Die Wanderung von Arbeitskräften unter geeigneten Regeln stellt in Zeiten der Globalisierung ein Potential besonders für die alternden westlichen Demokratien dar, die miteinander im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte stehen. Auf dieser Grundlage erarbeitet Sara Borella Kriterien für eine wünschenswerte Migrationspolitik in Deutschland und der Europäischen Union. Aus konstitutionenökonomischer Perspektive sind die ökonomische Rationalität und die gemeinsamen Interessen der Bürger eines Gemeinwesens gleichermaßen ausschlaggebend für politische Empfehlungen. Die ökonomische Analyse zeigt, dass Mobilitätshindernisse oft Ergebnis der Protektionsbestrebungen von Interessengruppen und nicht der Durchsetzung der allgemeinen Bürgerinteressen sind. Diese wären besser bedient, wenn Arbeitsmigration von der politisch bedingten Wanderung von Asylsuchenden und Flüchtlingen getrennt behandelt würde. Arbeitsmigration wird gebraucht, und Einwanderungswillige sollten nicht mit Migrationsbarrieren ferngehalten werden. In ihren migrationspolitischen Empfehlungen wendet sich die Autorin gegen eine Auslegung der Migrationspolitik, die qualifizierte Einwanderungswillige behindert, und gegen eine Gemeinsame Migrationspolitik in der Europäischen Union, die auf Harmonisierung abzielt. Stattdessen kann ein Wettbewerb der nationalstaatlichen Migrationsregeln innerhalb der EU für die Bürger wünschenswert sein. Auf internationaler Ebene sollte sich die EU für Liberalisierungsschritte einsetzen, aber die Gründung einer neuen internationalen Organisation für Migration ist nicht zu empfehlen. Die Arbeit wurde mit dem Wolfgang-Ritter-Preis 2008 der Wolfgang-Ritter-Stiftung Bremen ausgezeichnet.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Die Reproduktionsmedizin eröffnet Möglichkeiten, die lange Zeit für undenkbar gehalten wurden. Neue Entwicklungen bringen immer auch neue Herausforderungen mit sich, daher wirft die Reproduktionsmedizin vielfältige Fragestellungen auf. Da die Aufgabe der Reproduktionsmedizin die Schaffung neuen Lebens ist, ergeben sich Fragestellungen, die über die reine Medizin hinausreichen. Diese sind sowohl ethischer als auch rechtlicher, soziodemografischer und ökonomischer Natur. Diese Arbeit fokussiert auf die Finanzierung der Reproduktionsmedizin.
Die gesamte Analyse basiert auf ordnungs- und institutionenökonomischen Theorieelementen. Erkenntnistheoretisch wurde ein deduktiver Ansatz gewählt. In einem ersten Schritt wird der Frage nachgegangen, ob die Finanzierung reproduktionsmedizinischer Leistungen einen Leistungsbereich der GKV darstellen sollte. In einem nächsten Schritt erfolgt, ausgehend vom Gutscharakter reproduktionsmedizinischer Leistungen, die Analyse hinsichtlich der Anwendbarkeit des Wettbewerbsprinzips in der Reproduktionsmedizin. Abschließend wird mittels der Konstitutionenökonomik geprüft, ob die Finanzierung durch Steuermittel eine potenziell legitimierbare Alternative darstellt.
Aktualisiert: 2020-02-03
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Die Wanderung von Arbeitskräften unter geeigneten Regeln stellt in Zeiten der Globalisierung ein Potential besonders für die alternden westlichen Demokratien dar, die miteinander im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte stehen. Auf dieser Grundlage erarbeitet Sara Borella Kriterien für eine wünschenswerte Migrationspolitik in Deutschland und der Europäischen Union. Aus konstitutionenökonomischer Perspektive sind die ökonomische Rationalität und die gemeinsamen Interessen der Bürger eines Gemeinwesens gleichermaßen ausschlaggebend für politische Empfehlungen. Die ökonomische Analyse zeigt, dass Mobilitätshindernisse oft Ergebnis der Protektionsbestrebungen von Interessengruppen und nicht der Durchsetzung der allgemeinen Bürgerinteressen sind. Diese wären besser bedient, wenn Arbeitsmigration von der politisch bedingten Wanderung von Asylsuchenden und Flüchtlingen getrennt behandelt würde. Arbeitsmigration wird gebraucht, und Einwanderungswillige sollten nicht mit Migrationsbarrieren ferngehalten werden. In ihren migrationspolitischen Empfehlungen wendet sich die Autorin gegen eine Auslegung der Migrationspolitik, die qualifizierte Einwanderungswillige behindert, und gegen eine Gemeinsame Migrationspolitik in der Europäischen Union, die auf Harmonisierung abzielt. Stattdessen kann ein Wettbewerb der nationalstaatlichen Migrationsregeln innerhalb der EU für die Bürger wünschenswert sein. Auf internationaler Ebene sollte sich die EU für Liberalisierungsschritte einsetzen, aber die Gründung einer neuen internationalen Organisation für Migration ist nicht zu empfehlen. Die Arbeit wurde mit dem Wolfgang-Ritter-Preis 2008 der Wolfgang-Ritter-Stiftung Bremen ausgezeichnet.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Politikberatung - in Form der Beratung von Politikern wie auch der öffentlichkeitswirksamen Politikberatung - hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dies äußert sich sowohl in der Inanspruchnahme von Beratung, wie auch in der Bereitschaft zur Umsetzung von Beratung. Gleichwohl ist dieser Prozess kritisch zu begleiten. Zum einen unter dem Aspekt der theoretischen und methodischen Ansprüche und Grenzen der Politikberatung, zum anderen in Bezug auf die Wahrnehmung durch die Betroffenen. Der Sammelband beinhaltet Beiträge von Wissenschaftlern, die sich aus unterschiedlichen Positionen und Funktionen mit den Möglichkeiten und Grenzen der Politikberatung beschäftigen: als Politiker, als Vertreter von Ministerialbürokratie oder Universitäten und in der Beratung tätigen Forschungsinstituten.
Inhalt
Susanne Cassel (Bundesministerim für Wirtschaft und Arbeit)
Politikberatung und Politikerberatung - welche Fortschritte bringt die Wissenschaft?
Roland Döhrn (RWI Essen)
Politikberatung durch wirtschaftswissenschaftliche Forschungsinstitute
Michael Hüther (Institut der deutschen Wirtschaft, Köln)
Politiker - Berater - Journalisten: Ein schwieriges Dreiecksverhältnis
Uwe Jens (Honorarprof., MdB a.D.)
Wenn der Politikberatung die konzeptionelle Grundlage fehlt!
Norbert Lammert (MdB, Vizepräs. des Deutschen Bundestages)
Die Bedeutung der Politikwissenschaft für die praktische Politik
Christian Lindner (Geschäftsführer der FDP in NRW)
Politik- und Politikerberatung aus Sicht der Beratenen - Chancen, Grenzen, Anforderungen
Peter Petrak (Dortmund)
Politikberatung als wissenschaftlich begründete Verbindung von Ethik und Sozialwissenschaft
Dieter Rehfeld (Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen)
Unterschiedliche Zeithorizonte in der Politikberatung
Peter Rölke (TU Braunschweig)
Zur (Ir-)Relevanz methodologischer Reflexionen in der Politikberatung
Hajo Romahn (Ruhr-Uni-Bochum)
Überwindet der konstitutionenökonomische Ansatz tatsächlich Grenzen der Politikberatung?
Werner Schönig (Kath. FH Köln)
Beratende Sozialökonomik im aktivierenden Sozialstaat - Anmerkungen aus kommunalpolitischer Sicht
Gert Wagner (DIW Berlin und TU Berlin)
Über den "Actus der Urteilskraft" in der Politikberatung
Paul J.J. Welfens (Berg. Univ. Wuppertal)
Politikberatung als Problem in Deutschland: Institutionelle Fragen und Aspekte der Neuen Politischen Ökonomie
Wendelin Wilhelm (Ministerialdir. a.D., Bonn)
Zur Problematik der Politikberatung durch Kommissionen und Beratungsunternehmen unter Berücksichtigung der Effizienz
Aktualisiert: 2021-10-20
Autor:
Susanne Cassel,
Roland Döhrn,
Michael Hüther,
Uwe Jens,
Nobert Lammert,
Christian Lindner,
Peter Petrak,
Dieter Rehfeld,
Peter Rölke,
Hajo Romahn,
Werner Schöning,
Gert Wagner,
Paul J. Welfens,
Wendelin Wilhelm
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