„Ich spürte das Mühlrad in meinem Kopf. Verwirrt fragte ich mich: Was nun? Womit beginnen? Was sagen? Was nicht? Viele Jahre waren vergangen, seit ich ohne Abschied und ohne Ausrede das Drachenhaus in Kronstadt verlassen hatte.
Wo sie, Anita Mirjam, mich aufgenommen hatte, aufgelesen von der Straße, und wo wir in zwei Dachstübchen nebeneinander gehaust hatten, jeder beschirmt vom Drachenkopf eines Wasserspeiers, Klingsors Lindwürmern, die hoch über der Schwarzgasse im Grünspan aufleuchteten.“ Eginald Schlattner
In Transsylvanien ist nicht nur der allseits bekannte Dracula als historisch-reale, vor allem aber als mythisch-fiktionale Gestalt beheimatet, sondern auch der mittelalterliche Sänger und Zauberer Klingsor. Hält er sich in Kronstadt auf, dann erglühen die Drachenköpfe an den Dachtraufen seines Hauses in der verwinkelten Altstadt, gemeinhin „Drachenhaus“ genannt. Angeregt von Iris Wolffs gleichnamiger Erzählung, die nach dem Ende der kommunistischen Diktatur 1989 angesiedelt ist, erinnert sich Eginald Schlattner in seinem neuen Roman an die alles andere als friedvollen frühen 1960er-Jahre, als auch er kurzfristig im Drachenhaus Unterschlupf findet. Und selbst wenn sich der Zauberer Klingsor zu dieser Zeit nicht in der siebenbürgischen Stadt im Karpatenbogen aufhält, die Dachtraufen also nicht erglühen, geschieht immer wieder nie Dagewesenes, treten immer wieder Figuren in Erscheinung, deren Verhaltens- und Handlungsweisen nicht selten drachenhafte Züge offenbaren.
Wenn die jüdische Harfenspielerin Svetlana, aufgewühlt durch die Lektüre von Elie Wiesels „Die Nacht zu begraben, Elischa“, zum ersten Mal über ihre Internierung in den Konzentrationslagern Theresienstadt und Buchenwald berichtet, wenn die bessarabische Bojarin Anastasia, die jahrelang einen deutschen SS-Offizier als ihre vermeintlich schwer kranke Mutter versteckt gehalten hat, ihn nach seinem Tod unerkannt zu begraben versucht oder wenn der Securitate-Major Blau nach der Erkundung eines unterirdischen Geheimgangs, der von der Stadtmauer zum Drachenhaus führt, plötzlich aus dem Untergrund im Lesezirkel der Hausbewohner auftaucht, verdichten sich die Geschehnisse zu einer greifbaren Vergegenwärtigung jener düsteren, beklemmenden Zeit.
Obwohl einige der Gestalten den treuen Lesern Eginald Schlattners bereits aus seinen vorherigen Büchern bekannt sein dürften, etwa die engere Familie oder der Vernehmungsoffizier vom Geheimdienst nebst seiner eigenwilligen Nichte, gewinnt der Autor ihnen überraschend neue Facetten ab, indem er sie in einem gewandelten Kontext agieren lässt, nämlich in einer unerfüllten, weil einseitigen Liebesbeziehung zwischen der Pfarrerstochter Anita Mirjam und dem Ich-Erzähler, die nach einem tragischen Unfall der jungen Frau, der sie an den Rollstuhl fesselt, in der Mahnung und Erkenntnis gipfelt: „Du bist für das Antlitz des anderen verantwortlich.“
Eginald Schlattner bietet hier erneut ein ebenso lebendiges wie berührendes transsylvanisches Panorama und Panoptikum.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Im äußersten Winkel des Obstgartens lag ein Wasserloch, das nie austrocknete, dessen Gewässer nicht überflossen. Der Großvater nannte es „blinden Brunnen“, der Vater „Tümpel“, die Mutter mit leisem Zungenschlag „Weiher“. Für uns Buben war es das Brunnentor in rätselhafte Gründe. Mein kleiner Bruder hatte den Namen ausgebrütet: Brunnentor. Jener runde Teich war beschirmt von Erlen und Eschen. Und war umrahmt von Dotterblumen. Von denen die Bardócz néni behauptete, sie schützten vor Gespenstern und Kobolden. Vielleicht wären sie sogar nützlich gegen Hexen. Dabei schmeckten sie nur bitter.
Früheste Erinnerungen, die herbeigaukeln und geschuldet sind dem vergrübelten Spürsinn eines Buben. Mir. Der ich noch nicht lesen und schreiben konnte. Doch bereits Ungarisch sprach, damals, dort, als wir wenige Jahre im Szeklerland lebten, in Szentkeresztbánya.
Vermutlich war es so, wie ich es niederschreibe. Doch denkbar: einiges anders. Aus den zerfransten Bildern der Vergangenheit schälen sich Begebenheiten, die Profil und Kontur begehren als das Erzählbare. Das alles, so und anders, war überdacht von einer Zeit, die den Jahren viel „Unordnung und frühes Leid“ bescherte, damals am Brunnentor der Kindheit …
Eginald Schlattners Romane, die in ihrer Gesamtheit nahezu ein Jahrhundertpanorama der deutschen Ethnie in Rumänien aufrollen, sind – ausgenommen Das Klavier im Nebel – alle autofiktional gehalten. So auch das vorliegende Buch mit dem änigmatischen Titel Brunnentore. Hier verhandelt der Autor seine Kindheit, die er im Vorschulalter in einer ungarisch geprägten Region von Siebenbürgen, im sogenannten Szeklerland, verbracht hat, wo viele Weichen für sein späteres Welt- und Menschenbild gestellt wurden. Eltern, Großfamilie und Freunde, Verwandte und Nachbarn, Arbeiter und Beamte der lokalen Eisenwerke, Dienstboten, Gassenjungen und angehimmelte Mädchen sowie vor allem der zweieinhalb Jahre jüngere Bruder Kurtfelix bevölkern und beleben den bunten Alltag, den der Autor anhand von Erinnerungen und Familienfotos nachzeichnet und literarisch gestaltet. Bestechend ist dabei die kindliche Optik des Ich-Erzählers, der nicht nur sein unmittelbares Umfeld in Szentkeresztbánya oder zu Besuch bei den Großeltern in Hermannstadt beziehungsweise auf Sommerfrische bei den Großtanten in Freck, sondern letztlich auch die historischen Brüche und Umbrüche jener Zeit anders wahrnimmt als die Erwachsenen, etwa wenn es um die staatliche Zugehörigkeit Transsilvaniens oder den aufkommenden Nationalsozialismus geht, und mit seinen naiven Beobachtungen und Fragen das politische Geschehen ad absurdum führt. Zeitlich nämlich fällt die Handlung in die späten 30er-Jahre des vorigen Jahrhunderts und endet mit dem Wiener Schiedsspruch 1940, als Nordsiebenbürgen von dem Territorium des Königreichs Rumänien abgetrennt und Reichsungarn angegliedert wurde und die Eltern, die für Rumänien optiert hatten, mit den Kindern nach Kronstadt in Südsiebenbürgen zogen. Damit schließt Brunnentore die letzte autofiktionale „Lücke“, da Eginald Schlattner – nach den Romanen Der geköpfte Hahn, Rote Handschuhe, Wasserzeichen, Drachenköpfe und Schattenspiele toter Mädchen – nun laut eigenem Bekunden seine komplette Vita in Prosa gegossen und literarisch abgeschlossen hat.
Aktualisiert: 2023-05-30
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„Jetzt, im hohen Alter, befällt mich eine nahezu verstiegene Sehnsucht nach Menschenkindern, die nicht mehr sind. Nach den Mädchen, die einst begreifbar waren bis in die Fingerspitzen der Seele und durch ihren Tod unbegreiflich geworden sind … Ich lerne, die regungslosen Erinnerungen zu erwecken, die abgebrochenen Geschehnisse weiterzuführen. Es gelingt, verblichene Gestalten wachzurufen, so dass ihre Gegenwart weh tut zwischen Gedächtnis und Phantasie.“
Denke ich heute zurück, während ich das Einstige beschwöre: Da- mals, in den jungen Jahren – mein Gott, wie denn auch? –, hatte noch kein totes Mädchen das Gemüt verstört. Aber Rainer Maria Rilke berührte zu früher Stunde unser Gemüt, wenn noch nicht als Schlußstück: „Der Tod ist groß. / Wir sind die Seinen / lachenden Munds. / Wenn wir uns mitten im Leben meinen, / wagt er zu wei-
nen / mitten in uns.“
Es fällt mir auf: Erzählt wird manches, was schon früher festgeschrieben ist. Dieselben Namen spazieren durch die verschiedenen Bücher.
Weshalb ich auf bereits Bekanntes zurückgreife? Der Gedächtnis- roman. Im Gegensatz zum Erin- nerungsroman.
Denkbar so: Da wäre die Omni- präsenz meiner Biografie in allem, was ich schreibe. Die Biografie, die sich bei aller Modellierbarkeit des Textes an Fixpunkte halten muss. Doch jedes Mal neu ist der Kontext.
Die Frage, die den Schreibenden wie die Lesenden immer wieder umtreibt: Was ist ersonnen, was ist Tatsache in dem Text? Wann und wo und wie decken sich Erdichtetes und Erinnerung? Die lila Maske vor dem Gesicht: durchscheinend? Ich meine, dass es in jeder Geschichte einen Angelpunkt geben muss, wo sich erinnerte Wahrheit und wahre Geschichte in den Armen liegen.
Zu bedenken wäre: „Tief ist der Brunnen der Vergangenheit!“
Und als Nächstes: Warum diese Geschichte zu später Lebensstun-
de? Warum jetzt, was seit Langem in der Luft lag als klagendes Gedächtnis: die toten Mädchen vor der Zeit, vor meiner Zeit. Ja, warum?
Zwei Buben fahren mit den Rädern von einem Dorf ins andere. Eine Begebenheit, die Jahrzehnte zurückliegt. Die Fahrt? Eigentlich ein Schüleraufsatz. Der mit der lächerlichen Überschrift Der Hampel- mann begonnen und sich zum makabren Totengeleit geweitet hat.
Denn was mir während des Schrei- bens beklemmend auffällt, ist, dass sich diese Fahrt nicht nur aufrollt als eine Episode entlang der endlosen Baumreihen auf einer Landstraße, sondern dass sie vorbeiführt an Grabsteinen verstummter Namen – irgendwo, nirgendwo.
Dies Nirgendwo ist im Laufe des Lebens zu einer Zeichenkette angewachsen, besteckt mit nahen Na- men. Die sich verflüchtigten, oft Jahrzehnte ungenannt blieben. Bis sie in einer Todesnachricht wiederkehrten, oft als Fama. Und ich erlebe es in ratloser Wehmut, dass diese elysäischen Wesen einer frühen Entflammtheit bereits tot sind, vor mir tot sind. Während des Schreibens erscheinen immer an- dere Namen von „nicht mehr – nie mehr“. Es gibt kein letztes geliebtes Wesen. Nur vorletzte Geschöpfe der Schattenspiele …
Eginald Schlattner
Aktualisiert: 2023-05-30
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Im äußersten Winkel des Obstgartens lag ein Wasserloch, das nie austrocknete, dessen Gewässer nicht überflossen. Der Großvater nannte es „blinden Brunnen“, der Vater „Tümpel“, die Mutter mit leisem Zungenschlag „Weiher“. Für uns Buben war es das Brunnentor in rätselhafte Gründe. Mein kleiner Bruder hatte den Namen ausgebrütet: Brunnentor. Jener runde Teich war beschirmt von Erlen und Eschen. Und war umrahmt von Dotterblumen. Von denen die Bardócz néni behauptete, sie schützten vor Gespenstern und Kobolden. Vielleicht wären sie sogar nützlich gegen Hexen. Dabei schmeckten sie nur bitter.
Früheste Erinnerungen, die herbeigaukeln und geschuldet sind dem vergrübelten Spürsinn eines Buben. Mir. Der ich noch nicht lesen und schreiben konnte. Doch bereits Ungarisch sprach, damals, dort, als wir wenige Jahre im Szeklerland lebten, in Szentkeresztbánya.
Vermutlich war es so, wie ich es niederschreibe. Doch denkbar: einiges anders. Aus den zerfransten Bildern der Vergangenheit schälen sich Begebenheiten, die Profil und Kontur begehren als das Erzählbare. Das alles, so und anders, war überdacht von einer Zeit, die den Jahren viel „Unordnung und frühes Leid“ bescherte, damals am Brunnentor der Kindheit …
Eginald Schlattners Romane, die in ihrer Gesamtheit nahezu ein Jahrhundertpanorama der deutschen Ethnie in Rumänien aufrollen, sind – ausgenommen Das Klavier im Nebel – alle autofiktional gehalten. So auch das vorliegende Buch mit dem änigmatischen Titel Brunnentore. Hier verhandelt der Autor seine Kindheit, die er im Vorschulalter in einer ungarisch geprägten Region von Siebenbürgen, im sogenannten Szeklerland, verbracht hat, wo viele Weichen für sein späteres Welt- und Menschenbild gestellt wurden. Eltern, Großfamilie und Freunde, Verwandte und Nachbarn, Arbeiter und Beamte der lokalen Eisenwerke, Dienstboten, Gassenjungen und angehimmelte Mädchen sowie vor allem der zweieinhalb Jahre jüngere Bruder Kurtfelix bevölkern und beleben den bunten Alltag, den der Autor anhand von Erinnerungen und Familienfotos nachzeichnet und literarisch gestaltet. Bestechend ist dabei die kindliche Optik des Ich-Erzählers, der nicht nur sein unmittelbares Umfeld in Szentkeresztbánya oder zu Besuch bei den Großeltern in Hermannstadt beziehungsweise auf Sommerfrische bei den Großtanten in Freck, sondern letztlich auch die historischen Brüche und Umbrüche jener Zeit anders wahrnimmt als die Erwachsenen, etwa wenn es um die staatliche Zugehörigkeit Transsilvaniens oder den aufkommenden Nationalsozialismus geht, und mit seinen naiven Beobachtungen und Fragen das politische Geschehen ad absurdum führt. Zeitlich nämlich fällt die Handlung in die späten 30er-Jahre des vorigen Jahrhunderts und endet mit dem Wiener Schiedsspruch 1940, als Nordsiebenbürgen von dem Territorium des Königreichs Rumänien abgetrennt und Reichsungarn angegliedert wurde und die Eltern, die für Rumänien optiert hatten, mit den Kindern nach Kronstadt in Südsiebenbürgen zogen. Damit schließt Brunnentore die letzte autofiktionale „Lücke“, da Eginald Schlattner – nach den Romanen Der geköpfte Hahn, Rote Handschuhe, Wasserzeichen, Drachenköpfe und Schattenspiele toter Mädchen – nun laut eigenem Bekunden seine komplette Vita in Prosa gegossen und literarisch abgeschlossen hat.
Aktualisiert: 2023-04-20
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„Jetzt, im hohen Alter, befällt mich eine nahezu verstiegene Sehnsucht nach Menschenkindern, die nicht mehr sind. Nach den Mädchen, die einst begreifbar waren bis in die Fingerspitzen der Seele und durch ihren Tod unbegreiflich geworden sind … Ich lerne, die regungslosen Erinnerungen zu erwecken, die abgebrochenen Geschehnisse weiterzuführen. Es gelingt, verblichene Gestalten wachzurufen, so dass ihre Gegenwart weh tut zwischen Gedächtnis und Phantasie.“
Denke ich heute zurück, während ich das Einstige beschwöre: Da- mals, in den jungen Jahren – mein Gott, wie denn auch? –, hatte noch kein totes Mädchen das Gemüt verstört. Aber Rainer Maria Rilke berührte zu früher Stunde unser Gemüt, wenn noch nicht als Schlußstück: „Der Tod ist groß. / Wir sind die Seinen / lachenden Munds. / Wenn wir uns mitten im Leben meinen, / wagt er zu wei-
nen / mitten in uns.“
Es fällt mir auf: Erzählt wird manches, was schon früher festgeschrieben ist. Dieselben Namen spazieren durch die verschiedenen Bücher.
Weshalb ich auf bereits Bekanntes zurückgreife? Der Gedächtnis- roman. Im Gegensatz zum Erin- nerungsroman.
Denkbar so: Da wäre die Omni- präsenz meiner Biografie in allem, was ich schreibe. Die Biografie, die sich bei aller Modellierbarkeit des Textes an Fixpunkte halten muss. Doch jedes Mal neu ist der Kontext.
Die Frage, die den Schreibenden wie die Lesenden immer wieder umtreibt: Was ist ersonnen, was ist Tatsache in dem Text? Wann und wo und wie decken sich Erdichtetes und Erinnerung? Die lila Maske vor dem Gesicht: durchscheinend? Ich meine, dass es in jeder Geschichte einen Angelpunkt geben muss, wo sich erinnerte Wahrheit und wahre Geschichte in den Armen liegen.
Zu bedenken wäre: „Tief ist der Brunnen der Vergangenheit!“
Und als Nächstes: Warum diese Geschichte zu später Lebensstun-
de? Warum jetzt, was seit Langem in der Luft lag als klagendes Gedächtnis: die toten Mädchen vor der Zeit, vor meiner Zeit. Ja, warum?
Zwei Buben fahren mit den Rädern von einem Dorf ins andere. Eine Begebenheit, die Jahrzehnte zurückliegt. Die Fahrt? Eigentlich ein Schüleraufsatz. Der mit der lächerlichen Überschrift Der Hampel- mann begonnen und sich zum makabren Totengeleit geweitet hat.
Denn was mir während des Schrei- bens beklemmend auffällt, ist, dass sich diese Fahrt nicht nur aufrollt als eine Episode entlang der endlosen Baumreihen auf einer Landstraße, sondern dass sie vorbeiführt an Grabsteinen verstummter Namen – irgendwo, nirgendwo.
Dies Nirgendwo ist im Laufe des Lebens zu einer Zeichenkette angewachsen, besteckt mit nahen Na- men. Die sich verflüchtigten, oft Jahrzehnte ungenannt blieben. Bis sie in einer Todesnachricht wiederkehrten, oft als Fama. Und ich erlebe es in ratloser Wehmut, dass diese elysäischen Wesen einer frühen Entflammtheit bereits tot sind, vor mir tot sind. Während des Schreibens erscheinen immer an- dere Namen von „nicht mehr – nie mehr“. Es gibt kein letztes geliebtes Wesen. Nur vorletzte Geschöpfe der Schattenspiele …
Eginald Schlattner
Aktualisiert: 2021-12-09
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Wenn die Wildgänse im Herbst über das Land fliegen, ist der Winter nicht weit …
Wer Siebenbürgen kennenlernen will, der lese diese Geschichten. Bald heiter, bald tragisch zeichnet Hans Bergel in ihnen das Panorama der siebenbürgischen Seele und ihrer Abgründe. In Bergwäldern, Bauernkaten und bei Gericht spürt er ihr nach. Der Zauber von Bergels unnachahmlicher Sprachgestaltung und erzählerischer Brillanz zieht den Leser in seinen Bann.
Aktualisiert: 2021-12-14
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Band 1 und 2: „Aus den Werken 1957 bis 2009“ und „Aus den Werken 2010 bis 2017“
Hans Bergels Lebenswerk steckt voller sprachlicher Glanzlichter. Einem literarischen Goldschmied gleich treibt er die Wörter in filigrane Muster. Bergels Romane sind reich an sprachlichen Bildern, die den Leser in ihren Bann ziehen. Seine Essays stecken voller pointierter Formulierungen. Seinen Gedankengängen zu folgen, wird so zum intellektuellen Vergnügen. Die ganze poetische Meisterschaft Hans Bergels zeigt sich schließlich in seinen Gedichten.
Peter Paspa hat in diesem Brevier Quintessenzen, Kostbarkeiten, Sprachkleinodien, Erkenntnisse und glitzernde Pointen aus Hans Bergels Werken zusammengetragen. Das Ergebnis ist ein wunderbares Hans-Bergel-Lesebuch zum Entdecken und Wiederentdecken eines Klassikers.
Aktualisiert: 2022-12-12
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Hans Bergels Lebenswerk steckt voller sprachlicher Glanzlichter. Einem literarischen Goldschmied gleich treibt er die Wörter in filigrane Muster. Bergels Romane sind reich an sprachlichen Bildern, die den Leser in ihren Bann ziehen. Seine Essays stecken voller pointierter Formulierungen. Seinen Gedankengängen zu folgen, wird so zum intellektuellen Vergnügen. Die ganze poetische Meisterschaft Hans Bergels zeigt sich schließlich in seinen Gedichten.
Peter Paspa hat in diesem Brevier Quintessenzen, Kostbarkeiten, Sprachkleinodien, Erkenntnisse und glitzernde Pointen aus Hans Bergels Werken zusammengetragen. Das Ergebnis ist ein wunderbares Hans-Bergel-Lesebuch zum Entdecken und Wiederentdecken eines Klassikers.
Aktualisiert: 2022-12-12
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Hans Bergels Lebenswerk steckt voller sprachlicher Glanzlichter. Einem literarischen Goldschmied gleich treibt er die Wörter in filigrane Muster. Bergels Romane sind reich an sprachlichen Bildern, die den Leser in ihren Bann ziehen. Seine Essays stecken voller pointierter Formulierungen. Seinen Gedankengängen zu folgen, wird so zum intellektuellen Vergnügen. Die ganze poetische Meisterschaft Hans Bergels zeigt sich schließlich in seinen Gedichten.
Peter Paspa hat in diesem Brevier Quintessenzen, Kostbarkeiten, Sprachkleinodien, Erkenntnisse und glitzernde Pointen aus Hans Bergels Werken zusammengetragen. Das Ergebnis ist ein wunderbares Hans-Bergel-Lesebuch zum Entdecken und Wiederentdecken eines Klassikers.
Aktualisiert: 2022-12-12
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„Ich spürte das Mühlrad in meinem Kopf. Verwirrt fragte ich mich: Was nun? Womit beginnen? Was sagen? Was nicht? Viele Jahre waren vergangen, seit ich ohne Abschied und ohne Ausrede das Drachenhaus in Kronstadt verlassen hatte.
Wo sie, Anita Mirjam, mich aufgenommen hatte, aufgelesen von der Straße, und wo wir in zwei Dachstübchen nebeneinander gehaust hatten, jeder beschirmt vom Drachenkopf eines Wasserspeiers, Klingsors Lindwürmern, die hoch über der Schwarzgasse im Grünspan aufleuchteten.“ Eginald Schlattner
In Transsylvanien ist nicht nur der allseits bekannte Dracula als historisch-reale, vor allem aber als mythisch-fiktionale Gestalt beheimatet, sondern auch der mittelalterliche Sänger und Zauberer Klingsor. Hält er sich in Kronstadt auf, dann erglühen die Drachenköpfe an den Dachtraufen seines Hauses in der verwinkelten Altstadt, gemeinhin „Drachenhaus“ genannt. Angeregt von Iris Wolffs gleichnamiger Erzählung, die nach dem Ende der kommunistischen Diktatur 1989 angesiedelt ist, erinnert sich Eginald Schlattner in seinem neuen Roman an die alles andere als friedvollen frühen 1960er-Jahre, als auch er kurzfristig im Drachenhaus Unterschlupf findet. Und selbst wenn sich der Zauberer Klingsor zu dieser Zeit nicht in der siebenbürgischen Stadt im Karpatenbogen aufhält, die Dachtraufen also nicht erglühen, geschieht immer wieder nie Dagewesenes, treten immer wieder Figuren in Erscheinung, deren Verhaltens- und Handlungsweisen nicht selten drachenhafte Züge offenbaren.
Wenn die jüdische Harfenspielerin Svetlana, aufgewühlt durch die Lektüre von Elie Wiesels „Die Nacht zu begraben, Elischa“, zum ersten Mal über ihre Internierung in den Konzentrationslagern Theresienstadt und Buchenwald berichtet, wenn die bessarabische Bojarin Anastasia, die jahrelang einen deutschen SS-Offizier als ihre vermeintlich schwer kranke Mutter versteckt gehalten hat, ihn nach seinem Tod unerkannt zu begraben versucht oder wenn der Securitate-Major Blau nach der Erkundung eines unterirdischen Geheimgangs, der von der Stadtmauer zum Drachenhaus führt, plötzlich aus dem Untergrund im Lesezirkel der Hausbewohner auftaucht, verdichten sich die Geschehnisse zu einer greifbaren Vergegenwärtigung jener düsteren, beklemmenden Zeit.
Obwohl einige der Gestalten den treuen Lesern Eginald Schlattners bereits aus seinen vorherigen Büchern bekannt sein dürften, etwa die engere Familie oder der Vernehmungsoffizier vom Geheimdienst nebst seiner eigenwilligen Nichte, gewinnt der Autor ihnen überraschend neue Facetten ab, indem er sie in einem gewandelten Kontext agieren lässt, nämlich in einer unerfüllten, weil einseitigen Liebesbeziehung zwischen der Pfarrerstochter Anita Mirjam und dem Ich-Erzähler, die nach einem tragischen Unfall der jungen Frau, der sie an den Rollstuhl fesselt, in der Mahnung und Erkenntnis gipfelt: „Du bist für das Antlitz des anderen verantwortlich.“
Eginald Schlattner bietet hier erneut ein ebenso lebendiges wie berührendes transsylvanisches Panorama und Panoptikum.
Aktualisiert: 2021-06-17
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Der Band enthält 29 ausgewählte essayistische Texte Hans Bergels aus rund vier Jahrzehnten, darunter drei Interviews. Zeitgeschehen, Kunst- und Literaturgeschichte, Völkerpsychologie, Persönlichkeitsporträts u. a. sind die Bereiche, denen sich der Autor Zeit seines Lebens neben erzählerischem Schaffen von der Novelle bis zum historischen Roman widmete; die Literaturkritik vermerkte längst, dass er auf beiden Ebenen Meisterhaftes leistete. Dabei weisen auch diese Essays eine seiner bezeichnenden Eigenschaften auf: Sie sind spannend und klar vorgetragen. Ob von der Intarsienkunst oder vom dichtenden Piloten und Saharadurchquerer die Rede ist, vom weltberühmten Krebsforscher, der Klavierwerke verfasst, oder der in der turkmenischen Oase geborenen Schriftstellerin, die den Baikal-See umwandert – es ist jedes Mal fesselnd, was Bergel mitteilt. Die atemberaubenden Schicksale, die Frauen und Männer, von denen er berichtet – großenteils persönlich Bekannte oder Freunde –, erfahren ebenso wie ihre Lebensthemen einprägsame Veranschaulichungen.
Aktualisiert: 2023-05-02
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Der Titel dieses Bandes, "Horizonte", weist auf das ungewöhnlich weitgreifende schöpferische Interesse Hans Bergels hin. Sein umfangreiches Werk umfasst Romane, Lyrik, Novellen, Kurzgeschichten, Essays und wissenschaftliche Studien, ebenso die bildende Kunst sowie Features, politische Analysen u. a. Das einende Merkmal ist die Herangehensweise an den Stoff: Bergels persönliche Handschrift erweist sich jedes Mal als stärker als die Konvention. Das macht den Reiz, die Spannung und die Unverkennbarkeit der Texte dieses Poeta doctus aus. Literaturhistoriker und -wissenschaftler kommen in diesem Band zu Wort, ebenso ausgewiesene Kulturtheoretiker, Formanalytiker, Kritiker. Ihre Beiträge wurden aus über hundert Arbeiten ausgewählt. Sie behandeln Bergels Werk in seiner ganzen Breite.
Aktualisiert: 2022-12-12
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Die thematische Spannweite des 2011 in den west-judäischen Bergen aufgezeichneten Nachtgesprächs des israelischen Lyrikers und Bildhauers Manfred Winkler (1922–2014) mit dem deutschen Erzähler und Essayisten Hans Bergel (*1925) reicht von den biblischen Propheten bis zur Postmoderne: Gott, die Antike und die Kunst, Europas und Israels Befinden, Judaismus, Christentum und Koran, Bach, Goethe, Barlach und Camus, Deporta-tionen und Partisanen, die Entstehung eines poetischen Werks, religiöse Lehrsätze u. v. a. – in Frage und Antwort ohne Rücksicht auf Standards, in der Offenheit bisweilen schockierend, in der Formulierung immer präzise. Ergänzende Texte beleuchten wechselseitig Werk und Person; sie werden bereichert von einem Essay des Historikers Walter Schuller (1930–2010) und einer Reihe von Abbildungen.
Aktualisiert: 2020-12-22
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„Es ist das Produkt seiner eigenen, besonderen Wahrnehmung, die Eindringlichkeit seiner Schilderung, die auch Unscheinbarstes auffällig werden lässt.“ Dieter Roth, Journalist Bald leicht, bald tief, hart und sanft trifft die Lyrik Hans Bergels den Leser. Auf Wanderungen zu dunklen und lichten Orten in Vergangenheit und Gegenwart wird Seelisches erlebbar, werden Erfahrungen spürbar.
Aktualisiert: 2020-12-22
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„Ich habe Taj Tekuana niemals wiedergesehen. Ohne ein Wort zu sagen, ging er an jenem Morgen den Gartenweg hinauf und am Haus vorbei – die Jade-Skulptur, die ihm sein Urgroßvater am Vorabend des Taifuns geschenkt hatte, in beiden Händen. Seine große, dunkle Gestalt wirkte wie ein Stück Erde des Landes, das seine Heimat war.“
Aktualisiert: 2020-12-22
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Hans Bergel führte erst spät und nur während eines halben Jahrzehnts, 1995–2000, Tagebuch. Die Veröffentlichung gewährt nun Einblicke in Leben und Arbeit eines Schriftstellers, der stets ein streitbarer Geist gewesen ist. In sprachlicher Brillanz reflektiert er über persönliche Begegnungen, Reisen und Korrespondenzen, Lektüreerfahrungen sowie Musik und Kunst und hält gelegentlich Rückblick. Immer wieder kommentiert er aktuelle politische Ereignisse, die ihn allzu oft an bereits Erlebtes erinnern. Die Suche nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Aufzeichnungen, in denen deutlich wird, was Humanität wirklich bedeutet.
Aktualisiert: 2021-12-14
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1925 in Siebenbürgen geboren, lebt Hans Bergel – in seinem Geburtsland aus politischen Gründen dreimal eingekerkert – seit 1968 in Bayern und Italien. Er ist Autor von vierzig Büchern. Neben erzählender Prosa bestimmen theoretische Schriften zu Kunst, Literatur und Kultur, Geschichte, Völkerkunde und -psychologie sein Werk. Vielfach ausgezeichnet, ist nicht zuletzt seine Essayistik vom Gedanken der Interkulturalität geprägt.
Aktualisiert: 2020-12-22
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Die Texte dieses Bandes sind ungewohnte Blicke auf europäische Befindlichkeiten. Ob der Autor über Musik, in autobiografischem Exkurs über nicht bekannte Fakten der Nachkriegszeit, die Wurzeln der Philosophie Ciorans, über das Verhältnis Goethe–Kleist, die Frage der Nation o. a. spricht: Die Faszination der Darlegungen entwächst der Mischung aus neuer Sichtweise, essayistischer Intuition und konkretem Datum.
Aktualisiert: 2020-12-22
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„Winklers bilderschaffende Einfälle sind unerschöpflich. Sie leuchten wie Zauberlichter in den oft hintergründigen Gedankenlabyrinthen seiner – reimlosen – Gedichte auf […]. Das sinnenhaft erlebte Bild ist eines der Merkmale seiner Lyrik. Dass es niemals konventionell präsentiert wird, aber auch niemals der Anstrengung entwächst, ,originell‘ zu sein, macht seine Glaubwürdigkeit aus – die ästhetische Überzeugungskraft entspringt ebenso dem Schlüssigen wie dem Unerwarteten.“ Aus dem Nachwort von Hans Bergel
Aktualisiert: 2021-12-14
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Hans Bergel ist einer der großen deutschen Schriftsteller mit rumänischen Wurzeln. Sein Name ist eng verbunden mit einem reichen Werk, das von Romanen und Erzählungen über Essays bis hin zur Lyrik reicht. Raluca Radulescu bietet hier erstmals einen strukturierten Überblick über Bergels Œuvre. Aus der Perspektive einer kulturorientierten Literaturwissenschaft stellt sie es in den Kontext der Identitäts- und Interkulturalitätsdebatte. Vor diesem Hintergrund identifiziert sie die für Bergels Werk charakteristische Vielfalt und Komplexität als ein europäisches Phänomen. Sie zeigt, wie die Ursprünge im multikulturellen Raum Rumäniens in Verbindung mit der Offenheit für Einflüsse und Anregungen von außen aus dem "homo transsilvanus" Hans Bergel einen "homo europaeus" gemacht haben.
Aktualisiert: 2021-12-14
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