Im vorliegenden Band werden wie im Band II. Teil 1 (ISBN 978-3-86464-237-1) erstmals die im „Vorwärts“ abgedruckten stenographischen Mitschriften, die Mitarbeiter des Zentralorgans im Juli 1904 während des Königsberger Geheimbund- und Hochverratsprozess anfertigten, wieder abgedruckt. Das amtliche Protokoll war schon im Jahre 1904 unter dem Titel „Königsberg. Der Geheimbund des Zaren“ (Der Königsberger Prozeß wegen Geheimbündelei, Hochverrat gegen Rußland und Zarenbeleidigung vom 12. bis 25. Juli 1904. Nach den Akten und stenographischen Aufzeichnungen mit Einleitungen und Erläuterungen) von Kurt Eisner ediert worden (eine Neuauflage dieses Protokolls erschien im Jahre 1988 im Dietz-Verlag, die von Detlef Jena besorgt wurde). Der Mangel dieser Editionen besteht darin, dass sowohl Kurt Eisner als auch Detlef Jena auf eine wissenschaftliche Kommentierung verzichteten. Dem soll mit der vorliegenden Edition abgeholfen werden. Hinzu kommt, dass die Qualität der im „Vorwärts“ abgedruckten protokollarischen Mitschriften von niemanden anders als Karl Liebknecht bemängelt wurde. Das wiederum nahmen großbürgerliche Blätter wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ zum Anlass, um grundsätzliche Bedenken an der Objektivität der sozialdemokratischen Presseberichterstattung zu äußern. Um nun der Forschung die Möglichkeit zu geben, diesen Vorwurf anhand der überlieferten Quellen zu prüfen, werden in den drei Teilen des 2. Bandes der „Gesammelten Prozesse des Karl Liebknecht“ die vom „Vorwärts“ veröffentlichten stenographischen Mitschriften erstmals wissenschaftlich ediert. In diesem Prozess, dem auch in der bürgerlichen Presse ungewöhnlich große Aufmerksamkeit gewidmet wurde, hatte Karl Liebknecht, der schon zuvor russische Emigranten verteidigt hatte und daher mit der Materie sehr vertraut war, gemeinsam mit seinen Anwaltskollegen Hugo Haase und Hugo Heinemann die Verteidigung übernommen. Im Prozessverlauf deckten sie auf, wie eng die deutschen mit den russischen Polizei- und Justizbehörden zusammenarbeiteten, um der noch jungen russischen Sozialdemokratie den Boden zu entziehen. Im Mittelpunkt des Prozesses stand der mehr oder minder umfangreiche Schmuggel revolutionärer (in Deutschland zumeist erlaubter) Literatur in russischer Sprache, insbesondere der Schleichhandel mit der seinerzeit in München gedruckten „Iskra“, von Deutschland nach Russland. Der Schwerpunkt der in diesem Band edierten Verhandlungstage lag in der Inhaltsanalyse der einzelnen geschmuggelten Schriften, die vom Editor vollständig identifiziert werden konnten. Das war insofern äußerst schwierig, als es sich dabei um zumeist kleine Broschüren oder flugblattähnliche Veröffentlichungen handelte. Zugleich erfährt der Leser, wer ihre Verfasser waren und inwieweit bzw. wo sie überliefert sind. Über die Autoren wiederum finden sich in den Anmerkungen mehr oder minder ausführliche Kurzbiographien.
Aktualisiert: 2023-06-27
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Im vorliegenden Band werden wie im Band II. Teil 1 (ISBN 978-3-86464-237-1) erstmals die im „Vorwärts“ abgedruckten stenographischen Mitschriften, die Mitarbeiter des Zentralorgans im Juli 1904 während des Königsberger Geheimbund- und Hochverratsprozess anfertigten, wieder abgedruckt. Das amtliche Protokoll war schon im Jahre 1904 unter dem Titel „Königsberg. Der Geheimbund des Zaren“ (Der Königsberger Prozeß wegen Geheimbündelei, Hochverrat gegen Rußland und Zarenbeleidigung vom 12. bis 25. Juli 1904. Nach den Akten und stenographischen Aufzeichnungen mit Einleitungen und Erläuterungen) von Kurt Eisner ediert worden (eine Neuauflage dieses Protokolls erschien im Jahre 1988 im Dietz-Verlag, die von Detlef Jena besorgt wurde). Der Mangel dieser Editionen besteht darin, dass sowohl Kurt Eisner als auch Detlef Jena auf eine wissenschaftliche Kommentierung verzichteten. Dem soll mit der vorliegenden Edition abgeholfen werden. Hinzu kommt, dass die Qualität der im „Vorwärts“ abgedruckten protokollarischen Mitschriften von niemanden anders als Karl Liebknecht bemängelt wurde. Das wiederum nahmen großbürgerliche Blätter wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ zum Anlass, um grundsätzliche Bedenken an der Objektivität der sozialdemokratischen Presseberichterstattung zu äußern. Um nun der Forschung die Möglichkeit zu geben, diesen Vorwurf anhand der überlieferten Quellen zu prüfen, werden in den drei Teilen des 2. Bandes der „Gesammelten Prozesse des Karl Liebknecht“ die vom „Vorwärts“ veröffentlichten stenographischen Mitschriften erstmals wissenschaftlich ediert. In diesem Prozess, dem auch in der bürgerlichen Presse ungewöhnlich große Aufmerksamkeit gewidmet wurde, hatte Karl Liebknecht, der schon zuvor russische Emigranten verteidigt hatte und daher mit der Materie sehr vertraut war, gemeinsam mit seinen Anwaltskollegen Hugo Haase und Hugo Heinemann die Verteidigung übernommen. Im Prozessverlauf deckten sie auf, wie eng die deutschen mit den russischen Polizei- und Justizbehörden zusammenarbeiteten, um der noch jungen russischen Sozialdemokratie den Boden zu entziehen. Im Mittelpunkt des Prozesses stand der mehr oder minder umfangreiche Schmuggel revolutionärer (in Deutschland zumeist erlaubter) Literatur in russischer Sprache, insbesondere der Schleichhandel mit der seinerzeit in München gedruckten „Iskra“, von Deutschland nach Russland. Der Schwerpunkt der in diesem Band edierten Verhandlungstage lag in der Inhaltsanalyse der einzelnen geschmuggelten Schriften, die vom Editor vollständig identifiziert werden konnten. Das war insofern äußerst schwierig, als es sich dabei um zumeist kleine Broschüren oder flugblattähnliche Veröffentlichungen handelte. Zugleich erfährt der Leser, wer ihre Verfasser waren und inwieweit bzw. wo sie überliefert sind. Über die Autoren wiederum finden sich in den Anmerkungen mehr oder minder ausführliche Kurzbiographien.
Aktualisiert: 2023-06-27
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Im vorliegenden Band werden wie im Band II. Teil 1 (ISBN 978-3-86464-237-1) erstmals die im „Vorwärts“ abgedruckten stenographischen Mitschriften, die Mitarbeiter des Zentralorgans im Juli 1904 während des Königsberger Geheimbund- und Hochverratsprozess anfertigten, wieder abgedruckt. Das amtliche Protokoll war schon im Jahre 1904 unter dem Titel „Königsberg. Der Geheimbund des Zaren“ (Der Königsberger Prozeß wegen Geheimbündelei, Hochverrat gegen Rußland und Zarenbeleidigung vom 12. bis 25. Juli 1904. Nach den Akten und stenographischen Aufzeichnungen mit Einleitungen und Erläuterungen) von Kurt Eisner ediert worden (eine Neuauflage dieses Protokolls erschien im Jahre 1988 im Dietz-Verlag, die von Detlef Jena besorgt wurde). Der Mangel dieser Editionen besteht darin, dass sowohl Kurt Eisner als auch Detlef Jena auf eine wissenschaftliche Kommentierung verzichteten. Dem soll mit der vorliegenden Edition abgeholfen werden. Hinzu kommt, dass die Qualität der im „Vorwärts“ abgedruckten protokollarischen Mitschriften von niemanden anders als Karl Liebknecht bemängelt wurde. Das wiederum nahmen großbürgerliche Blätter wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ zum Anlass, um grundsätzliche Bedenken an der Objektivität der sozialdemokratischen Presseberichterstattung zu äußern. Um nun der Forschung die Möglichkeit zu geben, diesen Vorwurf anhand der überlieferten Quellen zu prüfen, werden in den drei Teilen des 2. Bandes der „Gesammelten Prozesse des Karl Liebknecht“ die vom „Vorwärts“ veröffentlichten stenographischen Mitschriften erstmals wissenschaftlich ediert. In diesem Prozess, dem auch in der bürgerlichen Presse ungewöhnlich große Aufmerksamkeit gewidmet wurde, hatte Karl Liebknecht, der schon zuvor russische Emigranten verteidigt hatte und daher mit der Materie sehr vertraut war, gemeinsam mit seinen Anwaltskollegen Hugo Haase und Hugo Heinemann die Verteidigung übernommen. Im Prozessverlauf deckten sie auf, wie eng die deutschen mit den russischen Polizei- und Justizbehörden zusammenarbeiteten, um der noch jungen russischen Sozialdemokratie den Boden zu entziehen. Im Mittelpunkt des Prozesses stand der mehr oder minder umfangreiche Schmuggel revolutionärer (in Deutschland zumeist erlaubter) Literatur in russischer Sprache, insbesondere der Schleichhandel mit der seinerzeit in München gedruckten „Iskra“, von Deutschland nach Russland. Der Schwerpunkt der in diesem Band edierten Verhandlungstage lag in der Inhaltsanalyse der einzelnen geschmuggelten Schriften, die vom Editor vollständig identifiziert werden konnten. Das war insofern äußerst schwierig, als es sich dabei um zumeist kleine Broschüren oder flugblattähnliche Veröffentlichungen handelte. Zugleich erfährt der Leser, wer ihre Verfasser waren und inwieweit bzw. wo sie überliefert sind. Über die Autoren wiederum finden sich in den Anmerkungen mehr oder minder ausführliche Kurzbiographien.
Aktualisiert: 2023-06-27
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Die Arbeit behandelt die Geschichte der alljährlich stattfindenden Demonstrationen zum Gedenken an die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg am 15. Januar 1919. In der Weimarer Republik als Gedenktag der KPD entstanden, wurde der «15. Januar» nach dem Zweiten Weltkrieg von der SED als Nationalfeiertag begangen, der nach der Wiedervereinigung wieder zum «Kampftag einer Partei» verkümmerte. Nach Darstellung des Gedenkens in der Weimarer Republik behandelt der Hauptteil der Arbeit die Gedenkdemonstrationen in der DDR. Nach 1945 marschierten alljährlich mehrere hunderttausend Menschen durch den Ostteil Berlins zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde. Führende Parteifunktionäre hielten dort Reden, an denen sich die jeweils geltende politische «Linie» der SED und deren Wandlungen ablesen lassen.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Die Arbeit behandelt die Geschichte der alljährlich stattfindenden Demonstrationen zum Gedenken an die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg am 15. Januar 1919. In der Weimarer Republik als Gedenktag der KPD entstanden, wurde der «15. Januar» nach dem Zweiten Weltkrieg von der SED als Nationalfeiertag begangen, der nach der Wiedervereinigung wieder zum «Kampftag einer Partei» verkümmerte. Nach Darstellung des Gedenkens in der Weimarer Republik behandelt der Hauptteil der Arbeit die Gedenkdemonstrationen in der DDR. Nach 1945 marschierten alljährlich mehrere hunderttausend Menschen durch den Ostteil Berlins zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde. Führende Parteifunktionäre hielten dort Reden, an denen sich die jeweils geltende politische «Linie» der SED und deren Wandlungen ablesen lassen.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Die Arbeit behandelt die Geschichte der alljährlich stattfindenden Demonstrationen zum Gedenken an die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg am 15. Januar 1919. In der Weimarer Republik als Gedenktag der KPD entstanden, wurde der «15. Januar» nach dem Zweiten Weltkrieg von der SED als Nationalfeiertag begangen, der nach der Wiedervereinigung wieder zum «Kampftag einer Partei» verkümmerte. Nach Darstellung des Gedenkens in der Weimarer Republik behandelt der Hauptteil der Arbeit die Gedenkdemonstrationen in der DDR. Nach 1945 marschierten alljährlich mehrere hunderttausend Menschen durch den Ostteil Berlins zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde. Führende Parteifunktionäre hielten dort Reden, an denen sich die jeweils geltende politische «Linie» der SED und deren Wandlungen ablesen lassen.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Vor 100 Jahren, etwa von Anfang November bis zum Frühjahr 1919, erlebte Deutschland das, was heute, zur Abgrenzung von der russischen „Oktoberrevolution“ recht unscharf als „Novemberrevolution“ bezeichnet wird. Die ihr vorausgehenden und ihr folgenden Entwicklungen wären ohne den damaligen Weltkrieg mit seinen schließlich dramatischen Auswirkungen auf das Alltagsleben der Menschen gerade im vom Welthandel abgeschnittenen Deutschland nicht zu erwarten gewesen. Die Novemberrevolution und die Ereignisse in ihrem Vorfeld haben nicht zur militärischen Niederlage geführt, wie es die verantwortlichen und gescheiterten führenden Militärs zu ihrer Selbstentlastung („Dolchstoßlegende“) gern behauptet haben; im Gegenteil, das viel zu späte Eingeständnis des bevorstehenden Zusammenbruchs und das leichtsinnige Verhalten der Seekriegsleitung haben den in Jahren kriegsbedingt aufgestauten Druck erst zum Überdruck und schließlich, als „Streik gegen den Krieg“ und seine Auswirkungen, zur Entladung, zur Revolution geführt.
Heute wird die Berichterstattung über die Novemberrevolution oft reduziert auf die fingierte Abdankung der Hohenzollern, die Ausrufung der Republik, Friedrich Eberts Regierungsübernahme, den „Spartakus aufstand“, die Nationalversammlung und den Versailler Vertrag. Man nennt Namen wie Friedrich Ebert, Philipp Scheidemann, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Was eigentlich geschah und worum es ging wird nur kurz abgehandelt.
Im „Rat der Volksbeauftragten“, einer Art Revolutionsregierung, waren Liebknecht und Luxemburg nicht vertreten, aber neben Ebert, Scheidemann und Otto Landsberg von der „Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ (SPD) für etwa 6 Wochen auch drei Vertreter der 1916 von dieser abgespaltenen „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ (USPD): Hugo Haase, Wilhelm Dittmann und Emil Barth. Die USPD-Vertreter sind heute so gut wie vergessen. Das gilt ganz besonders für Emil Barth. Über ihn gibt es nur wenige wohlwollende oder gar anerkennende, bestenfalls nachsichtige Kommentare. Verkürzt kann man aber sagen, dass Barth im „Rat der Volksbeauftragten“ in dem Bemühen, einerseits die Belange seiner linksradikalen Unterstützer zu vertreten und andererseits den Realitäten Rechnung zu tragen, also „zwischen beiden Stühlen sitzend“, gescheitert ist.
Der am 23. April 1879 als Arbeitersohn in Heidelberg geborene Emil Barth erlernte nach seinem Volksschulabschluss den Beruf des Klempners, in dem er ab 1898 ausübte. 1908 übersiedelte er nach Berlin und trat dort der SPD und dem Deutschen Metallarbeiterverband (DMV) bei, in dem er ab 1914 als hauptamtlichen Funktionär tätig war. 1917 verließ er die SPD und trat der USPD bei.
Am 9. Februar 1918 ließ sich Barth nach einer flammenden Rede zum Vorsitzenden der „Revolutionären Obleute“ von Berlin wählen. In dieser Eigenschaft wurde er neben Haase und Dittmann für die USPD in den Rat der Volksbeauftragten entsandt, in dem er für Sozial- und Gesundheitspolitik zuständig war. Außerdem wurde er, der die Vollversammlung der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte im Zirkus Busch am 10, November geleitet hatte, in den „Vollzugsrat“ des Arbeiter- und Soldatenrats gewählt, der nach Vorstellung linksradikalen Kräfte den Rat der Volksbeauftragten kontrollieren sollte.
Nach den „Weihnachtskämpfen“ um die „Volksmarine-Division“ treten am 29. Dezember die drei USPD-Vertreter aus dem Rat der Volksbeauftragten aus.
Nach der Zersplitterung der USPD verließ Barth die Restpartei und trat 1921 wieder in die SPD ein. Von 1921–1924 war er Vorsitzender und Sekretär der Berliner Betriebsrätezentrale und trat gelegentlich als Redner in Partei- und Gewerkschaftsversammlungen auf, ohne hier eine besondere Funktion inne zu haben. Nach mehreren Verhaftungen während der NS-Zeit starb Emil Barth am 25. Juli 1941 in Berlin.
Schon 1919 veröffentlichte er seine von Verbitterung geprägte Rechtfertigungsschrift Aus der Werkstatt der deutschen Revolution. Hierin hat er seine Rolle vor und während der Revolution stark überzeichnet, aber immerhin bietet er als einer der ersten Zeitzeugen und vor allem als politisch Handelnder Einblicke in die Vorgänge in dieser dramatischen Zeit. Mit der Einschränkung, dass die deutsche Revolution vom November 1918 nicht „in erster Linie von dem Verfasser dieser Arbeit vorbereitet worden“ ist, hat das Vorwort des Verlegers Adolph Hoffmann, der selbst im Rahmen der SPD, USPD, später KPD und dann wieder SPD politisch tätig war) auch heute noch Gültigkeit. Der Bericht kann und sollte den umfangreicheren und tiefer gehenden (später verfassten) Erfahrungsberichten anderer Zeitgenossen wie etwa Richard Müller und Hermann Müller zur Seite gestellt werden. Bei allen Vorbehalten dem Text gegenüber (geben die als Zitate wiedergegebenen Reden und Gespräche wirklich genau den tatsächlichen Inhalt wieder?) wird doch deutlich, dass Emil Barth zwar kein deutscher Trotzki oder Antonow-Owsejenko war, aber auch kein „Hofnarr der Revolution“, wie ein böses Wort lautete: Im Rat der Volksbeauftragten konnte er sich gegen Ebert und vor allem Landsberg (beide SPD) nicht behaupten, geschweige denn durchsetzen, und durch Dittmann und den phlegmatischen Haase (der immerhin auf dem Papier gleichberechtigter Vorsitzender neben Ebert war), den beiden weiteren USPD-Vertretern, fand er keine Unterstützung.
Nach hundert Jahren halte ich es für gerechtfertigt, die Werkstatt wieder zugänglich zu machen. Der Bericht kann und sollte den umfangreicheren und tiefer gehenden (später verfassten) Erfahrungsberichten anderer Zeitgenossen zur Seite gestellt werden, wie etwa Richard Müller: Vom Kaiserreich zur Republik [I. Band]. Ein Beitrag zur Geschichte der revolutionären Arbeiterbewegung während des Weltkrieges. Wissenschaft und Gesellschaft. Band 3. Wien: Malik 1924; Vom Kaiserreich zur Republik. II. Band. Die Novemberrevolution. Wissenschaft und Gesellschaft. Band 4. Wien: Malik 1925; Der Bürgerkrieg in Deutschland. Geburtswehen der Republik. Berlin: Phöbus 1925. – Es gibt mehrere Neuausgaben. Aktuell ist die preiswerte Neuausgabe in einem Band unter dem Titel Eine Geschichte der Novemberrevolution zu empfehlen: Berlin: Die Buchmacherei, 12. Aufl. 2018
Aktualisiert: 2020-07-19
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Für die einen ist Waldemar Pabst (1880-1970) auch heute noch „der Bluthund und Spießgeselle Noskes“, für die anderen bleibt er „der Patriot und Retter Deutschlands vor dem Bolschewismus“. Im Auftrag der SPD-Regierung unter Friedrich Ebert war er mit der Garde-Kavallerie-(Schützen)-Division ab November 1918 den ultralinken Auswüchsen der Revolution entgegengetreten. Vom unbeugsamen Willen beseelt, Deutschland nicht dem Bolschewismus russischer Prägung anheimfallen zu lassen, schreckte er auch nicht davor zurück, als selbsternannter „oberster Richter“ eines militärischen Standgerichts, die Tötung der beiden Führer des Spartakusbundes, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, zu befehlen.
Im März 1919 zählte das von Hauptmann Pabst geführte Garde-Kavallerie-(Schützen)-Korps rund 40 000 Mann, in diesen Wochen war er die tatsächliche Macht im Staate. Der im Juni 1920 von ihm mit vorbereitete Kapp-Putsch trug seine Handschrift. Nach dessen Scheitern wich Pabst nach Österreich aus und übernahm dort, für zehn Jahre, die Stelle des Stabschefs der Tiroler Heimwehr. Nach Deutschland zurückgekehrt, erlebte er den Beginn des III. Reiches, dessen Ideologie er, der Monarchist, aus weltanschaulichen Gründen ablehnte. Nach weiteren erlebnisreichen Jahrzehnten starb er 1970 in Düsseldorf.
In dieser reich bebilderten Biografie kommt Pabst häufig „selbst“ zu Wort. Dafür wurde sein gesamter Nachlass, der dem Autor vorliegt, gesichtet, zahlreiche dokumentarische Belegstücke verwendet, darunter auch Tonbandaufnahmen aus den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts sowie zeitgeschichtliche Dokumente, die er handschriftlich mit Anmerkungen versehen hat. Der Leser erhält damit, quasi „aus erster Hand“, Ansichten und Meinungen einer polarisierenden Persönlichkeit und kann sich selbst ein Bild machen.
Aktualisiert: 2020-02-13
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Die Arbeit behandelt die Geschichte der alljährlich stattfindenden Demonstrationen zum Gedenken an die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg am 15. Januar 1919. In der Weimarer Republik als Gedenktag der KPD entstanden, wurde der «15. Januar» nach dem Zweiten Weltkrieg von der SED als Nationalfeiertag begangen, der nach der Wiedervereinigung wieder zum «Kampftag einer Partei» verkümmerte. Nach Darstellung des Gedenkens in der Weimarer Republik behandelt der Hauptteil der Arbeit die Gedenkdemonstrationen in der DDR. Nach 1945 marschierten alljährlich mehrere hunderttausend Menschen durch den Ostteil Berlins zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde. Führende Parteifunktionäre hielten dort Reden, an denen sich die jeweils geltende politische «Linie» der SED und deren Wandlungen ablesen lassen.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Sich mit dem kommunistischen Werk Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs auseinanderzusetzen, das ist für uns keine Stubengelehrtheit, sondern die Verpflichtung, den von ihnen gewiesenen Weg des Kampfes gegen den deutschen Imperialismus unter den heutigen Bedingungen fortzuführen: Für den revolutionären Bürgerkrieg zum Sturz der deutschen Bourgeoisie, für die revolutionäre Diktatur des Proletariats und den Sozialismus, für die wahrhaft revolutionäre Kommunistische Partei des Proletariats, für einen unversöhnlichen Kampf gegen Opportunismus und Reformismus, für den proletarischen Internationalismus und den Kampf gegen den verfluchten deutschen Chauvinismus.
Aktualisiert: 2018-07-12
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»Seit Jahren war ich beunruhigt. Ich kam mit meinem Zweitvater Marx nicht mehr umstandslos zurecht.«
Die äußerst lebendige Perspektive einer Frau, die Kritik von innen heraus übt: ein Lesegenuss und eine Anregung zum Denken, die bis heute aktuell ist – an manchen Stellen aktueller denn je. Gerade in Zeiten von Sozialstaatskrise, Turbokapitalismus und Fortschrittsdogma unbedingt lesenswert.
Aktualisiert: 2022-07-14
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Eine wichtige Lehre aus dem Kampf der KPD in der Zeit von 1929 bis 1933 ist ohne Zweifel, daß in einem Land wie Deutschland neben dem vorrangigen Kampf um die Gewinnung der Mehrheit der Arbeiterinnen und Arbeiter für die proletarische Revolution und den Kommunismus auch mit großem Kräfteaufwand der demokratische Kampf gegen die Nazi-Ideologie und den Chauvinismus geführt werden muß mit dem Ziel, die kleinbürgerlich verhetzten Massen wenn schon nicht zu gewinnen, so doch wenigstens zu neutralisieren. Im Bewußtsein dieser schwierigen Probleme muß man die Linie der KPD von 1929 bis 1933 genau analysieren, ihre Fehler auch im Sinne einer Selbstkritik wissenschaftlich-rücksichtslos im richtigen Rahmen aufdecken und gleichzeitig mit den Genossinnen und Genossen "unserer KPD", mit ihrem praktischen Kampf und Einsatz, solidarisch sein.
Aktualisiert: 2015-04-22
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