Das Institut für Kosmosforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR.

Das Institut für Kosmosforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR. von Hein-Weingarten,  Katharina
Aufgabe des Instituts für Kosmosforschung war es, die Präsenz der DDR im Weltraum umzusetzen. Durch den politischen Umbruch liegen heute für diesen Wissenschaftsbereich der DDR ehemals als Verschlußsachen behandelte Akten offen, und Forschungsprojekte, die strengster Geheimhaltung unterlagen, sind jetzt gut dokumentierbar. Durch Nachforschungen in Archiven, ergänzt durch Gespräche mit früheren Entscheidungsträgern und Forschern, gelang es, Organisation und Arbeitsweise des Instituts für Kosmosforschung aufzuzeigen. Wichtige Projekte wurden am Institut ausgeführt bzw. koordiniert: die Erkundung der Venus und das Sternennavigationssystem ASTRO, der Einsatz der MKF-6 und Kosmonautenflüge. Diese Forschungsaktivitäten der DDR fanden im Rahmen der "Interkosmos-Zusammenarbeit" mit anderen osteuropäischen Ländern unter Federführung der Sowjetunion statt. Die Institutsmitarbeiter standen daher vor der Aufgabe, nicht nur staatliche Interessen zu wahren, sondern auch die notwendige internationale Forschungskooperation zu suchen. Zudem stand auch die Kosmosforschung unter dem Zwang einer ständigen Gratwanderung zwischen wissenschaftlichem Engagement und politischen Strukturen. Die Autorin zeigt die Handlungsspielräume innerhalb des Systems auf, die es ermöglichten, unter schwierigen äußeren Bedingungen große Autonomie in der Wahl der Arbeitsbereiche zu wahren und bedeutende Forschungsprojekte umzusetzen. Die Verfasserin bietet Einblicke in die Organisation des Wissenschaftsbereiches der DDR.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Politischer Systemumbruch als irreversibler Faktor von Modernisierung in der Wissenschaft?

Politischer Systemumbruch als irreversibler Faktor von Modernisierung in der Wissenschaft? von Mertens,  Lothar
Ziel der interdisziplinär ausgerichteten geisteswissenschaftlichen Tagung vom 6. bis 9. April 1998 in der Akademie für politische Bildung Tutzing war es, beispielhaft zu untersuchen, welche Bedeutung und Dynamik einem politischen Systemumbruch bei der Modernisierung von Wissenschaft zukommt. Da es in Deutschland in diesem Jahrhundert neben zwei Demokratien auch zwei politisch unterschiedlich ausgerichtete Diktaturen gab, bot es sich an, eine territoriale Beschränkung auf Deutschland vorzunehmen, um so die Vergleichbarkeit und damit die Aussagekraft zu erhöhen. Für die Anfangsjahre der drei Phasen Drittes Reich, Nachkriegsjahre 1945-49 sowie des vereinigten Deutschland seit 1990 wurden dabei inhaltlich jeweils eine Wissenschaftsdisziplin, eine wissenschaftliche Forschungs- oder Förderinstitution sowie eine Universität exemplarisch untersucht. Trotz aller epochaler und inhaltlicher Unterschiede dokumentieren alle Beiträge den großen Einfluß des politischen Systemumbruchs auf das untersuchte wissenschaftliche Subsystem; auch wenn der politische Systemumbruch keineswegs immer zu einem Modernisierungsfaktor von Wissenschaft wurde. Daher bleibt im Titel des vorliegenden Tagungsbandes das Fragezeichen bewußt stehen, denn die Vorträge und die anschließenden Diskussionen im Plenum zeigten immer wieder, wie ambivalent die Entwicklungen in den Phasen der Systemumbrüche waren und wie multikausal die Erklärungsansätze bleiben mußten. Die Intention dieses Sammelbandes ist daher weniger, die Eingangsfrage abschließend beantworten zu wollen, als für die dringend notwendigen weiteren Diskussionen fundiertes Material und Thesen zur Verfügung zu stellen.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland.

Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland. von Gutmann,  Gernot, Mampel,  Siegfried
Über Funktion und Bedeutung von Wissenschaft und Forschung als Orte der beständigen Suche nach Erkenntnis wie als unverzichtbare Voraussetzung humanen Fortschritts besteht in der Bundesrepublik Deutschland jedenfalls grundsätzlich weitgehende Übereinstimmung. An Fachtagungen und öffentlichen Diskussionen zu dieser Thematik hat es in der Vergangenheit wie in der Gegenwart nicht gefehlt. Noch weniger und weitaus seltener aber als die Grundsätze, Ziele und Strategien der Forschungs- und Technologiepolitik der DDR hingegen sind bisher systemvergleichend Grundsätze, Ziele und Strategien von Wissenschaft und Forschung wie von Forschungs- und Technologiepolitik beider Staaten in Deutschland thematisiert worden. Hinzu kommt insbesondere nach Abschluß des am 6. Mai 1986 in Kraft getretenen Kulturabkommens mit der DDR die Notwendigkeit einer Analyse von Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlich-technischer Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, sieht doch Artikel 2 dieses Abkommens u.a. vor, daß die Abkommenspartner die wissenschaftliche Zusammenarbeit auf vielfältige Weise fördern sollen. Einen Beitrag zum Abbau der hier angesprochenen Informations- und Analysedefizite zu leisten, war das Anliegen, das die Gesellschaft für Deutschlandforschung mit ihrer wissenschaftlichen Arbeitstagung über "Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland" am 5. und 6. März im Berliner Reichstagsgebäude verfolgte. Die in diesem Band vorgelegten Referate der Tagung sind entsprechend primär orientiert an einer system- und politikvergleichenden Problemstellung von Forschungs- und Technologiepolitik bzw. zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Erziehungswissenschaftliche Disziplinen und Forschungsschwerpunkte in der DDR.

Erziehungswissenschaftliche Disziplinen und Forschungsschwerpunkte in der DDR. von Baske,  Siegfried
Vorwort Der vorliegende Band vereinigt Referate, die vom 8. bis 10. Februar 1985 in Berlin auf der dritten Tagung der Fachgruppe Erziehungswissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung vorgetragen und diskutiert wurden. Während die beiden vorangegangenen Tagungen Fragen der Bildungsreform und der Schulentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik - vornehmlich vergleichend - behandelt hatten, wurden diesmal Fragen der pädagogischen Forschung in der DDR aufgegriffen. Dabei wurde darauf verzichtet, den vergleichenden Aspekt ausdrücklich in das Tagungsthema einzubeziehen. Es blieb den Referenten überlassen, inwieweit sie ihn berücksichtigen wollten. In erster Linie war die Tagung darauf gerichtet, das Wissen um die Entwicklung erziehungswissenschaftlicher Disziplinen in der DDR zu erweitern und zu aktualisieren. In der Mehrzahl waren die Beiträge als disziplingeschichtliche Untersuchungen angelegt und darum bemüht, vor allem die Ziele, Methoden und Ergebnisse ausgewählter Disziplinen zu erfassen und möglichst auch über den aktuellen Stand der theoretischen Fragestellungen Klarheit zu gewinnen. Disziplinen der DDR-Pädagogik sind in der Bundesrepublik Deutschland schon seit den 60er Jahren Gegenstand erziehungswissenschaftlicher Forschungen. Seit 1970 erschienen mehrere auf einzelne Disziplinen bezogene Monographien, die zuvor meist als Dissertationen vorgelegt wurden. Diese Arbeiten bieten umfassende Darstellungen der empirischen pädagogischen Forschung, der historischen und der vergleichenden Pädagogik, der Didaktik, der Jugendforschung und der Bildungsplanung. Einschlägige Forschungsbeiträge sind weiterhin in Publikationen enthalten, die im Rahmen von Untersuchungen über Erziehungs- und Bildungsbereiche jeweils auch auf die entsprechenden Wissenschaftsdisziplinen eingehen. In unterschiedlicher Intensität und Ausführlichkeit geben sie Aufschlüsse über schultypenbezogene Disziplinen, Familien- und Erwachsenenpädagogik, pädagogische Psychologie, Bildungssoziologie und Fachdidaktiken. Hervorzuheben ist in dieser Hinsicht die von Dietmar Waterkamp über die Lehrplanreform in der DDR vorgelegte Untersuchung, die wesentliche Ausführungen sowohl über die Theorie der Allgemeinbildung als auch über die Lehrplantheorie und Didaktik bringt. In der DDR selbst liegen bislang nur wenige Publikationen vor, die sich mit der Entwicklung einer pädagogischen Disziplin und ihrer Forschungsleistung befassen. Streng genommen, beschränkt es sich auf jeweils eine Untersuchung zur Allgemeinbildung und zur Unterrichtstheorie. Eine der Jugendforschung gewidmete Studie von Walter Friedrich hat nur teilweise den Charakter einer disziplingeschichtlichen Untersuchung. Mehrere Arbeiten, die als Beiträge zur Theorie einer pädagogischen Disziplin ausgewiesen sind, berücksichtigen kaum oder gar nicht die historische Dimension der jeweils behandelten Disziplin. Die jährlich publizierten Berichte der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW) über die Ergebnisse ihrer Arbeit geben nur wenig Aufschluß über die Entwicklung und die Forschungsleistung der pädagogischen Disziplinen. Etwas ergiebiger sind in dieser Beziehung zwei in den Jahrbüchern der APW veröffentlichte, auf die 70er Jahre bezogene Fünfjahresberichte über die Ergebnisse der Didaktikforschung. In der Regel ist ein detailliertes Bild über die in den einzelnen Disziplinen geplanten und geleisteten Forschungen nur zu gewinnen, wenn die speziellen Untersuchungen zu differenzierten Problemen eines Forschungszweiges herangezogen und ausgewertet werden. Auch diesem Vorgehen sind Grenzen gesetzt, da ein Teil der in Forschungsinstituten durchgeführten Untersuchungen nicht veröffentlicht wird und selbst Dissertationen oft nicht zugänglich sind. Wie in der Bundesrepublik Deutschland befindet sich die pädagogische Forschung der DDR seit den 60er Jahren in einem Prozeß fortschreitender Differenzierung, der über die schon vor 1945 vorhandenen Ansätze weit hinausgeht. Hier wie dort gibt es aber das Problem, welche der sich entwickelnden Teilgebiete den Status einer Disziplin gewonnen haben und als solche allgemein anerkannt werden. Abgesehen von terminologischen Schwierigkeiten - etwa bei der Frage nach der Kongruenz von Didaktik und Unterrichtstheorie oder von allgemeiner Erziehungswissenschaft, systematischer Pädagogik und Erziehungstheorie -, gibt es sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch in der DDR recht unterschiedliche Versuche der Gliederung und der Klassifikation. In der DDR wird der gegenwärtige Stand der Problematik vor allem durch zwei Strukturmodelle gekennzeichnet. Die bislang ausführlichste Darstellung finden wir in der deutsch-sowjetischen Gemeinschaftsarbeit "Pädagogik", in der ein Abschnitt ausdrücklich den Disziplinen der Pädagogik gewidmet ist. Darin werden nach Kriterien, die meist nicht näher bestimmt werden, verschiedene Gruppen oder Typen pädagogischer Disziplinen unterschieden und zusammengefaßt. Als erste Gruppe werden "pädagogische Disziplinen breiten, verallgemeinernden Charakters" genannt. Zu ihnen gehören: Allgemeine Pädagogik, Erziehungstheorie, Didaktik, Leitung und Organisation des Volksbildungswesens, Geschichte der Erziehung, Auslandspädagogik. In einer zweiten Gruppe unter der Sammelbezeichnung "Sonderpädagogik/Defektologie" werden vereinigt: Blinden- und Sehgeschädigtenpädagogik, Schwerhörigenpädagogik, Körperbehindertenpädagogik, Hilfsschulpädagogik, Logopädie. Zu einer dritten Gruppe werden Disziplinen gezählt, die sich auf einzelne Stufen des Bildungssystems beziehen und sich durch spezifische Bildungs- und Erziehungsaufgaben unterscheiden: Vorschulpädagogik, Schulpädagogik, Berufspädagogik, Hochschulpädagogik, Erwachsenenpädagogik. Als Disziplinen, die "durch spezifische Aufgaben und qualitative Besonderheiten der untersuchten Erziehungsprozesse charakterisiert" sind, werden ausgewiesen: Familienpädagogik, Militärpädagogik, Betriebspädagogik, Sozialpädagogik. Eine besondere Gruppe bilden schließlich die Disziplinen, die aus dem Zusammenwirken mit anderen Wissenschaften entstanden sind und als "synthetische" Disziplinen und "Grenzwissenschaften" bezeichnet werden: Pädagogische Psychologie, Bildungsökonomie, Bildungssoziologie. Ob auch die Fachdidaktiken und die Methoden der Unterrichtsfächer als selbständige Disziplinen angesehen werden, bleibt unklar. Einerseits wird auf die enge Verbindung der Methodiken mit der Didaktik und "mit jenen Wissenschaften beziehungsweise anderen Kulturbereichen" verwiesen, "deren Grundlage im jeweiligen Unterrichtsfach gelehrt werden", andererseits wird festgestellt: "Das Verhältnis zwische allgemeinem und speziellem Wissen darf man sich nicht nur als Konkretisierung der Leitsätze der allgemeinen Disziplin in der speziellen Disziplin vorstellen". Ebenso ist es fraglich, ob die Darstellung der pädagogischen Disziplinen in der Gemeinschaftsarbeit der Akademien der Pädagogischen Wissenschaften als uneingeschränkt repräsentativ für die DDR angesehen werden kann, zumal für diese Abhandlung - im Unterschied zu anderen Kapiteln - allein ein sowjetischer Pädagoge, W. E. Gmurman, als Verfasser ausgewiesen wird und die deutschsprachigen Ausgaben im Vergleich zu den sowjetischen, was den Abschnitt über die pädagogischen Disziplinen betrifft, nur geringfügige Abweichungen erkennen lassen. Die Antwort dürfte in der Richtung liegen, daß es - wie in anderen Ländern - auch in der DDR keine allgemein anerkannte und verbindliche Gliederung der Pädagogik bzw. des "Systems pädagogischer Wissenschaften" gibt, und daß die Darstellung Gmurmans als eine von mehreren Möglichkeiten akzeptiert wird. Es kommt hinzu, daß die Differenzierung der Pädagogik und die Integration einzelner Disziplinen als nicht abgeschlossene Prozesse betrachtet werden. Ein zweites Strukturmodell ist in der von Werner Naumann verfaßten "Einführung in die Pädagogik" enthalten, die 1977 in zweiter Auflage veröffentlicht wurde. Im Schlußkapitel "Bemerkungen zum System der pädagogischen Wissenschaften" gibt Naumann unter Andeutung der Klassifikationsaspekte eine instruktive Übersicht (hier nicht aufgeführt). Kommentierend weist Naumann darauf hin, daß sich auch zahlreiche Grundlagen- bzw. Nachbarwissenschaften mit der Erziehung beschäftigen, wie der historische Materialismus, die Ethik und die Psychologie, und daß "im Grunde genommen jede pädagogische Disziplin, die einen Objektbereich widerspiegelt (z. B. die Pädagogik der Allgemeinbildung oder die Pädagogik der Erziehung in den Kinder- und Jugendorganisationen) zugleich unter verschiedenen Aspekten untersucht werden kann, also unter historischen, vergleichenden oder systematischen". Die Vergleichende Pädagogik sieht er insofern in einer "Mittelstellung", als sie "sowohl historische als auch systematische (aktuelle!) Vergleiche" vornehmen kann. Die institutionelle Entwicklung pädagogischer Disziplinen vollzog sich in der DDR sowohl in den Hochschulen, darunter am stärksten in der Humboldt-Universität Berlin und in der Pädagogischen Hochschule Potsdam, als auch in außeruniversitären Forschungsstätten, insbesondere in dem 1949 gegründeten Deutschen Pädagogischen Zentralinstitut, das 1970 zur Akademie der Pädagogischen Wissenschaften mit der Aufgabe, als zentrale Leiteinrichtung für die gesamte pädagogische Forschung zu fungieren, umgestaltet wurde. Der besonders in den 60er Jahren voranschreitende Prozeß der Ausdifferenzierung erziehungswissenschaftlicher Teilgebiete spiegelt sich auch in dem Wissenschaftlichen Rat des Ministeriums für Volksbildung, einem von 1959 bis 1970 bestehenden Beratungsorgan für Fragen der pädagogischen Forschung, mit der Einrichtung von 16 Sektionen wider. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß die empirische Pädagogik weder in den theoretischen Gliederungsversuchen noch im institutionellen Bereich namentlich als Disziplin ausgewiesen ist. Die Erklärung hierfür dürfte vor allem darin liegen, daß sich entsprechende Forschungen nicht auf eine Disziplin beschränken. Die Forderung nach empirischen pädagogischen Forschungen kommt sowohl in amtlichen Quellen als auch in der Tatsache zum Ausdruck, daß der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften und anderen Forschungsstätten sog. Forschungsschulen zur Verfügung stehen. Danach hat die empirische Forschung einen hohen Stellenwert, und es erscheint nicht abwegig, sie zu den Schwerpunkten der pädagogischen Forschung zu zählen. Allerdings gelten für empirische Forschungen strenge Regeln der Meldepflicht, der Kontrolle und der Vertraulichkeit. Daraus erklärt sich, daß Veröffentlichungen über empirische Forschungsergebnisse sehr selten sind, und daß entsprechende Darstellungen meist mit dem Hinweis auf "internes Material" belegt werden.
Aktualisiert: 2023-06-15
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DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit.

DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit. von Mertens,  Lothar, Voigt,  Dieter
Vorwort Dieser Band enthält überarbeitete Referate, die auf der sechsten Tagung der Fachgruppe Sozialwissenschaft in der Politischen Akademie Tutzing im März 1994 zum Thema: »DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit« gehalten wurden. Die Ergebnisse der Beiträge stimmen überein bzw. ergänzen sich. Mehr als ein halbes Jahrhundert nationalsozialistischer und kommunistischer Diktatur hat die in der DDR verbliebenen Menschen verhängnisvoll geprägt. Akademiker - vorzüglich auf den Gebieten Gesellschaftswissenschaft, Pädagogik, Soziologie, Ökonomie, Jura, Philosophie, Journalistik, Geschichte, Psychologie - wurden dadurch weit stärker getroffen als Techniker oder gar Facharbeiter und Hilfskräfte. Wissenschaft verstanden die SED-Führer als Instrument zur Erhaltung ihres Machtmonopols. Akademiker in Leitungspositionen waren fast immer hoch priviligierte Werkzeuge der Partei. Die Berufskarriere der DDR-Akademiker begründeten weniger Bildung und wissenschaftliche Leistung als vielmehr treuer Dienst für die SED. Habilitationsschriften, Doktorarbeiten, Diplom- und Examensarbeiten, die Berichte der »wissenschaftlichen« Reisekader und die enge Verstrickung von Akademikern mit dem SED-Geheimdienst belegen eindeutig: Das Gros der DDR-Intelligenz - sofern seine Vertreter nicht geflohen waren oder in »niederen« Diensten wirkten - war durch hohe Privilegien korrumpiert und diente zuverlässig den Parteiführern. So waren z.B. MfS-Juristen Anstifter für Mordversuche (Beispiel der Fall Welsch), Entführung und andere Verbrechen; sie schrieben dafür Drehbücher, promovierten und habilitierten sich mit solchen Leistungen und setzten schließlich als Führungsoffiziere ihre »Wissenschaft« in Praxis um. Kommunistische Ideologie trat an die Stelle von Wissenschaft und wurde unter dem »Deckmantel« von Wissenschaft verbreitet. Anders als bei den Naturwissenschaftlern war das Leistungsvermögen der Partei-Intelligenzgruppen nach der Wende entwertet. Diese SED-Akademiker trugen das menschenverachtende DDR-System. Heute bilden diese »Intellektuellen« das entscheidende Wähler- und Handlungspotential der PDS. Während der Zeit des Hitlerfaschismus war die Intelligenz gespalten; deren beste Denker emigrierten, viele kamen in Konzentrationslagern um. Auch aus der DDR flohen bis zum 13. August 1961 und bis zur Wende im Herbst 1989 die fähigsten Köpfe - weit mehr als drei Millionen Menschen verließen diesen Staat. Die schlimmste Folge aus vielen Jahrzehnten verbrecherischer Diktatur ist, daß sie die Menschen tief zeichnete, ihre Persönlichkeit verbog, verkrüppelte und zerstörte. Ganze Generationen wurden um Lebensglück und Freiheit betrogen, wurden der Arbeit entfremdet und jeder demokratischen Tradition und Erfahrung beraubt. Genau wissen das die, die aus dem Leben in der DDR flohen. Für sie waren die Diktatur der SED, die ständige Unfreiheit und Heuchelei unerträglich. Treffend charakterisierte die Schriftstellerin Monika Maron (Der Spiegel, Nr. 35/1992, S. 136 ff.) die Folgen kommunistischer Sozialisation: »Am wenigsten ertrage ich an meinen ehemaligen Staatsbürgerschaftsgefährten, daß sie glauben, alle Welt sei ihnen etwas schuldig, insbesondere schulde man ihnen ihre Würde. Sie haben scheinbar vergessen, daß viele von ihnen mit ihrer Würde bis vor drei Jahren ziemlich leichtfertig umgegangen sind und sie auf die Art eines Tages verloren haben. Nun denken sie, Helmut Kohl und die Treuhand hätten sie gefunden und wollten sie nur nicht wieder rausrücken. Das Ungewöhnliche an dieser Würde ist, daß ihr Wert sich ganz einfach in Geld ausrechnen läßt. Soviel Würde, wie jetzt Geld gebraucht wird, kann es in diesem Land unmöglich gegeben haben, sonst sähe es anders aus. Wahrscheinlich meinen sie etwas anderes: Sie vermissen ihre gewohnte Gleichheit. Als sie noch alle eher wenig als viel, eben nur gleich viel hatten, fühlten sie sich offenbar auch gleich wert. Eine der häufigsten Fragen in diesem Land war: Du glaubst wohl, du bist was Besseres?. Was Besseres war niemand, und so schlau wie der war man allemal. In Fragen des Geschmacks und der Bildung war die Behauptung, man lebe in der Diktatur des Proletariats, keine Lüge. Und so plötzlich ist das vorbei; die Kränkung ist die tiefste und kann nicht vermieden werden. Solange ich unter ihnen lebte, ist mir die außergewöhnliche Empfindsamkeit meiner ostdeutschen Mitmenschen verborgen geblieben. Im Gegenteil: Ich bin an ihrer Dumpfheit und Duldsamkeit, an ihrer Duckmäuserei und ihrem feigen Ordnungssinn oft verzweifelt. Eigentlich sollte ich mich freuen, daß sie plötzlich eine Ungerechtigkeit eine Ungerechtigkeit nennen und eine Lüge eine Lüge. Wenn ich aber sehe, wie sie sich empören, wie sie wieder und wieder in die Kamera sächseln, daß sie sich nicht verarschen lassen und schon gar nicht verkohlen, wenn sie in ihrem ganzen ostdeutschen Mannesmut jedem, der sie vorher nicht gekannt hat und es darum besser weiß, den Eindruck vermitteln müssen, einem Aufrührer, einem Michael Kohlhaas zu begegnen, dann kann ich nicht verhindern, daß ich sie wieder vor mir sehe, wie sie zu den Wahlurnen geschlichen sind, wie sie mit gesenktem Blick in den Versammlungen gesessen haben, verarscht, verkohlt, gedemütigt. Damals wären sie nicht auf die Idee gekommen zu streiken. Und jetzt, will es mir scheinen, ist ihnen das Recht zu streiken nicht mehr die Schwierigkeiten wert, die es kostet, diesen Schrotthaufen von einem Land in eine nach europäischem Maß vernünftige Gesellschaft zu verwandeln. Für jede Unbill wird ein Feinbild gebraucht. In Ermangelung von Phantasie nehmen sie das, was ihnen Jahrzehnte eingebleut wurde: Der Westen ist schuld. Der Westen zahlt zuwenig, der Westen schickt die falschen Leute, der Westen verramscht die verrotteten Kostbarkeiten. Dabei müßten sie nur nach Osten sehen, um zu wissen, wie schlecht es ihnen gehen könnte. 'Der Kohl hat es uns schließlich versprochen' - das ist der peinlichste, blamabelste, lächerlichste Satz der letzten beiden Jahre. Der arroganteste Westdeutsche könnte den Ostdeutschen nicht mehr Unmündigkeit vorwerfen, als sie sich mit diesem Satz selbst bescheinigen. Jeder SPD-Politiker, der ihn gegen Helmut Kohl benutzt, sollte wissen, daß er die Ostdeutschen damit zu einem Haufen blöder, enttäuschter Kinder erklärt, die greinen, weil sie zu Weihnachten das falsche Geschenk bekommen haben. Und was hätten sie eigentlich anders entschieden, wenn sie ihm nicht geglaubt hätten? Hätten sie auf die Währungsunion verzichten wollen und auf die Einheit und auf die Hunderte Milliarden, die in dieses Ländlein fließen, während das Riesenreich der Russen um die Stundung der Zinsen für einen Hundertmilliardenkredit betteln muß? Damals haben sie selbst nicht an das Überleben ihrer Betriebe geglaubt, deren Produkte sie auch selbst nicht kaufen wollten. Inzwischen ist dank der wortgewaltigen Unterstützung einiger Wirtschaftsexperten unter Deutschlands Schriftstellern die Legende verbreitet worden, erst die Treuhand habe die Wirtschaft der DDR ruiniert. Niemand ist mehr verantwortlich für den wirtschaftlichen und politischen Ruin des Landes außer der Treuhand. Unter der SED waren wenigstens die Mieten billig, und alle hatten Arbeit. Und Adolf Hitler war der Mann, der die Autobahnen gebaut hat. Was glauben all jene, die noch immer das Bewahrenswerte der DDR beschwören, wie lange das Kartenhaus DDR noch gestanden hätte? Nicht einen Tag länger als die Sowjetunion. Manchmal denke ich, die Gegner der Einheit hatten recht: Die Ostdeutschen hätten durch die ganze Misere, die dem Zusammenbruch folgen mußte, allein gehen sollen, damit sie endlich hätten lernen können, das das eigene Tun und Nichttun Folgen hat, auch das Dulden und das Schweigen«.
Aktualisiert: 2023-06-15
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DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit.

DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit. von Mertens,  Lothar, Voigt,  Dieter
Vorwort Dieser Band enthält überarbeitete Referate, die auf der sechsten Tagung der Fachgruppe Sozialwissenschaft in der Politischen Akademie Tutzing im März 1994 zum Thema: »DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit« gehalten wurden. Die Ergebnisse der Beiträge stimmen überein bzw. ergänzen sich. Mehr als ein halbes Jahrhundert nationalsozialistischer und kommunistischer Diktatur hat die in der DDR verbliebenen Menschen verhängnisvoll geprägt. Akademiker - vorzüglich auf den Gebieten Gesellschaftswissenschaft, Pädagogik, Soziologie, Ökonomie, Jura, Philosophie, Journalistik, Geschichte, Psychologie - wurden dadurch weit stärker getroffen als Techniker oder gar Facharbeiter und Hilfskräfte. Wissenschaft verstanden die SED-Führer als Instrument zur Erhaltung ihres Machtmonopols. Akademiker in Leitungspositionen waren fast immer hoch priviligierte Werkzeuge der Partei. Die Berufskarriere der DDR-Akademiker begründeten weniger Bildung und wissenschaftliche Leistung als vielmehr treuer Dienst für die SED. Habilitationsschriften, Doktorarbeiten, Diplom- und Examensarbeiten, die Berichte der »wissenschaftlichen« Reisekader und die enge Verstrickung von Akademikern mit dem SED-Geheimdienst belegen eindeutig: Das Gros der DDR-Intelligenz - sofern seine Vertreter nicht geflohen waren oder in »niederen« Diensten wirkten - war durch hohe Privilegien korrumpiert und diente zuverlässig den Parteiführern. So waren z.B. MfS-Juristen Anstifter für Mordversuche (Beispiel der Fall Welsch), Entführung und andere Verbrechen; sie schrieben dafür Drehbücher, promovierten und habilitierten sich mit solchen Leistungen und setzten schließlich als Führungsoffiziere ihre »Wissenschaft« in Praxis um. Kommunistische Ideologie trat an die Stelle von Wissenschaft und wurde unter dem »Deckmantel« von Wissenschaft verbreitet. Anders als bei den Naturwissenschaftlern war das Leistungsvermögen der Partei-Intelligenzgruppen nach der Wende entwertet. Diese SED-Akademiker trugen das menschenverachtende DDR-System. Heute bilden diese »Intellektuellen« das entscheidende Wähler- und Handlungspotential der PDS. Während der Zeit des Hitlerfaschismus war die Intelligenz gespalten; deren beste Denker emigrierten, viele kamen in Konzentrationslagern um. Auch aus der DDR flohen bis zum 13. August 1961 und bis zur Wende im Herbst 1989 die fähigsten Köpfe - weit mehr als drei Millionen Menschen verließen diesen Staat. Die schlimmste Folge aus vielen Jahrzehnten verbrecherischer Diktatur ist, daß sie die Menschen tief zeichnete, ihre Persönlichkeit verbog, verkrüppelte und zerstörte. Ganze Generationen wurden um Lebensglück und Freiheit betrogen, wurden der Arbeit entfremdet und jeder demokratischen Tradition und Erfahrung beraubt. Genau wissen das die, die aus dem Leben in der DDR flohen. Für sie waren die Diktatur der SED, die ständige Unfreiheit und Heuchelei unerträglich. Treffend charakterisierte die Schriftstellerin Monika Maron (Der Spiegel, Nr. 35/1992, S. 136 ff.) die Folgen kommunistischer Sozialisation: »Am wenigsten ertrage ich an meinen ehemaligen Staatsbürgerschaftsgefährten, daß sie glauben, alle Welt sei ihnen etwas schuldig, insbesondere schulde man ihnen ihre Würde. Sie haben scheinbar vergessen, daß viele von ihnen mit ihrer Würde bis vor drei Jahren ziemlich leichtfertig umgegangen sind und sie auf die Art eines Tages verloren haben. Nun denken sie, Helmut Kohl und die Treuhand hätten sie gefunden und wollten sie nur nicht wieder rausrücken. Das Ungewöhnliche an dieser Würde ist, daß ihr Wert sich ganz einfach in Geld ausrechnen läßt. Soviel Würde, wie jetzt Geld gebraucht wird, kann es in diesem Land unmöglich gegeben haben, sonst sähe es anders aus. Wahrscheinlich meinen sie etwas anderes: Sie vermissen ihre gewohnte Gleichheit. Als sie noch alle eher wenig als viel, eben nur gleich viel hatten, fühlten sie sich offenbar auch gleich wert. Eine der häufigsten Fragen in diesem Land war: Du glaubst wohl, du bist was Besseres?. Was Besseres war niemand, und so schlau wie der war man allemal. In Fragen des Geschmacks und der Bildung war die Behauptung, man lebe in der Diktatur des Proletariats, keine Lüge. Und so plötzlich ist das vorbei; die Kränkung ist die tiefste und kann nicht vermieden werden. Solange ich unter ihnen lebte, ist mir die außergewöhnliche Empfindsamkeit meiner ostdeutschen Mitmenschen verborgen geblieben. Im Gegenteil: Ich bin an ihrer Dumpfheit und Duldsamkeit, an ihrer Duckmäuserei und ihrem feigen Ordnungssinn oft verzweifelt. Eigentlich sollte ich mich freuen, daß sie plötzlich eine Ungerechtigkeit eine Ungerechtigkeit nennen und eine Lüge eine Lüge. Wenn ich aber sehe, wie sie sich empören, wie sie wieder und wieder in die Kamera sächseln, daß sie sich nicht verarschen lassen und schon gar nicht verkohlen, wenn sie in ihrem ganzen ostdeutschen Mannesmut jedem, der sie vorher nicht gekannt hat und es darum besser weiß, den Eindruck vermitteln müssen, einem Aufrührer, einem Michael Kohlhaas zu begegnen, dann kann ich nicht verhindern, daß ich sie wieder vor mir sehe, wie sie zu den Wahlurnen geschlichen sind, wie sie mit gesenktem Blick in den Versammlungen gesessen haben, verarscht, verkohlt, gedemütigt. Damals wären sie nicht auf die Idee gekommen zu streiken. Und jetzt, will es mir scheinen, ist ihnen das Recht zu streiken nicht mehr die Schwierigkeiten wert, die es kostet, diesen Schrotthaufen von einem Land in eine nach europäischem Maß vernünftige Gesellschaft zu verwandeln. Für jede Unbill wird ein Feinbild gebraucht. In Ermangelung von Phantasie nehmen sie das, was ihnen Jahrzehnte eingebleut wurde: Der Westen ist schuld. Der Westen zahlt zuwenig, der Westen schickt die falschen Leute, der Westen verramscht die verrotteten Kostbarkeiten. Dabei müßten sie nur nach Osten sehen, um zu wissen, wie schlecht es ihnen gehen könnte. 'Der Kohl hat es uns schließlich versprochen' - das ist der peinlichste, blamabelste, lächerlichste Satz der letzten beiden Jahre. Der arroganteste Westdeutsche könnte den Ostdeutschen nicht mehr Unmündigkeit vorwerfen, als sie sich mit diesem Satz selbst bescheinigen. Jeder SPD-Politiker, der ihn gegen Helmut Kohl benutzt, sollte wissen, daß er die Ostdeutschen damit zu einem Haufen blöder, enttäuschter Kinder erklärt, die greinen, weil sie zu Weihnachten das falsche Geschenk bekommen haben. Und was hätten sie eigentlich anders entschieden, wenn sie ihm nicht geglaubt hätten? Hätten sie auf die Währungsunion verzichten wollen und auf die Einheit und auf die Hunderte Milliarden, die in dieses Ländlein fließen, während das Riesenreich der Russen um die Stundung der Zinsen für einen Hundertmilliardenkredit betteln muß? Damals haben sie selbst nicht an das Überleben ihrer Betriebe geglaubt, deren Produkte sie auch selbst nicht kaufen wollten. Inzwischen ist dank der wortgewaltigen Unterstützung einiger Wirtschaftsexperten unter Deutschlands Schriftstellern die Legende verbreitet worden, erst die Treuhand habe die Wirtschaft der DDR ruiniert. Niemand ist mehr verantwortlich für den wirtschaftlichen und politischen Ruin des Landes außer der Treuhand. Unter der SED waren wenigstens die Mieten billig, und alle hatten Arbeit. Und Adolf Hitler war der Mann, der die Autobahnen gebaut hat. Was glauben all jene, die noch immer das Bewahrenswerte der DDR beschwören, wie lange das Kartenhaus DDR noch gestanden hätte? Nicht einen Tag länger als die Sowjetunion. Manchmal denke ich, die Gegner der Einheit hatten recht: Die Ostdeutschen hätten durch die ganze Misere, die dem Zusammenbruch folgen mußte, allein gehen sollen, damit sie endlich hätten lernen können, das das eigene Tun und Nichttun Folgen hat, auch das Dulden und das Schweigen«.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Politischer Systemumbruch als irreversibler Faktor von Modernisierung in der Wissenschaft?

Politischer Systemumbruch als irreversibler Faktor von Modernisierung in der Wissenschaft? von Mertens,  Lothar
Ziel der interdisziplinär ausgerichteten geisteswissenschaftlichen Tagung vom 6. bis 9. April 1998 in der Akademie für politische Bildung Tutzing war es, beispielhaft zu untersuchen, welche Bedeutung und Dynamik einem politischen Systemumbruch bei der Modernisierung von Wissenschaft zukommt. Da es in Deutschland in diesem Jahrhundert neben zwei Demokratien auch zwei politisch unterschiedlich ausgerichtete Diktaturen gab, bot es sich an, eine territoriale Beschränkung auf Deutschland vorzunehmen, um so die Vergleichbarkeit und damit die Aussagekraft zu erhöhen. Für die Anfangsjahre der drei Phasen Drittes Reich, Nachkriegsjahre 1945-49 sowie des vereinigten Deutschland seit 1990 wurden dabei inhaltlich jeweils eine Wissenschaftsdisziplin, eine wissenschaftliche Forschungs- oder Förderinstitution sowie eine Universität exemplarisch untersucht. Trotz aller epochaler und inhaltlicher Unterschiede dokumentieren alle Beiträge den großen Einfluß des politischen Systemumbruchs auf das untersuchte wissenschaftliche Subsystem; auch wenn der politische Systemumbruch keineswegs immer zu einem Modernisierungsfaktor von Wissenschaft wurde. Daher bleibt im Titel des vorliegenden Tagungsbandes das Fragezeichen bewußt stehen, denn die Vorträge und die anschließenden Diskussionen im Plenum zeigten immer wieder, wie ambivalent die Entwicklungen in den Phasen der Systemumbrüche waren und wie multikausal die Erklärungsansätze bleiben mußten. Die Intention dieses Sammelbandes ist daher weniger, die Eingangsfrage abschließend beantworten zu wollen, als für die dringend notwendigen weiteren Diskussionen fundiertes Material und Thesen zur Verfügung zu stellen.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland.

Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland. von Gutmann,  Gernot, Mampel,  Siegfried
Über Funktion und Bedeutung von Wissenschaft und Forschung als Orte der beständigen Suche nach Erkenntnis wie als unverzichtbare Voraussetzung humanen Fortschritts besteht in der Bundesrepublik Deutschland jedenfalls grundsätzlich weitgehende Übereinstimmung. An Fachtagungen und öffentlichen Diskussionen zu dieser Thematik hat es in der Vergangenheit wie in der Gegenwart nicht gefehlt. Noch weniger und weitaus seltener aber als die Grundsätze, Ziele und Strategien der Forschungs- und Technologiepolitik der DDR hingegen sind bisher systemvergleichend Grundsätze, Ziele und Strategien von Wissenschaft und Forschung wie von Forschungs- und Technologiepolitik beider Staaten in Deutschland thematisiert worden. Hinzu kommt insbesondere nach Abschluß des am 6. Mai 1986 in Kraft getretenen Kulturabkommens mit der DDR die Notwendigkeit einer Analyse von Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlich-technischer Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, sieht doch Artikel 2 dieses Abkommens u.a. vor, daß die Abkommenspartner die wissenschaftliche Zusammenarbeit auf vielfältige Weise fördern sollen. Einen Beitrag zum Abbau der hier angesprochenen Informations- und Analysedefizite zu leisten, war das Anliegen, das die Gesellschaft für Deutschlandforschung mit ihrer wissenschaftlichen Arbeitstagung über "Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland" am 5. und 6. März im Berliner Reichstagsgebäude verfolgte. Die in diesem Band vorgelegten Referate der Tagung sind entsprechend primär orientiert an einer system- und politikvergleichenden Problemstellung von Forschungs- und Technologiepolitik bzw. zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit.
Aktualisiert: 2023-05-20
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DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit.

DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit. von Mertens,  Lothar, Voigt,  Dieter
Vorwort Dieser Band enthält überarbeitete Referate, die auf der sechsten Tagung der Fachgruppe Sozialwissenschaft in der Politischen Akademie Tutzing im März 1994 zum Thema: »DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit« gehalten wurden. Die Ergebnisse der Beiträge stimmen überein bzw. ergänzen sich. Mehr als ein halbes Jahrhundert nationalsozialistischer und kommunistischer Diktatur hat die in der DDR verbliebenen Menschen verhängnisvoll geprägt. Akademiker - vorzüglich auf den Gebieten Gesellschaftswissenschaft, Pädagogik, Soziologie, Ökonomie, Jura, Philosophie, Journalistik, Geschichte, Psychologie - wurden dadurch weit stärker getroffen als Techniker oder gar Facharbeiter und Hilfskräfte. Wissenschaft verstanden die SED-Führer als Instrument zur Erhaltung ihres Machtmonopols. Akademiker in Leitungspositionen waren fast immer hoch priviligierte Werkzeuge der Partei. Die Berufskarriere der DDR-Akademiker begründeten weniger Bildung und wissenschaftliche Leistung als vielmehr treuer Dienst für die SED. Habilitationsschriften, Doktorarbeiten, Diplom- und Examensarbeiten, die Berichte der »wissenschaftlichen« Reisekader und die enge Verstrickung von Akademikern mit dem SED-Geheimdienst belegen eindeutig: Das Gros der DDR-Intelligenz - sofern seine Vertreter nicht geflohen waren oder in »niederen« Diensten wirkten - war durch hohe Privilegien korrumpiert und diente zuverlässig den Parteiführern. So waren z.B. MfS-Juristen Anstifter für Mordversuche (Beispiel der Fall Welsch), Entführung und andere Verbrechen; sie schrieben dafür Drehbücher, promovierten und habilitierten sich mit solchen Leistungen und setzten schließlich als Führungsoffiziere ihre »Wissenschaft« in Praxis um. Kommunistische Ideologie trat an die Stelle von Wissenschaft und wurde unter dem »Deckmantel« von Wissenschaft verbreitet. Anders als bei den Naturwissenschaftlern war das Leistungsvermögen der Partei-Intelligenzgruppen nach der Wende entwertet. Diese SED-Akademiker trugen das menschenverachtende DDR-System. Heute bilden diese »Intellektuellen« das entscheidende Wähler- und Handlungspotential der PDS. Während der Zeit des Hitlerfaschismus war die Intelligenz gespalten; deren beste Denker emigrierten, viele kamen in Konzentrationslagern um. Auch aus der DDR flohen bis zum 13. August 1961 und bis zur Wende im Herbst 1989 die fähigsten Köpfe - weit mehr als drei Millionen Menschen verließen diesen Staat. Die schlimmste Folge aus vielen Jahrzehnten verbrecherischer Diktatur ist, daß sie die Menschen tief zeichnete, ihre Persönlichkeit verbog, verkrüppelte und zerstörte. Ganze Generationen wurden um Lebensglück und Freiheit betrogen, wurden der Arbeit entfremdet und jeder demokratischen Tradition und Erfahrung beraubt. Genau wissen das die, die aus dem Leben in der DDR flohen. Für sie waren die Diktatur der SED, die ständige Unfreiheit und Heuchelei unerträglich. Treffend charakterisierte die Schriftstellerin Monika Maron (Der Spiegel, Nr. 35/1992, S. 136 ff.) die Folgen kommunistischer Sozialisation: »Am wenigsten ertrage ich an meinen ehemaligen Staatsbürgerschaftsgefährten, daß sie glauben, alle Welt sei ihnen etwas schuldig, insbesondere schulde man ihnen ihre Würde. Sie haben scheinbar vergessen, daß viele von ihnen mit ihrer Würde bis vor drei Jahren ziemlich leichtfertig umgegangen sind und sie auf die Art eines Tages verloren haben. Nun denken sie, Helmut Kohl und die Treuhand hätten sie gefunden und wollten sie nur nicht wieder rausrücken. Das Ungewöhnliche an dieser Würde ist, daß ihr Wert sich ganz einfach in Geld ausrechnen läßt. Soviel Würde, wie jetzt Geld gebraucht wird, kann es in diesem Land unmöglich gegeben haben, sonst sähe es anders aus. Wahrscheinlich meinen sie etwas anderes: Sie vermissen ihre gewohnte Gleichheit. Als sie noch alle eher wenig als viel, eben nur gleich viel hatten, fühlten sie sich offenbar auch gleich wert. Eine der häufigsten Fragen in diesem Land war: Du glaubst wohl, du bist was Besseres?. Was Besseres war niemand, und so schlau wie der war man allemal. In Fragen des Geschmacks und der Bildung war die Behauptung, man lebe in der Diktatur des Proletariats, keine Lüge. Und so plötzlich ist das vorbei; die Kränkung ist die tiefste und kann nicht vermieden werden. Solange ich unter ihnen lebte, ist mir die außergewöhnliche Empfindsamkeit meiner ostdeutschen Mitmenschen verborgen geblieben. Im Gegenteil: Ich bin an ihrer Dumpfheit und Duldsamkeit, an ihrer Duckmäuserei und ihrem feigen Ordnungssinn oft verzweifelt. Eigentlich sollte ich mich freuen, daß sie plötzlich eine Ungerechtigkeit eine Ungerechtigkeit nennen und eine Lüge eine Lüge. Wenn ich aber sehe, wie sie sich empören, wie sie wieder und wieder in die Kamera sächseln, daß sie sich nicht verarschen lassen und schon gar nicht verkohlen, wenn sie in ihrem ganzen ostdeutschen Mannesmut jedem, der sie vorher nicht gekannt hat und es darum besser weiß, den Eindruck vermitteln müssen, einem Aufrührer, einem Michael Kohlhaas zu begegnen, dann kann ich nicht verhindern, daß ich sie wieder vor mir sehe, wie sie zu den Wahlurnen geschlichen sind, wie sie mit gesenktem Blick in den Versammlungen gesessen haben, verarscht, verkohlt, gedemütigt. Damals wären sie nicht auf die Idee gekommen zu streiken. Und jetzt, will es mir scheinen, ist ihnen das Recht zu streiken nicht mehr die Schwierigkeiten wert, die es kostet, diesen Schrotthaufen von einem Land in eine nach europäischem Maß vernünftige Gesellschaft zu verwandeln. Für jede Unbill wird ein Feinbild gebraucht. In Ermangelung von Phantasie nehmen sie das, was ihnen Jahrzehnte eingebleut wurde: Der Westen ist schuld. Der Westen zahlt zuwenig, der Westen schickt die falschen Leute, der Westen verramscht die verrotteten Kostbarkeiten. Dabei müßten sie nur nach Osten sehen, um zu wissen, wie schlecht es ihnen gehen könnte. 'Der Kohl hat es uns schließlich versprochen' - das ist der peinlichste, blamabelste, lächerlichste Satz der letzten beiden Jahre. Der arroganteste Westdeutsche könnte den Ostdeutschen nicht mehr Unmündigkeit vorwerfen, als sie sich mit diesem Satz selbst bescheinigen. Jeder SPD-Politiker, der ihn gegen Helmut Kohl benutzt, sollte wissen, daß er die Ostdeutschen damit zu einem Haufen blöder, enttäuschter Kinder erklärt, die greinen, weil sie zu Weihnachten das falsche Geschenk bekommen haben. Und was hätten sie eigentlich anders entschieden, wenn sie ihm nicht geglaubt hätten? Hätten sie auf die Währungsunion verzichten wollen und auf die Einheit und auf die Hunderte Milliarden, die in dieses Ländlein fließen, während das Riesenreich der Russen um die Stundung der Zinsen für einen Hundertmilliardenkredit betteln muß? Damals haben sie selbst nicht an das Überleben ihrer Betriebe geglaubt, deren Produkte sie auch selbst nicht kaufen wollten. Inzwischen ist dank der wortgewaltigen Unterstützung einiger Wirtschaftsexperten unter Deutschlands Schriftstellern die Legende verbreitet worden, erst die Treuhand habe die Wirtschaft der DDR ruiniert. Niemand ist mehr verantwortlich für den wirtschaftlichen und politischen Ruin des Landes außer der Treuhand. Unter der SED waren wenigstens die Mieten billig, und alle hatten Arbeit. Und Adolf Hitler war der Mann, der die Autobahnen gebaut hat. Was glauben all jene, die noch immer das Bewahrenswerte der DDR beschwören, wie lange das Kartenhaus DDR noch gestanden hätte? Nicht einen Tag länger als die Sowjetunion. Manchmal denke ich, die Gegner der Einheit hatten recht: Die Ostdeutschen hätten durch die ganze Misere, die dem Zusammenbruch folgen mußte, allein gehen sollen, damit sie endlich hätten lernen können, das das eigene Tun und Nichttun Folgen hat, auch das Dulden und das Schweigen«.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Erziehungswissenschaftliche Disziplinen und Forschungsschwerpunkte in der DDR.

Erziehungswissenschaftliche Disziplinen und Forschungsschwerpunkte in der DDR. von Baske,  Siegfried
Vorwort Der vorliegende Band vereinigt Referate, die vom 8. bis 10. Februar 1985 in Berlin auf der dritten Tagung der Fachgruppe Erziehungswissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung vorgetragen und diskutiert wurden. Während die beiden vorangegangenen Tagungen Fragen der Bildungsreform und der Schulentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik - vornehmlich vergleichend - behandelt hatten, wurden diesmal Fragen der pädagogischen Forschung in der DDR aufgegriffen. Dabei wurde darauf verzichtet, den vergleichenden Aspekt ausdrücklich in das Tagungsthema einzubeziehen. Es blieb den Referenten überlassen, inwieweit sie ihn berücksichtigen wollten. In erster Linie war die Tagung darauf gerichtet, das Wissen um die Entwicklung erziehungswissenschaftlicher Disziplinen in der DDR zu erweitern und zu aktualisieren. In der Mehrzahl waren die Beiträge als disziplingeschichtliche Untersuchungen angelegt und darum bemüht, vor allem die Ziele, Methoden und Ergebnisse ausgewählter Disziplinen zu erfassen und möglichst auch über den aktuellen Stand der theoretischen Fragestellungen Klarheit zu gewinnen. Disziplinen der DDR-Pädagogik sind in der Bundesrepublik Deutschland schon seit den 60er Jahren Gegenstand erziehungswissenschaftlicher Forschungen. Seit 1970 erschienen mehrere auf einzelne Disziplinen bezogene Monographien, die zuvor meist als Dissertationen vorgelegt wurden. Diese Arbeiten bieten umfassende Darstellungen der empirischen pädagogischen Forschung, der historischen und der vergleichenden Pädagogik, der Didaktik, der Jugendforschung und der Bildungsplanung. Einschlägige Forschungsbeiträge sind weiterhin in Publikationen enthalten, die im Rahmen von Untersuchungen über Erziehungs- und Bildungsbereiche jeweils auch auf die entsprechenden Wissenschaftsdisziplinen eingehen. In unterschiedlicher Intensität und Ausführlichkeit geben sie Aufschlüsse über schultypenbezogene Disziplinen, Familien- und Erwachsenenpädagogik, pädagogische Psychologie, Bildungssoziologie und Fachdidaktiken. Hervorzuheben ist in dieser Hinsicht die von Dietmar Waterkamp über die Lehrplanreform in der DDR vorgelegte Untersuchung, die wesentliche Ausführungen sowohl über die Theorie der Allgemeinbildung als auch über die Lehrplantheorie und Didaktik bringt. In der DDR selbst liegen bislang nur wenige Publikationen vor, die sich mit der Entwicklung einer pädagogischen Disziplin und ihrer Forschungsleistung befassen. Streng genommen, beschränkt es sich auf jeweils eine Untersuchung zur Allgemeinbildung und zur Unterrichtstheorie. Eine der Jugendforschung gewidmete Studie von Walter Friedrich hat nur teilweise den Charakter einer disziplingeschichtlichen Untersuchung. Mehrere Arbeiten, die als Beiträge zur Theorie einer pädagogischen Disziplin ausgewiesen sind, berücksichtigen kaum oder gar nicht die historische Dimension der jeweils behandelten Disziplin. Die jährlich publizierten Berichte der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW) über die Ergebnisse ihrer Arbeit geben nur wenig Aufschluß über die Entwicklung und die Forschungsleistung der pädagogischen Disziplinen. Etwas ergiebiger sind in dieser Beziehung zwei in den Jahrbüchern der APW veröffentlichte, auf die 70er Jahre bezogene Fünfjahresberichte über die Ergebnisse der Didaktikforschung. In der Regel ist ein detailliertes Bild über die in den einzelnen Disziplinen geplanten und geleisteten Forschungen nur zu gewinnen, wenn die speziellen Untersuchungen zu differenzierten Problemen eines Forschungszweiges herangezogen und ausgewertet werden. Auch diesem Vorgehen sind Grenzen gesetzt, da ein Teil der in Forschungsinstituten durchgeführten Untersuchungen nicht veröffentlicht wird und selbst Dissertationen oft nicht zugänglich sind. Wie in der Bundesrepublik Deutschland befindet sich die pädagogische Forschung der DDR seit den 60er Jahren in einem Prozeß fortschreitender Differenzierung, der über die schon vor 1945 vorhandenen Ansätze weit hinausgeht. Hier wie dort gibt es aber das Problem, welche der sich entwickelnden Teilgebiete den Status einer Disziplin gewonnen haben und als solche allgemein anerkannt werden. Abgesehen von terminologischen Schwierigkeiten - etwa bei der Frage nach der Kongruenz von Didaktik und Unterrichtstheorie oder von allgemeiner Erziehungswissenschaft, systematischer Pädagogik und Erziehungstheorie -, gibt es sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch in der DDR recht unterschiedliche Versuche der Gliederung und der Klassifikation. In der DDR wird der gegenwärtige Stand der Problematik vor allem durch zwei Strukturmodelle gekennzeichnet. Die bislang ausführlichste Darstellung finden wir in der deutsch-sowjetischen Gemeinschaftsarbeit "Pädagogik", in der ein Abschnitt ausdrücklich den Disziplinen der Pädagogik gewidmet ist. Darin werden nach Kriterien, die meist nicht näher bestimmt werden, verschiedene Gruppen oder Typen pädagogischer Disziplinen unterschieden und zusammengefaßt. Als erste Gruppe werden "pädagogische Disziplinen breiten, verallgemeinernden Charakters" genannt. Zu ihnen gehören: Allgemeine Pädagogik, Erziehungstheorie, Didaktik, Leitung und Organisation des Volksbildungswesens, Geschichte der Erziehung, Auslandspädagogik. In einer zweiten Gruppe unter der Sammelbezeichnung "Sonderpädagogik/Defektologie" werden vereinigt: Blinden- und Sehgeschädigtenpädagogik, Schwerhörigenpädagogik, Körperbehindertenpädagogik, Hilfsschulpädagogik, Logopädie. Zu einer dritten Gruppe werden Disziplinen gezählt, die sich auf einzelne Stufen des Bildungssystems beziehen und sich durch spezifische Bildungs- und Erziehungsaufgaben unterscheiden: Vorschulpädagogik, Schulpädagogik, Berufspädagogik, Hochschulpädagogik, Erwachsenenpädagogik. Als Disziplinen, die "durch spezifische Aufgaben und qualitative Besonderheiten der untersuchten Erziehungsprozesse charakterisiert" sind, werden ausgewiesen: Familienpädagogik, Militärpädagogik, Betriebspädagogik, Sozialpädagogik. Eine besondere Gruppe bilden schließlich die Disziplinen, die aus dem Zusammenwirken mit anderen Wissenschaften entstanden sind und als "synthetische" Disziplinen und "Grenzwissenschaften" bezeichnet werden: Pädagogische Psychologie, Bildungsökonomie, Bildungssoziologie. Ob auch die Fachdidaktiken und die Methoden der Unterrichtsfächer als selbständige Disziplinen angesehen werden, bleibt unklar. Einerseits wird auf die enge Verbindung der Methodiken mit der Didaktik und "mit jenen Wissenschaften beziehungsweise anderen Kulturbereichen" verwiesen, "deren Grundlage im jeweiligen Unterrichtsfach gelehrt werden", andererseits wird festgestellt: "Das Verhältnis zwische allgemeinem und speziellem Wissen darf man sich nicht nur als Konkretisierung der Leitsätze der allgemeinen Disziplin in der speziellen Disziplin vorstellen". Ebenso ist es fraglich, ob die Darstellung der pädagogischen Disziplinen in der Gemeinschaftsarbeit der Akademien der Pädagogischen Wissenschaften als uneingeschränkt repräsentativ für die DDR angesehen werden kann, zumal für diese Abhandlung - im Unterschied zu anderen Kapiteln - allein ein sowjetischer Pädagoge, W. E. Gmurman, als Verfasser ausgewiesen wird und die deutschsprachigen Ausgaben im Vergleich zu den sowjetischen, was den Abschnitt über die pädagogischen Disziplinen betrifft, nur geringfügige Abweichungen erkennen lassen. Die Antwort dürfte in der Richtung liegen, daß es - wie in anderen Ländern - auch in der DDR keine allgemein anerkannte und verbindliche Gliederung der Pädagogik bzw. des "Systems pädagogischer Wissenschaften" gibt, und daß die Darstellung Gmurmans als eine von mehreren Möglichkeiten akzeptiert wird. Es kommt hinzu, daß die Differenzierung der Pädagogik und die Integration einzelner Disziplinen als nicht abgeschlossene Prozesse betrachtet werden. Ein zweites Strukturmodell ist in der von Werner Naumann verfaßten "Einführung in die Pädagogik" enthalten, die 1977 in zweiter Auflage veröffentlicht wurde. Im Schlußkapitel "Bemerkungen zum System der pädagogischen Wissenschaften" gibt Naumann unter Andeutung der Klassifikationsaspekte eine instruktive Übersicht (hier nicht aufgeführt). Kommentierend weist Naumann darauf hin, daß sich auch zahlreiche Grundlagen- bzw. Nachbarwissenschaften mit der Erziehung beschäftigen, wie der historische Materialismus, die Ethik und die Psychologie, und daß "im Grunde genommen jede pädagogische Disziplin, die einen Objektbereich widerspiegelt (z. B. die Pädagogik der Allgemeinbildung oder die Pädagogik der Erziehung in den Kinder- und Jugendorganisationen) zugleich unter verschiedenen Aspekten untersucht werden kann, also unter historischen, vergleichenden oder systematischen". Die Vergleichende Pädagogik sieht er insofern in einer "Mittelstellung", als sie "sowohl historische als auch systematische (aktuelle!) Vergleiche" vornehmen kann. Die institutionelle Entwicklung pädagogischer Disziplinen vollzog sich in der DDR sowohl in den Hochschulen, darunter am stärksten in der Humboldt-Universität Berlin und in der Pädagogischen Hochschule Potsdam, als auch in außeruniversitären Forschungsstätten, insbesondere in dem 1949 gegründeten Deutschen Pädagogischen Zentralinstitut, das 1970 zur Akademie der Pädagogischen Wissenschaften mit der Aufgabe, als zentrale Leiteinrichtung für die gesamte pädagogische Forschung zu fungieren, umgestaltet wurde. Der besonders in den 60er Jahren voranschreitende Prozeß der Ausdifferenzierung erziehungswissenschaftlicher Teilgebiete spiegelt sich auch in dem Wissenschaftlichen Rat des Ministeriums für Volksbildung, einem von 1959 bis 1970 bestehenden Beratungsorgan für Fragen der pädagogischen Forschung, mit der Einrichtung von 16 Sektionen wider. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß die empirische Pädagogik weder in den theoretischen Gliederungsversuchen noch im institutionellen Bereich namentlich als Disziplin ausgewiesen ist. Die Erklärung hierfür dürfte vor allem darin liegen, daß sich entsprechende Forschungen nicht auf eine Disziplin beschränken. Die Forderung nach empirischen pädagogischen Forschungen kommt sowohl in amtlichen Quellen als auch in der Tatsache zum Ausdruck, daß der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften und anderen Forschungsstätten sog. Forschungsschulen zur Verfügung stehen. Danach hat die empirische Forschung einen hohen Stellenwert, und es erscheint nicht abwegig, sie zu den Schwerpunkten der pädagogischen Forschung zu zählen. Allerdings gelten für empirische Forschungen strenge Regeln der Meldepflicht, der Kontrolle und der Vertraulichkeit. Daraus erklärt sich, daß Veröffentlichungen über empirische Forschungsergebnisse sehr selten sind, und daß entsprechende Darstellungen meist mit dem Hinweis auf "internes Material" belegt werden.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland.

Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland. von Gutmann,  Gernot, Mampel,  Siegfried
Über Funktion und Bedeutung von Wissenschaft und Forschung als Orte der beständigen Suche nach Erkenntnis wie als unverzichtbare Voraussetzung humanen Fortschritts besteht in der Bundesrepublik Deutschland jedenfalls grundsätzlich weitgehende Übereinstimmung. An Fachtagungen und öffentlichen Diskussionen zu dieser Thematik hat es in der Vergangenheit wie in der Gegenwart nicht gefehlt. Noch weniger und weitaus seltener aber als die Grundsätze, Ziele und Strategien der Forschungs- und Technologiepolitik der DDR hingegen sind bisher systemvergleichend Grundsätze, Ziele und Strategien von Wissenschaft und Forschung wie von Forschungs- und Technologiepolitik beider Staaten in Deutschland thematisiert worden. Hinzu kommt insbesondere nach Abschluß des am 6. Mai 1986 in Kraft getretenen Kulturabkommens mit der DDR die Notwendigkeit einer Analyse von Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlich-technischer Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, sieht doch Artikel 2 dieses Abkommens u.a. vor, daß die Abkommenspartner die wissenschaftliche Zusammenarbeit auf vielfältige Weise fördern sollen. Einen Beitrag zum Abbau der hier angesprochenen Informations- und Analysedefizite zu leisten, war das Anliegen, das die Gesellschaft für Deutschlandforschung mit ihrer wissenschaftlichen Arbeitstagung über "Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland" am 5. und 6. März im Berliner Reichstagsgebäude verfolgte. Die in diesem Band vorgelegten Referate der Tagung sind entsprechend primär orientiert an einer system- und politikvergleichenden Problemstellung von Forschungs- und Technologiepolitik bzw. zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Das Institut für Kosmosforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR.

Das Institut für Kosmosforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR. von Hein-Weingarten,  Katharina
Aufgabe des Instituts für Kosmosforschung war es, die Präsenz der DDR im Weltraum umzusetzen. Durch den politischen Umbruch liegen heute für diesen Wissenschaftsbereich der DDR ehemals als Verschlußsachen behandelte Akten offen, und Forschungsprojekte, die strengster Geheimhaltung unterlagen, sind jetzt gut dokumentierbar. Durch Nachforschungen in Archiven, ergänzt durch Gespräche mit früheren Entscheidungsträgern und Forschern, gelang es, Organisation und Arbeitsweise des Instituts für Kosmosforschung aufzuzeigen. Wichtige Projekte wurden am Institut ausgeführt bzw. koordiniert: die Erkundung der Venus und das Sternennavigationssystem ASTRO, der Einsatz der MKF-6 und Kosmonautenflüge. Diese Forschungsaktivitäten der DDR fanden im Rahmen der "Interkosmos-Zusammenarbeit" mit anderen osteuropäischen Ländern unter Federführung der Sowjetunion statt. Die Institutsmitarbeiter standen daher vor der Aufgabe, nicht nur staatliche Interessen zu wahren, sondern auch die notwendige internationale Forschungskooperation zu suchen. Zudem stand auch die Kosmosforschung unter dem Zwang einer ständigen Gratwanderung zwischen wissenschaftlichem Engagement und politischen Strukturen. Die Autorin zeigt die Handlungsspielräume innerhalb des Systems auf, die es ermöglichten, unter schwierigen äußeren Bedingungen große Autonomie in der Wahl der Arbeitsbereiche zu wahren und bedeutende Forschungsprojekte umzusetzen. Die Verfasserin bietet Einblicke in die Organisation des Wissenschaftsbereiches der DDR.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Politischer Systemumbruch als irreversibler Faktor von Modernisierung in der Wissenschaft?

Politischer Systemumbruch als irreversibler Faktor von Modernisierung in der Wissenschaft? von Mertens,  Lothar
Ziel der interdisziplinär ausgerichteten geisteswissenschaftlichen Tagung vom 6. bis 9. April 1998 in der Akademie für politische Bildung Tutzing war es, beispielhaft zu untersuchen, welche Bedeutung und Dynamik einem politischen Systemumbruch bei der Modernisierung von Wissenschaft zukommt. Da es in Deutschland in diesem Jahrhundert neben zwei Demokratien auch zwei politisch unterschiedlich ausgerichtete Diktaturen gab, bot es sich an, eine territoriale Beschränkung auf Deutschland vorzunehmen, um so die Vergleichbarkeit und damit die Aussagekraft zu erhöhen. Für die Anfangsjahre der drei Phasen Drittes Reich, Nachkriegsjahre 1945-49 sowie des vereinigten Deutschland seit 1990 wurden dabei inhaltlich jeweils eine Wissenschaftsdisziplin, eine wissenschaftliche Forschungs- oder Förderinstitution sowie eine Universität exemplarisch untersucht. Trotz aller epochaler und inhaltlicher Unterschiede dokumentieren alle Beiträge den großen Einfluß des politischen Systemumbruchs auf das untersuchte wissenschaftliche Subsystem; auch wenn der politische Systemumbruch keineswegs immer zu einem Modernisierungsfaktor von Wissenschaft wurde. Daher bleibt im Titel des vorliegenden Tagungsbandes das Fragezeichen bewußt stehen, denn die Vorträge und die anschließenden Diskussionen im Plenum zeigten immer wieder, wie ambivalent die Entwicklungen in den Phasen der Systemumbrüche waren und wie multikausal die Erklärungsansätze bleiben mußten. Die Intention dieses Sammelbandes ist daher weniger, die Eingangsfrage abschließend beantworten zu wollen, als für die dringend notwendigen weiteren Diskussionen fundiertes Material und Thesen zur Verfügung zu stellen.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Erziehungswissenschaftliche Disziplinen und Forschungsschwerpunkte in der DDR.

Erziehungswissenschaftliche Disziplinen und Forschungsschwerpunkte in der DDR. von Baske,  Siegfried
Vorwort Der vorliegende Band vereinigt Referate, die vom 8. bis 10. Februar 1985 in Berlin auf der dritten Tagung der Fachgruppe Erziehungswissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung vorgetragen und diskutiert wurden. Während die beiden vorangegangenen Tagungen Fragen der Bildungsreform und der Schulentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik - vornehmlich vergleichend - behandelt hatten, wurden diesmal Fragen der pädagogischen Forschung in der DDR aufgegriffen. Dabei wurde darauf verzichtet, den vergleichenden Aspekt ausdrücklich in das Tagungsthema einzubeziehen. Es blieb den Referenten überlassen, inwieweit sie ihn berücksichtigen wollten. In erster Linie war die Tagung darauf gerichtet, das Wissen um die Entwicklung erziehungswissenschaftlicher Disziplinen in der DDR zu erweitern und zu aktualisieren. In der Mehrzahl waren die Beiträge als disziplingeschichtliche Untersuchungen angelegt und darum bemüht, vor allem die Ziele, Methoden und Ergebnisse ausgewählter Disziplinen zu erfassen und möglichst auch über den aktuellen Stand der theoretischen Fragestellungen Klarheit zu gewinnen. Disziplinen der DDR-Pädagogik sind in der Bundesrepublik Deutschland schon seit den 60er Jahren Gegenstand erziehungswissenschaftlicher Forschungen. Seit 1970 erschienen mehrere auf einzelne Disziplinen bezogene Monographien, die zuvor meist als Dissertationen vorgelegt wurden. Diese Arbeiten bieten umfassende Darstellungen der empirischen pädagogischen Forschung, der historischen und der vergleichenden Pädagogik, der Didaktik, der Jugendforschung und der Bildungsplanung. Einschlägige Forschungsbeiträge sind weiterhin in Publikationen enthalten, die im Rahmen von Untersuchungen über Erziehungs- und Bildungsbereiche jeweils auch auf die entsprechenden Wissenschaftsdisziplinen eingehen. In unterschiedlicher Intensität und Ausführlichkeit geben sie Aufschlüsse über schultypenbezogene Disziplinen, Familien- und Erwachsenenpädagogik, pädagogische Psychologie, Bildungssoziologie und Fachdidaktiken. Hervorzuheben ist in dieser Hinsicht die von Dietmar Waterkamp über die Lehrplanreform in der DDR vorgelegte Untersuchung, die wesentliche Ausführungen sowohl über die Theorie der Allgemeinbildung als auch über die Lehrplantheorie und Didaktik bringt. In der DDR selbst liegen bislang nur wenige Publikationen vor, die sich mit der Entwicklung einer pädagogischen Disziplin und ihrer Forschungsleistung befassen. Streng genommen, beschränkt es sich auf jeweils eine Untersuchung zur Allgemeinbildung und zur Unterrichtstheorie. Eine der Jugendforschung gewidmete Studie von Walter Friedrich hat nur teilweise den Charakter einer disziplingeschichtlichen Untersuchung. Mehrere Arbeiten, die als Beiträge zur Theorie einer pädagogischen Disziplin ausgewiesen sind, berücksichtigen kaum oder gar nicht die historische Dimension der jeweils behandelten Disziplin. Die jährlich publizierten Berichte der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW) über die Ergebnisse ihrer Arbeit geben nur wenig Aufschluß über die Entwicklung und die Forschungsleistung der pädagogischen Disziplinen. Etwas ergiebiger sind in dieser Beziehung zwei in den Jahrbüchern der APW veröffentlichte, auf die 70er Jahre bezogene Fünfjahresberichte über die Ergebnisse der Didaktikforschung. In der Regel ist ein detailliertes Bild über die in den einzelnen Disziplinen geplanten und geleisteten Forschungen nur zu gewinnen, wenn die speziellen Untersuchungen zu differenzierten Problemen eines Forschungszweiges herangezogen und ausgewertet werden. Auch diesem Vorgehen sind Grenzen gesetzt, da ein Teil der in Forschungsinstituten durchgeführten Untersuchungen nicht veröffentlicht wird und selbst Dissertationen oft nicht zugänglich sind. Wie in der Bundesrepublik Deutschland befindet sich die pädagogische Forschung der DDR seit den 60er Jahren in einem Prozeß fortschreitender Differenzierung, der über die schon vor 1945 vorhandenen Ansätze weit hinausgeht. Hier wie dort gibt es aber das Problem, welche der sich entwickelnden Teilgebiete den Status einer Disziplin gewonnen haben und als solche allgemein anerkannt werden. Abgesehen von terminologischen Schwierigkeiten - etwa bei der Frage nach der Kongruenz von Didaktik und Unterrichtstheorie oder von allgemeiner Erziehungswissenschaft, systematischer Pädagogik und Erziehungstheorie -, gibt es sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch in der DDR recht unterschiedliche Versuche der Gliederung und der Klassifikation. In der DDR wird der gegenwärtige Stand der Problematik vor allem durch zwei Strukturmodelle gekennzeichnet. Die bislang ausführlichste Darstellung finden wir in der deutsch-sowjetischen Gemeinschaftsarbeit "Pädagogik", in der ein Abschnitt ausdrücklich den Disziplinen der Pädagogik gewidmet ist. Darin werden nach Kriterien, die meist nicht näher bestimmt werden, verschiedene Gruppen oder Typen pädagogischer Disziplinen unterschieden und zusammengefaßt. Als erste Gruppe werden "pädagogische Disziplinen breiten, verallgemeinernden Charakters" genannt. Zu ihnen gehören: Allgemeine Pädagogik, Erziehungstheorie, Didaktik, Leitung und Organisation des Volksbildungswesens, Geschichte der Erziehung, Auslandspädagogik. In einer zweiten Gruppe unter der Sammelbezeichnung "Sonderpädagogik/Defektologie" werden vereinigt: Blinden- und Sehgeschädigtenpädagogik, Schwerhörigenpädagogik, Körperbehindertenpädagogik, Hilfsschulpädagogik, Logopädie. Zu einer dritten Gruppe werden Disziplinen gezählt, die sich auf einzelne Stufen des Bildungssystems beziehen und sich durch spezifische Bildungs- und Erziehungsaufgaben unterscheiden: Vorschulpädagogik, Schulpädagogik, Berufspädagogik, Hochschulpädagogik, Erwachsenenpädagogik. Als Disziplinen, die "durch spezifische Aufgaben und qualitative Besonderheiten der untersuchten Erziehungsprozesse charakterisiert" sind, werden ausgewiesen: Familienpädagogik, Militärpädagogik, Betriebspädagogik, Sozialpädagogik. Eine besondere Gruppe bilden schließlich die Disziplinen, die aus dem Zusammenwirken mit anderen Wissenschaften entstanden sind und als "synthetische" Disziplinen und "Grenzwissenschaften" bezeichnet werden: Pädagogische Psychologie, Bildungsökonomie, Bildungssoziologie. Ob auch die Fachdidaktiken und die Methoden der Unterrichtsfächer als selbständige Disziplinen angesehen werden, bleibt unklar. Einerseits wird auf die enge Verbindung der Methodiken mit der Didaktik und "mit jenen Wissenschaften beziehungsweise anderen Kulturbereichen" verwiesen, "deren Grundlage im jeweiligen Unterrichtsfach gelehrt werden", andererseits wird festgestellt: "Das Verhältnis zwische allgemeinem und speziellem Wissen darf man sich nicht nur als Konkretisierung der Leitsätze der allgemeinen Disziplin in der speziellen Disziplin vorstellen". Ebenso ist es fraglich, ob die Darstellung der pädagogischen Disziplinen in der Gemeinschaftsarbeit der Akademien der Pädagogischen Wissenschaften als uneingeschränkt repräsentativ für die DDR angesehen werden kann, zumal für diese Abhandlung - im Unterschied zu anderen Kapiteln - allein ein sowjetischer Pädagoge, W. E. Gmurman, als Verfasser ausgewiesen wird und die deutschsprachigen Ausgaben im Vergleich zu den sowjetischen, was den Abschnitt über die pädagogischen Disziplinen betrifft, nur geringfügige Abweichungen erkennen lassen. Die Antwort dürfte in der Richtung liegen, daß es - wie in anderen Ländern - auch in der DDR keine allgemein anerkannte und verbindliche Gliederung der Pädagogik bzw. des "Systems pädagogischer Wissenschaften" gibt, und daß die Darstellung Gmurmans als eine von mehreren Möglichkeiten akzeptiert wird. Es kommt hinzu, daß die Differenzierung der Pädagogik und die Integration einzelner Disziplinen als nicht abgeschlossene Prozesse betrachtet werden. Ein zweites Strukturmodell ist in der von Werner Naumann verfaßten "Einführung in die Pädagogik" enthalten, die 1977 in zweiter Auflage veröffentlicht wurde. Im Schlußkapitel "Bemerkungen zum System der pädagogischen Wissenschaften" gibt Naumann unter Andeutung der Klassifikationsaspekte eine instruktive Übersicht (hier nicht aufgeführt). Kommentierend weist Naumann darauf hin, daß sich auch zahlreiche Grundlagen- bzw. Nachbarwissenschaften mit der Erziehung beschäftigen, wie der historische Materialismus, die Ethik und die Psychologie, und daß "im Grunde genommen jede pädagogische Disziplin, die einen Objektbereich widerspiegelt (z. B. die Pädagogik der Allgemeinbildung oder die Pädagogik der Erziehung in den Kinder- und Jugendorganisationen) zugleich unter verschiedenen Aspekten untersucht werden kann, also unter historischen, vergleichenden oder systematischen". Die Vergleichende Pädagogik sieht er insofern in einer "Mittelstellung", als sie "sowohl historische als auch systematische (aktuelle!) Vergleiche" vornehmen kann. Die institutionelle Entwicklung pädagogischer Disziplinen vollzog sich in der DDR sowohl in den Hochschulen, darunter am stärksten in der Humboldt-Universität Berlin und in der Pädagogischen Hochschule Potsdam, als auch in außeruniversitären Forschungsstätten, insbesondere in dem 1949 gegründeten Deutschen Pädagogischen Zentralinstitut, das 1970 zur Akademie der Pädagogischen Wissenschaften mit der Aufgabe, als zentrale Leiteinrichtung für die gesamte pädagogische Forschung zu fungieren, umgestaltet wurde. Der besonders in den 60er Jahren voranschreitende Prozeß der Ausdifferenzierung erziehungswissenschaftlicher Teilgebiete spiegelt sich auch in dem Wissenschaftlichen Rat des Ministeriums für Volksbildung, einem von 1959 bis 1970 bestehenden Beratungsorgan für Fragen der pädagogischen Forschung, mit der Einrichtung von 16 Sektionen wider. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß die empirische Pädagogik weder in den theoretischen Gliederungsversuchen noch im institutionellen Bereich namentlich als Disziplin ausgewiesen ist. Die Erklärung hierfür dürfte vor allem darin liegen, daß sich entsprechende Forschungen nicht auf eine Disziplin beschränken. Die Forderung nach empirischen pädagogischen Forschungen kommt sowohl in amtlichen Quellen als auch in der Tatsache zum Ausdruck, daß der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften und anderen Forschungsstätten sog. Forschungsschulen zur Verfügung stehen. Danach hat die empirische Forschung einen hohen Stellenwert, und es erscheint nicht abwegig, sie zu den Schwerpunkten der pädagogischen Forschung zu zählen. Allerdings gelten für empirische Forschungen strenge Regeln der Meldepflicht, der Kontrolle und der Vertraulichkeit. Daraus erklärt sich, daß Veröffentlichungen über empirische Forschungsergebnisse sehr selten sind, und daß entsprechende Darstellungen meist mit dem Hinweis auf "internes Material" belegt werden.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland.

Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland. von Gutmann,  Gernot, Mampel,  Siegfried
Über Funktion und Bedeutung von Wissenschaft und Forschung als Orte der beständigen Suche nach Erkenntnis wie als unverzichtbare Voraussetzung humanen Fortschritts besteht in der Bundesrepublik Deutschland jedenfalls grundsätzlich weitgehende Übereinstimmung. An Fachtagungen und öffentlichen Diskussionen zu dieser Thematik hat es in der Vergangenheit wie in der Gegenwart nicht gefehlt. Noch weniger und weitaus seltener aber als die Grundsätze, Ziele und Strategien der Forschungs- und Technologiepolitik der DDR hingegen sind bisher systemvergleichend Grundsätze, Ziele und Strategien von Wissenschaft und Forschung wie von Forschungs- und Technologiepolitik beider Staaten in Deutschland thematisiert worden. Hinzu kommt insbesondere nach Abschluß des am 6. Mai 1986 in Kraft getretenen Kulturabkommens mit der DDR die Notwendigkeit einer Analyse von Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlich-technischer Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, sieht doch Artikel 2 dieses Abkommens u.a. vor, daß die Abkommenspartner die wissenschaftliche Zusammenarbeit auf vielfältige Weise fördern sollen. Einen Beitrag zum Abbau der hier angesprochenen Informations- und Analysedefizite zu leisten, war das Anliegen, das die Gesellschaft für Deutschlandforschung mit ihrer wissenschaftlichen Arbeitstagung über "Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland" am 5. und 6. März im Berliner Reichstagsgebäude verfolgte. Die in diesem Band vorgelegten Referate der Tagung sind entsprechend primär orientiert an einer system- und politikvergleichenden Problemstellung von Forschungs- und Technologiepolitik bzw. zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit.
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DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit.

DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit. von Mertens,  Lothar, Voigt,  Dieter
Vorwort Dieser Band enthält überarbeitete Referate, die auf der sechsten Tagung der Fachgruppe Sozialwissenschaft in der Politischen Akademie Tutzing im März 1994 zum Thema: »DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit« gehalten wurden. Die Ergebnisse der Beiträge stimmen überein bzw. ergänzen sich. Mehr als ein halbes Jahrhundert nationalsozialistischer und kommunistischer Diktatur hat die in der DDR verbliebenen Menschen verhängnisvoll geprägt. Akademiker - vorzüglich auf den Gebieten Gesellschaftswissenschaft, Pädagogik, Soziologie, Ökonomie, Jura, Philosophie, Journalistik, Geschichte, Psychologie - wurden dadurch weit stärker getroffen als Techniker oder gar Facharbeiter und Hilfskräfte. Wissenschaft verstanden die SED-Führer als Instrument zur Erhaltung ihres Machtmonopols. Akademiker in Leitungspositionen waren fast immer hoch priviligierte Werkzeuge der Partei. Die Berufskarriere der DDR-Akademiker begründeten weniger Bildung und wissenschaftliche Leistung als vielmehr treuer Dienst für die SED. Habilitationsschriften, Doktorarbeiten, Diplom- und Examensarbeiten, die Berichte der »wissenschaftlichen« Reisekader und die enge Verstrickung von Akademikern mit dem SED-Geheimdienst belegen eindeutig: Das Gros der DDR-Intelligenz - sofern seine Vertreter nicht geflohen waren oder in »niederen« Diensten wirkten - war durch hohe Privilegien korrumpiert und diente zuverlässig den Parteiführern. So waren z.B. MfS-Juristen Anstifter für Mordversuche (Beispiel der Fall Welsch), Entführung und andere Verbrechen; sie schrieben dafür Drehbücher, promovierten und habilitierten sich mit solchen Leistungen und setzten schließlich als Führungsoffiziere ihre »Wissenschaft« in Praxis um. Kommunistische Ideologie trat an die Stelle von Wissenschaft und wurde unter dem »Deckmantel« von Wissenschaft verbreitet. Anders als bei den Naturwissenschaftlern war das Leistungsvermögen der Partei-Intelligenzgruppen nach der Wende entwertet. Diese SED-Akademiker trugen das menschenverachtende DDR-System. Heute bilden diese »Intellektuellen« das entscheidende Wähler- und Handlungspotential der PDS. Während der Zeit des Hitlerfaschismus war die Intelligenz gespalten; deren beste Denker emigrierten, viele kamen in Konzentrationslagern um. Auch aus der DDR flohen bis zum 13. August 1961 und bis zur Wende im Herbst 1989 die fähigsten Köpfe - weit mehr als drei Millionen Menschen verließen diesen Staat. Die schlimmste Folge aus vielen Jahrzehnten verbrecherischer Diktatur ist, daß sie die Menschen tief zeichnete, ihre Persönlichkeit verbog, verkrüppelte und zerstörte. Ganze Generationen wurden um Lebensglück und Freiheit betrogen, wurden der Arbeit entfremdet und jeder demokratischen Tradition und Erfahrung beraubt. Genau wissen das die, die aus dem Leben in der DDR flohen. Für sie waren die Diktatur der SED, die ständige Unfreiheit und Heuchelei unerträglich. Treffend charakterisierte die Schriftstellerin Monika Maron (Der Spiegel, Nr. 35/1992, S. 136 ff.) die Folgen kommunistischer Sozialisation: »Am wenigsten ertrage ich an meinen ehemaligen Staatsbürgerschaftsgefährten, daß sie glauben, alle Welt sei ihnen etwas schuldig, insbesondere schulde man ihnen ihre Würde. Sie haben scheinbar vergessen, daß viele von ihnen mit ihrer Würde bis vor drei Jahren ziemlich leichtfertig umgegangen sind und sie auf die Art eines Tages verloren haben. Nun denken sie, Helmut Kohl und die Treuhand hätten sie gefunden und wollten sie nur nicht wieder rausrücken. Das Ungewöhnliche an dieser Würde ist, daß ihr Wert sich ganz einfach in Geld ausrechnen läßt. Soviel Würde, wie jetzt Geld gebraucht wird, kann es in diesem Land unmöglich gegeben haben, sonst sähe es anders aus. Wahrscheinlich meinen sie etwas anderes: Sie vermissen ihre gewohnte Gleichheit. Als sie noch alle eher wenig als viel, eben nur gleich viel hatten, fühlten sie sich offenbar auch gleich wert. Eine der häufigsten Fragen in diesem Land war: Du glaubst wohl, du bist was Besseres?. Was Besseres war niemand, und so schlau wie der war man allemal. In Fragen des Geschmacks und der Bildung war die Behauptung, man lebe in der Diktatur des Proletariats, keine Lüge. Und so plötzlich ist das vorbei; die Kränkung ist die tiefste und kann nicht vermieden werden. Solange ich unter ihnen lebte, ist mir die außergewöhnliche Empfindsamkeit meiner ostdeutschen Mitmenschen verborgen geblieben. Im Gegenteil: Ich bin an ihrer Dumpfheit und Duldsamkeit, an ihrer Duckmäuserei und ihrem feigen Ordnungssinn oft verzweifelt. Eigentlich sollte ich mich freuen, daß sie plötzlich eine Ungerechtigkeit eine Ungerechtigkeit nennen und eine Lüge eine Lüge. Wenn ich aber sehe, wie sie sich empören, wie sie wieder und wieder in die Kamera sächseln, daß sie sich nicht verarschen lassen und schon gar nicht verkohlen, wenn sie in ihrem ganzen ostdeutschen Mannesmut jedem, der sie vorher nicht gekannt hat und es darum besser weiß, den Eindruck vermitteln müssen, einem Aufrührer, einem Michael Kohlhaas zu begegnen, dann kann ich nicht verhindern, daß ich sie wieder vor mir sehe, wie sie zu den Wahlurnen geschlichen sind, wie sie mit gesenktem Blick in den Versammlungen gesessen haben, verarscht, verkohlt, gedemütigt. Damals wären sie nicht auf die Idee gekommen zu streiken. Und jetzt, will es mir scheinen, ist ihnen das Recht zu streiken nicht mehr die Schwierigkeiten wert, die es kostet, diesen Schrotthaufen von einem Land in eine nach europäischem Maß vernünftige Gesellschaft zu verwandeln. Für jede Unbill wird ein Feinbild gebraucht. In Ermangelung von Phantasie nehmen sie das, was ihnen Jahrzehnte eingebleut wurde: Der Westen ist schuld. Der Westen zahlt zuwenig, der Westen schickt die falschen Leute, der Westen verramscht die verrotteten Kostbarkeiten. Dabei müßten sie nur nach Osten sehen, um zu wissen, wie schlecht es ihnen gehen könnte. 'Der Kohl hat es uns schließlich versprochen' - das ist der peinlichste, blamabelste, lächerlichste Satz der letzten beiden Jahre. Der arroganteste Westdeutsche könnte den Ostdeutschen nicht mehr Unmündigkeit vorwerfen, als sie sich mit diesem Satz selbst bescheinigen. Jeder SPD-Politiker, der ihn gegen Helmut Kohl benutzt, sollte wissen, daß er die Ostdeutschen damit zu einem Haufen blöder, enttäuschter Kinder erklärt, die greinen, weil sie zu Weihnachten das falsche Geschenk bekommen haben. Und was hätten sie eigentlich anders entschieden, wenn sie ihm nicht geglaubt hätten? Hätten sie auf die Währungsunion verzichten wollen und auf die Einheit und auf die Hunderte Milliarden, die in dieses Ländlein fließen, während das Riesenreich der Russen um die Stundung der Zinsen für einen Hundertmilliardenkredit betteln muß? Damals haben sie selbst nicht an das Überleben ihrer Betriebe geglaubt, deren Produkte sie auch selbst nicht kaufen wollten. Inzwischen ist dank der wortgewaltigen Unterstützung einiger Wirtschaftsexperten unter Deutschlands Schriftstellern die Legende verbreitet worden, erst die Treuhand habe die Wirtschaft der DDR ruiniert. Niemand ist mehr verantwortlich für den wirtschaftlichen und politischen Ruin des Landes außer der Treuhand. Unter der SED waren wenigstens die Mieten billig, und alle hatten Arbeit. Und Adolf Hitler war der Mann, der die Autobahnen gebaut hat. Was glauben all jene, die noch immer das Bewahrenswerte der DDR beschwören, wie lange das Kartenhaus DDR noch gestanden hätte? Nicht einen Tag länger als die Sowjetunion. Manchmal denke ich, die Gegner der Einheit hatten recht: Die Ostdeutschen hätten durch die ganze Misere, die dem Zusammenbruch folgen mußte, allein gehen sollen, damit sie endlich hätten lernen können, das das eigene Tun und Nichttun Folgen hat, auch das Dulden und das Schweigen«.
Aktualisiert: 2023-04-15
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