Blut und Metall

Blut und Metall von Steffen,  Katrin
Wissensgenerierung und Handlungsoptionen für Wissenschaftler im 20. Jahrhundert in Deutschland und in Polen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte die Erforschung von Stoffen wie Blut und Metallen Hochkonjunktur. Katrin Steffen zeichnet in einer Doppelbiographie, wie der Serologe Ludwik Hirszfeld (1884-1954) und der Metallurge Jan Czochralski (1885-1953) als international anerkannte Spitzenforscher maßgeblich dazu beitrugen und ganz neue Wege der Forschung beschritten. Die Autorin betrachtet lokale Arbeitsumfelder in verschiedenen Laboren in Deutschland, der Schweiz, Serbien, Polen und den USA in Kombination mit transnationalen epistemischen Gemeinschaften, um aufzuzeigen, wie Wissen generiert wurde. Im Zeitalter der Weltkriege und der zunehmenden »Nützlichkeit« von Wissenschaft für die Nationalstaatsbildung war die Expertise beider Wissenschaftler eine Schlüsselressource für gesellschaftliche Systeme wie Militär, Industrie oder der Biopolitik. Dies erzeugte sowohl in Deutschland als auch in Polen ein komplexes Feld von nationalstaatlicher Loyalität, wissenschaftlicher Unabhängigkeit und epistemischer Ideale. Es führte auch zu Situationen von Anfeindung und Verfolgung, die für Ludwik Hirszfeld aufgrund seiner jüdischen Herkunft während des Zweiten Weltkriegs besonders drastisch war.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Widerständiges Wissen

Widerständiges Wissen von Nix,  Maximilian
Die Studie widmet sich der Frage, wie in der turbulenten Krisenzeit um 1100 Gelehrte Überzeugungen entwickeln, ob und ggf. wie Widerstand gegen Autoritäten (wie bspw. Kaiser oder Papst) erlaubt sein kann, unter Umständen sogar notwendig ist. Um diese Frage zu beantworten, wird die Entstehung vierer prominenter Traktate der Kontroversliteratur vor dem Hintergrund lokaler Gegebenheiten und Anliegen exemplarisch erörtert. In einem wissensgeschichtlichen Zugriff wird die Verhandlung von Widerstand in den Traktaten als Ergebnis von Aushandlungsprozessen verstanden, die sich aufgrund der Erarbeitung und Produktionsbedingungen untersuchen lassen. Anstatt lediglich die Ergebnisse dieser Prozesse in den Blick zu nehmen, also die fertigen Texte, verhandelten Ideen und Argumentationsstrukturen, werden zusätzlich die Entstehungsprozesse der Quellen untersucht, um herauszufinden, wie Gelehrte in dieser Zeit ihre Erkenntnisse entwickelten. Im Fokus stehen daher nicht zuletzt die Arbeitsweisen, Vorlagen und Bedingungen, welche die Wissensprodukte ermöglichten.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Plädoyer für ein Naturwissenschaftsrecht

Plädoyer für ein Naturwissenschaftsrecht von Gärditz,  Klaus F.
Warum Naturwissenschaftsrecht? Recht ist artifiziell, ein institutionengebundenes gesellschaftliches Konstrukt. Das Verhältnis der Rechtswissenschaften zu den Naturwissenschaften ist auf den ersten Blick ein Nichtverhältnis. Gemeinsame Diskursformate oder interdisziplinäre Foren gibt es – wohl auch aufgrund der hohen Verständigungsbarrieren – nicht. Gleichwohl zeigt sich bei näherer Betrachtung ein sehr differenziertes Bild. Klaus Ferdinand Gärditz zeigt skizzenhaft – eher im Sinne eines Forschungsprogramms – auf, warum das Recht zwar einerseits Naturwissenschaften braucht, sich im Umgang mit ihnen aber andererseits so schwertut.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Plädoyer für ein Naturwissenschaftsrecht

Plädoyer für ein Naturwissenschaftsrecht von Gärditz,  Klaus F.
Warum Naturwissenschaftsrecht? Recht ist artifiziell, ein institutionengebundenes gesellschaftliches Konstrukt. Das Verhältnis der Rechtswissenschaften zu den Naturwissenschaften ist auf den ersten Blick ein Nichtverhältnis. Gemeinsame Diskursformate oder interdisziplinäre Foren gibt es – wohl auch aufgrund der hohen Verständigungsbarrieren – nicht. Gleichwohl zeigt sich bei näherer Betrachtung ein sehr differenziertes Bild. Klaus Ferdinand Gärditz zeigt skizzenhaft – eher im Sinne eines Forschungsprogramms – auf, warum das Recht zwar einerseits Naturwissenschaften braucht, sich im Umgang mit ihnen aber andererseits so schwertut.
Aktualisiert: 2023-06-28
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