Aktualisiert: 2023-06-05
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Diese Erzählung aus dem Jahr 1952 ist eine der wirkmächtigsten Heinrich Bölls. Ein Jahr, nachdem er den Preis der Gruppe 47 gewonnen hatte, stellte er sie auf der Gruppentagung auf Burg Berlepsch vor und erntete dafür großes Lob. Mehrere Rundfunkanstalten wollten sie senden, zum Zuge kam letztlich der Nordwestdeutsche Rundfunk, der sie von Heinz Rühmann lesen lies. Veröffentlicht wurde der Text erstmals im Dezember 1952 in der von Alfred Andersch herausgegebenen Reihe "Studio Frankfurt" und im Jahr 1955 in einer überarbeiteten Fassung im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Nun gibt es sie als Single eBook.
Mit "Nicht nur zur Weihnachtszeit" nimmt Heinrich Böll die restaurativen Tendenzen im Nachkriegsdeutschland satirisch aufs Korn. Im Mittelpunkt steht Tante Milla, Ehefrau des Onkels des Erzählers, die das Weihnachtsfest im ersten Nachkriegsjahr endlich wieder so feiern möchte wie vor dem Krieg. Leider verfällt sie daraufhin in den Wahn, fortan sei jeden Tag pünktlich um 18.30 Uhr Heiligabend, und hält daran über zwei Jahre fest. In dieser verewigten Weihnachtsfeier fängt Böll die Atmosphäre seiner Zeit ein, die eher auf Bewahrung als auf Erneuerung zielte.
Informieren Sie sich auch über das größte editorische Unternehmen in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch: Heinrich Böll, Werke 1 - 27 Kölner Ausgabe
Aktualisiert: 2023-05-10
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Die Herkunft kann man verlassen – aber kann man der eigenen Zeit entkommen?
Der Erzähler und seine Familie sind verreist – und der achtzigjährige Vater hütet das Haus. Nach der Rückkehr finden die Heimkehrer einen beunruhigenden Mailwechsel des Vaters, in dem es um ein Millionenvermögen geht, das nach Deutschland transferiert werden soll. Eine kurze Recherche macht klar: er ist einem Trickbetrüger aufgesessen, der ihn um seine letzten Groschen brachte.
Nach dem Tod des Vaters wird das Ereignis zum Ausgangspunkt für Kleebergs Nachdenken und schließlich eine regelrechten Recherche über ihn. Einen, der in fast asozialen Verhältnissen in den Gassen Frankfurts aufwächst, sich als Vierzehnjähriger alleine durch das zerstörte Land schlagen muss; der sich nach dem Krieg ohne höheren Schulabschluss hocharbeitet, ein Einzelkämpfer, der sich jeder sozialen Zugehörigkeit verweigert.
Ein Mann, der sich zeitlebens nicht von den politischen und gesellschaftlichen Prägungen seiner unter dem Nationalsozialismus verbrachten Kindheit zu lösen vermag. Ein Mann zwischen Vorurteilen, Anstand und Fluchtdrang. Idealistisch, naiv, selbstgenügsam, jähzornig. Einer, dem Geld und Status immens wichtig sind, der aber einmal Erreichtes auch immer wieder zerstört. Einer, der den Sohn zu etwas Besserem machen will, und zu dem der Sohn in ein Hassliebeverhältnis gerät, das von Rivalität, Rachegelüsten, aber auch tiefster Zärtlichkeit geprägt ist – und der im Lauf des Buches merkt, wie gespenstisch viele seiner Verhaltensweisen und Einstellungen denen des Vaters gleichen.
Kleebergs Recherche ist ebenso schonungslose Analyse wie zärtliche Annäherung. Eine Reise durch die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert. Und eine schmerzhafte Selbstbefragung: Wieviel des Vaters steckt in mir, wieviel der Einstellungen seiner Generation prägten die Republik?
Aktualisiert: 2023-05-10
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Irmtraud Schlingmann, 1934 in Guben geboren und lebt seit 66 Jahren mit ihrem Mann in einer glücklichen Ehe. In ihrem Buch „Die Rumtreiberin- Einblicke in ein Leben“, erzählt die heute 87-Jährige von Erlebnissen aus ihrer Kindheit im Krieg und ihrem weiteren Lebensweg in Nachkriegsdeutschland. Weit mehr als nur eine individuelle Lebensgeschichte.
"Zwanzig Jahre hat mein Mann die Zeitungen am frühen Morgen im Ort verteilt und ich achtzehn Jahre lang. Es hat gute und schlechte Zeiten gegeben, aber wir haben das Beste daraus gemacht.
Jeden Morgen um 4 Uhr raus aufs Rad und dann von Haus zu Haus gefahren, im Winter wie im Sommer, bei Wind und Wetter."
Aktualisiert: 2022-12-15
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Deutschland nach der furchtbaren Katastrophe in seiner Aufbauphase. Mit dem( fast) autobiografischen Roman hebt der Autor für einen Moment die Anonymität auf, und erzählt auf wunderbarer und realistischer Weise nicht nur seinen Weg zum Erwachsenwerden, sondern auch den Weg seiner Familie, seiner Freunde und vieler, die ihn auf seinen Lebensweg begleitet haben. Es ist auch ein Führer durch die Zeit nach dem furchtbaren Krieg mit all seinen Folgen. Der Neuaufbau mit den Konsequenzen für die sogenannten kleinen Leute und den Willen, aus einer begrenzten Lebensweise heraus ein Leben zu gestalten.
Aktualisiert: 2022-04-27
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Deutschland nach der furchtbaren Katastrophe in seiner Aufbauphase. Mit dem( fast) autobiografischen Roman hebt der Autor für einen Moment die Anonymität auf, und erzählt auf wunderbarer und realistischer Weise nicht nur seinen Weg zum Erwachsenwerden, sondern auch den Weg seiner Familie, seiner Freunde und vieler, die ihn auf seinen Lebensweg begleitet haben. Es ist auch ein Führer durch die Zeit nach dem furchtbaren Krieg mit all seinen Folgen. Der Neuaufbau mit den Konsequenzen für die sogenannten kleinen Leute und den Willen, aus einer begrenzten Lebensweise heraus ein Leben zu gestalten.
Aktualisiert: 2022-04-27
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Bei den Erlebnissen des Heini Granhuber handelt es sich um unfreiwillig erfahrene Abenteuer, die ihm in einer Zeit, die mit Sicherheit mehr als reich an Abenteuern war, von einer verbrecherischen Obrigkeit aufgezwungen wurden. Die Rekonstruktion der Ereignisse und einzelnen Etappen seiner Odyssee zu Lande beruhen auf seinen wenigen eigenen Berichten und auf Erinnerungen seiner Verwandten und Freunde, die Abschnitte seines Weges miterlebt hatten. Ein Abenteuer ist laut Definition eine risikoreiche Unternehmung außerhalb des geschützten Alltagsbereichs. So betrachtet beginnt Heinis Abenteuer damit, dass er seine militärische Einheit, in die er aus dem Konzentrationslager heraus gezwungen wurde, verlässt. Er desertiert als alles dem Ende zu geht. Er geht das Risiko ein, standrechtlich erschossen oder erhängt zu werden, sollte seine Flucht misslingen. Die Handlung der Erzählung entspricht in groben Zügen dem, was sich tatsächlich begeben hat. Bei den beschriebenen Personen handelt es sich um Menschen, die gelebt haben. Ihre Namen wurden zum Teil abgewandelt, zum Teil durch Pseudonyme ersetzt. Die geschichtlichen Ereignisse sind chronologisch einbezogen.
Aktualisiert: 2022-04-29
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Bei den Erlebnissen des Heini Granhuber handelt es sich um unfreiwillig erfahrene Abenteuer, die ihm in einer Zeit, die mit Sicherheit mehr als reich an Abenteuern war, von einer verbrecherischen Obrigkeit aufgezwungen wurden. Die Rekonstruktion der Ereignisse und einzelnen Etappen seiner Odyssee zu Lande beruhen auf seinen wenigen eigenen Berichten und auf Erinnerungen seiner Verwandten und Freunde, die Abschnitte seines Weges miterlebt hatten.
Ein Abenteuer ist laut Definition eine risikoreiche Unternehmung außerhalb des geschützten Alltagsbereichs. So betrachtet beginnt Heinis Abenteuer damit, dass er seine militärische Einheit, in die er aus dem Konzentrationslager heraus gezwungen wurde, verlässt. Er desertiert als alles dem Ende zu geht. Er geht das Risiko ein, standrechtlich erschossen oder erhängt zu werden, sollte seine Flucht misslingen.
Die Handlung der Erzählung entspricht in groben Zügen dem, was sich tatsächlich begeben hat. Bei den beschriebenen Personen handelt es sich um Menschen, die gelebt haben. Ihre Namen wurden zum Teil abgewandelt, zum Teil durch Pseudonyme ersetzt. Die geschichtlichen Ereignisse sind chronologisch einbezogen.
Aktualisiert: 2021-03-25
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Theodor W. Adorno, einer der einflussreichsten Intellektuellen des Nachkriegs-Deutschland, hinterließ sein kunstphilosophisches Hauptwerk Ästhetische Theorie als Fragment (1970 erschienen). Es blieb selbst für Experten in vielem dunkel. Eine textnahe Gesamt-Rekonstruktion steht bisher aus. Zum ersten Mal folgt dieser einführende Kommentar dem Verlauf des gesamten Buches Schritt für Schritt. Zugleich stellt er Bezüge zum Textganzen her. Als weitergehende Kontexte werden erhellt: die Geschichte von Adornos Gesamtwerk und die Geschichte der Philosophie seit der Antike. Die Zentralbegriffe und Kunst-Beispiele dieses sehr eigenwilligen und äußerst komplexen dialektischen Denkens, mit seinen sehr häufigen Anspielungen, werden durch die modernsten Analyseverfahren herausgeschält. Sie zeigen sich im Zusammenhang mit Adornos Negativer Dialektik als ›Negative Metaphysik‹. Ganze Begriffs-Ketten und ›Konstellationen‹ bestimmen und vertiefen sich gegenseitig. Querverbindungen werden zu Wegweisern. Die vorliegende Einführung eröffnet, textnah und durch vielfältige Überblicke, neuartige Zugänge für philosophisch orientierende, hohe und tief gehende geistige Wanderungen durch eine bedeutende Ästhetik.
Aktualisiert: 2021-02-04
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Wir schreiben das Jahr 1953. Der Pathologe August Brenner begegnet nach fünfzehn Jahren seinem emigrierten Schulfreund Heinrich wieder: Dessen Leichnam liegt vor ihm auf dem Sektionstisch.
Brenner sah zu den Reihen der Studenten hinauf. Noch immer bildeten die Gesichter, durch die steilen Stuhlreihen übereinander gestaffelt, ein schwer lesbares aber einheitliches Muster, gebannt vor der Endgültigkeit des Todes. – Es war so still, dass die Geräusche der Sektionswerkzeuge den Hörsaal beherrschten, das Klappen einer Schere, ein leises Klingen von Glas. – Die unbewegten Gesichter verschwammen vor Brenners Augen. Er wandte den Blick ab. – 'Herr Professor.' Meßner hatte die Rippenschere in seiner einen Hand, die linke Hand des Toten in der anderen. 'Schauen Sie mal.' – Er legte die Schere auf der Brust des Leichnams ab. – 'Sonderbarer Vogel', kommentierte Meßner und hob den steifen Arm des Toten am Ringfinger in die Höhe, so gut es ging. – Brenner beugte sich vor. Auf dem Ringfinger war eine Tätowierung zu erkennen. Eine Schlange. In dunkelblauen Linien, amateurhaft gemacht, aber gut zu erkennen. Eine Schlange, die sich am Grundgelenk um den Finger wand, an der Stelle, an der man einen Ring zu tragen pflegt. – 'Herr Professor?' Meßner hielt immer noch den Finger fest. – Brenner sah Meßner einen Augenblick lang an, als erkenne er ihn nicht …
Kurz danach wird Brenner vermißt. Er hat sich mit der Schallplatte von Schuberts 'Winterreise', einer Schachtel Veronal und einem Pappkoffer mit Heinrichs letzten Utensilien auf den Weg gemacht. Brenner kann keine Leichname mehr sezieren, er sucht die Spuren seines eigenen Lebens, vielleicht aber auch den Tod. – Auf dieser Reise durch die Trümmerlandschaft Nachkriegsdeutschlands begegnet er abgebrühten Kriegsteilnehmern, einer verrückten Artistin, Erfindern und einer charmanten Diebin, einem zwanghaften Schrottsammler und der ehemaligen Geliebten, die ihn nicht erkennt. So alt wie das Jahrhundert ist Brenner – und ist Zeuge der Utopien seiner Generation und ihrer Wirkungen.
In diesen Jahren nach der Zerstörung und vor dem neuen Aufschwung scheint das Land selbst, durch
das er reist, ein sezierter Leib, sein aufgeschnittenes Gewebe tritt zutage. Am Ende der Reise scheint sein Verschwinden erklärbar und Brenner mag wieder zu Hause sein – zurückgekehrt aber ist er nicht.//In seinem Debüt-Roman 'Eine Winterreise' rollt Meinrad Braun ein Road-Movie vor uns Lesern aus, das unter anderem von den vielen eingebetteten Episoden lebt. Traumhaft, wie die gesamte Reise verläuft, stolpert der Protagonist Brenner in die Welt eines nächtens kampierenden Zirkusses und begegnet einer ebenso verstörten wie betörenden Artistin: 'Sie war ihm so nahe, dass er, wäre die Scheibe nicht gewesen, ihren Mund hätte küssen können. Gleichzeitig konnte er sich der Tatsache nicht verschließen, dass ihn das Mädchen gar nicht sah.
Er fasste mit der Fingerkuppe leicht an das Glas. Da schloss sie
die Augen, als habe sie die Berührung gespürt und Brenner sah
staunend, dass ihre geschlossenen Lider von einem zarten bläu-
lichen Geäder überzogen waren, das ihm wie von fremder Hand
aufgemalt erschien.' – Den ganzen Roman entlang staunt Brenner
mit seinem Autor Braun zusammen über die feinziselierten Eigen-
heiten der ihm begegnenden Menschen, ist davon so verblüfft wie
über die Grobklotzigkeiten, die sie immer wieder an den Tag legen.
Aktualisiert: 2020-05-18
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Die Herkunft kann man verlassen – aber kann man der eigenen Zeit entkommen?
Der Erzähler und seine Familie sind verreist – und der achtzigjährige Vater hütet das Haus. Nach der Rückkehr finden die Heimkehrer einen beunruhigenden Mailwechsel des Vaters, in dem es um ein Millionenvermögen geht, das nach Deutschland transferiert werden soll. Eine kurze Recherche macht klar: er ist einem Trickbetrüger aufgesessen, der ihn um seine letzten Groschen brachte.
Nach dem Tod des Vaters wird das Ereignis zum Ausgangspunkt für Kleebergs Nachdenken und schließlich eine regelrechten Recherche über ihn. Einen, der in fast asozialen Verhältnissen in den Gassen Frankfurts aufwächst, sich als Vierzehnjähriger alleine durch das zerstörte Land schlagen muss; der sich nach dem Krieg ohne höheren Schulabschluss hocharbeitet, ein Einzelkämpfer, der sich jeder sozialen Zugehörigkeit verweigert.
Ein Mann, der sich zeitlebens nicht von den politischen und gesellschaftlichen Prägungen seiner unter dem Nationalsozialismus verbrachten Kindheit zu lösen vermag. Ein Mann zwischen Vorurteilen, Anstand und Fluchtdrang. Idealistisch, naiv, selbstgenügsam, jähzornig. Einer, dem Geld und Status immens wichtig sind, der aber einmal Erreichtes auch immer wieder zerstört. Einer, der den Sohn zu etwas Besserem machen will, und zu dem der Sohn in ein Hassliebeverhältnis gerät, das von Rivalität, Rachegelüsten, aber auch tiefster Zärtlichkeit geprägt ist – und der im Lauf des Buches merkt, wie gespenstisch viele seiner Verhaltensweisen und Einstellungen denen des Vaters gleichen.
Kleebergs Recherche ist ebenso schonungslose Analyse wie zärtliche Annäherung. Eine Reise durch die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert. Und eine schmerzhafte Selbstbefragung: Wieviel des Vaters steckt in mir, wieviel der Einstellungen seiner Generation prägten die Republik?
Aktualisiert: 2023-04-15
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Aktualisiert: 2023-04-15
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"Die schwarzen Schafe" ist eine von 27 wunderbaren, spannenden Erzählungen.
In jeder einzelnen Geschichte finden sich Momente
des Alltags sowie Begegnungen mit Menschen, deren
Schicksale den/die Leser/-in nicht loslassen werden.
Viel mehr als Klatsch und Tratsch über Prominente,
berührt uns das Leben, mit allen seinen Höhen und Tiefen,
von Menschen in unserer Mitte,
also von ganz normalen Leuten,
die unsere Nachbarn sein könnten.
Manchmal sind die Erzählungen spannend,
mal herzergreifend, unheimlich oder humorvoll,
immer jedoch unterhaltsam.
Endet eine Geschichte, so ist man schon gespannt auf
die darauffolgende und legt das Buch nicht aus der Hand.
Bernd Sternal
Aktualisiert: 2022-04-14
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"Die schwarzen Schafe" ist eine von 27 wunderbaren, spannenden Erzählungen.
In jeder einzelnen Geschichte finden sich Momente
des Alltags sowie Begegnungen mit Menschen, deren
Schicksale den Leser nicht loslassen werden.
Viel mehr als Klatsch und Tratsch über Prominente,
berührt uns das Leben, mit allen seinen Höhen und Tiefen,
von Menschen in unserer Mitte,
also von ganz normalen Leuten,
die unsere Nachbarn sein könnten.
Manchmal sind die Erzählungen spannend,
mal herzergreifend, unheimlich oder humorvoll,
immer jedoch unterhaltsam.
Endet eine Geschichte, so ist man schon gespannt auf
die darauffolgende und legt das Buch nicht aus der Hand.
Bernd Sternal
Aktualisiert: 2022-04-13
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Diese Erzählung aus dem Jahr 1952 ist eine der wirkmächtigsten Heinrich Bölls. Ein Jahr, nachdem er den Preis der Gruppe 47 gewonnen hatte, stellte er sie auf der Gruppentagung auf Burg Berlepsch vor und erntete dafür großes Lob. Mehrere Rundfunkanstalten wollten sie senden, zum Zuge kam letztlich der Nordwestdeutsche Rundfunk, der sie von Heinz Rühmann lesen lies. Veröffentlicht wurde der Text erstmals im Dezember 1952 in der von Alfred Andersch herausgegebenen Reihe "Studio Frankfurt" und im Jahr 1955 in einer überarbeiteten Fassung im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Nun gibt es sie als Single eBook.
Mit "Nicht nur zur Weihnachtszeit" nimmt Heinrich Böll die restaurativen Tendenzen im Nachkriegsdeutschland satirisch aufs Korn. Im Mittelpunkt steht Tante Milla, Ehefrau des Onkels des Erzählers, die das Weihnachtsfest im ersten Nachkriegsjahr endlich wieder so feiern möchte wie vor dem Krieg. Leider verfällt sie daraufhin in den Wahn, fortan sei jeden Tag pünktlich um 18.30 Uhr Heiligabend, und hält daran über zwei Jahre fest. In dieser verewigten Weihnachtsfeier fängt Böll die Atmosphäre seiner Zeit ein, die eher auf Bewahrung als auf Erneuerung zielte.
Informieren Sie sich auch über das größte editorische Unternehmen in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch: Heinrich Böll, Werke 1 - 27 Kölner Ausgabe
Aktualisiert: 2023-01-27
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In dem autobiographisch gefärbten Roman Der Alpdruck von Hans Fallada versucht der Schriftsteller Dr. Doll sich im Nachkriegs-Deutschland zurechtzufinden.Nachts wird Dr. Doll von bösen Träumen verfolgt. Der Krieg, an dem der Schriftsteller moralische Mitschuld trägt, geht zu Ende, die Rote Armee setzt ihn als Bürgermeister einer Kleinstadt ein – eine zermürbende Arbeit, vor der er mit seiner jungen Frau nach Berlin und in den Drogenrausch flüchtet. Doch das Leben in der Trümmerstadt erweist sich als noch weit schwieriger. Diesen wahrhaftigen Roman schrieb Hans Fallada unmittelbar an seinem persönlichen Erleben entlang.
Aktualisiert: 2022-07-27
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Nach einer Zeit der Trauer um ihren in Frankreich gefallenen
Freund Horst lernt Inge den Lübecker Kurt kennen. Sehr schnell
werden sie durch die Kriegsereignisse getrennt. Ein reger Briefwechsel
wird zum Grundstein ihrer Liebe. Ostern 1944 schließen
sie nach etlichen Irrungen und Wirrungen den Bund fürs Leben.
Die vorliegende Familiengeschichte beruht zum großen Teil auf diesem
Briefwechsel zwischen Inge und Kurt und seinen Tagebuchaufzeichnungen.
Inge muss in dem von ihr bis fast zum Ende bejubelten Krieg viel Leid
erfahren. Nun galt es die schwere Zeit des Neubeginns mit ihrem im
Dezember 1945 geborenen Kind zu meistern.
Aktualisiert: 2021-03-08
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Mit Spaß am Erzählen und feiner Ironie schildert Bruno Rettelbach in seinem zweiten Buch die Nachkriegswirklichkeit im Süden Deutschlands. Im September 1945 wird er aus britischer Gefangenschaft nach Bad Reichenhall entlassen. Sein Berufswunsch steht bald fest: Förster will er werden.Bereits im Frühjahr 1946 beginnt er in München das Studium der Forstwissenschaften und erlebt den Alltag in der zerstörten Stadt unter amerikanischer Besatzung. 1949 gehört Rettelbach zu den Neugründern des unter den Nazis verbotenen Studentencorps Arminia, einer schlagenden Verbindung, die heimlich das unter Strafe stehende 'Pauken' weiterhin praktizierte.
1952 beginnt Rettelbachs berufliche Karriere. Als diplomierter Forstwirt geht er für elf Jahre zum Deutschen Pappelverein. Als deutscher Vertreter der Gattung Populus reist er durch Europa. 1963 gelingt ihm der langersehnte Wechsel in den bayerischen Staatsdienst: Rettelbach wird Förster im Rupertigau. Dort sammelt er seine ersten jagdlichen Erfahrungen.
Der Leser erhält reizvolle Einblicke in die frühen Jahre der Bundesrepublik. Wer sich für Bayern und die Forstwirtschaft damals interessiert, lernt einiges dazu.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Weit entfernt von der Normalität
Deutschland 1945 nach dem Schock der Stunde Null. Das langersehnte Kriegsende stellt viele vor die Frage: Was nun? Bald erweist sich, wie stark der verlorene Krieg die Menschen geteilt hat. Da irren die einen innerlich zerstört umher. Sie haben Heimat, Haus und Existenz verloren und vermissen Familienmitglieder. Andere besitzen noch alles und können ziemlich unverändert weiter leben. So kommt es, dass die Sorgen und Nöte der Menschen nur scheinbar gleich sind.
Hans Bruchschmidt, einer der Zeitzeugen dieses Bandes, fügt einen weiteren Aspekt hinzu: 'Im Kampf gegen Hunger, Kälte und Verzweiflung war in den Jahren 1945/46 Organisationstalent gefragt, das außerdem oft auch eine Portion Frechheit und Mut erforderte. Wenn dann noch eine Prise Beziehungen hinzukam, konnte man mit seiner Familie diese bittere Mangelzeit einigermaßen unbeschadet überstehen'.
Von schwieriger Heimkehr aus Evakuierung und Kriegsgefangenschaft, von Hamsterern, Schiebern und Schwarzmärkten, von total überfüllten Zügen und Problemen mit den Besatzern, von Hunger und Krankheit erzählen die Geschichten in diesem Buch. Doch die Menschen versuchen auch, ihr Leben sofort wieder zu ordnen. Jeder erfolgreich gemeisterte Tag läßt die Hoffnung auf eine bessere Zukunft wieder wachsen.
Der 14-Jährige Harry nimmt sein Glück selbst in die Hand. Die Kriegswirren haben ihn nach Usedom verschlagen. Sein Heimweh ist so groß, dass er die 200 Kilometer nach Berlin mit einem notdürftig zusammengebastelten Fahrrad überwindet. Sechs Tage fährt er übers Land - eine unvergessliche Reise und ein unbeschreibliches Glück, als er Mutter und Vater in die Arme schließen kann.
Viele engagieren sich, um die Not anderer zu lindern. So berichtet die damals 18-Jährige Elisabeth von ihrer Mitarbeit bei der Berliner DEFA Wochenschau "Der Augenzeuge". Dort stellt sie "elternlose" Kinder vor der Kamera vor, damit die Familien wieder zusammenfinden. Sie schildert bewegende Momente des Wiedersehens.
Ein unbändiger Lebenshunger treibt die jungen Menschen jedes Wochenende mit leerem Magen auf die Tanzböden, wo Männermangel herrscht. Wir erleben Anneliese`s Vorfreude auf eine scheinbar wunderbare Suppe aus gefundenen Ingredenzien. Doch die Speise erweist sich als nahezu ungenießbar. Und wir erfahren, warum Irmgard bei der Hochzeitsfeier ihrer Schwester eine Backpfeife bekommt. Alfred`s Großmutter tischt einen Katzenbraten auf, der dem Schwerkranken gegen Tbc helfen soll.
Das Buch gibt authentische Einblicke in die schwierigen Lebensverhältnisse in Deutschland 1945-1947. Jüngeren Lesern bietet sich mit den nachdenklichen, aber auch hoffnungsvollen Geschichten ein spannender und ungewohnter Zugang zur Jugendzeit ihrer Großeltern. Die persönliche Zeitzeugen-Berichte lassen ein lebendiges und differenziertes Bild der damaligen Zeit entstehen.
Aktualisiert: 2020-01-28
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Kriegsende. Vorbei sind Bombennächte und Fliegeralarm. Eine neue, schwere Zeit bricht an. Es geht darum, den täglichen Bedarf zu decken und die Not zu lindern. Hamsterfahrten aufs Land, Tauschgeschäfte, Schlange stehen vor den Läden. Die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen. Sie versuchen, so gut es jedes vermag, zum Unterhalt der Familie beizutragen. Der zwölfjährige Helmut geht 1946 in Beelitz auf "Kohleklau", ein gefahrvolles Unternehmen, bei dem er schließlich erwischt wird. Der achtjährige Peter bekommt für seine Dienste als Balljunge auf dem Tennisplatz der Amerikaner in Berchtesgaden Butterbrote, mit denen er den Speiseplan seiner Familie bereichert.
Die Zeitzeugen, die sich in diesem Buch an ihre Kindheit erinnern, zeichnen ein vielfältiges und kontrastreiches Bild der Jahre vor dem wirtschaftlichen Aufschwung. Tragische Geschichten stehen neben heiteren und amüsanten Episoden. Traurige und tröstliche Begebenheiten halten sich die Waage. Im Vordergrund steht das persönliche Erleben von Menschen wie du und ich, aus dem sich ein eindrucksvolles Mosaik der Zeit zusammensetzt.
Da erinnert sich Edda Flindt an die idyllisch anmutende Kindheit in der Mühle der Großeltern bei Köln, wo sie mit ihren fünf Geschwistern, ihrer Mutter und ihrer Tante nach einer abenteuerlichen Odyssee aus Sachsen lebte. Elisabeth Lüninghake schildert die Spiele, mit denen sich Kinder die Zeit vertrieben, die einfachen Mittel, die dafür genügen mußten; sie erzählt von den kratzenden, selbstgestrickten Badeanzügen, die das Badevergnügen in der Ems nicht trüben konnten. Erika Wagner denkt an die Puppe zurück, die sie und ihre zwei Schwestern zu Weihnachten bekamen. Jede durfte sie einen Tag lang hegen und pflegen und mußte sie dann weitergeben. Doch Teilen ist schwer. Die kleine Erika versteckte sie im Holzschuppen. Der nächtliche Regen durchnässte sie. Dafür bekam sie von ihrer Mutter die erste Ohrfeige ihres Lebens.
Die Vielfalt der Quellen, aus denen die Erinnerungen stammen, machen den Reiz dieses Buches aus. Die Autoren kommen aus allen Gegenden Deutschlands. Mit Hilfe eines Ortsregisters kann sich der Leser orientieren. Alte Fotos und Dokumente aus den Fotoalben der Verfasser ergänzen die Texte. In ihrer Gesamtheit spiegeln die Beiträge die gesellschaftliche Bandbreite der Zeit wider.
Aktualisiert: 2020-01-30
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