Spanische Literatur im historischen, politischen und kulturellen Kontext

Spanische Literatur im historischen, politischen und kulturellen Kontext von Lentzen,  Manfred
Der vorliegende Band vereint insgesamt sechsundzwanzig Studien zur spanischen Literatur des Goldenen Zeitalters, der Aufklärung und des 20. Jahrhunderts. Das einigende Band aller Studien besteht darin, die literarischen Texte sowohl in struktureller und ästhetischer Hinsicht als auch im Zusammenhang der historischen, politischen und kulturellen Entwicklung der jeweiligen Zeit zu analysieren, um auf diese Weise zu einem adäquaten und fundierten Verständnis zu gelangen. Was das Siglo de Oro betrifft, kommen u.a. Werke von Tirso de Molina, Francisco Delicado und Cervantes zur Sprache. Bezüglich des Siglo de las Luces werden die nahezu unbekannten „Cartas críticas sobre la Italia“ von José García de la Huerta und Montengóns Roman „Eudoxia, hija de Belisario“ analysiert. Die meisten Studien sind jedoch der spanischen Literatur des 20. Jahrhunderts gewidmet: Im Mittelpunkt stehen – neben Miguel de Unamuno – das Theater von Carlos Arniches, die Diskussion über Sinn und Zweck des Theaters in den dreißiger Jahren, das politische Engagement verschiedener Autoren in ihren literarischen Texten (z. B. Miguel Hernández, Gonzalo Torrente Ballester, Ramón J. Sender, Agustín de Foxá, Rafael Alberti) und Theaterstücke von Miguel Mihura und Francisco Nieva. Weiterhin wird die Rezeption Mariano José de Larras bei Autoren des 20. Jahrhunderts thematisiert. Was die Lyrik betrifft, so beschäftigen sich drei Untersuchungen mit lyrischen Kleinformen verschiedener spanischer Dichter sowie mit den Kurzgedichten von Andrés Sánchez Robayna.
Aktualisiert: 2023-06-24
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Spanische Literatur im historischen, politischen und kulturellen Kontext

Spanische Literatur im historischen, politischen und kulturellen Kontext von Lentzen,  Manfred
Der vorliegende Band vereint insgesamt sechsundzwanzig Studien zur spanischen Literatur des Goldenen Zeitalters, der Aufklärung und des 20. Jahrhunderts. Das einigende Band aller Studien besteht darin, die literarischen Texte sowohl in struktureller und ästhetischer Hinsicht als auch im Zusammenhang der historischen, politischen und kulturellen Entwicklung der jeweiligen Zeit zu analysieren, um auf diese Weise zu einem adäquaten und fundierten Verständnis zu gelangen. Was das Siglo de Oro betrifft, kommen u.a. Werke von Tirso de Molina, Francisco Delicado und Cervantes zur Sprache. Bezüglich des Siglo de las Luces werden die nahezu unbekannten „Cartas críticas sobre la Italia“ von José García de la Huerta und Montengóns Roman „Eudoxia, hija de Belisario“ analysiert. Die meisten Studien sind jedoch der spanischen Literatur des 20. Jahrhunderts gewidmet: Im Mittelpunkt stehen – neben Miguel de Unamuno – das Theater von Carlos Arniches, die Diskussion über Sinn und Zweck des Theaters in den dreißiger Jahren, das politische Engagement verschiedener Autoren in ihren literarischen Texten (z. B. Miguel Hernández, Gonzalo Torrente Ballester, Ramón J. Sender, Agustín de Foxá, Rafael Alberti) und Theaterstücke von Miguel Mihura und Francisco Nieva. Weiterhin wird die Rezeption Mariano José de Larras bei Autoren des 20. Jahrhunderts thematisiert. Was die Lyrik betrifft, so beschäftigen sich drei Untersuchungen mit lyrischen Kleinformen verschiedener spanischer Dichter sowie mit den Kurzgedichten von Andrés Sánchez Robayna.
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Spanische Literatur im historischen, politischen und kulturellen Kontext

Spanische Literatur im historischen, politischen und kulturellen Kontext von Lentzen,  Manfred
Der vorliegende Band vereint insgesamt sechsundzwanzig Studien zur spanischen Literatur des Goldenen Zeitalters, der Aufklärung und des 20. Jahrhunderts. Das einigende Band aller Studien besteht darin, die literarischen Texte sowohl in struktureller und ästhetischer Hinsicht als auch im Zusammenhang der historischen, politischen und kulturellen Entwicklung der jeweiligen Zeit zu analysieren, um auf diese Weise zu einem adäquaten und fundierten Verständnis zu gelangen. Was das Siglo de Oro betrifft, kommen u.a. Werke von Tirso de Molina, Francisco Delicado und Cervantes zur Sprache. Bezüglich des Siglo de las Luces werden die nahezu unbekannten „Cartas críticas sobre la Italia“ von José García de la Huerta und Montengóns Roman „Eudoxia, hija de Belisario“ analysiert. Die meisten Studien sind jedoch der spanischen Literatur des 20. Jahrhunderts gewidmet: Im Mittelpunkt stehen – neben Miguel de Unamuno – das Theater von Carlos Arniches, die Diskussion über Sinn und Zweck des Theaters in den dreißiger Jahren, das politische Engagement verschiedener Autoren in ihren literarischen Texten (z. B. Miguel Hernández, Gonzalo Torrente Ballester, Ramón J. Sender, Agustín de Foxá, Rafael Alberti) und Theaterstücke von Miguel Mihura und Francisco Nieva. Weiterhin wird die Rezeption Mariano José de Larras bei Autoren des 20. Jahrhunderts thematisiert. Was die Lyrik betrifft, so beschäftigen sich drei Untersuchungen mit lyrischen Kleinformen verschiedener spanischer Dichter sowie mit den Kurzgedichten von Andrés Sánchez Robayna.
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Spanische Literatur im historischen, politischen und kulturellen Kontext

Spanische Literatur im historischen, politischen und kulturellen Kontext von Lentzen,  Manfred
Der vorliegende Band vereint insgesamt sechsundzwanzig Studien zur spanischen Literatur des Goldenen Zeitalters, der Aufklärung und des 20. Jahrhunderts. Das einigende Band aller Studien besteht darin, die literarischen Texte sowohl in struktureller und ästhetischer Hinsicht als auch im Zusammenhang der historischen, politischen und kulturellen Entwicklung der jeweiligen Zeit zu analysieren, um auf diese Weise zu einem adäquaten und fundierten Verständnis zu gelangen. Was das Siglo de Oro betrifft, kommen u.a. Werke von Tirso de Molina, Francisco Delicado und Cervantes zur Sprache. Bezüglich des Siglo de las Luces werden die nahezu unbekannten „Cartas críticas sobre la Italia“ von José García de la Huerta und Montengóns Roman „Eudoxia, hija de Belisario“ analysiert. Die meisten Studien sind jedoch der spanischen Literatur des 20. Jahrhunderts gewidmet: Im Mittelpunkt stehen – neben Miguel de Unamuno – das Theater von Carlos Arniches, die Diskussion über Sinn und Zweck des Theaters in den dreißiger Jahren, das politische Engagement verschiedener Autoren in ihren literarischen Texten (z. B. Miguel Hernández, Gonzalo Torrente Ballester, Ramón J. Sender, Agustín de Foxá, Rafael Alberti) und Theaterstücke von Miguel Mihura und Francisco Nieva. Weiterhin wird die Rezeption Mariano José de Larras bei Autoren des 20. Jahrhunderts thematisiert. Was die Lyrik betrifft, so beschäftigen sich drei Untersuchungen mit lyrischen Kleinformen verschiedener spanischer Dichter sowie mit den Kurzgedichten von Andrés Sánchez Robayna.
Aktualisiert: 2023-06-24
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Der lange Weg nach Hause

Der lange Weg nach Hause von Carcu,  Adriana, Pop,  Traian, Sandu,  Renate;Schmidt,  Heila
Adriana Carcu, Der lange Weg nach Hause. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 129. 357 S., ISBN 978-3-86356-356-1, €[D]23,00 „In Gesprächen mit den Zuhausegebliebenen ist man nun derjenige, der dank des gemeinsamen Hintergrundes zuhören kann. Deine neue Angst, das Gefühl, in dunklen Gewässern zu versinken, sind stumme Schreie, weil man schließlich selbst die „Lösung“ gewählt hatte. Niemand will hören, dass eine Lösung Risse hat.” Adriana Carcu „Es geschah vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Nach einem längeren Aufenthalt in Rumänien kam ich zurück nach Heidelberg. Wäh- rend das Taxi mich heimbrachte und ich die vertrauten Gebäude betrachtete, flüsterte ich plötzlich, „meine kleine Stadt.” Es war noch Sommer, die Sonne hoch am Himmel, die Terrassen voll, auf den Bürgersteigen rege diskutierende Jugendliche, und ich stellte erstmalig fest, dass die Stadt einen meridionalen Touch hatte. Die Wochen der Abwesenheit hatten sie mir genügend entfremdet, dass ich sie mit anderen Augen sehen und mich über meine Rückkehr freuen konnte. Das Gefühl kannte ich von den Stadtbesichtigungen mit meinen Gästen, denen ich Gegenden zeigte, die seltener besucht aber von einer intimen Schönheit waren. Diesmal war ich sowohl Gast als auch Gastgeber.” „Zuerst wird man durch die Un- kenntnis der Sprache in einer Art autistischen Kapsel isoliert und erfährt von der unwiderstehlichen Macht des Lächelns. Danach, wenn man bereits die Nachrichten verstehen kann und meint, auch den Lauf der Dinge begriffen zu haben, steht man plötzlich vor Anspielungen auf Ereignisse, die vor der eigentlichen „Existenz“ lagen, oder auf Details, die Teil der neuen Zivilisation sind, und man fühlt sich ausgeschlossen. Das ist die kulturelle Barriere, und je später im Leben man da ankommt, desto schwieriger wird es, ihr Ende zu erreichen. Wenn dann die Zeit kommt, in der man mit den wesentlichen Ereignissen des neuen Landes synchronisiert und halbwegs sozial integriert ist, taucht die letzte Barriere auf, die subtilste von allen, und zwar die Barriere des Systems.” Adriana Carcu
Aktualisiert: 2023-06-22
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Der lange Weg nach Hause

Der lange Weg nach Hause von Carcu,  Adriana, Pop,  Traian, Sandu,  Renate;Schmidt,  Heila
Adriana Carcu, Der lange Weg nach Hause. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 129. 357 S., ISBN 978-3-86356-356-1, €[D]23,00 „In Gesprächen mit den Zuhausegebliebenen ist man nun derjenige, der dank des gemeinsamen Hintergrundes zuhören kann. Deine neue Angst, das Gefühl, in dunklen Gewässern zu versinken, sind stumme Schreie, weil man schließlich selbst die „Lösung“ gewählt hatte. Niemand will hören, dass eine Lösung Risse hat.” Adriana Carcu „Es geschah vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Nach einem längeren Aufenthalt in Rumänien kam ich zurück nach Heidelberg. Wäh- rend das Taxi mich heimbrachte und ich die vertrauten Gebäude betrachtete, flüsterte ich plötzlich, „meine kleine Stadt.” Es war noch Sommer, die Sonne hoch am Himmel, die Terrassen voll, auf den Bürgersteigen rege diskutierende Jugendliche, und ich stellte erstmalig fest, dass die Stadt einen meridionalen Touch hatte. Die Wochen der Abwesenheit hatten sie mir genügend entfremdet, dass ich sie mit anderen Augen sehen und mich über meine Rückkehr freuen konnte. Das Gefühl kannte ich von den Stadtbesichtigungen mit meinen Gästen, denen ich Gegenden zeigte, die seltener besucht aber von einer intimen Schönheit waren. Diesmal war ich sowohl Gast als auch Gastgeber.” „Zuerst wird man durch die Un- kenntnis der Sprache in einer Art autistischen Kapsel isoliert und erfährt von der unwiderstehlichen Macht des Lächelns. Danach, wenn man bereits die Nachrichten verstehen kann und meint, auch den Lauf der Dinge begriffen zu haben, steht man plötzlich vor Anspielungen auf Ereignisse, die vor der eigentlichen „Existenz“ lagen, oder auf Details, die Teil der neuen Zivilisation sind, und man fühlt sich ausgeschlossen. Das ist die kulturelle Barriere, und je später im Leben man da ankommt, desto schwieriger wird es, ihr Ende zu erreichen. Wenn dann die Zeit kommt, in der man mit den wesentlichen Ereignissen des neuen Landes synchronisiert und halbwegs sozial integriert ist, taucht die letzte Barriere auf, die subtilste von allen, und zwar die Barriere des Systems.” Adriana Carcu
Aktualisiert: 2023-06-22
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Der lange Weg nach Hause

Der lange Weg nach Hause von Carcu,  Adriana, Pop,  Traian, Sandu,  Renate;Schmidt,  Heila
Adriana Carcu, Der lange Weg nach Hause. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 129. 357 S., ISBN 978-3-86356-356-1, €[D]23,00 „In Gesprächen mit den Zuhausegebliebenen ist man nun derjenige, der dank des gemeinsamen Hintergrundes zuhören kann. Deine neue Angst, das Gefühl, in dunklen Gewässern zu versinken, sind stumme Schreie, weil man schließlich selbst die „Lösung“ gewählt hatte. Niemand will hören, dass eine Lösung Risse hat.” Adriana Carcu „Es geschah vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Nach einem längeren Aufenthalt in Rumänien kam ich zurück nach Heidelberg. Wäh- rend das Taxi mich heimbrachte und ich die vertrauten Gebäude betrachtete, flüsterte ich plötzlich, „meine kleine Stadt.” Es war noch Sommer, die Sonne hoch am Himmel, die Terrassen voll, auf den Bürgersteigen rege diskutierende Jugendliche, und ich stellte erstmalig fest, dass die Stadt einen meridionalen Touch hatte. Die Wochen der Abwesenheit hatten sie mir genügend entfremdet, dass ich sie mit anderen Augen sehen und mich über meine Rückkehr freuen konnte. Das Gefühl kannte ich von den Stadtbesichtigungen mit meinen Gästen, denen ich Gegenden zeigte, die seltener besucht aber von einer intimen Schönheit waren. Diesmal war ich sowohl Gast als auch Gastgeber.” „Zuerst wird man durch die Un- kenntnis der Sprache in einer Art autistischen Kapsel isoliert und erfährt von der unwiderstehlichen Macht des Lächelns. Danach, wenn man bereits die Nachrichten verstehen kann und meint, auch den Lauf der Dinge begriffen zu haben, steht man plötzlich vor Anspielungen auf Ereignisse, die vor der eigentlichen „Existenz“ lagen, oder auf Details, die Teil der neuen Zivilisation sind, und man fühlt sich ausgeschlossen. Das ist die kulturelle Barriere, und je später im Leben man da ankommt, desto schwieriger wird es, ihr Ende zu erreichen. Wenn dann die Zeit kommt, in der man mit den wesentlichen Ereignissen des neuen Landes synchronisiert und halbwegs sozial integriert ist, taucht die letzte Barriere auf, die subtilste von allen, und zwar die Barriere des Systems.” Adriana Carcu
Aktualisiert: 2023-06-22
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Der lange Weg nach Hause

Der lange Weg nach Hause von Carcu,  Adriana, Pop,  Traian, Sandu,  Renate;Schmidt,  Heila
Adriana Carcu, Der lange Weg nach Hause. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 129. 357 S., ISBN 978-3-86356-356-1, €[D]23,00 „In Gesprächen mit den Zuhausegebliebenen ist man nun derjenige, der dank des gemeinsamen Hintergrundes zuhören kann. Deine neue Angst, das Gefühl, in dunklen Gewässern zu versinken, sind stumme Schreie, weil man schließlich selbst die „Lösung“ gewählt hatte. Niemand will hören, dass eine Lösung Risse hat.” Adriana Carcu „Es geschah vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Nach einem längeren Aufenthalt in Rumänien kam ich zurück nach Heidelberg. Wäh- rend das Taxi mich heimbrachte und ich die vertrauten Gebäude betrachtete, flüsterte ich plötzlich, „meine kleine Stadt.” Es war noch Sommer, die Sonne hoch am Himmel, die Terrassen voll, auf den Bürgersteigen rege diskutierende Jugendliche, und ich stellte erstmalig fest, dass die Stadt einen meridionalen Touch hatte. Die Wochen der Abwesenheit hatten sie mir genügend entfremdet, dass ich sie mit anderen Augen sehen und mich über meine Rückkehr freuen konnte. Das Gefühl kannte ich von den Stadtbesichtigungen mit meinen Gästen, denen ich Gegenden zeigte, die seltener besucht aber von einer intimen Schönheit waren. Diesmal war ich sowohl Gast als auch Gastgeber.” „Zuerst wird man durch die Un- kenntnis der Sprache in einer Art autistischen Kapsel isoliert und erfährt von der unwiderstehlichen Macht des Lächelns. Danach, wenn man bereits die Nachrichten verstehen kann und meint, auch den Lauf der Dinge begriffen zu haben, steht man plötzlich vor Anspielungen auf Ereignisse, die vor der eigentlichen „Existenz“ lagen, oder auf Details, die Teil der neuen Zivilisation sind, und man fühlt sich ausgeschlossen. Das ist die kulturelle Barriere, und je später im Leben man da ankommt, desto schwieriger wird es, ihr Ende zu erreichen. Wenn dann die Zeit kommt, in der man mit den wesentlichen Ereignissen des neuen Landes synchronisiert und halbwegs sozial integriert ist, taucht die letzte Barriere auf, die subtilste von allen, und zwar die Barriere des Systems.” Adriana Carcu
Aktualisiert: 2023-06-22
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Montag

Montag von Britze,  Joachim, Pop,  Traian, Shiolashvili,  Irma
In dieser Gedichtsammlung erzählt Irma Shiolashvili, eine georgische Dichterin der Wendegeneration, über ihren bunten Lebensweg, über ihre innere und äußere Freiheit, über ihre Kriege, die sie als Frau geführt hat, und über die Flügel, die ihr in jungen Jahren verwundet wurden und seitdem immer wieder neu ausgestreckt werden. Sie erzählt über Gesellschaften, die sie mit ihren poetischen Augen betrachtet. Sie erzählt über ihre Identität, die gleichzeitig von der georgischen und der abendländischen Kultur genährt wird. Irma Shiolashvili berührt die unterschiedlichsten Lebensbereiche auf eine ganz ihr eigene Art und Weise, die sie jedoch nie ihre Herkunft vergessen lässt. Für den Leser ist das eine ungewöhnlich interessante Reise.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Auch die Brombeeren haben keine Bedeutung mehr.

Auch die Brombeeren haben keine Bedeutung mehr. von Pop,  Traian, Wedler,  Maximilian, Wedler,  Rainer
Rainer Wedler, Jg. 1942, fuhr nach dem Abitur als Schiffsjunge in die Türkei, nach Algerien und Westafrika. Das Studium der Germanistik, Geschichte, Politik und Philosophie schloss er ab mit einer Dissertation über Burleys „liber de vita“. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Als Einzeltitel sind erschienen: Die kaschubische Wunde, Roman 1995, Die Befreiung aus der Symmetrie, Roman 1999, Das viagrinisch Trostbüchlein, Bibliophiler Text (Pseudonym: Renarius Flabellarius) mit Zeichnungen von Peter Frömmig, Zwielichtzeit, Roman 2000, Die Katze, Sieben Kurzgeschichten 2000, Svendborg. Skovsbostrand 8, Gedichte 2001, Die Farben der Schneiderkreide, Roman 2003, Der Hahn kräht den Wind in die Bäume, Gedichte 2004, Atemwürfel, Gedichte 2004, Via Ronco 40, Gedichte, mit Illustrationen von Peter Frömmig, 2005, Zwischenstation Algier, Roman, 2005, Die Heftigkeit der Himbeeren, Erzählungen, 2006, deichgraf meiner selbst, Gedichte, mit Illustrationen von Ferdinand Wedler, 2008, Die Leihfrist, Roman, 2009, Unter der Hitze des Ziegeldachs, Gedichte mit Zeichnungen von Ferdinand Wedler, 2011, Seegang, Novelle, Zeichnungen von Ferdinand Wedler, 2012, Es gibt keine Spur, Prosastücke, 2013, Ismologie, Texte, 2013, Auch die Brombeeren haben keine Bedeutung mehr, Roman, 2014. Nock, Roman, 2015. Mitarbeit (u.a.) bei: MATRIX (Redaktion), DIE HOREN, BAWÜLON (Redaktionsleitung), neue deutsche literatur, Allmende, orte, DAS GEDICHT, le miracle tatoué, Pegasus, Noisma, Podium, INN, Texttürme, the mover sowie in den Jahresanthologien der Landpresse Weilerswist. Wedler ist Mitglied im VS und PEN. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, u.a. 1992 den Hafiz-Preis, 1993 den Anerkennungspreis der UNESCO-Burgenland, 2009 Rilkepreis/Sierre. 1996 war er Stadtschreiber von Soltau, 2001 Stipendiat der Villa Vigoni. 2003 wurde er mit dem Cismar-Stipendium des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Zu Gastaufenthalten wurde er mehrfach eingeladen, u.a. 1998 in das Brecht-Haus in Svendborg, 2001 auf die Burg Ranis (Thüringen), 2002 von der Konstepidemien nach Göteborg, 2004 ins Centro tedesco in Venedig, in die Villa del Leone am Lago Maggiore und in die Dichterstätte Sarah Kirsch (Limlingerode). Lieferbare Titel von Rainer Wedler Poesie/poésie Zeitgenössische Dichtung aus Frankreich und Deutschland. ISBN: 3-937139-00-1. 168 Seiten; 14,00Eur[D] CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek: Blua, Gérard und Stefanescu, Sergiu : Poesie/ poésie. Zeitgenössische Dichtung aus Frankreich und Deutschland. Mit einem Vorwort von Sergiu Stefanescu. Autoren: Alfonsi, Josiane; Blua, Gérard; Broussard, Yves; Demuth, Volker; Draghincescu, Rodica; Dürrson, Werner; Fels, Gilbert; Kaouah, Abdel- madjid; Kotarski, Carmen; Lovichi, Jacques; Migozzi, Marcel; Montmaneix, François; Oliver, José F. A. ; Özdemir, Hasan; Sayer, Walle; Schneider, Klaus F.; Seiler, Hellmut; Sorrente, Dominique; Stephan, Susanne; Temple, Frédéric Jacques; Tixier, Jean-Max; Ughetto, André; Villain, Jean-Claude; Rainer Wedler. Übersetzer: David, Eric; Lawitschka, Valérie; Fischer, Rüdiger. Ludwigsburg: Pop, 2004 »Ungesagtes der Sinne unterschlagen verwischt / ohne Wohnrecht Offensichtliches verschlüsselt / meine Texte sind nicht gesichert« (J. Alfonsi); »enthaarte Tiere die Blicke leer / darin siehst du plötzlich dich fortgeschoben« (V. Demuth); »und denke / bin ich denn wirklich« (W. Dürrson); »das Instrument demonstriert, exakt diesem Auge, daß hier dubiose Grenzen bestehen / Problem, das es / es? ich! / bislang nicht sah« (G. Fels); »ich hatte die Sprache geöffnet / nicht den Mund« (C. Kotarski); »nur während ich an dich / dachte liebte ich dich / das wort war nur zwischen / den lippen« (H. Özdemir); »geschichten die ich / heimlich hinuntersteige aus den farben / und hellen fenstern in den stummfilm« (J. F. A. Oliver); »zeile um zeile / abgelagertes / ich« (K. F. Schneider); »Heute sing ich, morgen tanz ich, nie ohne euch, aber / Bin ich’s nun oder ist es wirklich ein anderer?« (H. Seiler); »Der allerchristlichste König ist, wie ich, / bald traurig, bald fröhlich« (S. Stephan); »zu wem / soll ich noch sprechen / die Nahen scheinen nah nur« (R. Wedler). Die zitierten Verse sollen einen Eindruck vermitteln von der Vielfalt der Stimmen und der Originalität der von uns verlegten Lyriker und zugleich Anreiz sein, der literarischen Qualität zum Durchbruch zu verhelfen. Zwischenstation Algier. Roman, EPIK- Sammlung, 86 Seiten, ISBN: 3-937139-11-7; 12,80€ deichgraf meiner selbst, Gedichte, mit Illustrationen von Ferdinand Wedler,ISBN: 978-3-937139-34-3, 12,50€ Die Leihfrist, Roman, (EPIK- Sammlung); 128 Seiten, ISBN: 978-3-937139-81-4, 12,00€ Unter der Hitze des Ziegeldachs, Gedichte mit Zeichnun- gen von Ferdinand Wedler, (LYRIK- Sammlung); 136 Seiten, ISBN: 978-3-86356-010-2, 12,00€. Seegang. Mit zwölf Zeichnungen von Ferdinand Wedler. (EPIK Sammlung). 116 S. ISBN: 978-3-86356-030-0, Preis: 12,00€ Es gibt keine Spur, Prosastücke, 2013. (EPIK Sammlung). 330 S. ISBN: 978-3-86356-052-2, 17,80€ Auch die Brombeeren haben keine Bedeutung mehr. Roman. Mit Illustrationen von Maximilian Wedler. Pop Epik. 131 Seiten, ISBN 978-3-86356-076-8, 12,99€ Nock, Roman,Pop Epik, 168 Seiten, ISBN 978-3-86356-119-2, 15,50€ einen Fremden grüßt man nicht, Gedichte 2011 – 2016, Pop Lyrik, 142 Seiten, ISBN:978-3-86356-176-5, m15,50€ Stiftorgel, Kurze Texte, 2014-2017. Mit Fotos aus den „objets trouvés et transformés“ des Autors. Pop Epik. 208 Seiten, ISBN 978-3-86356-190-1, 23,00 € Das Jahr Null ist das Jahr Zwölf. Warum Hitler meinen Vater nur einmal getroffen hat. Roman. Die POP-Verlag-Epikreihe, Bd. 101. 141 Seiten, ISBN 978-3-86356-249-6. €[D]15,50 vor dem Fenster tanzt ein frecher Gedanke. Gedichte. Mit 22 Bildern von Carsten Sternberg. Reihe Lyrik Bd. 143. 145 Seiten, ISBN 978-3-86356-298-4. €[D]16,50
Aktualisiert: 2023-05-30
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Kühe und Locken drehen

Kühe und Locken drehen von Pop,  Traian, Teicher-Maier,  Ursula
Wenn Jean Paul Sartre in seinem Buch Der Ekel den Protagonisten äußern lässt: "… die Dinge sind (.) das, was sie scheinen – und hinter ihnen. ist nichts", so müssten die Protagonisten des Bandes Kühe und Locken drehen von Ursula Teicher-Maier vielleicht sagen: Die Dinge sind das, was sie scheinen - doch hinter ihnen ist Poesie. Mithin der Mensch. Und über jenen sagt Friedrich Dürrenmatt: "Der Mensch ist der Faktor, der nie aufgeht." So auch in Ursula Teicher-Maiers kurzen und lakonischen Prosatexten. Deren Protagonisten handeln selten, wie man es von ihnen erwarten würde, sondern sie folgen inneren Gesetzmäßigkeiten und kreieren einen Alltag, in dem die Dinge ein Eigenleben besitzen und alles ein wenig gedreht wird, so dass nichts selbstverständlich erscheint. "Verzweiflung wandelt sich in Komik, Normalität ins Absurde. Der schnöde Alltag wird zum philosophischen Erkenntnispfad und Einsamkeit zur poetischen Himmelsleiter." Es sind nicht die großen Abenteuer, es ist vor allem die kleine, oft humorvolle Wendung des Blicks auf Menschen und Dinge, die die Lektüre von Kühe und Locken drehen so reizvoll macht.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Ab 18

Ab 18 von Piper,  Carsten, Pop,  Traian
Schöne Scheiße! So hab ich mir das vorgestellt. Total kaltes Regenwetter mitten im Sommer, mit so einem ganz und gar langweiligen bleigrauen Himmel, an dem sich null was bewegt. Dann jede Menge Hausaufgaben und dazu Stunk mit Mama und Maricke, der Zimtzicke. Klasse Nachmittag! Und jetzt schwimmt hier noch ne Masse Blut rum und mittendrin liegt eine Leiche ...
Aktualisiert: 2023-05-30
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Distellicht

Distellicht von Ettl,  Peter, Pop,  Traian
„Inrischriften“ oder „Godblessyouhuhn“ zeigen schon den Weg: In Peter Ettls neuem Gedichtband „Distellicht“ herrschen eigene Gesetze. Mensch, Pflanze und Tier sind absolut gleichgestellt, die Verletzung der jeweiligen Lebensräume sind Dramen, die allgemein herrschende Vorstellung von Fun- und Geldgesellschaft ist ausradiert. Der gebürtige Regensburger – mit diversen Preisen ausgezeichnet – hat nicht zuletzt mit der Aufnahme mehrerer Gedichte in das Standardwerk deutscher Dichtung, dem „Großen Conrady“ bewiesen, dass er zurecht als „Geheimtipp“ unter den deutschen Lyrikern gilt, so eine Zeitungs-Kritik. „Distellicht“ ist eine kritisch-liebevolle Auseinandersetzung mit der Umwelt und des Menschen zu ihr. Überraschende und erstaunliche Bilder entstehen vor dem Leser. Ettl besticht durch eine metaphernreiche aber nie schwülstige Sprache, durch neue und treffende Vergleiche. Selten war ein Gedichtband so erfrischend und bewegend zugleich. Peter Ettl schreibt seine Natur-Erforschung erfolgreich fort. Nach den Lyrikbänden „Land schafft“(2006) und „Samtkrallen Wurzelflügler“ (2009) ist „Distellicht“ im POP-Verlag, Ludwigsburg, nun ein absoluter Höhepunkt.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Anastasius und andere Staatsbürger.

Anastasius und andere Staatsbürger. von Kondrat,  Kristiane, Pop,  Traian
Kristiane Kondrat, wurde 1938 in Reschitz/Banat, Rumänien, geboren. Der Zyklus satirisch-politischer Texte „Anastasius und andere Staatsbürger” gehört, zusammen mit den Notizen zu im1997 in Stuttgart erschienenen Roman "Abstufung dreier Nuancen von Grau" zu jenen Texten, die Kristiane Kondrat zum Teil noch in Rumänien während der Ceausescu-Dikatur geschrieben und auf Umwegen nach Deutschland gebracht hat. Entstanden sind die Texte aus den Erfahrungen im tristen und mitunter bedrohlichen und sehr absurden Alltag in einer Dikatur, die Personen der Texte sind Geschöpfe dieser Diktatur. Es sind absurde, surreale Situationen, die diese Geschöpfe erleben, in die sie durch einen ebenfalls absurden Automatismus hineingezogen werden wie in einen Sog. So manövriert sich Anastasius, der Namensgeber der Texte-Sammlung, in einen Verfogungswahn: Er weiß, dass er im Alltag beobachtet wird, von seinem Vorgesetzten, von Kollegen, dass das, was er sagt, ge- und missdeutet und ihm zum Verhängnis werden kann. Dieses Gefühl des Beobachtet-Werdens verleitet ihn dazu, skurrile Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, er steigert sich in seine Wahnvorstellungen hinein, bis zum bitteren Ende.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Sedimente der Zeit

Sedimente der Zeit von Frömmig,  Peter, Pop,  Traian
Sedimentgestein ist ein mehr oder weniger festes Material, das sich im Laufe geologischer Zeiträume abgelagert oder geschichtet hat. Dagegen erscheint ein Menschenleben geradezu kurz und verschwindend. Und doch will uns Peter Frömmig mit seinen „Sedimenten der Zeit“ teilhaben lassen an dem, was sich im Laufe seines Schriftstellerlebens in ihm und durch ihn abgesetzt und angesammelt hat, was ihm erinnerungswert und bezeichnend erscheint. Wie die Betrachtungen zu Autoren und Beispiele seiner ganz eigenen Bücherwelt. Die Erzählungen zu seinem schriftstellerischen und künstlerischen Werdegang stehen im Zentrum des Buches. Sie sind gleichermaßen eine Offenbarung als auch die Beschreibung einer Flucht aus beengten, spießigen und kleingeistigen Verhältnissen hinaus in die Weite, in die Ferne (USA), und damit aber auch immer ins Ungewisse, Ungesicherte. Hinein in eine bisweilen abenteuerliche Künstlerexistenz. Peter Oehler
Aktualisiert: 2023-05-30
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100&33. KONELLIPTISCHE ANSICHTEN

100&33. KONELLIPTISCHE ANSICHTEN von Eike,  Gerhard, Fabritius,  Gert, Pop,  Traian
Gerhard Eike (* 1945 in Agnetheln/Siebenbürgen) studierte nach dem Abitur an der Bergschule in Schässburg, von 1963 bis 1968 Kunstgeschichte am Institut für Bildende Künste „Nicolae Grigorescu“ in Bukarest. Von 1969 bis 1970 war er als Kustos am Brukenthal Museum in Hermannstadt tätig, von 1970 bis 1977 als Redakteur für die Rubriken Kunst und Literatur bei der deutschsprachigen Zeitschrift „Volk und Kultur“ in Bukarest. Weitere Tätigkeiten: publizistische Mitarbeit bei der „Deutschen Stunde“ des Rumänischen Rundfunks und Fernsehens, Drehbuchautor und Regisseur von Kunstfilmen, u. a. des Dokumentarstreifens „450 Jahre Bergschule in Schäßburg“ sowie der monografischen Studie „Der Kunstmaler Hans Hermann“. 1975 erschien das Gedichtbuch „6&60 KONELLIPTISCHE LANDSCHAFTEN“ im Kriterion Verlag (Bukarest). Gerhard Eikes Gedichte wurden in Anthologien wie „Luchterhand Loseblatt Lyrik – Deutsche Gedichte aus Rumänien“ (Luchterhand Verlag, Darmstadt 1970), „Fahnen im Wind“ (Kriterion Verlag 1972); „befragung heute“ (Kriterion Verlag 1974) und „vorläufige protokolle“ (Dacia Verlag, Klausenburg 1974) veröffentlicht. Am 18.01.1977 erfolgte die Flucht in die Bundesrepublik Deutschland. Von 1977 bis 1979 war er beim Bayerischen und Süddeutschen Rundfunk sowie für die Süddeutsche Zeitung tätig. 1979/80 absoliverte er die Ausbildung zum Industriekaufmann beim Bayerischen Bildungsverein e.V. München. 1982 gründete er die „Galerie V five o-clock“ in Feldafing. 1985/86 war er als Bibliothekar der DGB-Bundesschule Niederpöcking, von 1987 bis 1989 als Bibliothekar im Kloster Andechs tätig. 1987 promovierte Eike zum Dr. phil. der Kunstgeschichte an der Universität Bukarest. Von 1982 bis 1990 war er Organisator von Kunstausstellungen des Vereins „Die Roseninsel – Künstler und Kunstfreunde am Starnberger See e.V.“ sowie des „Art Aktiv-Kunstrings im Fünfseenland“. 1991 ließ er sich als freischaffender Journalist und Schriftsteller in Konstanz am Bodensee nieder, wo er 2020 starb.
Aktualisiert: 2023-05-30
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biographie. ein muster. poem

biographie. ein muster. poem von Fromm,  Walter, Lippet,  Johann, Pop,  Traian
Walter Fromm Leben sammeln in der Diktatur Versuch über ein vermeintlich unspektakuläres Autobiographiemodell in spektakulären Zeiten an der Peripherie Europas Nichts kann die missbrauchsbesessene Macht so sehr aushebeln, wie persönlich Erlebtes, subjektiv Erfahrenes, ja sogar Intimes und aus dem letzten Winkel der Gehirnwindungen Hervorgeholtes, das publik gemacht wird oder gemacht werden könnte. Die Macht beruht auf genereller und persönlichkeitsbezogener Geschichtsfälschung. Gefälscht wird alles, was dem Erhalt der Macht zuwiderlaufen könnte: die Geschichte des Landes, die Kulturgeschichte, die Geschichte von Regionen, die Geschichte von Städten und Weilern und letztlich die Geschichte jedes einzelnen Individuums. Die echte Identität muss – beugt man sich dem Willen der Macht – verleugnet und die falsche angenommen oder zumindest akzeptiert werden. Je stärker die Diktatur, desto totaler die Fälschungsbestrebungen, weshalb Mao seine brutale Machtentfaltung nicht einfach Revolution nannte, sondern Kulturrevolution, wohl wissend, dass der ganze Prozess mit kultureller Identität und Unkultur zu tun hatte. Zum Gefährder wird automatisch jeder, der unverblümt aus seinem Leben erzählt. Die echte persönliche ist stärker als die gefälschte öffentliche Geschichte. Denn der Erzähler setzt ja seine persönliche erlebte Wahrheit gegen die Lügen der Macht und kratzt an ihnen oder bringt das riesige Gebäude der geballten Fakes gar ins Wanken. In der persönlichen Wahrheit des Schreibenden, des Bekennenden (seit Rousseaus Confessions), wird individuelle Geschichte wieder authentisch, wahrhaftig und lebendig. Es ist eine verifizierte Wahrheit, sie wird sozusagen im Schreibakt vom Schreibenden zertifiziert und der Leser kann davon ausgehen, dass sie der imaginierten ISO-Norm von Anstand, moralischer Integrität und unzweifelhafter Wahrhaftigkeit voll und ganz entspricht. Philipp Lejeune spricht von einem „autobiographischen Pakt“ zwischen Autor und Leser.1 Geradezu paradigmatisch für diese Art von Bekenntnis-, Erlebnis- und Erinnerungsliteratur sind beispielsweise Victor Klemperers Tagebücher, „Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten (1933– 1945)“. Von ihm stammt auch der sehr überzeugende programmatische Titel „Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum“. Erzählt der Einzelne über sich selbst, seine Erlebnisse und seinen Werdegang, so ist es autobiographisches Erzählen. Autobiographisch Erzähltes ist in Diktaturen unerwünscht. Zu sehr sind die Inhalte authentisch und aus erster Hand. Tagebücher gar, die Rohform der Autobiographie, sind die pure Bedrohung, denn in ihnen ist eingefroren, was der Machtapparat fürchten muss: die ungeschminkte Wahrheit, die noch nicht einmal durch eine veredelnde literarische Formgebung abgesoftet wird, sondern nackt und mit voller Wucht „zutrifft“. Die Hausdurchsuchungen der Macht bei Schriftstellern galten und gelten in Diktaturen nicht den Manuskripten, die den Medien zur Veröffentlichung vorgelegt werden sollen oder könnten, sondern den privaten, intimen Aufzeichnungen und Bekenntnissen, dem Briefwechsel, heute dem E-Mail- Verkehr, die ja irgendwo gut versteckt sein müssten beim vermutet unbotmäßigen Autor. Mir will scheinen, dass es aus diesen Gründen in Diktaturen relativ selten Tagebücher und Autobiographien gibt, die über die Zeit bis zur Veröffentlichung gerettet werden können. (...)
Aktualisiert: 2023-05-30
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