Versorgt

Versorgt von Rusch,  Marlon
Durch fürsorgerische Zwangsmassnahmen der Behörden wurden in der Schweiz bis 1981 zehntausende Menschen ohne Gerichtsurteil aus ihren Familien gerissen und fremdplatziert. Auch im Kanton Schaffhausen wurden Kinder und Jugendliche versorgt: Sie wurden auf Bauernhöfe verdingt, in Pflegefamilien gegeben, in Heimen und Anstalten untergebracht oder in die psychiatrische Klinik eingewiesen. Ein Aktenbestand im Staatsarchiv Schaffhausen gibt Einblick in die Schicksale von 59 Betroffenen. Die Dossiers enthalten einerseits behördliche Akten, die den Prozess dokumentierten, andererseits Erinnerungen der Betroffenen selbst. So ergibt sich ein differenziertes Bild, Strukturen zeichnen sich ab und mancher Abgrund tut sich auf. Die vorliegende Auswertung enthüllt ein Zwangssystem, das erst im Zuge der 68er-Bewegung hinterfragt und abgeschafft wurde, und gibt Einblick in das Leben in den wichtigsten Schaffhauser Institutionen wie dem Waisenhaus der Stadt Schaffhausen, dem Kinderheim Löhningen oder der Anstalt Friedeck in Buch. Marlon Rusch (* 1987) ist Historiker und Journalist. Er leitet die Redak­tion der «Schaffhauser AZ» und arbeitet als freier Reporter. Seine Fall­studie entstand im Auftrag des Kantons Schaffhausen, der dem Beispiel anderer Kantone folgt und sich einem dunklen Kapitel seiner jüngeren Geschichte stellt.
Aktualisiert: 2023-03-30
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«… dass wir beide borstige Einsiedler sind, die zueinander passen»

«… dass wir beide borstige Einsiedler sind, die zueinander passen» von Lerch,  Fredi, Müller,  Dominik
Der Briefwechsel zwischen dem Schriftsteller Carl Albert Loosli und dem Literaturwissenschaftler Jonas Fränkel umfasst mehr als 3000 Dokumente aus den Jahren 1905 bis 1958. Die vorliegende Auswahl gibt Einblick in ihre publizistischen Kämpfe und die gesellschafts- und literaturpolitischen Entwicklungen dieser Zeit in der Schweiz. Eindrücklich spiegelt der Band die Schwierigkeiten, die die Geistige Landesverteidigung intellektuellen Aussenseitern beim Versuch bereitet hat, sich öffentlich Gehör zu verschaffen. C. A. Loosli (1877–1959) und Jonas Fränkel (1879–1965) lernen sich 1905 in Bümpliz kennen. Trotz unterschiedlichster Herkunft und Bildung werden sie enge Freunde. Beide sind sie Aussen­seiter. Fränkel als «Ostjude» und «Ausländer» (obschon er seit 1919 eingebürgert ist), Loosli als zwangserzogener Unehelicher aus dem Emmental. Ihre grossen kulturpolitischen Kämpfe stehen sie oft in intensivem Austausch durch: Loosli 1913 den «Gotthelfhandel» um seine satirische Mystifikation der Urheberschaft Gotthelfs an seinen Werken, seine Expertisen im Berner Prozess gegen das antisemitische Machwerk «Protokolle der Weisen von Zion», schliesslich den Handel um sein Ferdinand-Hodler-Archiv; Fränkel die langjährigen Auseinandersetzungen um seine Gottfried-Keller-Edition und um den Nachlass seines Freundes Carl Spitteler. In der vorliegenden Auswahledition spiegeln sich die geistige Enge im Land und die Normalität der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen so gut wie die Isolation, die finanziellen Nöte, die gesundheitlichen Probleme und die kleinen Freuden des familiären Alltags der beiden unermüdlichen Briefschreiber.
Aktualisiert: 2022-04-21
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Sorge oder Zwang? – Leseheft

Sorge oder Zwang? – Leseheft von Rietmann,  Tanja, Utz,  Hans
Die Erforschung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen in der Schweiz hat in den letzten zehn Jahren viele Mechanismen, Normen und Einzelschicksale ans Licht gehoben. Die Praxis der Behörden, in das Schicksal von Menschen einzugreifen und dabei wichtige Grundrechte zu verletzen, aber auch das ungenügende Wahrnehmen von Aufsichtsfunktionen, werden aus heutiger Sicht kritisiert. Dieses Heft dient einem mit der Rehabilitation und der Entschädigung verbundenen, dritten Element der Wiedergutmachung: dem Versprechen, das Vergangene aufzuarbeiten und aus dem Unrecht Lehren zu ziehen.
Aktualisiert: 2020-07-17
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Heim- und Verdingkinder

Heim- und Verdingkinder von Gaillard,  Esther, Hofstetter,  Simon
Bis ins Jahr 1981 waren zehntausende Kinder und Jugendliche betroffen von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen. Heim- und Verdingkinder, Zwangssterilisierte und administrativ Versorgte litten unter Ausbeutung und Missbrauch. Historische Studien, Biografien und politische Vorstösse haben dazu beigetragen, dass der Öffentlichkeit klar wurde, wie viele betroffene Kinder und Jugendliche unter Ausbeutung und Missbrauch litten. Zu diesem dunklen Kapitel der Schweizer Geschichte gehört, dass sich auch kirchliche Verantwortliche, insbesondere im Heim- und Verdingkinderwesen, Verfehlungen haben zukommen lassen. Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung, Kirche und Wissenschaft gehen erstmals der Frage nach, in welcher Art und Weise Vertreterinnen und Vertreter der reformierten Kirchen in die damalige Praxis fürsorgerischer Zwangsmassnahmen involviert waren und welche Lehren wir aus der Vergangenheit ziehen sollten.
Aktualisiert: 2020-01-01
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«Zehntausende»

«Zehntausende» von Dal Molin,  Marco, Guggisberg,  Ernst
In der Schweiz wurden bis 1981 Menschen in Arbeitsanstalten, Psychiatrien, Strafanstalten oder Trinkerheilstätten eingewiesen, ohne eine Straftat begangen zu haben. Es handelt sich nicht um Einzelfälle, von der Massnahme waren Zehntausende Personen betroffen. Wie viele es waren, wie ihre Zahl überhaupt bestimmt werden kann, versucht der Band in einer differenzierten Schätzung zu umreissen. Grundlage dafür bildet eine Bestandsaufnahme der im 19. und 20. Jahrhundert sich entwickelnden vielfältigen und vernetzten Anstaltslandschaft.
Aktualisiert: 2020-03-05
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Heim- und Verdingkinder

Heim- und Verdingkinder von Gaillard,  Esther, Hofstetter,  Simon
Bis ins Jahr 1981 waren zehntausende Kinder und Jugendliche betroffen von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen. Heim- und Verdingkinder, Zwangssterilisierte und administrativ Versorgte litten unter Ausbeutung und Missbrauch. Historische Studien, Biografien und politische Vorstösse haben dazu beigetragen, dass der Öffentlichkeit klar wurde, wie viele betroffene Kinder und Jugendliche unter Ausbeutung und Missbrauch litten. Zu diesem dunklen Kapitel der Schweizer Geschichte gehört, dass sich auch kirchliche Verantwortliche, insbesondere im Heim- und Verdingkinderwesen, Verfehlungen haben zukommen lassen. Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung, Kirche und Wissenschaft gehen erstmals der Frage nach, in welcher Art und Weise Vertreterinnen und Vertreter der reformierten Kirchen in die damalige Praxis fürsorgerischer Zwangsmassnahmen involviert waren und welche Lehren wir aus der Vergangenheit ziehen sollten.
Aktualisiert: 2023-01-01
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