Die Kultur des Amateurs

Die Kultur des Amateurs von Rees,  Joachim
Antiquar, Archäologe, Connaisseur, Kunsthistoriker, Künstler, Mäzen, Erzähler, Moralist, Libertin: Die Bezeichnungen, unter denen der französische Aristokrat Comte de Caylus in der heutigen Forschung bekannt ist, sind ebenso vielfältig wie unscharf. In ihrer Summe indizieren sie ein wissenschaftsgeschichtliches Dilemma, das den Ausgangspunkt für die vorliegende Studie bildet. Wie lassen sich auf biographischer Ebene Auswirkungen einer sozialen und wissensgeschichtlichen Umbruchsituation beschreiben, in der sich Kunst, Wissenschaft und Technik zu autonomen Handlungsräumen formieren und einer bis dahin unbekannten Drift zur Spezialisierung unterliegen? Es ist längst Konvention geworden, das 18. Jahrhundert als Formationsphase einer Disziplinenbildung im modernen Sinne zu betrachten. In dieser teleologischen Perspektive ist Caylus eine Pionierrolle auf dem Gebiet der Kunstgeschichte und Archäologie zugeschrieben worden. Dem immensen literarischen Werk des Grafen jedoch begegnet der Kunsthistoriker meist ratlos, Caylus‘ Eintreten für den goût grec steht scheinbar unvermittelt neben seinem Interesse für das Idiom der Unterschichten im zeitgenössischen Paris. Die vorliegende Studie, die erste deutschsprachige Monographie zu Caylus, nimmt bewußt diese Irritationspotentiale in den Blick. Im Sinne einer archäologischen Spurensuche werden sie gelesen als Relikte eines Eigensinns, der von einer disziplinenorientierten Wissenschaftsgeschichte nicht erfasst werden kann. Es wird der Versuch unternommen, die mannigfaltigen literarästhetischen und szientifischen Textgattungen sowie die praxisorientierten Kunstübungen des Grafen als ein dichtes intertextuelles und -mediales Verweissystem zu interpretieren, das als Signum einer epochenspezifischen „Kultur des Amateurs“ verstanden werden kann. Diese Kultur des Amateurs repräsentiert nicht nur das inkompatible ‚Andere‘ zum Habitus des Experten, sondern verweist auch auf ein innovatives cross-over zwischen Wissensbereichen, Textsorten und Medien, dem eine überraschende Aktualität kaum abzusprechen ist.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Cadichon oder Alles gelingt, wenn man nur warten kann

Cadichon oder Alles gelingt, wenn man nur warten kann von Caylus,  Anne-Claude-Philippe,  Comte de, Miller,  Norbert
»Wenn ich mir das Hirn recht zermartert und meinen Geist mit dem Grübeln über Hieroglyphen ermattet hatte, fand ich ein wahres Vergnügen darin, meine Einbildungskraft auf dem ausgedehnten Feld des Feenwesens spazieren zu führen.« Kurzbeschreibung: In der turbulenten Geschichte um den Prinzen Pétaud, der gegen den Willen seines Vaters eine Bürgerliche heiratet, daraufhin verbannt wird und mit Frau und Schwiegervater einen närrischen Idyllenstaat gründet, um eine hässliche Königin, die um jeden Preis den wunderschönen Prinzen der Immergrünen Inseln von seiner Flatterhaftigkeit heilen und heiraten will, um sieben Prinzessinnen und Prinzen, die von Libellen und einer Maus auf die Insel Eiapopeia entführt werden, wo nur Kinder und Feen leben und um den kleinen Prinzen Cadichon, der am Ende eine Feenprinzessin heiratet und alle befreit, ist im Gewand des Unernstes bereits das Heraufdämmern einer neuen Zeit zu spüren. Norbert Miller hat eines der schönsten und zugleich verdrehtesten Märchen des vielseitigen Comte de Caylus kongenial aus dem Französischen übertragen. Schlaflosreihe: Unbekannte und vergessene Texte – phantastische Hirngespinste, erotische Erzählungen, märchenhafte und verrückte Gedankenspiele, diese Reihe bietet den Stoff, aus dem die schlaflosen Nächte gewoben sind. Im Taschenlampenkegelformat und schön gestaltet, laden sie zum Träumen ein, wenn die Stunden vorüberrieseln und der Schlaf nicht kommen will. Märchen, Essays, Gruselgeschichten, Erzählungen – wofür am Tag die Zeit zu kurz ist und dafür die Nacht sich dehnt. Herausgegeben von Roman Lach.
Aktualisiert: 2020-10-15
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Die Kultur des Amateurs

Die Kultur des Amateurs von Rees,  Joachim
Antiquar, Archäologe, Connaisseur, Kunsthistoriker, Künstler, Mäzen, Erzähler, Moralist, Libertin: Die Bezeichnungen, unter denen der französische Aristokrat Comte de Caylus in der heutigen Forschung bekannt ist, sind ebenso vielfältig wie unscharf. In ihrer Summe indizieren sie ein wissenschaftsgeschichtliches Dilemma, das den Ausgangspunkt für die vorliegende Studie bildet. Wie lassen sich auf biographischer Ebene Auswirkungen einer sozialen und wissensgeschichtlichen Umbruchsituation beschreiben, in der sich Kunst, Wissenschaft und Technik zu autonomen Handlungsräumen formieren und einer bis dahin unbekannten Drift zur Spezialisierung unterliegen? Es ist längst Konvention geworden, das 18. Jahrhundert als Formationsphase einer Disziplinenbildung im modernen Sinne zu betrachten. In dieser teleologischen Perspektive ist Caylus eine Pionierrolle auf dem Gebiet der Kunstgeschichte und Archäologie zugeschrieben worden. Dem immensen literarischen Werk des Grafen jedoch begegnet der Kunsthistoriker meist ratlos, Caylus‘ Eintreten für den goût grec steht scheinbar unvermittelt neben seinem Interesse für das Idiom der Unterschichten im zeitgenössischen Paris. Die vorliegende Studie, die erste deutschsprachige Monographie zu Caylus, nimmt bewußt diese Irritationspotentiale in den Blick. Im Sinne einer archäologischen Spurensuche werden sie gelesen als Relikte eines Eigensinns, der von einer disziplinenorientierten Wissenschaftsgeschichte nicht erfasst werden kann. Es wird der Versuch unternommen, die mannigfaltigen literarästhetischen und szientifischen Textgattungen sowie die praxisorientierten Kunstübungen des Grafen als ein dichtes intertextuelles und -mediales Verweissystem zu interpretieren, das als Signum einer epochenspezifischen „Kultur des Amateurs“ verstanden werden kann. Diese Kultur des Amateurs repräsentiert nicht nur das inkompatible ‚Andere‘ zum Habitus des Experten, sondern verweist auch auf ein innovatives cross-over zwischen Wissensbereichen, Textsorten und Medien, dem eine überraschende Aktualität kaum abzusprechen ist.
Aktualisiert: 2021-03-04
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