Der Tendenz unseres Zeitalters entgegen ist nicht alles Materie, nicht alles durch "Physik" erklärbar. Der Kosmos ist - wie schon die Physik selbst zeigt - anders gebaut, als wir ihn uns vorstellen können. Bleibt man bei der Physik stehen, kann die Entstehung des Leben nur auf einer äußerst unwahrscheinlichen Häufung unwahrscheinlichster Zufälle beruhen, wobei die Zufälle nicht nur zueinander passen, sondern auch noch in engem zeitlichen Zusammenhang und in bestimmter Reihenfolge zueinander auftreten müssen. Steuerungsvorgänge, die die Entstehung des Lebens plausibel machen, sind der Physik fremd. Nur der Geist kann Ziele vorwegnehmen und ansteuern. Sein Walten wird in der Biologie aus dogmatischen Gründen geleugnet. Gleichwohl wird aber im Zusammenhang mit der Entstehung und Funktion des Gencodes von molekularen Strukturen geredet, als walte Geist, und zwar einfach, weil es nicht anders geht. Hier täte der Biologie ein Versuch der "Entmythologisierung" gut. Sie würde erkennen, dass auf das Wirken des Geistes bei der Entstehung des Lebens nicht verzichtet werden kann.
Wirkt der Geist, dann ist auch der die Menschenwürde zerstörende latente Glaubenssatz unserer Zeit - nämlich der von der physikalischen Determiniertheit des Menschen und seiner unablösbaren Trieb- und Interessengebundenheit - widerlegt: Der Mensch kann frei sein. Dass die Existenz des Geistes unabweislich ist, gibt der Ur- und Kardinalfrage - also der Frage nach Gott und der Frage nach unserer Existenz diesseits und jenseits des Todes - ihren Horizont. Im übrigen münden die Antworten in gegensätzliche Vermutungen: So erscheint es allmählich als eine Zumutung an den Verstand, die Existenz Gottes zu leugnen. Umgekehrt lässt die Vergänglichkeit der Natur die "Unsterblichkeit" des Menschen als eine Systemwidrigkeit erscheinen. Angesichts der - wenn auch nur entfernten - Ähnlichkeit des Geistes der Menschen mit dem Geist Gottes ist eine Existenz des Menschen jenseits des Todes allerdings auch nicht unmöglich.
Aktualisiert: 2022-04-29
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1889 konstatiert Hertz in einer Rede über die Entwicklung der Physik, deren letztes Ziel sei der Nachweis, dass 'alles, was ist, aus dem Äther geschaffen sei'. Bei der Theoretisierung des Elektromagnetismus hatte sich die Ätherphysik zur Universaltheorie gemausert und es galt als sicher, bald die letzten kosmischen Geheimnisse lüften zu können. Keine 80 Jahre später, kurz nach der Entwicklung des Digitalcomputers, hatte Zuse die Vision eines digitalen Universums und heute gilt unter immer mehr Physikern Information als 'der Urstoff des Universums', als 'das Garn, das alle Phänomene um uns herum verbindet und ihren Ursprung erklärt'.
Ausgehend von dieser Beobachtung vertritt Donner die These, dass der Informationsbegriff in Zeiten allanwesender Informationstechnologien diskursiv an jene Stelle tritt, die dereinst dem Äther zukam. Kurz: Der Informationsbegriff läuft Gefahr, zum Äther des Digitalzeitalters zu werden. Die Kontextualisierung und Gegenüberstellung der beiden Großtheorien fördert verblüffende Zusammenhänge und strukturelle Parallelen aber auch gravierende Differenzen zutage. Und es wird klar, dass erst die unausgesprochene Überlagerung beider Theorieschichten die heutige Medienlandschaft und mithin unsere zunehmend technomedial vermittelten Weltbilder ermöglichte.
Aktualisiert: 2020-02-12
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Gegen den wissenschaftlichen Mainstream und die Tendenz der Zersplitterung versucht dieser Reader, quer zu den Einzelwissenschaften bestimmte Teile des in ihnen vorhandenen Wissens unter einer umfassenden Perspektive zu sichten, neu zu strukturieren und anzuordnen. Dabei wird nicht an irgendeinem beliebigen Aspekt begonnen, sondern an Phänomene angeknüpft, die im Schnittpunkt der politischen und ökonomischen, der technischen und naturwissenschaftlichen Entwicklungslinien für die Zukunft der Länder der Erde eine zentrale Rolle spielen: Information und Selbstorganisation. Ein einheitlicher Informationsbegriff ist Kern einer allgemeinen Theorie der Information und Grundstein einer neuen Informationswissenschaft.
Aktualisiert: 2020-05-06
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