[EIS]

[EIS] von neutro, Neuwirth,  Anna, Troger,  Martin
Das Künstlerduo neutro präsentiert mit [EIS] sechsundachtzig Einblicke in ihre »Sofortbildkammern«. Anfangs wirken die dort inszenierten Bilder sehr kühl. Die Bezüge zu den Textfragmenten bleiben dabei oft rätselhaft. Momente einer Liebesbeziehung scheinen blitzlichtartig auf. Doch im Weiterlesen zeigt sich schnell, dass unter dieser glatten, unterkühlten Oberfläche etwas nicht stimmt, etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Wie das spröde Eis bekommt die erstarrte Oberfläche plötzlich Sprünge, breiten sich tiefe Risse aus, werden Abgründe sichtbar und man droht in die Räume darunter einzubrechen. Keineswegs versprechen die Öffnungen dabei eine Weite, vielmehr sind die sich zeigenden Räume beklemmende Kammern, in deren Ecken bald Ahnungen nisten und sich verbreiten, wenn man die Leerstellen zwischen den Textfragmenten und Bildern mit eigenen Erfahrungen und Assoziationen zu füllen beginnt.
Aktualisiert: 2023-06-12
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[EIS]

[EIS] von neutro, Neuwirth,  Anna, Troger,  Martin
Das Künstlerduo neutro präsentiert mit [EIS] sechsundachtzig Einblicke in ihre »Sofortbildkammern«. Anfangs wirken die dort inszenierten Bilder sehr kühl. Die Bezüge zu den Textfragmenten bleiben dabei oft rätselhaft. Momente einer Liebesbeziehung scheinen blitzlichtartig auf. Doch im Weiterlesen zeigt sich schnell, dass unter dieser glatten, unterkühlten Oberfläche etwas nicht stimmt, etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Wie das spröde Eis bekommt die erstarrte Oberfläche plötzlich Sprünge, breiten sich tiefe Risse aus, werden Abgründe sichtbar und man droht in die Räume darunter einzubrechen. Keineswegs versprechen die Öffnungen dabei eine Weite, vielmehr sind die sich zeigenden Räume beklemmende Kammern, in deren Ecken bald Ahnungen nisten und sich verbreiten, wenn man die Leerstellen zwischen den Textfragmenten und Bildern mit eigenen Erfahrungen und Assoziationen zu füllen beginnt.
Aktualisiert: 2023-06-12
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[EIS]

[EIS] von neutro, Neuwirth,  Anna, Troger,  Martin
Das Künstlerduo neutro präsentiert mit [EIS] sechsundachtzig Einblicke in ihre »Sofortbildkammern«. Anfangs wirken die dort inszenierten Bilder sehr kühl. Die Bezüge zu den Textfragmenten bleiben dabei oft rätselhaft. Momente einer Liebesbeziehung scheinen blitzlichtartig auf. Doch im Weiterlesen zeigt sich schnell, dass unter dieser glatten, unterkühlten Oberfläche etwas nicht stimmt, etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Wie das spröde Eis bekommt die erstarrte Oberfläche plötzlich Sprünge, breiten sich tiefe Risse aus, werden Abgründe sichtbar und man droht in die Räume darunter einzubrechen. Keineswegs versprechen die Öffnungen dabei eine Weite, vielmehr sind die sich zeigenden Räume beklemmende Kammern, in deren Ecken bald Ahnungen nisten und sich verbreiten, wenn man die Leerstellen zwischen den Textfragmenten und Bildern mit eigenen Erfahrungen und Assoziationen zu füllen beginnt.
Aktualisiert: 2021-12-23
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hund und schnur nur oder das architektonische i

hund und schnur nur oder das architektonische i von Mer,  Marc
marc mer hund und schnur nur oder das architektonische i 1212 seiten 24 s/w abbildungen 10,5 cm x 14,8 cm ebook isbn 978-3-939774-07-5 über den raum über die architektur über was mit der architektur so der fall ist über was mit der architektur so das fallen ist über das haus als falle über das und vieles mehr über schnur nur und hund ein ebenso tiefsinniges wie hinterlistiges buch: eine experimentelle poesie, eine experimentelle theorie, eine dadaistische philosophie. die sinnlichkeit dieser denklust ist schier unermesslich. für alle liebhaber feiner gedankenkost ein wahrer leseleckerbissen. postparadise edition 2009
Aktualisiert: 2023-03-15
Autor:
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hypnos redance

hypnos redance von Schweiger,  Stefan
Stefan Schweiger ruft in seiner Prosa „hypnos redance“ Motive der Totentanz- und Stundenbuchtradition auf. Teils im Selbstgespräch, teils im Dialog zweier ineinander verflochtener Stimmen ziehen Gedanken Schleifen um Phänomene von Gewalt und Zerfall: Pestkranke werden massenweise vom Schiff geworfen, Homunculi treten an die Stelle von Menschen. Es sind Szenarien eines allgegenwärtigen Prozesses gegenseitigen Zugrunderichtens, dessen Ursachen der Autor im kulturellen Unbewussten unserer Zivilisation nachspürt. Mit lakonischer Prägnanz formuliert Schweiger Befunde eines ab- surden Weltgeschehens, das vom Tod als Endpunkt und Antrieb ge- prägt ist. Aus der Dialektik von Vernichtung und Überleben(swillen) entwickelt sich ein furioses Gedankenspiel, das um das Moment der Metamorphose als utopischen Fluchtpunkt kreist. Anders als der disputierende Philosoph akzentuiert der Dichter die Redeweise des Aperçus und bitterer Polemik: ein sprachmächtiges Memento Mori für eine sich in sprachlosem Konsumationsfuror verausgabende Gesellschaft.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Ästhetische Erkenntnis und politisches Handeln: Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt in Konstellationen ihrer Zeit

Ästhetische Erkenntnis und politisches Handeln: Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt in Konstellationen ihrer Zeit von Röthinger,  Julia
Aufgrund der besonderen soziohistorischen Bedingungen konnten sich in der Schweizer Literatur- und Theaterszene der Nachkriegsära Konstellationen herausbilden, die den Aufstieg des „Dioskurenpaares" Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt als international berühmte Autoren ermöglichten. Das Buch spürt diesen Verbindungen nach und deckt das vielfältige Beziehungsgeflecht auf, in das die beiden Schriftsteller eingebunden sind. Im Kontext der Spätmoderne entwickeln sie ein Schreiben, das im Erkenntniswert von Literatur ihren politischen Gehalt erblickt. Indem die Studie den Weg vom Drama und Theater der Nachkriegszeit bis zu den späten Autofiktionen nachverfolgt, entwirft sie eine umfassende Übersicht über das Schaffen der beiden Autoren und legt bislang nicht oder kaum beachtete Bezüge offen.
Aktualisiert: 2023-04-08
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Leuchtfeuer im Kupfer der Dämmerung

Leuchtfeuer im Kupfer der Dämmerung von Palmenstein,  jim
Gedichte und Erzähltes aus vier Jahrzehnten. Texte eines in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Dichters. Der Verlag Klingenberg hat die Ehre, eine kunstvoll zusammengestellte, autorisierte Auswahl von Gedichten, »Wort-für-Wort-Meditationen« und Geschichten, sowie die Erzählung »Der fliegende Teppich« von Jim Palmenstein zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Exklusiv. In einem Band. Der zum Schmökern und Träumen einlädt. Das Buch, eine Anthologie, gegliedert in stilistische Zeiträume, kann vom Leser ohne Vorbereitung immer neu betreten werden: Der Leser schlägt eine Seite auf und ist mitten drin in einer fesselnden Geschichte, in einem lyrischen Geschehen. Das war auch das Konzept des Autors für unsere hektische Zeit. Bibliophile Ausgabe. Mit Lesebändchen und Leuchtturmprägung auf der Buchrückseite.
Aktualisiert: 2023-03-22
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datenpoesie

datenpoesie von Piringer,  Jörg
Jörg Piringer versteht die Produktion von Computerliteratur als künstlerische Forschung und explorative Programmierung, die den subjektiven Aspekt und den persönlichen Erkenntnisgewinn betonen. Beispiele seines umfangreichen digitalliterarischen Werks legt der Autor, soweit dieses gedruckt dargestellt werden kann, nun erstmals in Buchform gesammelt vor. Piringers Arbeiten, die in der Regel das Schreiben oder Umformen eines Computer-Programms und das Befüllen von diesem mit geeignetem Textmaterial umfasst, sind von konzeptioneller Raffinesse und einem „coolen“ Humor geprägt. Ihre Herstellungsart ist der ludischen Poesie verpflichtet: eine in 82 Sprachen maschinenübersetzte Transformation des Gedichts „Das Abendlied“ von Matthias Claudius oder ein Generator für Märchentexte, deren Narrationsfortschritt nach Wahrscheinlichkeiten aufeinander folgender Wörter gesteuert wird, setzen auf den Zufall als produktionsästhetisches Kalkül. Ein solcher Ansatz stellt zum einen den Schematismus genregerechten Schreibens bloß und dient andererseits als Motor für verblüffende Wort- und Satzkombinationen, die auf dem Weg „intuitiven Dichtens“ kaum herstellbar wären. Die maschinengenerierte verbale Beschreibung real ablaufender Handlungen und künstliche neuronale Netzwerke, denen Zitatmaterial „antrainiert“ wird, verweisen auf KI-Anwendungen, die in naher Zukunft unsere technische und soziale Wirklichkeit prägen werden. Es sind gerade die individuellen und gesellschaftlichen Implikationen von sprachzentrierten Computertools, die der Autor in seinen kreativen Versuchsanordnungen in Augenschein nimmt. Jörg Piringers „datenpoesie“ unterstreicht die Dringlichkeit einer kritisch-kreativen Auseinandersetzung mit Oberflächen und Quellcodes heutiger und kommender Umgebungen.
Aktualisiert: 2022-05-25
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Die Blindgängerin

Die Blindgängerin von Ingold,  Felix Philipp
Der Erzähler lässt den Journalisten Simon Goldin zu Beginn von Glasnost und Perestroika in die UdSSR reisen, um nach Lebenszeugnissen deutscher Kommunisten in den 1930er Jahren zu suchen. Seine russlanddeutsche, nach einem Unfall erblindete Übersetzerin Theodora Minzenberg ist ihm dabei behilflich. In Archiven stoßen die beiden auf einen Feuilletonisten namens Raimar Rilke, der einst - aus eher sentimentalen denn politischen Gründen - in die stalinistische Sowjetunion emigriert ist. Als unbedarfter Wiedergänger des Dichters Rainer Maria Rilke, der bereits um 1900 an denselben Orten zugange war, fällt Raimar Rilke einer ebenso abstrusen wie tragischen „Säuberungsaktion“ zum Opfer. In dreifacher zeitlicher Überblendung - 1900, 1930, 1990 - treten Goldin und Rilke in ein ingeniöses Wechselspiel der Identitäten, das Privates und Zeitgeschichtliches, Fiktives und Dokumentarisches immer wieder anders zusammenführt. Die durch eine selbständige Bilderstrecke ergänzte Erzählung findet in Basel ihr offenes Ende. Felix Philipp Ingolds Prosastil, der kolloquiale Eleganz und poetische Wucht kontrastierend vereint, erweitert unser Sensorium auf unterschiedliche, ja gegensätzliche Wahrnehmungssphären: So wie die „Blindgängerin“ dem Sehenden eine neue Form der Perzeption und des Beschreibens eröffnet, lässt die grelle Düsternis der ausgebreiteten „Fake-History“ blinde Flecken im heutigen Durchschnittsbewusstsein aufscheinen. Ein fulminantes Spiel mit der Plurivalenz von Fakt und Fantasie.
Aktualisiert: 2022-05-01
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poetik der schreibmaschine

poetik der schreibmaschine von Rühm,  Gerhard
Der Tiroler Tischler und Bauer Peter Mitterhofer gilt als einer der großen verkannten Erfinder des 19. Jahrhunderts. Der leutselige und musikalisch begabte Freigeist, dem seine „eigenen anschauungen über den glauben“ eine Haftstrafe einbrachten, entwickelte mit einfachsten Mitteln funktionstüchtige Schreibapparate, zuletzt eine Typendruckmaschine modernen Zuschnitts. Während die k.u.k-Behörden seinen Erfindungen keine Verwertungschancen einräumten, kamen wenig später die ersten industriell gefertigten Remington-Maschinen auf den Markt. In einem maschinenhaft anmutenden Telegrammstil, aus dem alle bestimmten Zeitwortformen ausgespart sind, vergegenwärtigt Gerhard Rühm im Arrangement mit historischen Quellen Stationen aus Mitterhofers Leben. Diesen biographischen Sequenzen stellt der Autor 20 Schreibmaschinenideogramme als Kommentar, gedankliche Erweiterung oder atmosphärische Verdichtungen zur Seite, deren Sinnpotentiale erst durch die spezifische Anordnung der Schriftzeichen am Blatt vollends zur Entfaltung kommen: singuläre Erfindungen, die nicht zuletzt Überlegungen zu den technischen Gegebenheiten des Mediums ins Blickfeld rücken und damit eine Interessensverwandtschaft mit dem Schreibmaschinenpionier apostrophieren. Komplettiert wird der Band durch Faksimiles von 20 aufgefundenen Übungsblättern für das Maschineschreiben als Reservoir emergenter Sprachkunst, die der Funktionslogik der Tastatur geschuldet ist. Zusammen mit dem Mitterhofer-Komplex bilden diese einen beziehungsreichen Rahmen für Gerhard Rühms Poesie der Schreibmaschine aus mehreren Jahrzehnten, die zu den herausragenden Innovationen visueller Poesie gehört.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Das Buch, in dem sie Kontakt aufnehmen

Das Buch, in dem sie Kontakt aufnehmen von Kilic,  Ilse
Kopfüber springt eine Autorin, die den Namen Ilse Kilic trägt, in ihr gerade im Entstehen befindliches Buch, ein Leser verliebt sich in eine Romanfigur und die handelnden Personen beschließen ohne die Autorin den weiteren Verlauf des Textes. Mit heiterer Gewandtheit hebt die Erzählkünstlerin Ilse Kilic Konzepte des Fiktionalen aus den Angeln und fabuliert ihr Personal, zu dem sie freilich auch selbst gehört, in mitreißende Szenarien: zur nächtlichen Tretbootfahrt auf die Alte Donau, in einen Traum vom Pluriversum oder zu einem Kongress auf den Planeten Yksbadral, wohin man durch ein Schwarzes Loch vor der Haustür der Autorin gelangt. Ria M. Glomp, Monika Mondschein, Konrad Berger und Cie. – es sind die Figuren, die aus Kilics letztem Prosabuch in die „wirkliche Wirklichkeit“ entlassen wurden – erörtern im Rahmen ihrer außergalaktischen Konferenz das Popowackeln als literarische Verfahrensweise und die Wirkkraft des Fünffingerkrauts auf die Schreibhand ebenso wie die auch im irdischen Kontext brennenden Themen von gesellschaftlicher Norm und Abweichung oder von der Suche nach dem Glück, das ohne Verteilungsgerechtigkeit nicht vorstellbar ist. Selten wurde mit den Mitteln des Erzählens unterhaltsamer und subtiler über das Schreiben und Lesen nachgedacht: als Nährstoff für die Hoffnung auf eine bessere Welt.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Gemischte Freuden

Gemischte Freuden von Jaschke,  Gerhard
Gerhard Jaschkes Texte finden Auslöser in Zeitungsnotizen wie da und dort Aufgeschnapptem: Fundstücke, Verleser und Verhörer. Es ist jener Gestus des Hingeworfenen, der dieser Prosa existenzielle Wucht verleiht: Notate, Beobachtungen, Be- trachtungen, ironische Kommentare und beherzte Einsprüche eines Ichs, das über die eigene Situation als Künstler abseits des Mainstreams, als Invalide im Rentenalter ohne Lamento reflektiert und mit originellen Spitzen eine Kultur desavouiert, in der uninspiriertes Mittelmaß regiert. Gegen solche Unbill führt der Autor seine Freude an kleinen Genüssen und vor allem seine Begeisterung für anspruchsvolle Kunst ins Treffen. Seine Ausstellungsberichte und Künstlerporträts, die er für den Leser teils als pfiffige Rätsel inszeniert, stellen ein singuläres Kompendium zum aktuellen, insbesondere Wiener, Kulturgeschehen bereit. Spontangedichte, Anagramme und anarchische Kalauer unterminieren jegliche vorschnelle Klassifikation eines Buchs, das nicht weniger zum Gegenstand hat als das persönliche Universum des Autors, bildenden Künstlers und Herausgebers Gerhard Jaschke, in dem der übers Papier gleitende Stift den Lauf der Gedanken zu synchronisieren scheint: Meisterstücke einer Poesie aus dem Stand.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Mamamaus Mandzukic

Mamamaus Mandzukic von Pessl,  Peter
Vier Märchen und ein abschließender Dialog um eine sich ständig wandelnde Zauberratte namens Mamamaus Mandzukic, Wiesentochter Zezenobia, Mausmutter Mamula, Väterchen Schwapp und andere Phantasiewesen entführen den Leser in einen von orientalischen und westantiken Mythen in gleicher Weise durchwobenen Kosmos, in dem alles als beseelt, Irdisches mit Jenseitigem verbunden erscheint. Die erzählende Rattenmaus begleitet ihre GefährtInnen durch Erinnerungen und Visionen jener „Traumazeit“, die von einer grausamen Allgegenwärtigkeit aller Ereignisse, des Möglichen und des Unmöglichen, beherrscht wird. Dabei verbindet sich das Wundersame mit dem Politischen, dem syrischen Bürgerkrieg mit seinen Hinrichtungen im römischen Theater von Palmyra ebenso wie mit dem Völkermord an den burgenländischen Roma oder der Deportation der Juden aus dem Ghetto von Rom. In der Zusammenführung von Erzählfragmenten, Dialogen, Sprüchen, Gedichten, Kleinepen, Briefen und Zeichnungen, die das Genre des Zaubermärchens neu belebt, entwickelt Peter Pessl eine multiple Textform, die das „Wüten der Wahnwelt“ reflektiert, sich dieser jedoch kraft ihrer eigengesetzlichen Logik zu widersetzen und sie zu transzendieren vermag. Pessls Sprachschöpfungen zählen zu den kühnsten und konsequentesten Hervorbringungen formavancierter Literatur heute.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Arbeit Freizeit Gewalt

Arbeit Freizeit Gewalt von Höfler,  Max
Mit Versatzstücken aus Youtube und TV-Werbung inszeniert Max Höfler eine derbkomische Revue einer Gesellschaft, deren Verausgabungspraxis in absurden Party-, Sex- und Unfallrankings ihren adäquaten Ausdruck findet. In strenger Komposition, deren drei „Bücher“ zu je neun „Kreisen“ mit wiederum je drei „Gesängen“ an jene von Dantes Göttlicher Komödie anspielen, breitet ARBEIT FREIZEIT GEWALT einen Katalog alltäglicher Verhaltens- und Bewusstseinsdepravation aus: von jener arbeitsloser Jugendlicher über die subalterner Lohnempfänger, die – als Zeichen kondensierter Ideologie – reihum wechselnde Namen von „Weltstars“ tragen, bis zu „realen“ Politikern und Wirtschaftskapitänen, die im finalen Bestrafungs-Szenario als arme Schlucker dahinvegetieren. Bis in die Struktur der Sätze hinein organisiert sich der Text nach einem Dreiheits-Prinzip als Symbol jener „ehernen“ Ordnung, die durch einen klassenübergreifenden Rechtfertigungsdiskurs beglaubigt erscheint. Die handgreifliche Bildhaftigkeit von Höflers artifizieller Vulgärsprache macht solchem falschen Denken den Garaus: Ein Spektakel an Anstößigkeiten ruft Potentiale der Subversion auf, die andernorts, zumal im Intellektuellen- und Künstlermilieu, kaum mehr vernehmbar sind.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Hirn ohne Grenzen

Hirn ohne Grenzen von Eichberger,  Günter
Ein Gehirn bildet bislang ungeahnte Zentren und dehnt sich bis zur Größe des Universums aus: Kopf und Weltall sind identisch. In Gang gesetzt werden solcherlei Gedankenexperimente in Günter Eichbergers „Hirn ohne Grenzen“ von einem Ich, das sich selbst in jedem Satz neu entwirft. Im Zwiegespräch mit sich selbst durchstreift diese fluktuierende Erzählinstanz bekannte und unerschlossene Gebiete heutiger Kognitions- und Neurowissenschaften: Was ist Bewusstsein und wie kommt es zustande? Wer spricht, wenn jemand „Ich“ sagt? Wie verhalten sich mentale Prozesse und neurologische Messdaten zueinander? Und welche Rolle spielt die Sprache bei der Kognition? Bei so viel Aporie zieht es Eichbergers Spielfigur vor, doch lieber mit dem „Darmhirn“ zu denken... In ausschweifenden Phantasien ruft der Autor erkenntnistheoretische Modelle und solche aus der Gehirnforschung auf, die er im Wörtlichnehmen ihrer Sprachbilder zerstieben lässt. In einem Furioso an paradoxen Aphorismen, vorgeblichen Kindereien und echten Geistesblitzen findet ein ungezügeltes dichterisches Denken seinen unverwechselbaren Ausdruck: Selten wird die Unzulänglichkeit sprachlicher Weltaneignung derart pointiert zur Sprache gebracht.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Lebenssee IV

Lebenssee IV von Pilar,  Walter
Mit der vierten Welle von Walter Pilars „Lebenssee“ findet eine der beeindruckendsten Erschreibungen einer Lebens-Landschaft ihren Abschluss. Zusammen mit dem dritten Band komplettieren die vorliegenden Kapitel „Gesprenge“ und „Altarschrein“ die Tektonik eines Wandelaltars. Das Buch führt uns u.a. ins Höllengebirge, durch die Trauntalachse und ins Tote Gebirge und kulminiert in einer Dokumentation von Pilars bezugsreicher kinetischer Plastik, dem „Karbach-Hochaltar“, – gleichsam einer profanen Apotheose der Tetralogie. In gewohnter Meisterschaft verwandelt sich Pilar eine Fülle heterogener Textsorten zwischen Fakt und Fiktion an und schöpft aus einem reichen Reservoir noch nicht gehörte poetische Idiome. Die Vielzahl der aus O-Ton-Transkriptionen, historischen Dokumenten, Interviews, Erzählungen, Gipfelbucheintragungen, Lautgedichten u.v.a.m. vernehmbaren Stimmen verweist auf die stupende kulturelle Diversität, die Pilars Dichtrecherche an jenem kleinräumigen Soziotop herausarbeitet, und nicht zuletzt auf die Dynamik von dessen Wandel, der geprägt ist von Verlust und Zerstörung, aber auch von Liberalisierung in kreativen Nischen, immerhin. Mit kritischem Feinsinn, historischer Sorgfalt, mit der Freude an Spielerischem und seinem Zug ins Phantastisch-„Skurreale“ schuf Walter Pilar ein singuläres Werk, das regionale Sprachformen als Treibstoff für avancierte poetisch-poetologische Erkundungen einzusetzen versteht. Ein dialektal-dialektisches Meisterwerk.
Aktualisiert: 2022-05-01
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