Aktualisiert: 2023-07-02
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Aktualisiert: 2023-07-02
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Die unterschiedlichen Erzählformen der Idylle in der Literatur des deutschsprachigen Realismus stehen im Mittelpunkt dieses Bandes. Spätestens seit Jean Paul hat sich die Idylle aus ihren arkadischen Szenerien herausgelöst und ist in alle Winkel der erzählten Welt eingewandert: heimliche Plätze in Gärten und Wäldern, die Familie, das Haus, Spaziergänge und Küchenherde. Indem die idyllischen Szenerien die Vorstellung eines geschützten und abgeschlossenen Erzählraums zum Ausdruck bringen, werden sie gleichzeitig in ihrer Funktion als Gegenbilder gegenüber den Erfahrungen einer sich entfremdenden, modernen Lebenswelt sichtbar. Sie lassen sich somit vor allem auch als Indiz einer bedrohlich prekären Gegenwart lesen. Die Beiträge loten dabei stets die Frage aus, ob die jeweiligen Texte in eine abwehrende Geste der Verklärung flüchten oder ob sie sich die kritisch-reflexiven Potentiale der Idyllenform zunutze machen.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Die unterschiedlichen Erzählformen der Idylle in der Literatur des deutschsprachigen Realismus stehen im Mittelpunkt dieses Bandes. Spätestens seit Jean Paul hat sich die Idylle aus ihren arkadischen Szenerien herausgelöst und ist in alle Winkel der erzählten Welt eingewandert: heimliche Plätze in Gärten und Wäldern, die Familie, das Haus, Spaziergänge und Küchenherde. Indem die idyllischen Szenerien die Vorstellung eines geschützten und abgeschlossenen Erzählraums zum Ausdruck bringen, werden sie gleichzeitig in ihrer Funktion als Gegenbilder gegenüber den Erfahrungen einer sich entfremdenden, modernen Lebenswelt sichtbar. Sie lassen sich somit vor allem auch als Indiz einer bedrohlich prekären Gegenwart lesen. Die Beiträge loten dabei stets die Frage aus, ob die jeweiligen Texte in eine abwehrende Geste der Verklärung flüchten oder ob sie sich die kritisch-reflexiven Potentiale der Idyllenform zunutze machen.
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Die unterschiedlichen Erzählformen der Idylle in der Literatur des deutschsprachigen Realismus stehen im Mittelpunkt dieses Bandes. Spätestens seit Jean Paul hat sich die Idylle aus ihren arkadischen Szenerien herausgelöst und ist in alle Winkel der erzählten Welt eingewandert: heimliche Plätze in Gärten und Wäldern, die Familie, das Haus, Spaziergänge und Küchenherde. Indem die idyllischen Szenerien die Vorstellung eines geschützten und abgeschlossenen Erzählraums zum Ausdruck bringen, werden sie gleichzeitig in ihrer Funktion als Gegenbilder gegenüber den Erfahrungen einer sich entfremdenden, modernen Lebenswelt sichtbar. Sie lassen sich somit vor allem auch als Indiz einer bedrohlich prekären Gegenwart lesen. Die Beiträge loten dabei stets die Frage aus, ob die jeweiligen Texte in eine abwehrende Geste der Verklärung flüchten oder ob sie sich die kritisch-reflexiven Potentiale der Idyllenform zunutze machen.
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Kultur im Spiegel der Literatur. Die Schweiz als multikulturelle Nation hat über die Jahrhunderte hinweg regionale Eigenheiten in Kultur und Literatur bewahrt. Von den ersten literarischen Zeugnissen im Mittelalter bis in die Gegenwart werden die prägenden Werke und einflussreiche Autoren vorgestellt. Darunter: Gottfried Keller, Conrad Ferdinand Meyer, Robert Walser, Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch, Urs Widmer, Adolf Muschg und Zoë Jenny. Neben der deutschsprachigen Literatur steht die französische, italienische und rätoromanische Literatur der Schweiz mit ganz eigenen Ausprägungen. Lebendiges Gesamtbild der schweizerischen Literatur und Kultur.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Kultur im Spiegel der Literatur. Die Schweiz als multikulturelle Nation hat über die Jahrhunderte hinweg regionale Eigenheiten in Kultur und Literatur bewahrt. Von den ersten literarischen Zeugnissen im Mittelalter bis in die Gegenwart werden die prägenden Werke und einflussreiche Autoren vorgestellt. Darunter: Gottfried Keller, Conrad Ferdinand Meyer, Robert Walser, Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch, Urs Widmer, Adolf Muschg und Zoë Jenny. Neben der deutschsprachigen Literatur steht die französische, italienische und rätoromanische Literatur der Schweiz mit ganz eigenen Ausprägungen. Lebendiges Gesamtbild der schweizerischen Literatur und Kultur.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Die Edition der Kalenderschriften von Jeremias Gotthelf umfasst die von ihm geschriebenen und redigierten Quarthefte des Neuen Berner-Kalenders auf die Jahre 1840–1845. Zu den Texten des Neuen Berner-Kalenders gibt es umfangreiche handschriftliche Materialien, aber in keinem Fall eine unmittelbare Druckvorlage. Einige der Texte wie etwa „Der bekehrte Mordiofuhrmann“ oder „Das gelbe Vögelein und das arme Margrithli“ (beide aus dem NBK 1840) sind später von Gotthelf an anderem Ort in überarbeiteter Form publiziert worden. Eine eigene Sammlung seiner Kalendergeschichten im Sinn eines ‚Schatzkästlein’, wie es Johann Peter Hebel oder Berthold Auerbach herausgegeben haben, plante Gotthelf nicht. Erstmals werden in der vorliegenden Edition vollständig die Kalenderfassungen, die Vorarbeiten und späteren Bearbeitungen der Texte wiedergegeben. Durch die beigefügten vollständigen Faksimiles sämtlicher Kalenderjahrgänge wird auch die mediale Einheit des Kalenders in der Edition bewahrt. Die umfassende Kommentierung offenbart auch eine Grundfunktion, die Gotthelf dem Kalender besonders in seinen ausführlichen Jahresrückblicken zuwies: als ein kritischer Beobachter die Tagespresse zu verfolgen und die Kalenderrezipienten zu mündigen Gliedern der Republik zu erziehen.
Die Edition macht nicht nur die in allen Teilen des Kalenders wirksame Gestaltungsabsicht des Redakteurs Jeremias Gotthelf sichtbar, sondern stellt auch überhaupt die erste Historisch-kritische Edition eines Volkskalenders dar und ermöglicht so Einblicke in die Publizistik der Volksbildung.
***
In this edition the versions of the almanac, the preliminary studies and the later re-workings of the texts are published in full for the first time. The accompanying facsimiles of each year’s almanac also help to preserve the medial unity of the calendar. The extensive commentary also reveals a basic function which Gotthelf ascribed to the almanac, especially in his detailed reviews of the year: to follow the daily press and to educate his audience to become responsible citizens of the republic.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Die Edition der Kalenderschriften von Jeremias Gotthelf umfasst die von ihm geschriebenen und redigierten Quarthefte des Neuen Berner-Kalenders auf die Jahre 1840–1845. Zu den Texten des Neuen Berner-Kalenders gibt es umfangreiche handschriftliche Materialien, aber in keinem Fall eine unmittelbare Druckvorlage. Einige der Texte wie etwa „Der bekehrte Mordiofuhrmann“ oder „Das gelbe Vögelein und das arme Margrithli“ (beide aus dem NBK 1840) sind später von Gotthelf an anderem Ort in überarbeiteter Form publiziert worden. Eine eigene Sammlung seiner Kalendergeschichten im Sinn eines ‚Schatzkästlein’, wie es Johann Peter Hebel oder Berthold Auerbach herausgegeben haben, plante Gotthelf nicht. Erstmals werden in der vorliegenden Edition vollständig die Kalenderfassungen, die Vorarbeiten und späteren Bearbeitungen der Texte wiedergegeben. Durch die beigefügten vollständigen Faksimiles sämtlicher Kalenderjahrgänge wird auch die mediale Einheit des Kalenders in der Edition bewahrt. Die umfassende Kommentierung offenbart auch eine Grundfunktion, die Gotthelf dem Kalender besonders in seinen ausführlichen Jahresrückblicken zuwies: als ein kritischer Beobachter die Tagespresse zu verfolgen und die Kalenderrezipienten zu mündigen Gliedern der Republik zu erziehen.
Die Edition macht nicht nur die in allen Teilen des Kalenders wirksame Gestaltungsabsicht des Redakteurs Jeremias Gotthelf sichtbar, sondern stellt auch überhaupt die erste Historisch-kritische Edition eines Volkskalenders dar und ermöglicht so Einblicke in die Publizistik der Volksbildung.
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In this edition the versions of the almanac, the preliminary studies and the later re-workings of the texts are published in full for the first time. The accompanying facsimiles of each year’s almanac also help to preserve the medial unity of the calendar. The extensive commentary also reveals a basic function which Gotthelf ascribed to the almanac, especially in his detailed reviews of the year: to follow the daily press and to educate his audience to become responsible citizens of the republic.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Im Bauern-Spiegel und in den Leiden und Freuden eines Schulmeisters (1838/39) kommen bereits alle sozialen und politischen Fragen zur Sprache, für die sich Bitzius seit seinem Vikariat engagierte und zu denen er in Zeitungen, Zeitschriften und zahlreichen Eingaben an das Erziehungsdepartement Stellung nahm. Bitzius stritt für die politische Verantwortung der Geistlichen in Bern, setzte sich für die Verbesserung der Primarschulen, der Lehrerausbildung und -besoldung ein, forderte Armenerziehung und kommunale Fürsorge und hielt den Berner Politikern die Berner Verfassung von 1831 als Spiegel vor, für die er selbst an der Seite der liberalen ‚Burgdorfer’, der Brüder Schnell, gekämpft hatte. Von 1828 bis 1854 gibt es 140 politische Artikel aus Bitzius Feder, von denen 34 nicht gedruckt wurden. Mehr als 20 weitere Zeitungsbeiträge sind ihm mit Wahrscheinlichkeit zuzuschreiben. Die meisten verfasste er für den Berner Volksfreund, das erste Presseorgan der Berner Liberalen, das sich allmählich in ein Kampfblatt gegen die Radikalen wandelte. Nach 1845 meldete sich der inzwischen als Volksschriftsteller bekannte, wegen seiner schonungslosen Ausdrucksweise berüchtigte Landpfarrer zunehmend in konservativen Zeitungen zu Wort. Seine Beiträge spiessen Ereignisse und Missstände der Berner Politik auf und sind meist von Zeitungsmeldungen provoziert. Dauerthemen sind das soziale Gefälle zwischen Land und Stadt, die Primarschule, das Armenwesen, Unfähigkeit von Politikern und Behörden sowie das Erbe der Berner Patrizierherrschaft. Wenn Bitzius Blicke von unten auf Berner „Regierer“ und „Beamtete“ richtet, wird seine Schreibart satirisch und ähnelt der seiner späteren Erzählungen. Seine Pressebeiträge sind prominente Beispiele für das hohe Niveau der Schweizer Publizistik in der ersten Jahrhunderthälfte.
Die gedruckten wie die ungedruckt gebliebenen Zeitungsartikel werden chronologisch dargeboten. Redaktionelle Eingriffe, die in einigen Fällen einer politischen Vorzensur gleichkommen, werden am Seitenende im Apparat ausgewiesen. Eine Spezialität der Kommentare sind die Zeitungsrevuen zu den von Bitzius aufgegriffenen Themen. Sie dienen dazu, sein Urteil in das publizistische Meinungsspektrum der Zeit einzuordnen.
***
Both published and unpublished newspaper articles are presented here chronologically. Original editorial interventions, which in some cases amounted to political censorship, are printed as notes at the foot of the page. A speciality in the commentaries is the presence of newspaper reviews on the topics discussed by Bitzius. These serve to place his judgments on the spectrum of contemporary political opinion.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Im Bauern-Spiegel und in den Leiden und Freuden eines Schulmeisters (1838/39) kommen bereits alle sozialen und politischen Fragen zur Sprache, für die sich Bitzius seit seinem Vikariat engagierte und zu denen er in Zeitungen, Zeitschriften und zahlreichen Eingaben an das Erziehungsdepartement Stellung nahm. Bitzius stritt für die politische Verantwortung der Geistlichen in Bern, setzte sich für die Verbesserung der Primarschulen, der Lehrerausbildung und -besoldung ein, forderte Armenerziehung und kommunale Fürsorge und hielt den Berner Politikern die Berner Verfassung von 1831 als Spiegel vor, für die er selbst an der Seite der liberalen ‚Burgdorfer’, der Brüder Schnell, gekämpft hatte. Von 1828 bis 1854 gibt es 140 politische Artikel aus Bitzius Feder, von denen 34 nicht gedruckt wurden. Mehr als 20 weitere Zeitungsbeiträge sind ihm mit Wahrscheinlichkeit zuzuschreiben. Die meisten verfasste er für den Berner Volksfreund, das erste Presseorgan der Berner Liberalen, das sich allmählich in ein Kampfblatt gegen die Radikalen wandelte. Nach 1845 meldete sich der inzwischen als Volksschriftsteller bekannte, wegen seiner schonungslosen Ausdrucksweise berüchtigte Landpfarrer zunehmend in konservativen Zeitungen zu Wort. Seine Beiträge spiessen Ereignisse und Missstände der Berner Politik auf und sind meist von Zeitungsmeldungen provoziert. Dauerthemen sind das soziale Gefälle zwischen Land und Stadt, die Primarschule, das Armenwesen, Unfähigkeit von Politikern und Behörden sowie das Erbe der Berner Patrizierherrschaft. Wenn Bitzius Blicke von unten auf Berner „Regierer“ und „Beamtete“ richtet, wird seine Schreibart satirisch und ähnelt der seiner späteren Erzählungen. Seine Pressebeiträge sind prominente Beispiele für das hohe Niveau der Schweizer Publizistik in der ersten Jahrhunderthälfte.
Die gedruckten wie die ungedruckt gebliebenen Zeitungsartikel werden chronologisch dargeboten. Redaktionelle Eingriffe, die in einigen Fällen einer politischen Vorzensur gleichkommen, werden am Seitenende im Apparat ausgewiesen. Eine Spezialität der Kommentare sind die Zeitungsrevuen zu den von Bitzius aufgegriffenen Themen. Sie dienen dazu, sein Urteil in das publizistische Meinungsspektrum der Zeit einzuordnen.
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Both published and unpublished newspaper articles are presented here chronologically. Original editorial interventions, which in some cases amounted to political censorship, are printed as notes at the foot of the page. A speciality in the commentaries is the presence of newspaper reviews on the topics discussed by Bitzius. These serve to place his judgments on the spectrum of contemporary political opinion.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Vor allem in seiner Vikarszeit und frühen Tätigkeit als Pfarrer in Lützelflüh schrieb der Pfarrer Albert Bitzius seine Predigten in Reinschriften, teils auch in Konzepten nieder. Über 500 Predigten, Bettagspredigten, Kasualreden sind in dieser Weise durch den Vikar und Pfarrer selbst archiviert worden. Nur drei Predigten sind bei Lebzeiten gedruckt worden, und auch die bisher umfassendste Edition liefert lediglich einen geringen Ausschnitt aus der Überlieferung. Nahezu sämtliche Texte werden in der vierbändigen Textedition nun erstmals aus den Handschriften ediert. Ergänzend ermöglichen die zum ersten Mal herausgegebenen Verzeichnisse der Predigten Einblicke in die nicht schriftlich überlieferte Predigttätigkeit des Pfarrers Bitzius. Ein Kommentarband wird die Predigten inhaltlich erschliessen.
Die Predigtedition erlaubt zum einen Einblicke in die homiletische Praxis eines Landpfarrers im 19. Jahrhundert sowie in pastorale Konzepte von Volksbildung. Zum anderen zeigt sich aber auch die enge Verbindung von Predigt und Erzähltext, wie sie zeitgemässen Vorstellungen einer narrativer Theologie entsprechen.
Obwohl Jeremias Gotthelf betonte, er schreibe sein Erzählwerk nicht als der Pfarrer Bitzius, sind gemeinsame Interessen von Predigten und Erzählwerk offenkundig. So zeigen sich anthropologische und ethische Grundthemen, welche bereits früheste Predigten noch mit den späten Erzählwerken verbinden. Die Predigten sind Teil von Bitzius’ Bemühen um eine geeignete pastorale Äusserungsform, zu der er schliesslich als Jeremias Gotthelf und als Kalenderredakteur des Neuen Berner-Kalenders findet.
***
During his time as a curate and his early period as pastor in Lützelflüh, Albert Bitzius wrote out fair copies, and sometimes drafts, of his sermons. Over 500 sermons, including sermons for the annual Day of Prayer, and other specific occasions were archived in this way by the curate and later pastor. Only three sermons were published in Gotthelf’s own lifetime and even the previously most comprehensive edition offers only a small proportion of the surviving texts. Almost all these texts will now appear in a new four-volume edition. An edition of the lists of sermons also offers insights into the preaching of Pastor Bitzius which does not survive in written form. A volume of commentary will interpret the content of the sermons.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Vor allem in seiner Vikarszeit und frühen Tätigkeit als Pfarrer in Lützelflüh schrieb der Pfarrer Albert Bitzius seine Predigten in Reinschriften, teils auch in Konzepten nieder. Über 500 Predigten, Bettagspredigten, Kasualreden sind in dieser Weise durch den Vikar und Pfarrer selbst archiviert worden. Nur drei Predigten sind bei Lebzeiten gedruckt worden, und auch die bisher umfassendste Edition liefert lediglich einen geringen Ausschnitt aus der Überlieferung. Nahezu sämtliche Texte werden in der vierbändigen Textedition nun erstmals aus den Handschriften ediert. Ergänzend ermöglichen die zum ersten Mal herausgegebenen Verzeichnisse der Predigten Einblicke in die nicht schriftlich überlieferte Predigttätigkeit des Pfarrers Bitzius. Ein Kommentarband wird die Predigten inhaltlich erschliessen.
Die Predigtedition erlaubt zum einen Einblicke in die homiletische Praxis eines Landpfarrers im 19. Jahrhundert sowie in pastorale Konzepte von Volksbildung. Zum anderen zeigt sich aber auch die enge Verbindung von Predigt und Erzähltext, wie sie zeitgemässen Vorstellungen einer narrativer Theologie entsprechen.
Obwohl Jeremias Gotthelf betonte, er schreibe sein Erzählwerk nicht als der Pfarrer Bitzius, sind gemeinsame Interessen von Predigten und Erzählwerk offenkundig. So zeigen sich anthropologische und ethische Grundthemen, welche bereits früheste Predigten noch mit den späten Erzählwerken verbinden. Die Predigten sind Teil von Bitzius’ Bemühen um eine geeignete pastorale Äusserungsform, zu der er schliesslich als Jeremias Gotthelf und als Kalenderredakteur des Neuen Berner-Kalenders findet.
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During his time as a curate and his early period as pastor in Lützelflüh, Albert Bitzius wrote out fair copies, and sometimes drafts, of his sermons. Over 500 sermons, including sermons for the annual Day of Prayer, and other specific occasions were archived in this way by the curate and later pastor. Only three sermons were published in Gotthelf’s own lifetime and even the previously most comprehensive edition offers only a small proportion of the surviving texts. Almost all these texts will now appear in a new four-volume edition. An edition of the lists of sermons also offers insights into the preaching of Pastor Bitzius which does not survive in written form. A volume of commentary will interpret the content of the sermons.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Vor allem in seiner Vikarszeit und frühen Tätigkeit als Pfarrer in Lützelflüh schrieb der Pfarrer Albert Bitzius seine Predigten in Reinschriften, teils auch in Konzepten nieder. Über 500 Predigten, Bettagspredigten, Kasualreden sind in dieser Weise durch den Vikar und Pfarrer selbst archiviert worden. Nur drei Predigten sind bei Lebzeiten gedruckt worden, und auch die bisher umfassendste Edition liefert lediglich einen geringen Ausschnitt aus der Überlieferung. Nahezu sämtliche Texte werden in der vierbändigen Textedition nun erstmals aus den Handschriften ediert. Ergänzend ermöglichen die zum ersten Mal herausgegebenen Verzeichnisse der Predigten Einblicke in die nicht schriftlich überlieferte Predigttätigkeit des Pfarrers Bitzius. Ein Kommentarband wird die Predigten inhaltlich erschliessen.
Die Predigtedition erlaubt zum einen Einblicke in die homiletische Praxis eines Landpfarrers im 19. Jahrhundert sowie in pastorale Konzepte von Volksbildung. Zum anderen zeigt sich aber auch die enge Verbindung von Predigt und Erzähltext, wie sie zeitgemässen Vorstellungen einer narrativer Theologie entsprechen.
Obwohl Jeremias Gotthelf betonte, er schreibe sein Erzählwerk nicht als der Pfarrer Bitzius, sind gemeinsame Interessen von Predigten und Erzählwerk offenkundig. So zeigen sich anthropologische und ethische Grundthemen, welche bereits früheste Predigten noch mit den späten Erzählwerken verbinden. Die Predigten sind Teil von Bitzius’ Bemühen um eine geeignete pastorale Äusserungsform, zu der er schliesslich als Jeremias Gotthelf und als Kalenderredakteur des Neuen Berner-Kalenders findet.
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During his time as a curate and his early period as pastor in Lützelflüh, Albert Bitzius wrote out fair copies, and sometimes drafts, of his sermons. Over 500 sermons, including sermons for the annual Day of Prayer, and other specific occasions were archived in this way by the curate and later pastor. Only three sermons were published in Gotthelf’s own lifetime and even the previously most comprehensive edition offers only a small proportion of the surviving texts. Almost all these texts will now appear in a new four-volume edition. An edition of the lists of sermons also offers insights into the preaching of Pastor Bitzius which does not survive in written form. A volume of commentary will interpret the content of the sermons.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Schon in den brieflichen Ankündigungen zu Jacobs … Wanderungen betonte Gotthelf, er habe sich vorgenommen, die 'Handwerkersburschen übers Knie zu nehmen'. Der zwischen 1844 und 1846 verfasste und 1847 im Zwickauer Volksschriftenverein erschienene Roman stellt die deutschen Handwerksburschen ins Zentrum, die nicht allein durch Trinkgelage und die Verführung braver Bernermädchen die Sitten in Gefahr brächten, sondern sich als naive Laufburschen kommunistischer Kreise instrumentalisieren liessen.
Der Erziehungsroman zeigt den süddeutschen Jacob zunächst auf seinem Abstieg in das anrüchige Milieu der Wandergesellen und nach der Krise bei seiner Wiedererweckung zum guten christlichen Handwerker, der treu in seine Heimat zurückzieht. Freilich erschöpft sich der Roman nicht im schlichten moralischen Gerüst der Handlung. Vielmehr gewinnt er sein spezifisches Profil einerseits in der wortgewaltigen, teils drastischen Erzählweise, welche Gotthelfs Roman deutlich von moralisierenden Handwerkerromanen à la Heinrich Zschokke abhebt, andererseits in der expliziten Auseinandersetzung mit den drängenden Themen der 40er Jahre. Ausführlich führt Gotthelf aus einer liberalen und republikanischen Perspektive die Auseinandersetzung mit frühsozialistischen Gedanken (Charles Fourier, Georg Herwegh oder Wilhelm Weitling). Sodann wird das für die Schweiz im Umkreis der Freischarenzüge und des Sonderbundskrieges so entscheidende historische Ereignis der Jesuitenberufung im Kanton Luzern aufgegriffen. Dabei rückt Gotthelf deutlich auf Distanz zur antijesuitischen Propaganda der radikalliberalen Kantone. Und schliesslich geht es um die Frage des Verhältnisses zwischen den deutschen Vormärzliteraten, die in der Schweiz und aus der Schweiz politisierten. Der Einfluss des deutschen Vormärz wird insbesondere als eine Bedrohung für die Schweiz angesehen. In der Figur des Jacob wird deutlich gemacht, dass es für die Deutschen besser wäre, als brave Christen in ihre Heimat zurückzukehren, als Sitte und politische Ordnung der Schweiz zu gefährden.
In der Mitte der 40er Jahre sind es besonders die Jesuitenfrage und die antikirchlichen Polemiken radikaler Kreise, die den weiterhin überzeugten Republikaner Gotthelf konservativen, teils reaktionären Kreisen annäherten. Der Kommentar erschliesst diesen Zeitroman im Umfeld der polemischen politischen Auseinandersetzungen wie der Handwerkerliteratur in historischer und literarhistorischer Hinsicht.
***
In letters announcing Jacobs. Wanderungen Gotthelf already emphasised that he had set out “to put craftsmen’s apprentices over my knee”. The novel, written between 1844 and 1846 and published in 1847 by the Zwickau Volksschriftenverein focuses on the German apprentices who not only endangered morals by excessive drinking and the seduction of good Bernese girls but also naively allowed themselves to be exploited by Communist groups.
In the mid-1840s the Jesuit question and the anticlerical polemics of radical groups drove Gotthelf, still a convinced republican, towards conservative, even reactionary circles. The commentary interprets this novel in the context of polemical political debates and of the historical and generic aspects of ‘Handwerkerliteratur’.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Schon in den brieflichen Ankündigungen zu Jacobs … Wanderungen betonte Gotthelf, er habe sich vorgenommen, die 'Handwerkersburschen übers Knie zu nehmen'. Der zwischen 1844 und 1846 verfasste und 1847 im Zwickauer Volksschriftenverein erschienene Roman stellt die deutschen Handwerksburschen ins Zentrum, die nicht allein durch Trinkgelage und die Verführung braver Bernermädchen die Sitten in Gefahr brächten, sondern sich als naive Laufburschen kommunistischer Kreise instrumentalisieren liessen.
Der Erziehungsroman zeigt den süddeutschen Jacob zunächst auf seinem Abstieg in das anrüchige Milieu der Wandergesellen und nach der Krise bei seiner Wiedererweckung zum guten christlichen Handwerker, der treu in seine Heimat zurückzieht. Freilich erschöpft sich der Roman nicht im schlichten moralischen Gerüst der Handlung. Vielmehr gewinnt er sein spezifisches Profil einerseits in der wortgewaltigen, teils drastischen Erzählweise, welche Gotthelfs Roman deutlich von moralisierenden Handwerkerromanen à la Heinrich Zschokke abhebt, andererseits in der expliziten Auseinandersetzung mit den drängenden Themen der 40er Jahre. Ausführlich führt Gotthelf aus einer liberalen und republikanischen Perspektive die Auseinandersetzung mit frühsozialistischen Gedanken (Charles Fourier, Georg Herwegh oder Wilhelm Weitling). Sodann wird das für die Schweiz im Umkreis der Freischarenzüge und des Sonderbundskrieges so entscheidende historische Ereignis der Jesuitenberufung im Kanton Luzern aufgegriffen. Dabei rückt Gotthelf deutlich auf Distanz zur antijesuitischen Propaganda der radikalliberalen Kantone. Und schliesslich geht es um die Frage des Verhältnisses zwischen den deutschen Vormärzliteraten, die in der Schweiz und aus der Schweiz politisierten. Der Einfluss des deutschen Vormärz wird insbesondere als eine Bedrohung für die Schweiz angesehen. In der Figur des Jacob wird deutlich gemacht, dass es für die Deutschen besser wäre, als brave Christen in ihre Heimat zurückzukehren, als Sitte und politische Ordnung der Schweiz zu gefährden.
In der Mitte der 40er Jahre sind es besonders die Jesuitenfrage und die antikirchlichen Polemiken radikaler Kreise, die den weiterhin überzeugten Republikaner Gotthelf konservativen, teils reaktionären Kreisen annäherten. Der Kommentar erschliesst diesen Zeitroman im Umfeld der polemischen politischen Auseinandersetzungen wie der Handwerkerliteratur in historischer und literarhistorischer Hinsicht.
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In letters announcing Jacobs. Wanderungen Gotthelf already emphasised that he had set out “to put craftsmen’s apprentices over my knee”. The novel, written between 1844 and 1846 and published in 1847 by the Zwickau Volksschriftenverein focuses on the German apprentices who not only endangered morals by excessive drinking and the seduction of good Bernese girls but also naively allowed themselves to be exploited by Communist groups.
In the mid-1840s the Jesuit question and the anticlerical polemics of radical groups drove Gotthelf, still a convinced republican, towards conservative, even reactionary circles. The commentary interprets this novel in the context of polemical political debates and of the historical and generic aspects of ‘Handwerkerliteratur’.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Schon in den brieflichen Ankündigungen zu Jacobs … Wanderungen betonte Gotthelf, er habe sich vorgenommen, die 'Handwerkersburschen übers Knie zu nehmen'. Der zwischen 1844 und 1846 verfasste und 1847 im Zwickauer Volksschriftenverein erschienene Roman stellt die deutschen Handwerksburschen ins Zentrum, die nicht allein durch Trinkgelage und die Verführung braver Bernermädchen die Sitten in Gefahr brächten, sondern sich als naive Laufburschen kommunistischer Kreise instrumentalisieren liessen.
Der Erziehungsroman zeigt den süddeutschen Jacob zunächst auf seinem Abstieg in das anrüchige Milieu der Wandergesellen und nach der Krise bei seiner Wiedererweckung zum guten christlichen Handwerker, der treu in seine Heimat zurückzieht. Freilich erschöpft sich der Roman nicht im schlichten moralischen Gerüst der Handlung. Vielmehr gewinnt er sein spezifisches Profil einerseits in der wortgewaltigen, teils drastischen Erzählweise, welche Gotthelfs Roman deutlich von moralisierenden Handwerkerromanen à la Heinrich Zschokke abhebt, andererseits in der expliziten Auseinandersetzung mit den drängenden Themen der 40er Jahre. Ausführlich führt Gotthelf aus einer liberalen und republikanischen Perspektive die Auseinandersetzung mit frühsozialistischen Gedanken (Charles Fourier, Georg Herwegh oder Wilhelm Weitling). Sodann wird das für die Schweiz im Umkreis der Freischarenzüge und des Sonderbundskrieges so entscheidende historische Ereignis der Jesuitenberufung im Kanton Luzern aufgegriffen. Dabei rückt Gotthelf deutlich auf Distanz zur antijesuitischen Propaganda der radikalliberalen Kantone. Und schliesslich geht es um die Frage des Verhältnisses zwischen den deutschen Vormärzliteraten, die in der Schweiz und aus der Schweiz politisierten. Der Einfluss des deutschen Vormärz wird insbesondere als eine Bedrohung für die Schweiz angesehen. In der Figur des Jacob wird deutlich gemacht, dass es für die Deutschen besser wäre, als brave Christen in ihre Heimat zurückzukehren, als Sitte und politische Ordnung der Schweiz zu gefährden.
In der Mitte der 40er Jahre sind es besonders die Jesuitenfrage und die antikirchlichen Polemiken radikaler Kreise, die den weiterhin überzeugten Republikaner Gotthelf konservativen, teils reaktionären Kreisen annäherten. Der Kommentar erschliesst diesen Zeitroman im Umfeld der polemischen politischen Auseinandersetzungen wie der Handwerkerliteratur in historischer und literarhistorischer Hinsicht.
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In letters announcing Jacobs. Wanderungen Gotthelf already emphasised that he had set out “to put craftsmen’s apprentices over my knee”. The novel, written between 1844 and 1846 and published in 1847 by the Zwickau Volksschriftenverein focuses on the German apprentices who not only endangered morals by excessive drinking and the seduction of good Bernese girls but also naively allowed themselves to be exploited by Communist groups.
In the mid-1840s the Jesuit question and the anticlerical polemics of radical groups drove Gotthelf, still a convinced republican, towards conservative, even reactionary circles. The commentary interprets this novel in the context of polemical political debates and of the historical and generic aspects of ‘Handwerkerliteratur’.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Mit der verharmlosenden Ankündigung, es handle sich um eine das Publikum wohl wenig interessierende Schulmeistergeschichte begleitete Gotthelfs einen zweiten Roman, als dieser unter dem Titel "Leiden und Freuden eines Schulmeisters" (1838/39) an die Öffentlichkeit trat. Freilich verharmlost Gotthelf damit den brisanten Inhalt seines Textes. Die Reform des Schulwesens war eines der zentralen Projekte der liberalen Bewegungen seit dem liberalen Umschwung 1830/31 gewesen. Schonungslos stellt Gotthelf in seinem Roman die Verhältnisse im Schulwesen, die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen der Schulmeister dar, wie er sie sah. Der Roman berührt dabei nicht nur zahlreiche pädagogische Konzepte, sondern er profiliert auch die soziale Rolle des Schulmeisters. Erzähler ist der Primarschullehrer Peter Käser, der im Roman seine Lebensgeschichte ausbreitet. Den unmittelbaren Rahmen und Hintergrund des Romans stellt die allgemeine Primarlehrerprüfung dar, welche 1836 zur künftig leistungsbezogenen Lehrerbesoldung durchgeführt wurde. Käser wird von der Kommission als unfähig eingestuft.
Die kritische Neuedition bietet die Handschrift, beide Druckfassungen des Romans sowie handschriftliche Notizen. Als erster Teil der Edition erscheint 2017 die zweibändige synoptische Edition der beiden Druckfassungen. Die Edition ermöglicht es, den Text der Erstausgabe mit der späteren Ausgabe für deutsche Leserinnen und Leser zu vergleichen. Gotthelf reduzierte für die Zweitausgabe den lokal relevanten politischen Gehalt der Texte erheblich – wohl auch, da im Abstand von zehn Jahren viele Anspielungen nicht mehr dieselbe Bedeutung haben konnten. Der Anteil an Dialektwendungen und -begriffen ist ebenfalls deutlich reduziert worden. Die Edition ermöglicht im Detail einen Einblick in diese Bearbeitung.
Die komplexe Handschrift zum Roman weist Spuren von mehreren Bearbeitern (Korrektoren, Lektoren) auf, deren Arbeit wiederum von Gotthelf durchgesehen, akzeptiert oder verworfen wurde. Da vielfach einzelne Eingriffe nicht einer bestimmten Hand zugeordnet werden können, stellen sich erhebliche philologische Probleme bei der Bearbeitung. Dennoch versucht die Edition, so viel wie möglich vom komplexen Prozess der Textgenese zu rekonstruieren und Einblick in die dabei entstandenen Textstufen zu geben.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Mit der verharmlosenden Ankündigung, es handle sich um eine das Publikum wohl wenig interessierende Schulmeistergeschichte begleitete Gotthelfs einen zweiten Roman, als dieser unter dem Titel "Leiden und Freuden eines Schulmeisters" (1838/39) an die Öffentlichkeit trat. Freilich verharmlost Gotthelf damit den brisanten Inhalt seines Textes. Die Reform des Schulwesens war eines der zentralen Projekte der liberalen Bewegungen seit dem liberalen Umschwung 1830/31 gewesen. Schonungslos stellt Gotthelf in seinem Roman die Verhältnisse im Schulwesen, die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen der Schulmeister dar, wie er sie sah. Der Roman berührt dabei nicht nur zahlreiche pädagogische Konzepte, sondern er profiliert auch die soziale Rolle des Schulmeisters. Erzähler ist der Primarschullehrer Peter Käser, der im Roman seine Lebensgeschichte ausbreitet. Den unmittelbaren Rahmen und Hintergrund des Romans stellt die allgemeine Primarlehrerprüfung dar, welche 1836 zur künftig leistungsbezogenen Lehrerbesoldung durchgeführt wurde. Käser wird von der Kommission als unfähig eingestuft.
Die kritische Neuedition bietet die Handschrift, beide Druckfassungen des Romans sowie handschriftliche Notizen. Als erster Teil der Edition erscheint 2017 die zweibändige synoptische Edition der beiden Druckfassungen. Die Edition ermöglicht es, den Text der Erstausgabe mit der späteren Ausgabe für deutsche Leserinnen und Leser zu vergleichen. Gotthelf reduzierte für die Zweitausgabe den lokal relevanten politischen Gehalt der Texte erheblich – wohl auch, da im Abstand von zehn Jahren viele Anspielungen nicht mehr dieselbe Bedeutung haben konnten. Der Anteil an Dialektwendungen und -begriffen ist ebenfalls deutlich reduziert worden. Die Edition ermöglicht im Detail einen Einblick in diese Bearbeitung.
Die komplexe Handschrift zum Roman weist Spuren von mehreren Bearbeitern (Korrektoren, Lektoren) auf, deren Arbeit wiederum von Gotthelf durchgesehen, akzeptiert oder verworfen wurde. Da vielfach einzelne Eingriffe nicht einer bestimmten Hand zugeordnet werden können, stellen sich erhebliche philologische Probleme bei der Bearbeitung. Dennoch versucht die Edition, so viel wie möglich vom komplexen Prozess der Textgenese zu rekonstruieren und Einblick in die dabei entstandenen Textstufen zu geben.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Mit der verharmlosenden Ankündigung, es handle sich um eine das Publikum wohl wenig interessierende Schulmeistergeschichte begleitete Gotthelfs einen zweiten Roman, als dieser unter dem Titel "Leiden und Freuden eines Schulmeisters" (1838/39) an die Öffentlichkeit trat. Freilich verharmlost Gotthelf damit den brisanten Inhalt seines Textes. Die Reform des Schulwesens war eines der zentralen Projekte der liberalen Bewegungen seit dem liberalen Umschwung 1830/31 gewesen. Schonungslos stellt Gotthelf in seinem Roman die Verhältnisse im Schulwesen, die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen der Schulmeister dar, wie er sie sah. Der Roman berührt dabei nicht nur zahlreiche pädagogische Konzepte, sondern er profiliert auch die soziale Rolle des Schulmeisters. Erzähler ist der Primarschullehrer Peter Käser, der im Roman seine Lebensgeschichte ausbreitet. Den unmittelbaren Rahmen und Hintergrund des Romans stellt die allgemeine Primarlehrerprüfung dar, welche 1836 zur künftig leistungsbezogenen Lehrerbesoldung durchgeführt wurde. Käser wird von der Kommission als unfähig eingestuft.
Die kritische Neuedition bietet die Handschrift, beide Druckfassungen des Romans sowie handschriftliche Notizen. Als erster Teil der Edition erscheint 2017 die zweibändige synoptische Edition der beiden Druckfassungen. Die Edition ermöglicht es, den Text der Erstausgabe mit der späteren Ausgabe für deutsche Leserinnen und Leser zu vergleichen. Gotthelf reduzierte für die Zweitausgabe den lokal relevanten politischen Gehalt der Texte erheblich – wohl auch, da im Abstand von zehn Jahren viele Anspielungen nicht mehr dieselbe Bedeutung haben konnten. Der Anteil an Dialektwendungen und -begriffen ist ebenfalls deutlich reduziert worden. Die Edition ermöglicht im Detail einen Einblick in diese Bearbeitung.
Die komplexe Handschrift zum Roman weist Spuren von mehreren Bearbeitern (Korrektoren, Lektoren) auf, deren Arbeit wiederum von Gotthelf durchgesehen, akzeptiert oder verworfen wurde. Da vielfach einzelne Eingriffe nicht einer bestimmten Hand zugeordnet werden können, stellen sich erhebliche philologische Probleme bei der Bearbeitung. Dennoch versucht die Edition, so viel wie möglich vom komplexen Prozess der Textgenese zu rekonstruieren und Einblick in die dabei entstandenen Textstufen zu geben.
Aktualisiert: 2023-06-30
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