation dargestellt werden. Abschließend wird die vom Exilarchiv bereits selbst aufgeworfene Frage des Fortbestands bei absehbarer Vollständigkeit des Sammelguts diskutiert. In vergleichender Absicht schließt sich die jeweils kurze Beschreibung der weiteren wichtigen Sonderbestände zum deutschen Exil 1933-1945 in der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR an. Zur Gesamtdarstellung der Frankfurter Exilsammlung gehören die im Anhang angefügten Verzeichnisse, die das Ergebnis wichtiger Teilarbeitsbereiche dokumentieren (Nachlässe, Ausstellungen, Veröffentlichungen).
Aktualisiert: 2019-01-08
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INHALT
Vorwort
Danksagungen
EINLEITUNG:
ZUR BIOGRAPHIE ERNST MEUMANNS
Wissenschaftliche Bedeutung
Biographischer Abriß
Zur Bibliographie Meumanns:
Aufbau und bibliographische Grundlagen
Dokumente
Abbildungen
BIBLIOGRAPHIE ERNST MEUMANN
1. Subjektive Personalbibliographie
Monographien und Aufsätze
Herausgegebene Schriften
Übersetzungen der Werke Meumanns
Rezensionen und Miszellen
Alphabetisches Register zu den Rezensionen
Dissertationen (von Meumann betreute)
Lehrveranstaltungen Meumanns
2. Objektive Personalbibliographie
Register zur Sekundärliteratur
Abhandlungen mit bewertender Zitierung Meumanns
Aktualisiert: 2019-01-08
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Aus dem Vorwort
Erst in den letzten Jahren ist die Erforschung von Emotionen in der Geschichtswissenschaft stärker in den Blick genommen worden. Emotion und Kognition werden als untrennbar angesehen, wobei Gefühle als soziokulturelle Praktiken und Produkte dem historischen Wandel unterworfen sind. Gefühle haben eine Geschichte und machen Geschichte, wie die Historikerin Ute Frevert es im Jahr 2009 formulierte. Daher ist es sehr verdienstvoll, dass sich Gabriele Thießen in ihrer Studie dieser Forschungsrichtung zuwendet und am Beispiel der Liebeskonzepte der Münchner Boheme um 1900 die Reichweite dieses Ansatzes untersucht. Sie fragt gezielt nach dem Spannungsverhältnis zwischen sozialem Umfeld und individueller Situation sowie nach Alternativen zu bestehenden Gefühlskonventionen. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass trotz der psychoanalytisch orientierten Studie Peter Gays über Liebe im bürgerlichen Zeitalter von 1987 eine systematische Untersuchung von Liebeskonzepten in Europa um die Jahrhundertwende noch aussteht, sie also weitgehend Neuland betritt. Inhaltlich untersucht die Verfasserin aufgrund der Tagebücher die Liebeskonzepte von Franziska Gräfin zu Reventlow (1871- 1918), Oscar A. H. Schmitz (1873-1931) und Frank Wedekind (1864-1918), die um 1900 zur Münchner Boheme zählten. Unter Bohemiens versteht sie mit Helmut Kreuzer Intellektuelle "mit vorwiegend schriftstellerischer, bildkünstlerischer oder musikalischer Aktivität oder Ambition und mit betont unoder gegenbürgerlichen Einstellungen und Verhaltensweisen" (S. 23). Bislang wurde in diesem Kontext vor allem die Sexualität betrachtet, nicht jedoch die Liebeskonzepte der Boheme. Die Verfasserin arbeitet anhand der Selbstzeugnisse heraus, welche partnerschaftlichen Liebeskonzepte dargestellt werden, auf welche Faktoren sie sich zurückführen lassen, und ob die Münchner Boheme sich als "emotional community" charakterisieren lässt. Sie fragt, ob "die erotische Rebellion auch eine emotionale" war (S. 25).
Aktualisiert: 2020-02-12
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Richard Schulz' Zeitzeugenberichte und Hans Leips eigene Erinnerungen sind ein wesentliches Dokument der literarischen Situation und der 'Inneren Emigration' in der NS-Zeit in Hamburg, zudem sind sie erlebte Kulturgeschichte der zwanziger bis siebziger Jahre, in der Namen wie Alfred Andersch, Lale Andersen, Horst Antes, Hans Henny Jahnn, Ernst Jünger, Felicitas Kukuck, Martin Luserke, Dirks Paulun und Hanna Schygulla eine Rolle spielen.
Die Korrespondenz der beiden Hamburger beginnt mit dem subversiven Einverständnis über ein öffentlich gelesenes Leip-Gedicht 'Unter den Sternen. Anno 1939', sie endet mit der späten Wahrnehmung des Fassbinder-Films 'Lili Marleen ' (1981) durch den Schöpfer des Mythos, Hans Leip.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Mit diesem Bestandkatalog legt die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek ein äußerst nützliches Arbeitsinstrument für alle vor, die sich mit Hamburgs respektablem literarischen Leben im 18. Jahrhundert befassen. Der Band enthält die vorhandenen Werke zahlreicher Autoren von Bernhard Christoph d'Arien bis Albrecht Jacob Zell, jeweils durch kurze Daten zur Biographie eingeleitet und mit allen bibliographisch wichtigen Angaben versehen, auch mit den Signaturen. Insgesamt sind 36 Schriftsteller vertreten, darunter mit Margaretha (Metz) Klopstock auch eine Frau. Die Zeitgrenze ist, wie Horst Gronemeyer in seinem Vorwort schreibt, nicht strikt eingehalten worden. So fanden die Opernlibretti aus dem späten 17. Jahrhundert ebenso Aufnahme wie Werkausgaben der aufgenommenen Autoren aus der Zeit bis 1830. Der Benutzer wird diese Entscheidung begrüßen.
Das Register enthält die Sachtitel der anonym erschienenen Schriften, Hinweise auf Bearbeiter und Herausgeber sowie Verfasser der von Hamburger Autoren übersetzten Werke. Es erschließt den Inhalt des Bandes in übersichtlicher Weise und ist sorgfältig erarbeitet worden.
Für das Bestandsverzeichnis ist Annelie Thomsen, Wiebke Emrich, Gernot Müller, Rüdiger Schütt, Harald Weigel und Manfred Weichert zu danken. Möge die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky mit weiteren Veröffentlichungen dieser Art ihre Schätze den Kennern und Liebhabern" präsentieren!
aus: Hamburger Arbeitskreis für Regionalgeschichte (HAR), Mitteilungen 26, Mai 1995, S. 16
Aktualisiert: 2019-01-08
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Vorwort
Rainer Hering
Der Kreis ist geschlossen: Der Norddeutsche Archivtag hat mit der nunmehr fünften Tagung in allen beteiligten Bundesländern stattgefunden und sich im norddeutschen Raum fest etabliert. Auch unter den regionalen Archivtagen in Deutschland gehört er mittlerweile dazu, zumal die gedruckten Beiträge überregional rezipiert werden. Der dreijährige Rhythmus trägt dazu bei, dass den archivischen Zusammenkünften in den einzelnen Bundesländern keine Konkur renz erwächst, Ressourcen gespart und dennoch laufend aktuelle Fragen erörtert werden können. Vom 12. bis 13. Juni 2012 tagten in Lübeck – und damit erstmals in Schleswig-Holstein – die Archivarinnen und Archivare Nord - deutschlands. Etwa 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Sparten der archivischen Landschaft aus den Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein diskutierten zwei Tage lang intensiv im Rathaus der Hansestadt Lübeck aktuelle Fragen der Archivwissenschaft und der archivischen Praxis. Erneut wurde deutlich, dass in Nord deutschland ein regionenund bereichsübergreifender engagierter fachlicher Diskurs stattfindet. Erstmals wurde auch der Blick über nationale Grenzen gerichtet: Der Kopenhagener Archivar Jan Dalsten Sørensen berichtete über die dänischen Erfahrungen bei der Archivierung digitaler Unterlagen. Darüber hinaus bietet der Norddeutsche Archivtag die Möglichkeit, sich nach außen gegenüber Politik und Gesellschaft gemeinsam aufzustellen und öffentlich zu präsentieren. Dieses für den norddeutschen Bereich einmalige Forum war zwölf Jahre zuvor in Hamburg begründet worden und wurde 2003 in Schwerin, 2006 in Lüneburg sowie 2009 in Bremen fortgesetzt. Im Jahr 2015 wird der sechste Norddeutsche Archivtag in Hamburg stattfinden, sodass dann die zweite Runde der Gastgeber der beteiligten fünf Bundesländer beginnt. Achtzehn Vorträge und Berichte wurden in Lübeck rege diskutiert, wobei die inhaltlichen Schwerpunkte in den vier Arbeitssitzungen auf 10 den Themen Übernahme der Personenstandsregister: Praxis, Erfolg und Probleme, Personendaten im Internet: Konzepte und Praxis, Digitales und Effizienz lagen. Der Eröffnungsvortrag, den der Lübecker Hansekenner Prof. Dr. Rolf Hammel-Kiesow gestaltete, stellte die Planungen für das Europäische Hansemuseum in Lübeck vor und bildete so einen instruktiven Einblick in die Vermittlung überregionaler und transnationaler Geschichte am Ort. In der abschließenden Aktuellen Stunde wurde über die Erfahrungen in der Ausbildung von Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (FaMI) berichtet sowie die Initiative Bestandserhaltung in Schleswig-Holstein vorgestellt. Diese Beiträge zeigen: Die Einrichtung des Norddeutschen Archivtags und sein dreijähriger Rhythmus haben sich bewährt. Im Sinne der Tradition, die im Jahr 2000 in Hamburg begründet worden ist, wird konsequent der Tagungsband des fünften Norddeutschen Archivtags zeitnah veröffentlicht, jetzt als Band der Reihe Bibliothemata. Allen Autorinnen und Autoren sei für die schnelle Bereitstellung ihrer Texte herzlich gedankt. Die Auskunft. Zeitschrift für Bibliothek, Archiv und Information in Norddeutschland ist auch weiterhin ein Forum für Beiträge aus den Gebieten Archiv, Bibliothek, Dokumentation und Museum. Sie stellt länder - übergreifend das Kommunikationsforum in Norddeutschland mit Aufsätzen, Berichten, Mitteilungen und Rezensionen dar. Die halbjährliche Erscheinungsweise trägt dazu bei, einen schnellen Austausch zwischen den Archivtagen und den unterschiedlichen Sparten zu ermöglichen.
Aktualisiert: 2021-07-20
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