Über ein Jahrhundert lang war Faust mehr als ein gewöhnlicher literarhistorischer Forschungsgegenstand. Im Zuge der immensen Resonanz, die Goethes Faust-Tragödie auslöste, entwickelten sich Figur und Stoff in Deutschland zu einem nationalen Identifikationsobjekt. Das ‚Faustische‘ avancierte zum Signum eines Zeitalters. Für die Selbstreflexion und Selbstbeschreibung der Kulturnation Deutschland im 19. und noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Mythos Faust von zentraler Bedeutung. Die singuläre Bedeutung des Faust-Stoffes spiegelt sich auch darin wider, dass er im 19. und 20. Jahrhundert wie kein anderes literarisches Stoffgebiet zum Gegenstand von zahlreichen zunächst privaten, später auch öffentlichen Sammlungsaktivitäten geworden ist. Was dabei ins Auge sticht, sind die Breite und die Internationalität der sammelnden Personen und Institutionen. Die in diesem Band versammelten Beiträge fragen nach der Entstehung, der Zusammensetzung, den Gegenständen und den Präsentationsformen dieser Sammlungen – und danach, was sie über das kulturelle Gedächtnis nicht nur der Deutschen verraten.
For more than a century, Faust was more than just an object of literary theory. In Germany, in the course of the overwhelming response Goethe's Faust tragedy spawned, both character and literary material developed into a national object of identification. The 'Faustian' became the sign of an age. For the self-reflection and self-description of Germany as a cultural nation in the 19th and in the first half of the 20th century, the Faust myth was of central importance. The singular meaning of the Faust story is also reflected in the fact that in the 19th and 20th centuries it became the subject of numerous at first predominantly private, and later also public, collecting activities, unlike any other literary subject matter. What stands out is the breadth and internationality of the collectors, both individual and institutional. The contributions collected in this volume discuss the origins, the composition, the objects and the forms of presentation of these collections – and what they reveal about the cultural memory (not just of) the Germans.
Aktualisiert: 2021-12-22
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Der Band dokumentiert die Beiträge zu einer Tagung der Moses-Mendelssohn-Stiftung im Oktober 2014 in Darmstadt, dem Geburtsort des jüdischen Dichters Karl Wolfskehl. Die interdisziplinär angelegte Tagung widmete ihre Aufmerksamkeit aber nicht allein dem dichterischen und essayistischen Werk des berühmten Poeten und Intellektuellen; vielmehr richtete sich der Fokus auch und gerade auf seine Familie, insbesondere auf deren weitreichende Bedeutung für Darmstadts Geschichte und Kultur im 19. und 20. Jahrhundert. Die Vorträge werfen Schlaglichter auf die Lebenswelt und das unterschiedliche Wirken herausragender Mitglieder der Familie Wolfskehl und erkunden, ob und wie sie sich in den Traditionslinien und kulturellen Dispositionen deutsch-jüdischen Bürgertums bewegten. Dieses Erbe wurde durch den Nationalsozialismus unwiederbringlich zerstört; es paradigmatisch wieder ans Licht zu heben und zu seiner Sicherung beizutragen, ist das Anliegen der Autoren dieses Bandes.
The volume documents the contributions to a conference held by the Moses Mendelssohn Foundation in October 2014 in Darmstadt, the birthplace of the Jewish poet Karl Wolfskehl. The focus of this interdisciplinary conference was not only on the famous poet´s and intellectual´s poetic and essayistic work; rather, it was also and especially on his family, in particular on their far-reaching significance for Darmstadt's history and culture in the 19th and 20th centuries. The lectures shed light on outstanding members of the Wolfskehl family in their life and times and explore whether and how they moved in the traditions and cultural dispositions of German-Jewish bourgeoisie. This legacy was irretrievably destroyed by National Socialism; to paradigmatically bring it to light and contribute to its safeguarding forms the main concern of the authors of this volume.
Aktualisiert: 2021-08-26
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Der Band dokumentiert die Beiträge zu einer Tagung der Moses-Mendelssohn-Stiftung im Oktober 2014 in Darmstadt, dem Geburtsort des jüdischen Dichters Karl Wolfskehl. Die interdisziplinär angelegte Tagung widmete ihre Aufmerksamkeit aber nicht allein dem dichterischen und essayistischen Werk des berühmten Poeten und Intellektuellen; vielmehr richtete sich der Fokus auch und gerade auf seine Familie, insbesondere auf deren weitreichende Bedeutung für Darmstadts Geschichte und Kultur im 19. und 20. Jahrhundert. Die Vorträge werfen Schlaglichter auf die Lebenswelt und das unterschiedliche Wirken herausragender Mitglieder der Familie Wolfskehl und erkunden, ob und wie sie sich in den Traditionslinien und kulturellen Dispositionen deutsch-jüdischen Bürgertums bewegten. Dieses Erbe wurde durch den Nationalsozialismus unwiederbringlich zerstört; es paradigmatisch wieder ans Licht zu heben und zu seiner Sicherung beizutragen, ist das Anliegen der Autoren dieses Bandes.
The volume documents the contributions to a conference held by the Moses Mendelssohn Foundation in October 2014 in Darmstadt, the birthplace of the Jewish poet Karl Wolfskehl. The focus of this interdisciplinary conference was not only on the famous poet´s and intellectual´s poetic and essayistic work; rather, it was also and especially on his family, in particular on their far-reaching significance for Darmstadt's history and culture in the 19th and 20th centuries. The lectures shed light on outstanding members of the Wolfskehl family in their life and times and explore whether and how they moved in the traditions and cultural dispositions of German-Jewish bourgeoisie. This legacy was irretrievably destroyed by National Socialism; to paradigmatically bring it to light and contribute to its safeguarding forms the main concern of the authors of this volume.
Aktualisiert: 2019-07-04
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Der Begriff »Fremdherrschaft« hat wider Erwarten keine lange Tradition im deutschen Sprachgebrauch. Erst nach 1815 taucht er als Bezeichnung der napoleonischen Herrschaft über Deutschland auf. Christian Koller zeigt, wie der Begriff nach und nach eine immer weiter gefasste Bedeutung erhielt und schließlich für alle möglichen Konstellationen Verwendung fand – so etwa für die angebliche Herrschaft der Juden in Deutschland oder auch für die kulturelle Modernisierung. Dabei führt er vor Augen, wie eng die Entstehung des Begriffs und sein Bedeutungswandel mit dem Aufstieg des Nationalstaates und dem Wandel der Legitimitätskriterien von politischer Herrschaft verbunden war.
Aktualisiert: 2023-03-20
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Über ein Jahrhundert lang war Faust mehr als ein gewöhnlicher literarhistorischer Forschungsgegenstand. Im Zuge der immensen Resonanz, die Goethes Faust-Tragödie auslöste, entwickelten sich Figur und Stoff in Deutschland zu einem nationalen Identifikationsobjekt. Das ‚Faustische‘ avancierte zum Signum eines Zeitalters. Für die Selbstreflexion und Selbstbeschreibung der Kulturnation Deutschland im 19. und noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Mythos Faust von zentraler Bedeutung. Die singuläre Bedeutung des Faust-Stoffes spiegelt sich auch darin wider, dass er im 19. und 20. Jahrhundert wie kein anderes literarisches Stoffgebiet zum Gegenstand von zahlreichen zunächst privaten, später auch öffentlichen Sammlungsaktivitäten geworden ist. Was dabei ins Auge sticht, sind die Breite und die Internationalität der sammelnden Personen und Institutionen. Die in diesem Band versammelten Beiträge fragen nach der Entstehung, der Zusammensetzung, den Gegenständen und den Präsentationsformen dieser Sammlungen – und danach, was sie über das kulturelle Gedächtnis nicht nur der Deutschen verraten.
For more than a century, Faust was more than just an object of literary theory. In Germany, in the course of the overwhelming response Goethe's Faust tragedy spawned, both character and literary material developed into a national object of identification. The 'Faustian' became the sign of an age. For the self-reflection and self-description of Germany as a cultural nation in the 19th and in the first half of the 20th century, the Faust myth was of central importance. The singular meaning of the Faust story is also reflected in the fact that in the 19th and 20th centuries it became the subject of numerous at first predominantly private, and later also public, collecting activities, unlike any other literary subject matter. What stands out is the breadth and internationality of the collectors, both individual and institutional. The contributions collected in this volume discuss the origins, the composition, the objects and the forms of presentation of these collections – and what they reveal about the cultural memory (not just) of the Germans.
Aktualisiert: 2021-12-22
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Es wäre eine schöne Aufgabe, schreibt Norbert Elias, »die Biographie einer Staatsgesellschaft zu schreiben. Denn wie in der Entwicklung eines Einzelmenschen Erfahrungen einer früheren Zeit in der jeweiligen Gegenwart fortwirken, so auch in der Entwicklung einer Nation. Die Studien über die Deutschen versammeln den Großteil seiner eigenen Beiträge zu einer solchen »Biographie« Deutschlands, jeweils konzentriert auf die wilhelminische Gesellschaft, die Weimarer Republik, den Hitlerstaat und die Bundesrepublik.Charakteristisch für den Autor von über den Prozeß der Zivilisation ist auch hier die Zusammenschau von Vorgängen der Staatsbildung und der Bildung sozialer Persönlichkeitstrukturen der Individuen. Der Blick für die Besonderheiten deutscher Entwicklungen wird geschärft durch Vergleiche mit Entwicklungen in anderen Ländern. Durchweg bemüht ich Elias, die jeweils beobachteten Gegebenheiten im Kontext sowohl langfristiger Prozesse als auch der Machtverhältnisse verschiedener Gruppen innerhalb der Gesellschaft zu sehen. Innerstaatliche werden in der Verflochtenheit mit zwischenstaatlichen Ereignissen analysiert. Immer wieder bewegt sich die Gedankenführung hin und her zwischen den Ebenen der empirischen Detailuntersuchung und der theoretischen Reflexion. Jeder einzelne der Beiträge ist so ein Zeugis für das hohe Syntheseniveau des Eliasschen Denkens.Wenn man nach einem gemeinsamen Grundmotiv in all diesen Beiträgen sucht, so findet man es vielleicht in der Frage nach den spezifisch deutschen Traditionen, die den Ausbruch der Barbarei in der Nation von Goethe, Schiller und Kant möglich gemacht haben (und wieder möglich machen könnten).
Aktualisiert: 2023-03-28
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Der Band legt den Akzent auf kulturelle Konstellationen der Literaturvermittlung in historischer Perspektive. Im Blickpunkt steht ein Schul- und Kanonisierungsmedium, das seit dem 19. Jahrhundert eine zentrale Bedeutung erlangte: das Lesebuch für den deutschen Unterricht. Untersucht werden u. a. Lesebücher als Medien der Literaturvermittlung, Kanonkonstruktionen, Aspekte der kulturhistorischen Genese von Lesebüchern, Paratexte, Konstrukte und Stereotype in Lesebüchern. Der Komplexität des Gegenstandes entspricht ein interdisziplinärer Ansatz, der in den Beiträgen des Bandes verschiedene kultur- und literaturhistorische, soziologische und -didaktische sowie bildungshistorische Fragestellungen, methodische Zugriffe und Untersuchungsfelder zusammenführt.
Aktualisiert: 2023-04-12
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Nach der Machtübertragung durch die deutschen politischen Eliten Papen, Hindenburg und Co. an Hitler am 30. Januar 1933 wurde die Elite des deutschen Bildungsbürgertums aus Deutschland und nach dem Anschluss Österreichs 1938 an das Deutsche Reich die jüdische und intellektuelle Elite Österreichs vertrieben oder musste vor dem braunen Terror fliehen. In den Jahren 1933-1945 wurde die deutsche Literatur jüdischer und linksgerichteter, kritischer Schriftsteller, Journalisten und Publizisten in der Emigration geschrieben und fand deutsche Geschichtsschreibung vornehmlich durch vertriebene deutsche Hochschulprofessoren an amerikanischen Universitäten statt.
Aktualisiert: 2019-10-21
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Das Buch beschreibt Verbindungen und Differenzen zwischen den verschiedenen Repräsentationstechniken und -modi des Krieges (Malerei, Grafik, Literatur, Presseberichterstattung, Fotografie, Film) und fragt dabei nach dem Imaginären des Krieges: dem Potential, das durch die wie auch immer verfaßte Rede vom Krieg freigesetzt wird und sich wieder in dessen Produktionsbedingungen einzuschreiben vermag. Es geht um die Ästhetik des Krieges: als aisthesis der Wahrnehmungsbedingungen und als Ästhetik der Wahrnehmungsregularien. Doch zwischen beiden Polen bestehen Korrespondenzen: zwischen den sich verändernden Wahrnehmungsverhältnissen und dem Kriegsimaginären, das unter technischen Bedingungen einen spezifischen Überschuß an Machbarkeit zu produzieren scheint: sowohl hinsichtlich der Beherrschbarkeit des Raums wie der Herstellbarkeit von Kriegsgründen, -zielen und -gegnern.
Aktualisiert: 2019-01-08
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