Der zweite Teil der Erinnerungen Oda Schaefers beginnt mit der Flucht aus Berlin und beschreibt die kargen Jahre am Alpenrand. Die Dichterin und ihr kriegsversehrter Mann lehnen Einladungen nach Ost-Berlin ab, auch eine Villa eines verhafteten Nationalsozialisten mag ihnen nicht als Heim taugen. Mit der Währungsreform professionalisiert sich das geistige Leben in München und erstickt so manche kurzzeitige Hoffnung. Das Refugium bleibt allein die Natur, einsame Gänge durch die Berge und die Wälder. Die Dichterin betrachtet die Keimlinge im Frühjahr und meditiert über einer Schlangenhaut. Dem aufmerksamen Lesen kann nicht verborgen bleiben, was hier alles ausgespart wird.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Dieses Buch ist Schlesien und angrenzenden Gebieten wie der Neumark und den Nordsudeten gewidmet und vor allem den Dichtern, an denen dieses Land reicher ist als die meisten deutschen Länder. Beide Schlesische Dichterschulen des Barock werden bedichtet, dann Kleist, Zedlitz, Strachwitz. Im Mittelpunkt steht Eichendorff, der das deutsche Gemüt besonders eingängig gefaßt hat. Motive von ihm spinnen neun Gedichte fort. Den Abschluß bilden Gedichte, die Dichtern des Ostens gewidmet sind, die um die Jahrhundertwende geboren wurden, Krieg und Vertreibung sind dabei nicht ausgespart. In den Band eingestreut wurden zwanzig Impressionen, die durch Zeichnungen und Druckgraphik von Joachim Karsch inspiriert wurden. Dieser Bildhauer war mit dem ebenfalls aus Schlesien stammenden Dichter Horst Lange befreundet, er nahm sich 1945 das Leben, um nicht nach Sibirien verschleppt zu werden.
Aktualisiert: 2021-10-07
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Im Mittelpunkt des Bandes steht das Werk schlesischer Autoren vornehmlich der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei treten Dichterpersönlichkeiten in den Blick, deren Schaffen erhöhte Resonanz und Rezeption im aktuellen Literaturbetrieb verdient: Jochen Klepper und Max Tau, deren beider schlesische Verwurzelungen von Cordula Koepcke und Kurt K. Neumann freigelegt werden, Friedrich Bischoff und Horst Lange, deren Schaffenswege von Daniel Hoffmann und Gernot Wolz analysiert und kritisch-kommentierend interpretiert werden - teilweise unter Erschließung echten wissenschaftlichen Neulands.
Bei aller Konzentration auf einzelne, der Literaturregion "Schlesien" entstammende Autoren verharren die Beiträge des Bandes jedoch nicht in personenbezogener Blickverengung. Strukturorientierte Themen dienen der Erhellung übergeordneter Gesichtspunkte. So bietet Eugeniusz Klin einen Gesamtüberblick über den Beitrag Schlesiens zur neueren deutschen Literatur seit Mitte des 17. Jahrhunderts, Yvonne-Patricia Alefeld eine Verortung des Anteils schlesischer Schriftsteller an der Dichtung des deutschen Expressionismus, Louis Ferdinand Helbig eine Bilanz des nach 1945 entstandenen Schaffens aus Schlesien stammender bzw. über Schlesien schreibender Autoren. Der im engeren Sinne literaturwissenschaftliche Argumentationshorizont wird in den Beiträgen von Wojciech Kunicki und Winfrid Halder überschritten. Während dieser in einem großangelegten historischen Panorama den Untergang Schlesiens 1945 und die Aufarbeitung dieser Tragödie in den späteren Werken Hugo Hartungs und Horst Bieneks nachzeichnet, skizziert jener die Entwicklung des Fachs Germanistik an der Breslauer Friedrich-Wilhelms-Universität und leistet damit einen - auch archivalisch abgesicherten - Beitrag zur deutschen Wissenschaftsgeschichte in Schlesien.
Alle Abhandlungen dieses Bandes tragen so auf spezifische Weise zur Erinnerung bzw. Bewahrung einer vergangenen Lebenswelt bei. Sie dokumentieren darüber hinaus, daß Literatur stets auch von der Erfahrung und vom Erlebnis ihres regionalen Umraums geprägt ist. Und sie zeigen einmal mehr, welche charakteristischen Akzente die Literatur einer verlorenen Landschaft des deutschen Ostens in den Gesamtfundus der Weltliteratur einzubringen vermag.
Aktualisiert: 2020-12-23
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Horst Lange (1904-1971) – in den 1930er Jahren ein beachteter und durch seinen Roman „Schwarze Weide“ (1937) erfolgreicher und viel gelobter Autor – ist das signifikante Beispiel eines Schriftstellers, dessen Haltung in der NS-Zeit weder dem Widerstand gegen die Naziherrschaft noch deren Unterstützung zuzurechnen ist. Er gehört zu den sich nach 1945 der sog. „inneren Emigration“ zurechnenden Schriftstellern, deren Verhalten während der NS-Diktatur aber nicht selten ambivalent war.
Nach 1945 spielte Lange im literarischen Leben keine wesentliche Rolle mehr, was auch damit zusammenhing, dass er von den maßgeblichen Autorengruppen – wie etwa besonders der Gruppe 47 – Abstand hielt. Mit seinen Romanen „Ein Schwert zwischen uns“ (1952) und „Verlöschende Feuer“ (1956) konnte er nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen. „Schwarze Weide“, 1954 zum zweiten Mal veröffentlicht, fand aber das Lob von renommierten Schriftstellerkollegen wie Benn, Eich und Koeppen, der diesen Roman sogar als die „bedeutendste epische Aussage der Hitlerzeit, die mit dieser Zeit selbst nichts zu tun hatte“ bezeichnete.
Die vorliegende Studie vermittelt ein differenziertes Bild von Horst Lange, einem Autor „im Zwischenreich“: als Schlesier zwischen Ost und West, zwischen den christlichen Konfessionen, literarisch zwischen ästhetischem Eskapismus in einem totalitären System und dem Bedürfnis nach Klarheit und Realismus.
Die Studie bietet neben Interpretationen und Analysen des literarischen Werks Langes einen bibliographischen Anhang, der die imponierende Fülle seiner Rundfunkarbeiten, feuilletonistischen Beiträge und Rezensionen nachweist. Auszüge aus seinen unveröffentlichten Tagebüchern sowie Einblicke in Briefwechsel mit Verlegern und Autoren wie Ernst Kreuder, Hermann Hesse, Carl Zuckmayer, Wolfgang Koeppen, Oda Schaefer, Jürgen Eggebrecht, Elisabeth Langgässer vervollständigen das Porträt dieses von seinen Zeitgenossen überaus geschätzten Autors.
Aktualisiert: 2023-01-02
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